In Deutschland darf neben Ärzten/-innen nur ein/e Heilpraktiker/in eigenverantwortlich Heilkunde betreiben. Die sanfte Heilung durch eine/n Heilpraktiker/in wird von vielen geschätzt, denn sie haben ganz andere Heilmethoden und Herangehensweisen an Befindlichkeitsstörungen als Ärztinnen und Ärzte. Bei ihren Patienten/-innen schauen Heilpraktiker/innen nicht nur auf die Symptome, sondern suchen nach den Ursachen, und versuchen mittels Naturheilverfahren die Selbstheilungskräfte des Körpers anzuregen. Das Heilpraktikergesetz (HeilprG) regelt die Zulassung zum Beruf über eine Zulassungsprüfung beim zuständigen Gesundheitsamt.
Informationen über die Heilpraktiker-Ausbildung, Details zum Berufsalltag und Zahlen zum Gehalt – hier alles im Überblick.
Was macht ein/e Heilpraktiker/in?
Heilpraktiker/innen analysieren und therapieren Patienten/-innen durch Alternativmedizin und Natur-Heilkunde. Sie bieten somit alternative Behandlungsmöglichkeiten zur klassischen Schulmedizin. Patienten/-innen werden dabei aus einer ganzheitlichen Sichtweise behandelt, das heißt die Ursachen der Symptome werden im seelischen und körperlichen Gesamtsystem des Menschen gesehen. Als Heilpraktiker darf man nämlich neben physischen auch psychische Leiden feststellen und behandeln. Heilpraktiker/innen versuchen Krankheiten durch die richtige Kombination gesunder Ernährung, Bewegung und Stressabbau vorzubeugen.
Neben der Anwendung alternativer, ganzheitliche Methoden und Heilmitteln ist die aktive Mitwirkung des Patienten am Heilungsprozess wichtig. Die Behandlung zielt auf die Aktivierung der Selbstheilungskräfte des menschlichen Körpers ab. Dabei nutzen sie eine je nach Qualifikation eine breite Auswahl an Verfahren. Dazu gehören z.B. folgende:
- Aderlass
- Akupunktur
- Anthroposophische Heilkunde
- Aromatherapie
- Autogenes Training
- Aus- und Ableitungsverfahren
- Ayurveda
- Bach-Blütentherapie
- Bioenergetik
- Blutegeltherapie
- Colon-Hydro-Therapie
- Ernährungsberatung
- Homöopathie
- Hypnose
- Kinesiologie
- Lymphdrainage nach Dr. Vodder
- Massagen
- Mikrobiologische Therapie
- Moxibustion
- Naturheilkundliche Labordiagnostik
- Osteopathie
- Phytotherapie
- Psychosomatische Medizin
- Rödern
- Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie
- Schröpfen
- Tiergestützte Intervention
- Traditionelle Chinesische Medizin
- Trauerarbeit
- Wirbelsäulentherapie nach Dorn
- Wirbelsäulentherapie nach Popp
Klassische Behandlungsmethoden im Beruf sind außerdem Inhalationen, Bestrahlungen oder Lymphdrainagen. Außerdem werden Behandlungsmaßnahmen aus der Chiropraktik oder Atemtherapie angewendet. Wenn Heilpraktiker/innen mit ihren Methoden die Grenzen ihrer Methoden erreichen, verweisen sie an Ärzte/-innen und Psychotherapeuten/-innen weiter. Außerdem gibt es bestimmte Krankheiten und Prozeduren, die ihnen nicht erlaubt sind.
Was Heilpraktiker/innen nicht dürfen
Da Heilpraktiker/innen im Gegensatz zu Ärzten/-innen und Psychotherapeuten/-innen keine Approbation besitzen, ist es ihnen nicht erlaubt verschreibungspflichtige Medikamente oder Betäubungsmittel zu verordnen. Auch meldepflichtige, zahnmedizinische sowie Geschlechtskrankheiten, Strahlentherapie und Geburtshilfe dürfen von Heilpraktikern/-innen nicht therapiert bzw. durchgeführt werden.
Gesetzliche Regelungen
Das Heilpraktikergesetz regelt in Deutschland konkret, welche Tätigkeiten nicht zum Beruf des/-r Heilpraktikers/-in gehören. Ausgeschlossen wird demnach neben der Zahnheilkunde auch die sogenannte Heilkunde im Umerziehen.
