Beobachten, analysieren, dokumentieren und organisieren von therapeutischen Einzelmaßnahmen für kranke und pflegebedürftige Personen – als Gesundheits- und Krankenpfleger/in ist man ein Allrounder in der Arbeitskette ambulanter Pflegedienste oder Krankenhäuser. Die Anforderungen an den Beruf, der früher Krankenschwester/Krankenpfleger hieß, sind komplexer denn je. Heute übernehmen Gesundheits- und Krankenpfleger/innen immer öfter Aufgaben, die früher ausschließlich Ärzten/Ärztinnen vorbehalten waren und leisten einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft.
Wie der Job als Gesundheits- und Krankenpfleger/in im Detail aussieht, welche Voraussetzungen es für die Ausbildung gibt und was der Gehalts-Check verrät, gibt es hier zum Nachlesen.
Was macht ein/e Gesundheits- und Krankenpfleger/in?
Als ausgebildete/r Gesundheits- und Krankenpfleger/in kümmert man sich nicht nur direkt um die Patienten/-innen, sondern übernimmt auch viele organisatorische Tätigkeiten. Alle pflegerischen Maßnahmen wie die Medikamentenverabreichung, das Kontrollieren von Vitalwerten oder das Waschen von Patienten/-innen müssen dokumentiert werden. Auch hygienische Maßnahmen wie die Desinfektion von Pflegeutensilien zählen zum Aufgabengebiet als Gesundheits- und Krankenpfleger/in.
Je nachdem, in welchem Bereich man arbeitet, sieht der Arbeitsalltag anders aus. In der (Kinder-)Krankenpflege müssen sie zum Beispiel die Patienten/-innen auf operative Eingriffe vorbereiten und in der Heilerziehungspflege sollen sie den Patienten/-innen ein möglichst abwechslungsreiches Freizeitangebot machen.
Gesundheits- und Krankenpfleger/in – Ausbildung
Die Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpflegerin ist eine duale Ausbildung und dauert insgesamt drei Jahre. Ausgebildete Krankenpfleger/innen kümmern sich um die Versorgung von kranken Menschen. Die Ausbildung wurde vor einigen Jahren reformiert und es wurde neu die Ausbildung zum/-r Pflegefachmann/-frau geschaffen.
Neue Ausbildung: Pflegefachfrau/-mann
Die Ausbildung als Gesundheits und Krankenpfleger/in wird seit 2020 als Ausbildung als Pflegefachfrau/-mann geführt, welche die vorher getrennten Ausbildungen für Gesundheits- und Krankenpfleger/innen, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/innen und Altenpfleger/innen vereint. Während der Ausbildung wählt man eine Spezialisierung in einem dieser Gebiete.
Voraussetzungen
Für die Ausbildung zum/-r Gesundheits- und Krankenpfleger/in wird ein mittlerer Schulabschluss, also die mittlere Reife, gefordert. Alternativ kann man sich auch mit einem Hauptschulabschluss bewerben, wenn man berufliche Vorkenntnisse durch eine bereits abgeschlossene Berufsausbildung in der Pflege vorweisen kann. In manchen Bundesländern braucht man weiterhin ein ärztliches Attest über die gesundheitliche Eignung und ein polizeiliches Führungszeugnis.
Über die genauen Voraussetzungen kann man sich auch individuell bei der Einrichtung informieren, bei der man sich bewerben will. Auf deren Website gibt es meistens eine E-Mail-Adresse und weitere Kontaktinformationen.
Außerdem sollte ein gutes Verständnis für naturwissenschaftliche Inhalte vorhanden sein, da man als Gesundheits- und Krankenpfleger/in Krankheiten, Therapiemaßnahmen und auch chemische Wirkungsweisen, zum Beispiel von Desinfektions- und Reinigungsmitteln, verstehen muss. Daher wird oft auf gute Noten in Biologie und Chemie geachtet. Aber auch Ethik und Deutsch sind wichtige Fächer.
