Die Hauswirtschaftsleitung spielt eine zentrale Rolle in Einrichtungen, die einen reibungslosen Ablauf im Bereich der Hauswirtschaft sicherstellen müssen. Dieser Beruf vereint organisatorische, betriebswirtschaftliche und fachspezifische Kenntnisse, um sicherzustellen, dass alle hauswirtschaftlichen Tätigkeiten effizient und qualitativ hochwertig durchgeführt werden. Als Schnittstelle zwischen Mitarbeiter/innen, Lieferanten und oftmals auch den Bewohner/innen oder Nutzer/innen einer Einrichtung, trägt die Hauswirtschaftsleitung eine hohe Verantwortung für das Wohlbefinden und die Zufriedenheit aller Beteiligten.
Unser Ratgeber bietet alle relevanten Informationen für Interessierte rund um den Beruf, die Ausbildung, das Gehalt, Zukunftsperspektiven, Weiterbildungsoptionen und potenzielle Arbeitgeber.
Was macht man als Hauswirtschaftsleitung?
Ein/e Hauswirtschaftsleiter/in plant, organisiert, kontrolliert, beaufsichtigt und berät in Angelegenheiten rund um hauswirtschaftliche Tätigkeiten sowie personelle Themen und sorgt für die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen. Im Vordergrund steht die Leitung von Abteilungen beziehungsweise Mitarbeiter/innen und die Sicherstellung des störungsfreien Arbeitsalltages, stets mit Blick auf die Wirtschaftlichkeit.
Darüber entscheiden persönliche Eigenschaften, die wie folgend gegebenen sein sollten, um in diesem Beruf langfristig den Anforderungen gewachsen zu sein:
- Hohe Belastbarkeit
- Führungspotenzial und Durchsetzungsvermögen
- Stressresistenz
- Hohe Kommunikationsfähigkeiten und gute Umgangsformen
- Hohes Verantwortungsbewusstsein
- Organisatorische, biologische, mathematische und gegebenenfalls fremdsprachliche Fähigkeiten
- Interesse an wirtschaftlichen Faktoren
- Fähigkeiten selbstständiger Arbeit
- Interesse an Umwelt-, Gesundheits- und Ernährungsthemen
- Kreativität und Flexibilität
Berufliche Anerkennung der Hauswirtschaftsleitung
In Deutschland wurde die hauswirtschaftliche Berufsausbildung in den 1920er Jahren mit klaren Ausbildungsstandards etabliert, was zur Professionalisierung und Anerkennung dieses Berufsfeldes beitrug.
Wie läuft die Ausbildung als Hauswirtschaftsleitung ab?
Die Ausbildung ist eine Weiterbildung, die an Fachschulen, Berufskollegs oder privaten Fachakademien zu absolvieren ist. Sie kann Vollzeit, Teilzeit und berufsbegleitend erfolgen.
Voraussetzungen für die Ausbildung
Grundvoraussetzung für die Ausbildung zum Hauswirtschaftsleiter/in ist je nach Anbieter meist eine abgeschlossene Ausbildung als Hauswirtschaftler/in, Hotelfachmann/-frau, Restaurantfachmann/-frau oder in verwandten Berufen.
Dauer und Aufbau der Ausbildung
Die Ausbildung erstreckt sich über einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren in Vollzeit und bis zu vier Jahren in Teilzeit oder als berufsbegleitende Ausbildung.
Sie erfolgt rein als schulischer Unterricht und setzt sich zusammen aus allgemeinen und fachrichtungsbezogenen Lernbereichen. Der allgemeine Lehrstoff umfasst zwischen 400 und 600 Unterrichtsstunden. Der fachrichtungsbezogene Lehrstoff wird über einen Zeitraum zwischen 1.200 und 1.800 Unterrichtsstunden vermittelt. Vor allem Letzteres ist stark praxisorientiert.
Inhalte der Ausbildung als Hauswirtschaftsleitung
Die Inhalte der Ausbildung bestehen aus folgenden Themenbereichen:
- Kommunikationsförderung und Arbeitstechniken
- Fremdsprachliche, berufsbezogene Kommunikation
- Betriebs- und Personalmanagement
- Arbeits- und Berufspädagogik
- Produktmanagement in den Bereichen Verpflegungen, Service, Textil und Säuberung/Reinigung
- Gebäudemanagement
- Projekt- und Qualitätsmanagement
- Abschlussprojekt
Was verdient man in der Ausbildung?
Weil es sich bei der Ausbildung zum/-r Hauswirtschaftsleiter/in um eine rein schulische Ausbildung handelt, wird keine Ausbildungsvergütung bezahlt.
Allerdings können Kosten für die Ausbildung anfallen. Während staatliche Ausbildungsstätten in der Regel kein Schulgeld verlangen, sind Weiterbildungsgebühren bei privaten Fachakademien gängig. Diese können sich je nach Anbieter bis auf Gesamtkosten von 8.000 Euro belaufen.
Passt die Ausbildung als Hauswirtschaftsleitung zu mir?
