Für Menschen mit körperlicher und/oder geistiger Beeinträchtigung stellt der Alltag oftmals eine wahre Herausforderung dar. Der Beruf des/-r Heilerziehungsassistent/in ist die ideale Wahl für alle, die sich eine abwechslungsreiche Tätigkeit wünschen, bei der stets der Mensch mit seinen besonderen Bedürfnissen im Fokus steht. Dieser Artikel fokussiert sich auf Ausbildung, Voraussetzungen, Aufgaben und Gehalt des/-r Heilerziehungsassistent/in.
Was macht man als Heilerziehungsassistent/in?
In diesem Beruf dreht sich alles um Inklusion von Menschen, deren Alltag durch verschiedenste Beeinträchtigungen erschwert wird. Man arbeitet mit einer sozialpädagogischen oder pflegerischen Fachkraft zusammen und begleitet, pflegt und assistiert Menschen, die Hilfe im Alltag benötigen. Dabei spielt nicht nur die Grundpflege eine wichtige Rolle, sondern auch das Fördern individueller Aspekte. Heilerziehungsassistenten/-innen unterstützen Angehörige und begleiten ihre Schützlinge zu therapeutischen Maßnahmen. Dieser Beruf bietet die Möglichkeit, täglich Inklusion mitzugestalten.
Wie läuft die Ausbildung als Heilerziehungsassistent/in ab?
Diese Ausbildung ist fast zu gleichen Teilen in eine theoretische und fachpraktische Einheit gegliedert. Man lernt das vielfältige Arbeitsfeld unter Anleitung erfahrener Kollegen/-innen kennen und erwirbt im Theorieteil eine solide medizinische Grundlage. Der theoretische Unterricht findet an einer Berufsfachschule statt, meist als Blockunterricht.
Voraussetzungen für eine Ausbildung
In diese Ausbildung kann man bereits mit einem Hauptschulabschluss einsteigen. Da die Ausbildung mit hohem Praxisbezug stattfindet, benötigt man für den Ausbildungsbeginn die Zusage einer Ausbildungsstelle. Ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache in Wort und Schrift sind eine weitere Voraussetzung für die Ausbildung als Heilerziehungsassistent/in. Ein Nachweis über eine vollständige Masernimpfung ist ebenfalls verpflichtend.
Inklusion leben
Die Ausbildung zum/-r Heilerziehungsassistent/in ermöglicht es, jeden Tag ein Stückchen Inklusion zu leben. Diese abwechslungsreiche und sozial relevante Tätigkeit, erlaubt es einem Teil des Lebens der Betroffenen zu sein und diese im Alltag zu unterstützen.
Dauer und Aufbau der Ausbildung
Die Ausbildung zu diesem Beruf dauert zwei Jahre und findet im regelmäßigen Wechsel von Berufsschulunterricht und Praxisphasen in einer Einrichtung statt. Der theoretische Unterricht während der Ausbildung umfasst mindestens 1280 Stunden. Hinzu kommen nochmals 1200 Stunden in der fachpraktischen Ausbildung. Die Ausbildung wird mit einer zweiteiligen staatlichen Prüfung beendet, welche die theoretischen Module umfasst und einen praktischen Teil hat.
Inhalte der Ausbildung als Heilerziehungsassistent/in
Zu den Inhalten dieser Ausbildung gehört es, Menschen in Inklusionsprozessen zu verstehen und ihnen individuell und situationsbezogen ein/e gute/r Begleiter/in zu sein. Zudem erwirbt man im Rahmen der Ausbildung einen Blick auf die Lebenswelten von Menschen mit Assistenz- und Unterstützungsbedarf. Zu den Inhalten der Ausbildung gehören sowohl fachpraktische als auch allgemeinbildende Kompetenzen. Ebenfalls thematisiert wird das Kommunizieren und Kooperieren mit einzelnen Mitarbeitern/-innen, aber auch Teams und ganze Organisationen.
Was verdient man in der Ausbildung?
Auszubildende können im ersten Ausbildungsjahr mit einer Vergütung von monatlich 1.089 Euro brutto rechnen, im zweiten Ausbildungsjahr steigt diese auf monatlich etwa 1.165 Euro brutto an. Die Ausbildungsvergütung wird von der Praxiseinrichtung gezahlt, in welcher die Ausbildung stattfindet. In öffentlichen Einrichtungen wird die Ausbildungsvergütung am TVöD (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst) ausgerichtet.
Passt die Ausbildung als Heilerziehungsassistent/in zu mir?
Die Ausbildung als Heilerziehungsassistent/in passt, wenn:
- man sich gerne um andere kümmert
- man offen auf Menschen zugehen kann
- eine ruhige und sensible Art hat
- Empathie zeigen und andere motivieren kann
- man körperlich belastbar ist
Die Ausbildung als Heilerziehungsassistent/in passt nicht, wenn:
- man körperlich nicht belastbar ist
- man nicht mit beeinträchtigten Menschen arbeiten möchte
- schnell ungeduldig und unruhig wird
- man keinen Körperkontakt haben möchte
Ausbildungsplätze als Heilerziehungsassistent/in
Wie sieht der Berufsalltag als Heilerziehungsassistent/in aus?
