Gesundheitspfleger/innen versorgen kranke und pflegebedürftige Personen mit verschiedenen medizinischen und pflegerischen Maßnahmen. Sie beraten Patienten und deren Angehörige zu Themen der Gesundheit und unterstützen bei der Prävention von Krankheiten.
Was für die Ausbildung als Gesundheitspfleger/in vorausgesetzt wird, welche Inhalte gelehrt werden, wie der Berufsalltag und das Gehalt aussehen, gibt es in diesem Beitrag.
Was macht ein/e Gesundheitspfleger/in?
Als Gesundheitspfleger/-in ist man mit der Pflege, Beratung, Betreuung und Beobachtung von Patienten/-innen beauftragt. Diese Aufgaben können sowohl im stationären als auch im ambulanten Rahmen stattfinden. Außerdem muss man die eingesetzten pflegerischen Maßnahmen dokumentieren.
Wie läuft die Ausbildung als Gesundheitspfleger/in ab?
Die Ausbildung zum/r Gesundheitspfleger/-in ist eine duale Ausbildung. Das heißt, dass angehende Gesundheitspfleger/-innen den theoretischen Teil in der Fachschule und den praktischen Teil in einer Einrichtung absolvieren. Es werden allgemeine medizinische und pflegerische Kenntnisse vermittelt, die anschließend in der Praxis umgesetzt werden.
Voraussetzungen für die Ausbildung
Um die Ausbildung zum/-r Gesundheitspfleger/-in antreten zu können, ist ein mittlerer Schulabschluss oder eine gleichwertige Schulbildung erforderlich. Es ist jedoch auch möglich, die Ausbildung zum/-r Gesundheitspfleger/-in mit dem Hauptschulabschluss und einer abgeschlossenen Ausbildung (beispielsweise zum/-r Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in oder zum/-r Altenpflegehelfer/-in) zu absolvieren. Auszubildende müssen sich zudem in einer guten gesundheitlichen Verfassung befinden und außerordentlich belastbar sein.
Körperliche Anforderungen
Der Beruf kann physisch belastend sein, z.B. durch das Heben von Patienten.
Dauer und Aufbau der Ausbildung
Es handelt sich um eine duale Ausbildung, die mit einer staatlichen Prüfung endet. Zur Ausbildung gehören 2.100 Theorie- und 2.500 Praxisstunden. Der praktische Teil der Ausbildung wird auf einer Station absolviert, wobei der genaue Einsatzort je nach Arbeitgeber variiert.
Da es sich um eine duale Ausbildung handelt, wird der theoretische Teil an einer Pflegeschule, einer Fachschule für Gesundheitsberufe oder an einer Schule für Alten- oder Krankenpflege absolviert. Die praktischen Ausbildungsphasen finden in der Regel in einer Klinik, einem Krankenhaus oder einem Pflegeheim statt.
In Vollzeit dauert die Ausbildung drei Jahre. Man kann die Ausbildung auch in Teilzeit absolvieren, wobei sie dann fünf Jahre in Anspruch nimmt. In einigen Fällen lässt sich die Ausbildung auch verkürzen – beispielsweise gilt das für Auszubildende, die bereits über eine Ausbildung zum/-r Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/-in verfügen.
Am Schluss der Ausbildung steht die staatliche Prüfung, die aus einem schriftlichen, mündlichen und praktischen Teil besteht. Auszubildende, die die Prüfung bestanden haben, dürfen fortan die Berufsbezeichnung Gesundheitspfleger/-in tragen.
Ausbildungsinhalte
Der Großteil der theoretischen Ausbildung entfällt auf den Bereich Pflegeprozesse und Pflegediagnostik (680 Stunden in den ersten zwei Jahren, 320 Stunden im dritten Jahr). Im dritten Jahr absolvieren Auszubildende 780 Stunden im Rahmen der praktischen Ausbildung.
Im ersten Ausbildungsjahr geht es um das Erlernen lebenserhaltender Notmaßnahmen sowie das Einschätzen von Notfallsituationen. Zu den Inhalten des zweiten Ausbildungsjahres zählen in erster Linie Kenntnisse zu verschiedenen Arzneimitteln. Auszubildende befassen sich auch mit der Anatomie und Physiologie des Bewegungsapparates sowie mit dem Erlernen bedeutender Vorbeugemaßnahmen.
In der Fachschule werden folgende Inhalte behandelt:
- Gesundheits- und Krankenpflege
- Pflege- und Gesundheitswissenschaften
- Kommunikation und Beratung
- Ethik
In der Praxis geht es um folgende Themen:
1. Jahr: Körperpflege und Notfalltraining
2. Jahr: Verabreichen von Arzneimitteln
3. Jahr: Erstversorgung und Rehabilitation
Gesundheitspfleger/in – Ausbildungsvergütung
Auszubildende erhalten ein Gehalt, wobei dieses je nach Standort und Träger/in unterschiedlich hoch ausfällt. Im öffentlichen Dienst erhalten angehende Gesundheitspfleger/-innen folgende Monatsgehälter:
Ausbildungsjahr | Bruttogehalt |
1. Ausbildungsjahr | 1.191 € |
2. Ausbildungsjahr | 1.252 € |
3. Ausbildungsjahr | 1.353 € |
Passt die Ausbildung als Gesundheitspfleger/in zu mir?