Hauswirtschaftsleitung könnte die richtige Wahl sein, wenn:
- die Fähigkeit und Freude daran besteht, Hauswirtschaftsprozesse in Einrichtungen zu organisieren und zu leiten
- die Liebe zur Pflege und Organisation des häuslichen Umfelds sowie zur Gewährleistung eines angenehmen und sauberen Lebensraums für andere vorhanden ist
- die Bereitschaft besteht, ein Team zu führen und Verantwortung für die Hauswirtschaftsabteilung zu übernehmen
Auf der anderen Seite könnte Hauswirtschaftsleitung nicht die richtige Wahl sein, wenn:
- wenig Interesse an der Organisation und Leitung von hauswirtschaftlichen Abläufen in Einrichtungen besteht
- Schwierigkeiten bei der Koordination von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und der Verwaltung von Ressourcen auftreten
- die Arbeit in der Hauswirtschaftsbranche nicht den persönlichen Interessen oder Fähigkeiten entspricht
Wie sieht der Berufsalltag als Hauswirtschaftsleitung aus?
Der Berufsalltag ist je nach Arbeitsstätte und Tätigkeitsfelder sehr abwechslungsreich. Sie unterteilen sich in administrative, organisatorische sowie verwaltungstechnische Aufgaben und praktische Aufgaben wie Kontrollen, Ermittlungen, Beaufsichtigung und Mitarbeiterführung.
Aufgaben als Hauswirtschaftsleitung
Zu den typischen Aufgaben zählen:
- Budgetverwaltung
- Qualitätskontrollen und Erstellen von Qualitätsanalysen
- Dienstpläne schreiben, Mitarbeiterführung und gegebenenfalls Personaleinstellungen beziehungsweise Kündigungen
- Bestimmung von Verpflegungsangeboten, insbesondere in Bezug auf Diätvorschriften
- Bedarfsermittlung und Beschaffung von Lebensmitteln und Verbrauchsgütern
- Verhandeln mit Händlern/Lieferanten
- Planung von Raumgestaltungen
- Konzepterstellung für Reinigungen, Wäschereien und Mitarbeiterführung
- Beaufsichtigung von Abläufen
Einkauf und Lagerung
Hauswirtschaftsleitungen sind oft für den Einkauf von Verbrauchsmaterialien und Lebensmitteln sowie für eine ordnungsgemäße Lagerung zuständig.
Wo kann man als Hauswirtschaftsleitung arbeiten?
Als Hauswirtschaftsleitung stehen verschiedene potenzielle Arbeitgeber zur Verfügung. Zu den typischen Orten zählen diese:
- Privathaushalte
- Großküchen und Unternehmenskantinen
- Wohn- und Seniorenheime
- Krankenhäuser
Hauswirtschaftsleitung Stellenangebote
Arbeitszeiten als Hauswirtschaftsleitung
Die Arbeitszeiten richten sich nach dem jeweiligen Bedarf der Arbeitgeber. Während beispielsweise in Uni-Kantinen in der Regel keine Wochenendarbeit erfolgt, so ist dies in Wohnheimen meist die Regel. Ansonsten sind Arbeitszeiten wochentags von Montag bis Freitag üblich, die sich vor allem bei überwiegend administrativer Tätigkeit zwischen 8:00 Uhr und 18.00 Uhr bewegen. Schichtdienste sind keine Seltenheit.
Was verdient man als Hauswirtschaftsleitung?
In Deutschland liegt das Mindestgehalt bei 2.846 Euro brutto für eine 40-Stunden-Vollzeitstelle. 25 Prozent der Beschäftigten erhalten ein Gehalt von weniger als 2.571 Euro brutto, während ein weiteres Viertel mehr als 3.150 Euro brutto verdient.
Welche Berufsperspektiven hat man als Hauswirtschaftsleitung?
Der Bedarf an Versorgung und Verpflegung verschiedenster Personengruppen steigt kontinuierlich. Das schafft gute Berufsperspektiven für Hauswirtschaftsleitungen, die dementsprechend immer häufiger für eine Anstellung gesucht werden.
Weiterbildung und Fortbildung
Als Hauswirtschaftsleiter-/in werden zahlreiche Türen für Fort- und Weiterbildungen geöffnet, die sie auf der Karriereleiter und Gehaltsstufe weit nach oben steigen lassen. Hier einige Beispiele:
Fort-/Weiterbildung | Mögliche Einsatzbereiche/Anwendungen |
Hauswirtschaft mit Schwerpunkt Ernährungstechnik | Versorgungseinrichtungen mit speziellen Ernährungsanforderungen (z.B. Diät- und Diabeteszentren) |
Master in Hauswirtschaft | Beratungstätigkeiten, Lehraufgaben für Auszubildende |
Betriebswirtin für Ernährungs- und Versorgungsmanagement | Besonders empfehlenswert, wenn eine Selbstständigkeit angestrebt wird |
Betriebswirtin für Hauswirtschaft | Spezialisierung auf Managementaufgaben im Bereich Hauswirtschaft |
Studium in Pädagogik, Ernährungs- oder Haushaltswissenschaften | Fortbildung über verschiedene akademische Stufen (Bachelor, Master, Doktor) für vertiefte Kenntnisse und Einsatz in Forschung und Lehre |
Berufsperspektiven und Zukunftsaussichten
Die Berufsperspektiven sind gut, was ebenso gute Zukunftsaussichten prognostiziert. Die Nachfrage an Großküchen und umfangreichen Versorgungsstätten steigt kontinuierlich. Insbesondere durch das stetig steigende Durchschnittsalter sind zukünftig deutlich mehr ältere Personen zu versorgen und zu verpflegen. Deshalb ist mit einem höheren Bedarf an professionellen Hauswirtschaftsleitern/-innen zu rechnen.
Wie findet man passende Jobs als Hauswirtschaftsleitung?
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