Da man viel mit Menschen zu tun hat, sollte man gute Kommunikationsfähigkeiten, Einfühlungsvermögen und Kontaktbereitschaft besitzen. Freundlichkeit ist in diesem Beruf das A und O. Gleichzeitig muss man auch Durchsetzungsvermögen haben und mit Konfliktsituationen umgehen können, insbesondere wenn man es mit schwierigen Patienten/-innen zu tun hat. In diesem Job kann es außerdem sehr stressig werden, daher benötigt man eine hohe psychische und physische Belastbarkeit. Eine selbstständige und sorgfältige Arbeitsweise ist ebenso gefordert.
Ausbildungsform und Ausbildungsaufbau
Die Ausbildung zum/-r Gesundheits- und Krankenpfleger/in dauert drei Jahre und findet an einer Berufsfachschule für Krankenpflege statt. Neben dem theoretischen Unterricht gibt es fachpraktische Phasen, die auf unterschiedlichen Stationen wie der Chirurgie, Kardiologie oder Pädiatrie absolviert werden. Am Ende der drei Jahre schließt die Ausbildung mit einer staatlichen Prüfung ab, die jeweils eine mündliche, eine praktische und eine schriftliche Komponente hat.
Ausbildungsinhalte
Während der Ausbildung lernen angehende Gesundheits- und Krankenpfleger/innen alles über die Anatomie des Menschen, Krankenhauslehre, Pflegetechniken, die Vorbereitung und Durchführung von diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen, Behandlungen und Operationen, Erste Hilfe bei Notfällen sowie sämtliche Dokumentationsarbeit. Dabei geht es sowohl um die pflegerischen Tätigkeiten als auch die soziale Interaktion unter Berücksichtigung der individuellen Umstände der Patienten/-innen.
Die Ausbildung gliedert sich in einen theoretischen und in einen praktischen Teil. Im theoretischen Teil geht es um die Vermittlung von Fachwissen. Im Detail geht es dabei um die folgenden Inhalte:
Theoretische Ausbildung Gesundheits- und Krankenpfleger/in | Jahr 1/2 | Jahr 3 |
Pflegeprozesse und Pflegediagnostik in akuten und dauerhaften Pflegesituationen verantwortlich planen, organisieren, gestalten, durchführen, steuern und evaluieren. | 680 Std. | 320 Std. |
Kommunikation und Beratung personen- und situationsbezogen gestalten. | 200 Std. | 80 Std. |
Intra- und interprofessionelles Handeln in unterschiedlichen systemischen Kontexten verantwortlich gestalten und mitgestalten. | 200 Std. | 100 Std. |
Das eigene Handeln auf der Grundlage von Gesetzen, Verordnungen und ethischen Leitlinien reflektieren und begründen. | 80 Std. | 80 Std. |
Das eigene Handeln auf der Grundlage von wissenschaftlichen Erkenntnissen und berufsethischen Werthaltungen und Einstellungen reflektieren und begründen. | 100 Std. | 60 Std. |
Stunden zur freien Verteilung | 140 Std. | 60 Std. |
Gesamt | 1.400 Std. | 700 Std. |
Die praktische Ausbildung variiert je nach dem Arbeitgeber, bei dem angehende Gesundheits- und Krankenpfleger/innen ihre Ausbildung machen. Je nach Einsatzort und Fachgebieten können die genauen Aufgaben und Tätigkeiten also unterschiedlich ausfallen. Generell lässt sich der Ablauf der praktischen Ausbildung aber folgendermaßen zusammenfassen:
Praktische Ausbildung Gesundheits- und Krankenpfleger/in | Ausbildungsjahr 1/2 | Ausbildungsjahr 3 |
Orientierungseinsatz zu Beginn der Ausbildung beim Ausbildungsbetrieb | 400 Std. | 0 |
Pflichteinsatz Stationäre Akutpflege | 400 Std. | 0 |
Pflichteinsatz Stationäre Langzeitpflege | 400 Std. | 0 |
Pflichteinsatz Ambulante Akut-/Langzeitpflege | 400 Std. | 0 |
Pflichteinsatz pädiatrische Versorgung | 120 Std | 0 |
Pflichteinsatz psychiatrische Versorgung | 0 | 120 Std. |
Vertiefungseinsatz im Bereich eines Pflichteinsatzes | 0 | 500 Std. |
Weitere Einsätze zur freien Verteilung | 0 | 160 Std. |
Gesamt | 1.720 Std. | 780 Std. |
Erstes Ausbildungsjahr
Im ersten Ausbildungsjahr lernen angehende Gesundheits- und Krankenpfleger/innen lebenserhaltende Sofortmaßnahmen kennen sowie wie man Notfallsituationen richtig einschätzt und die richtigen Maßnahmen ergreift bis die Ärzte/Ärztinnen eintreffen. Dafür nehmen die Azubis an Notfalltrainings in der Praxis teil, um die Sofortmaßnahmen zu üben. Weiterhin sind die Themen Körperpflege, Atmung und Kreislaufregulation Inhalt des ersten Lehrjahrs und werden ebenfalls in der Praxis erprobt. So übernehmen angehende Gesundheits- und Krankenpfleger/innen Aufgaben wie etwa das Duschen und Baden von hilfsbedürftigen Menschen.