Man sollte Gesundheitspfleger/-in werden, wenn:
- man eine starke Neigung zur Pflege und Versorgung von Menschen in Gesundheitsbelangen hat
- man Teamarbeit schätzt und in einer kooperativen Umgebung arbeiten möchte
- man in verschiedenen Bereichen wie Krankenhäusern oder Pflegeheimen arbeiten möchte
Man sollte auf keinen Fall Gesundheitspfleger/-in werden, wenn:
- man kein echtes Interesse daran hat, sich um das körperliche und geistige Wohlbefinden von Menschen zu kümmern
- man Schwierigkeiten hat, unter Druck zu arbeiten oder mit emotionalen Belastungen umzugehen
- man gesundheitliche Einschränkungen hat oder nicht in der Lage ist, diese physischen Anforderungen zu erfüllen
Wie sieht der Berufsalltag als Gesundheitspfleger/in aus?
Der Berufsalltag ist geprägt von der Betreuung und Versorgung von Patienten/-innen in medizinischen Einrichtungen. Zu den Hauptaufgaben zählen das Messen von Vitalwerten, die Verabreichung von Medikamenten, die Durchführung ärztlich verordneter Maßnahmen sowie die Unterstützung von Patienten/-innen bei der Körperpflege und Mobilität. Darüber hinaus steht die Kommunikation mit Ärzten/-innen, Therapeuten/-innen und Angehörigen im Fokus. Der Beruf erfordert Einfühlungsvermögen, Stressresistenz und die Fähigkeit, im Team zu arbeiten. Es ist ein Beruf mit hoher Verantwortung und ständiger Weiterbildung.
Emotionale Herausforderungen
Pflegekräfte sind oft mit schwerkranken Menschen konfrontiert und müssen emotional stabil sein.
Aufgaben als Gesundheitspfleger/in
Die Aufgaben im Berufsalltag sind von der Einrichtung und dem medizinischen Fachgebiet abhängig. Zu den typischen Aufgaben eines/-r Gesundheitspflegers/-in zählen:
- Körperpflege und Grundpflege der Patienten/-innen
- Vitalwerte wie Temperatur oder Blutdruck beobachten und kontrollieren
- Pflegeutensilien reinigen
- Pflegemaßnahmen dokumentieren
- Arzneimittel verabreichen
- Arzneimittel- und Zubehörbestände kontrollieren und ggf. nachbestellen
Wo kann man als Gesundheitspfleger/in arbeiten?
Es gibt eine Vielzahl von Einrichtungen, die nach Gesundheitspfleger/-innen suchen. Dabei handelt es sich in erster Linie um:
- Krankenhäuser
- Kliniken
- Facharztpraxen
- Pflegeheime und ambulante Dienste
Gesundheitspfleger/in Stellenangebote
Gesundheitspfleger/in – Arbeitszeiten
Im Regelfall arbeitet man im Schichtdienst. Das heißt, dass man auch nachts oder am Wochenende im Einsatz sein muss. Für Sonn- oder Feiertagsdienste gibt es spezielle Zuschläge.
Was verdient man als Gesundheitspfleger/in?
Im Beruf ist das Monatsgehalt von verschiedenen Faktoren abhängig. Wer in einem Krankenhaus arbeitet, wird gemäß Tarif entlohnt. Einsteiger/-innen verdienen rund 2.900 Euro brutto, Berufserfahrene hingegen rund 3.600 Euro brutto.
Welche Berufsperspektiven hat man als Gesundheitspfleger/in
In der Regel sind die Zukunftsaussichten positiv. Da menschliche Fachkräfte in der Pflege nach wie vor unentbehrlich sind, sieht sich der Beruf durch die Digitalisierung nicht bedroht. Die Ausbildung bildet eine gute Grundlage für eine Vielzahl verschiedener Weiterbildungen. Gesundheitspfleger/-innen arbeiten in folgenden Einrichtungen:
- Krankenhaus
- Facharztpraxis
- Alten- und Pflegeheim
- Ambulanter Pflegedienst
Weiterbildung und Fortbildung
Eine Weiterbildung erlaubt es, neue Kenntnisse zu erwerben oder beim Gehalt aufzusteigen. Als Gesundheitspfleger/-in kann man eine Fachweiterbildung machen oder sogar ein Studium im Bereich der Pflegewissenschaften oder Pflegemanagement absolvieren. Wer eine Führungsposition in Betracht zieht, kann sich zur Pflegedienst-, Stations- oder Bereichsleitung weiterbilden lassen.
Wie findet man passende Jobs als Gesundheitspfleger/in
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