Im Mittelpunkt der Tätigkeit steht das individuelle Fördern der betreuten Menschen. Das Spektrum reicht dabei von der Unterstützung bei Haushaltstätigkeiten wie putzen oder einkaufen bis hin zu gemeinsamen, kreativen Beschäftigungsmöglichkeiten wie basteln, musizieren oder gemeinsames Spielen. Dabei ist oftmals enger Körperkontakt zur Hilfestellung notwendig. Herausforderungen gehören durchaus zum Berufsalltag, so zum Beispiel, wenn eine betreute Person unter Wutanfällen leidet oder depressiv ist. Der Berufsalltag gestaltet sich daher sehr vielseitig und kann täglich unterschiedlich sein.
Aufgaben als Heilerziehungsassistent/in
In diesem Beruf arbeitet man gemeinsam mit Heilerziehungspflegehelfern/-innen und unterstützt diese beim Pflegen von Menschen mit Beeinträchtigungen. Besonders wichtig ist dabei das Recht der Selbstbestimmung. Die zu betreuenden Personen sollen ein möglichst selbstbestimmtes Leben führen und werden daher lediglich unterstützt, wo nötig. Neben grundpflegerischen Tätigkeiten gehört es zu den Aufgaben, die Freizeitgestaltung im Sinn der Inklusion zu unterstützen. Die Entwicklung der zu betreuenden Personen wird aus dokumentarischen Gründen schriftlich festgehalten.
Wo kann man als Heilerziehungsassistent/in arbeiten?
In diesem Beruf kann man in ambulanten und stationären Einrichtungen der Behindertenhilfe, aber auch der Sozialpsychiatrie arbeiten. Dazu gehören beispielsweise die verschiedensten Wohnheime und Werkstätten, aber auch Berufsbildungswerke. Zudem gehören familienentlastende Angebote und unterschiedliche inklusive Freizeitangebote zum Tätigkeitsspektrum. Gerade auch in inklusiven Kindertageseinrichtungen sind Heilerziehungsassistent/innen gefragt.
Heilerziehungsassistent/in Stellenangebote
Arbeitszeiten als Heilerziehungsassistent/in
Menschen mit Unterstützungsbedarf benötigen oftmals rund um die Uhr Unterstützung. Daher ist Schichtarbeit in diesem Beruf üblich. Die Schichtlänge beträgt dabei acht bis neun Stunden. Wochenend- und Feiertagsarbeit gehören zu den normalen Arbeitszeiten dieses Berufes. Ein freier Tag pro Woche ist jedoch auch Pflicht.
Was verdient man als Heilerziehungsassistent/in?
Hat man die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen, kann man mit einem Einstiegsgehalt zwischen monatlich 2.400 bis 2.500 Euro brutto rechnen. Hinzu kommen Schicht- und Wochenendzulagen. Auch Überstunden werden entsprechend vergütet, sodass das Gehalt nach mehreren Berufsjahren bis auf monatlich 3.400 Euro brutto steigen kann.
Welche Berufsperspektiven hat man als Heilerziehungsassistent/in?
Wie andere Berufe im Gesundheitswesen sind auch Heilerziehungsassistent/innen stark nachgefragt. Eine Stelle zu finden, gestaltet sich nach Abschluss der Ausbildung daher meist unkompliziert. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten.
Weiterbildung und Fortbildung
Wer diesen Beruf mehrere Jahre ausgeübt hat, erwirbt damit automatisch an vielen Fachhochschulen die Berechtigung, ein fachgebundenes Studium aufzunehmen. Dies ist für die Fächer Sozialpädagogik, Soziale Arbeit und Erziehungswissenschaften möglich. Aber auch ohne Studium gibt es zahlreiche Perspektiven, um sich weiter- bzw. fortzubilden, wie beispielsweise den Fach- und Betriebswirt im Sozial- und Gesundheitswesen. Diese Weiterbildung ist, in der Regel, berufsbegleitend möglich. Des Weiteren gibt es gezielte Weiterbildungen auf die sich Heilerziehungsassistenten/-innen spezialisieren können, wie etwa Elternberatung, Sport, Musik oder Ergotherapie.
Berufsperspektiven und Zukunftsaussichten
Wer die Ausbildung mit einem Notendurchschnitt von mindestens 3,0 abschließt und während seiner Schulzeit mindestens fünf Jahre Fremdsprachenunterricht hatte, erwirbt mit dem Ausbildungsabschluss automatisch die Mittlere Reife. Dieser ermöglicht den Zugang zur Ausbildung als Heilerziehungspfleger/in, der wiederum bessere Positionen und Verdienstmöglichkeiten bietet.
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