Zweites Ausbildungsjahr
Im zweiten Lehrjahr erlernt man Kenntnisse über unterschiedliche Arzneimittelgruppen, Wirkungsweisen und die Verteilung von Arzneistoffen sowie deren korrekte Lagerung. Passend zum theoretischen Teil der Ausbildung verabreichen Azubis im praktischen Teil der Ausbildung Arzneimittel und Betäubungsmittel unter der Anleitung ihres/-r Ausbilders/-in.
Darüber hinaus geht es im zweiten Jahr um die Anatomie und Physiologie des Bewegungsapparates und um das Nervensystem im Zusammenhang mit den Themen Schlaf, Bewusstsein und Schmerz. Damit einhergehend lernen angehende Gesundheits- und Krankenpfleger/innen in der Praxis relevante Vorbeugungsmaßnahmen wie zum Beispiel Thromboseprophylaxe kennen.
Drittes Ausbildungsjahr
Im dritten Lehrjahr geht es um die Entwicklung und Umsetzung von Rehabilitationskonzepten, die gesetzlichen Grundlagen in Bezug auf die Rehabilitation, Schwangerschaft und Neugeborene, das Hormonsystem, demenzielle Erkrankungen sowie die Unterstützung und Beratung von Angehörigen. Daher trainiert man im Praxisteil zum Beispiel Rehabilitationsmaßnahmen, erlernt nach einer Geburt die Erstversorgung von Mutter und Kind und absolviert Realitätsorientierungstrainings bei Demenzerkrankten.
Ausbildungsdauer
Im Regelfall dauert die schulische Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger/in drei Jahre. Wählt man ein Modell in Teilzeit, kann sie jedoch auch bis zu fünf Jahre beanspruchen. Es besteht auch die Möglichkeit, die Ausbildung zu verkürzen – beispielsweise, wenn man bereits eine Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in absolviert hat.
Ausbildungsorte
Da die Ausbildung neben schulischen Grundlagen auch praktische Einsätze beinhaltet, gibt es verschiedene mögliche Träger. Neben Kliniken, Krankenhäusern oder Altenheimen kann man seine praktischen Phasen auch in anderen sozialen Einrichtungen absolvieren. Die schulische Ausbildung zum/-r Gesundheits- und Krankenpfleger/in findet in Pflegeschulen, Fachschulen für Gesundheitsberufe oder in Schulen für Altenpflege oder Krankenpflege statt.
Ausbildungsabschluss
Die Ausbildung zum/-r Gesundheits- und Krankenpfleger/in schließt mit einer staatlichen Abschlussprüfung ab. Dabei gibt es einen schriftlichen, mündlichen und praktischen Teil. Wird die Prüfung erfolgreich absolviert, ist man berechtigt, die jeweilige Berufsbezeichnung “Pflegefachmann/-frau”, “Altenpfleger/in” oder “Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in” zu tragen.
Perspektiven nach der Ausbildung
Die Zukunftsaussichten für Gesundheits- und Krankenpfleger/innen sind sehr positiv. Zwar hält die Digitalisierung auch im Bereich der Pflege Einzug, für pflegende Tätigkeiten sind menschliche Fachkräfte jedoch unverzichtbar. Des Weiteren bildet die Ausbildung eine gute Grundlage für eine Vielzahl an Fort- und Weiterbildungen, durch die man noch mehr Verantwortung übernehmen und die Karriereleiter aufsteigen kann.
Ausbildungsplätze als Gesundheits- und Krankenpfleger/in
Auslandsaufenthalt während der Ausbildung
Eine Möglichkeit, um einen Teil der Ausbildung im Ausland zu absolvieren ist ein Auslandspraktikum, zum Beispiel über das Auslandsprogramm Erasmus+. Laut dem Berufsbildungsgesetz darf das Praktikum für Auszubildende bis zu maximal einem Viertel der Ausbildungszeit beanspruchen. Bei einer Ausbildungszeit von drei Jahren dürften angehende Gesundheits- und Krankenpfleger/innen also ein Praktikum von neun Monaten im Ausland absolvieren. Es gibt verschiedene Organisationen und Hilfsprogramme, die solche Praktika organisieren.
Weiterhin gibt es Auslandsstipendien, zum Beispiel der Roland-Ernst-Stiftung oder Bayer-Stiftung, welche bei der Finanzierung des Auslandsaufenthalts unterstützen. Mit dem Einverständnis des Arbeitgebers kann man generell einen Teil der praktischen Ausbildung ins Ausland verlegen, wenn das Praktikum keine passende Option darstellt.
Gesundheits- und Krankenpfleger/in – Gehalt während der Ausbildung
Als Gesundheits- und Krankenpfleger/in bekommt man in der Ausbildung ein Gehalt. Je nach Träger, Region und Größe der Einrichtung kann die Ausbildungsvergütung jedoch unterschiedlich hoch ausfallen. In öffentlichen Einrichtungen richtet sich der Verdienst nach dem Tarifvertrag. Auch kirchliche Träger orientieren sich an dem Modell. Sie haben allerdings eigene Tarife. Azubis erhalten im öffentlichen Dienst gemäß TVöD-Pflege (TVöD-P) folgende Ausbildungsgehälter:
Ausbildungsjahr | Gehalt (Brutto Monat) |
1. Ausbildungsjahr | 950 bis 1.191 Euro |
2. Ausbildungsjahr | 1.000 bis 1.252 Euro |
3. Ausbildungsjahr | 1.100 bis 1.353 Euro |
Private Träger legen eigene Gehälter für Gesundheits- und Krankenpfleger/innen in Ausbildung fest.
Gesundheits- und Krankenpfleger/in – Gehalt im weiteren Beruf
Das Gesundheits- und Krankenpfleger/in Gehalt hängt von verschiedenen Faktoren ab. Es richtet sich nach dem Arbeitgeber, der Berufserfahrung, dem Alter, dem Geschlecht und der Region. Beschäftigte in einem öffentlichen Krankenhaus profitieren von einem Tarifvertrag (TVöD-P, Entgeltgruppe P7). So verdienen schon Berufseinsteiger/innen in einer kommunalen Einrichtung 2.932 Euro (Stand: 04/2021), Berufserfahrene bis zu 3.654 Euro (Stufe 6).
Kirchliche Einrichtungen zahlen ein vergleichbares Gehalt. Privat geführte Einrichtungen (private Pflegeheime, ambulante Pflegedienste, Privatkliniken) legen eigene Gehälter fest. Sie liegen meist unter dem tarifvertraglich vereinbarten Niveau, da es in privatwirtschaftlich geführten Einrichtungen um Gewinnmaximierung geht.
Gesundheits- und Krankenpfleger/in – Aufgaben im Arbeitsalltag
Krankenpflege ist nicht gleich Krankenpflege. Wie der Arbeitsalltag als Gesundheits- und Krankenpfleger/in aussieht, hängt vom medizinischen Fachgebiet und dem Arbeitsplatz ab. Die tägliche Arbeit in der Chirurgie unterscheidet sich etwa von der in der Onkologie, Orthopädie oder Psychiatrie. Allen gemeinsam ist, dass sich der landläufig als Krankenschwester/Krankenpfleger bekannte Beruf stark verändert.
Krankenschwestern und Krankenpfleger verfügen über ein breiteres medizinisches Fachwissen, erfüllen Dank des medizinischen Fortschritts immer komplexere Aufgaben. Sie geben andererseits auch verstärkt Aufgaben, wie etwa die Essensausgabe, Reinigungstätigkeiten sowie Begleitung und Transport von Patienten/-innen, an Pflegeassistenten/innen ab. Dabei sind überdurchschnittliche organisatorische Fähigkeiten hilfreich.
Grundpflegerische Maßnahmen und Körperpflegemaßnahmen
Gesundheits- und Krankenpfleger/innen übernehmen grundpflegerische Maßnahmen und helfen Patienten/-innen bei der Körperpflege. So gehört es zum Beruf dazu, Patienten/-innen zu waschen oder ihnen bei der Nahrungsaufnahme zu helfen, wenn sie dazu noch nicht in der Lage sind.
Vitalwerte beobachten und kontrollieren
Eine der wichtigsten Aufgaben ist die regelmäßige Kontrolle der Vitalwerte von Patienten/-innen. Dabei kann es sich zum Beispiel um den Puls, die Temperatur, den Blutdruck oder auch die Atmung handeln. Somit wird sichergestellt, dass die Patienten/-innen genesen, und es kann im Falle einer Verschlechterung des Zustandes schnell gehandelt werden.
Pflegeutensilien reinigen, desinfizieren und aufräumen
Um Infektionen zu vermeiden, müssen strenge Hygieneregeln eingehalten werden. Dazu gehören unter anderem die Reinigung und das Desinfizieren der Pflegeutensilien. Ist das erledigt, müssen sie wieder an ihren Platz geräumt werden, damit sie jederzeit einsatzbereit sind.
Pflegedokumentation und -organisation
In der Pflege kommt man um verwaltungstechnische Aufgaben kaum herum. Somit fallen auch für Gesundheits- und Krankenpfleger/innen Aufgaben in der Pflegedokumentation an. Sie müssen zum Beispiel sämtliche Behandlungen, Beobachtungen und Pflegemaßnahmen in den jeweiligen Patientenakten festhalten. Aus dem bisherigen Pflegeverlauf können sie dann weitere Pflegepläne erstellen.
Medikamente verabreichen
Auf ärztliche Anweisung verabreichen Gesundheits- und Krankenpfleger/innen Medikamente, Augentropfen oder reiben Salben ein. Auch verteilen sie Eisbeutel und Wärmflaschen, machen Umschläge oder legen Infusionen.
Weitere Aufgaben
- Patienten/-innen betten und lagern
- Bei Patienten/-innen mit Migrationshintergrund auf spezielle Bedürfnisse und kulturelle Besonderheiten achten
- Materialbestände überwachen und Arzneimittelvorräte rechtzeitig nachbestellen
- Inhalationen und medizinische Bäder vorbereiten
- Rotlichtbestrahlung durchführen
- Vorbeugende Maßnahmen durchführen, z.B. Gliedmaßen in Funktionsstellung lagern
- Beim Vorbereiten und Durchführen diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen helfen
- Patientengespräche führen, Angehörige informieren und beraten
- Bei der Pflege sterbender Patienten/-innen helfen, z.B. Maßnahmen zur Atemerleichterung
- Betten beziehen
- Essen verteilen
- Nachtwachen unter Aufsicht von Pflegefachleuten
Der Arbeitsalltag ist derzeit von Kostendruck und Arbeitsverdichtung geprägt. Besonders stark bekommen das Gesundheits- und Krankenpfleger/innen in privaten Einrichtungen zu spüren. Durch die in diesem Job üblichen Schicht-, Nacht- und Feiertagsdienste ist die berufliche Belastung hoch. Das spiegelt sich in der relativ kurzen Verweildauer im Beruf wider. Laut dem deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DbfK) scheiden Gesundheits- und Krankenpfleger/innen nach durchschnittlich 6,5 Jahren aus dem Beruf aus. Auch deshalb besteht eine Fachkräftelücke.
Gesundheits- und Krankenpfleger/in – Weiterbildungsmöglichkeiten
Die Pflege und Medizin entwickeln sich konstant weiter. Somit ist es ratsam, sich ebenfalls weiterzubilden, um auf dem neusten Stand der Dinge zu bleiben. Eine Weiterbildung hat aber auch andere Vorteile. So kann man nämlich neue Aufgaben und mehr Verantwortung übernehmen sowie beim Gehalt aufsteigen. Für Gesundheits- und Krankenpfleger/innen gibt es vielfältige Optionen. Sie können eine Fachweiterbildung in einem bestimmten Bereich machen, zum Beispiel als Fachkraft für außerklinische Intensivpflege, als Fachkrankenpfleger/in Intensivpflege/Anästhesie, in der Hospizpflege, Chirurgie, Schmerztherapie (Weiterbildung zur Pain Nurse) oder auch Psychiatrie.
Dadurch kann man das Fachwissen vertiefen oder auch in einen dieser Bereiche wechseln, wenn man nicht bereits auf das Gebiet spezialisiert ist. Möchte man eine Führungsposition anstreben, gibt es auch hierfür passende Weiterbildungsmöglichkeiten wie die Pflegedienstleitung oder Stationsleitung und Bereichsleitung. Mit einer Weiterbildung im Bereich der Hygiene kann man zum Beispiel Hygienefachkraft werden und die Verantwortung dafür übernehmen.
Wer ganz hoch hinaus will, kann außerdem ein Studium in Betracht ziehen. Die Studiengänge Pflegewissenschaft, Pflegemanagement, Gesundheitsmanagement oder Advanced Nursing Practice bieten die Möglichkeit, Pflege und Management zu vereinen und eine höhere Position zu erhalten. Man kann sich aber auch mithilfe eines Studiums auf einen bestimmten Fachbereich spezialisieren, zum Beispiel in der Palliativpflege, der psychiatrischen Pflege, der Prävention oder als Gerontopsychiatrische Fachkraft. Viele Studiengänge werden auch berufsbegleitend oder in dualer Form angeboten.
Gesundheits- und Krankenpfleger/in Stellenangebote
Gesundheits- und Krankenpfleger/in – Arbeitszeiten
Gesundheits- und Krankenpfleger/innen arbeiten im Schichtdienst. Somit können sie sowohl am frühen Morgen, den Tag über oder in der Nachtschicht, wie auch am Wochenende zur Arbeit eingeteilt sein. Es gibt aber immerhin Sonderzuschläge, zum Beispiel für Sonn- und Feiertagsdienste.
Gesundheits- und Krankenpfleger/in – Arbeitskleidung
Als Gesundheits- und Krankenpfleger/in muss man strenge Hygieneregeln einhalten, daher tragen Pflegekräfte häufig Handschuhe und einen medizinischen Mundschutz. Darüber hinaus gehören in der Regel ein Kasack und eine weiße Hose zur täglichen Arbeitskleidung. Bequeme und rutschfeste Schuhe sind ein Muss, da Gesundheits- und Krankenpfleger/innen viele Stunden am Stück auf den Beinen sind und sehr viel hin und her laufen müssen.
Gesundheits- und Krankenpfleger/in – Wo kann gearbeitet werden?
Gesundheits- und Krankenpfleger/innen können in Krankenhäusern, Kliniken, Facharztpraxen oder Gesundheitszentren eine Anstellung finden. Darüber hinaus können sie auch in Pflegewohnheimen, Wohnheimen für Menschen mit Behinderung, Einrichtungen der Kurzzeitpflege und in ambulanten sozialen Diensten arbeiten.
Stellenangebote für Gesundheits- und Krankenpfleger/innen
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Interesse an anderen Berufen im Gesundheitswesen? Alle Ausbildungsberufe gibt es als Übersicht auf der Seite medizinische Berufe.
Häufige Fragen
- Was ist ein/e Gesundheits- und Krankenpfleger/in?
- Was verdient man als Gesundheits- und Krankenpfleger/in?
- Was muss man als Gesundheits- und Krankenpfleger/in können?
- Was schreibe ich in einer Bewerbung für eine Stelle als Gesundheits- und Krankenpfleger/in?
- Welche Fächer hat man in der Ausbildung zum/-r Gesundheits- und Krankenpfleger/in?
- Was kann man nach der Ausbildung zum/-r Gesundheits- und Krankenpfleger/in machen?
Ein/e Gesundheits-und Krankenpfleger/in ist eine ausgebildete Pflegefachkraft, die sich um kranke und pflegebedürftige Menschen kümmert. Diese Arbeit verrichtet er/sie in Krankenhäusern, Kliniken, Alten- und Pflegeheimen sowie bei ambulanten Pflegediensten. Die Aufgaben umfassen ein breites Spektrum. Sowohl grundpflegerische Tätigkeiten wie waschen und das Verabreichen von Nahrung, als auch das Legen von Infusionen oder Kathetern oder die pflegerische Wundversorgung gehören dazu. Mit ihrer Arbeit bilden sie eine wichtige Schnittstellen zwischen der Ärzteschaft und den Patienten/-innen.
Als Gesundheits- und Krankenpfleger/in verdient man monatlich zwischen 2.880 Euro und 3.589 Euro, sofern man in einer kommunalen Einrichtungen beschäftigt ist. Das genaue Gehalt hängt letztendlich von Alter, Geschlecht und Berufserfahrung ab. Entsprechend wird man in der Gehaltstabelle des öffentlichen Dienstes einer Entgeltgruppe zugeordnet. Auch bei kirchlichen Einrichtungen gibt es ein eigenes Tarifsystem. Nur bei privaten Trägern gibt es keine Entlohnung nach Tarif. Somit kann der Verdienst eines/-r Gesundheits- und Krankenpfleger/in auch niedriger ausfallen.
Will man als Gesundheits- und Krankenpfleger/in arbeiten, sollte man über verschiedene Fähigkeiten und Charaktereigenschaften verfügen, die in diesem Beruf besonders gefordert werden. So sollte man zum Beispiel besonders empathisch sein, gerne mit Menschen kommunizieren sowie keine Scheu vor Körperkontakt oder Blut haben. Der Beruf als Gesundheits- und Krankenpfleger/in ist besonders fordernd, weil meistens im Schichtdienst gearbeitet wird. Deswegen braucht man eine gute körperliche Konstitution und Flexibilität. Nicht zuletzt sollte man auch psychisch belastbar sein, da die Themen Krankheit und Tod den Arbeitsalltag prägen.
Bewirbt man sich für eine Stelle als Gesundheits- und Krankenpfleger/in sollte man das Bewerbungsanschreiben, den Lebenslauf sowie wichtige Zeugnisse und Zertifikate nicht vergessen. Im Anschreiben schildert man die persönliche Motivation für die Bewerbung und verknüpft diese mit einer Beschreibung der eigenen Fähigkeiten und den Anforderungen der Firma. Der Lebenslauf sollte die Punkte der beruflichen und schulischen Bildung enthalten, angefangen bei der ersten Station und danach in der Zeit immer weiter zurückgehen. Zum Schluss untermauern Zeugnisse und Zertifikate das Geschriebene. Auch hierbei sollte man sich auf das Wichtigste beschränken.
In der Ausbildung zum/-r Gesundheits- und Krankenpfleger/in hat man Fächer wie Anatomie, medizinische Mikrobiologie, Physiologie, aber auch Grundlagen der Psychologie, Soziologie und Pädagogik, sodass man im späteren Berufsleben auch auf einer menschlichen Ebene gut mit den Patienten/-innen umgehen kann.
Nach der Ausbildung zum/-r Gesundheits- und Krankenpfleger/in hat man eine Vielzahl an Möglichkeiten. Zunächst kann man in Kliniken, Krankenhäusern, Alten- oder Pflegeheimen sowie in der ambulanten Pflege arbeiten und Berufserfahrung sammeln. Wer aber längerfristig aufsteigen oder andere Aufgabenbereiche übernehmen möchte, tut gut daran, über eine Weiterbildung nachzudenken. So kann man zum Beispiel Stationsleitung, Heim- und Einrichtungsleitung oder Fachkrankenpfleger/in für Intensivpflege und Anästhesie werden. Auf diesem Wege ist es nicht nur möglich, mehr Verantwortung zu übernehmen, sondern man kann in der Regel auch das Gehalt steigern.