Heilpraktiker-Ausbildung – Überblick
Obwohl es das deutsche Heilpraktikergesetz (HeilprG) seit 80 Jahren gibt, ist die Ausbildung zum Heilpraktiker nicht einheitlich geregelt. Daher können Ausbildungsinhalte, Dauer und Zugangsvoraussetzungen je nach Lehrgangsträger variieren. Am Ende dürfen erfolgreiche Absolventen/-innen die Berufsbezeichnung „Staatlich anerkannte/r Heilpraktiker/-in“ tragen.
Die meisten Heilpraktikerschulen sind nicht staatlich, sondern privat. Bewerber/innen sollten die Angebote unterschiedlicher Bildungsanbieter daher genau vergleichen.
Worauf sollte man bei der Schulwahl achten?
Genau informieren, welche Inhalte vermittelt werden und in welchem Umfang als auch wie hoch der Anteil der praktischen Lehre ist. Dies muss je nach persönlicher Situation dann passend ausgewählt werden.
Manche Schulen und Ausbildungsgänge bereiten lediglich auf die Prüfung vor dem Gesundheitsamt vor. Dabei sollte man sich nicht überschätzen und sicherheitshalber lieber mehr Zeit investieren.
Selbst wer die Schule mit rein theoretischer Ausbildung besteht, merkt evtl. später, dass das nötige praktische Rüstzeug fehlt.
Folgende Fragen können bei der Wahl außerdem hilfreich sein:
- Gibt es kostenfreien Probeunterricht?
- Fühlen Sie sich in der Schule wohl?
- Gibt es eine adäquate Kündigungsfrist?
- Wirken Studienleitung und Dozenten kompetent?
- Sind die Unterrichtsmethoden und den Dozenten passend für ihre Ansprüche?
- Gibt es genügend praxisbezogene und naturheilkundlich-therapeutische Inhalte?
- Ist die Zahl der Unterrichtsstunden den relevanten Fachgebieten angemessen?
Bei Seriösen Anbietern können die entsprechenden Punkte vorab geklärt werden. Telefonnummer und E-Mail-Adresse findet man normalerweise leicht über die Internetpräsenz des Anbieters.
Unabhängig davon, wo man den Abschluss macht, ist entscheiden, dass die Heilpraktiker-Ausbildung allein nicht ausreicht. Um Heilpraktiker zu werden, muss man die amtsärztliche Prüfung beim Gesundheitsamt bestehen.
Heilpraktiker-Ausbildung – Zugangsvoraussetzungen
Die Mindestvoraussetzung für eine Heilpraktiker-Ausbildung ist ein Schulabschluss. In der Regel gibt es ein Mindestalter. Die Prüfung beim Gesundheitsamt darf nicht unter 25 Jahren abgelegt werden. Zudem wird die gesundheitliche Eignung durch ein ärztliches Attest sowie ein tadelloses Führungszeugnis vorausgesetzt.
Wer bereits in der Schule Interesse an Fächern wie Biologie, Physik, Chemie und Deutsch hatte, bringt gute Voraussetzungen für die Ausbildung mit. Durch Vorkenntnisse in diesen Bereichen versteht man leichter anatomische Zusammenhänge und die physikalische und chemische Wirkweise bestimmter Therapien. Außerdem muss man Behandlungsberichte verfassen und Patienten/-innen genau beraten können, weswegen gute Deutschkenntnisse sehr wichtig sind.
Ein weiterer wichtiger Aspekt für den Start in eine Heilpraktiker-Ausbildung sind persönlichen Eigenschaften: Gute Kommunikationsfähigkeit und Kontaktbereitschaft sind unerlässlich, da man im ständigen Austausch mit den Patienten/-innen steht. Außerdem sollte man viel Einfühlungsvermögen mitbringen. Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein sind insbesondere bei der Durchführung der Behandlungen sehr wichtig.
Heilpraktiker–Ausbildung – Form und Aufbau
Die Heilpraktiker-Ausbildung wird in verschiedenem Umfang und Unterrichtsform angeboten. Neben Vollzeit-Ausbildungen, werden auch Ausbildungen in Teilzeit (Abend- oder Wochenendkurse) oder per Fernunterricht angeboten. Welche Ausbildungsform die Richtige ist, hängt im Wesentlichen von den eigenen Vorkenntnissen im medizinisch-therapeutischen Bereich ab. Je mehr Unterrichtsstunden die Ausbildung enthält, desto mehr Kenntnisse können erworben werden. Besitzt man bereits fundierte medizinische Kenntnisse, könnte sich ein kürzerer Ausbildungsgang als sinnvoller erweisen.
Da die Heilpraktiker-Ausbildung nicht gesetzlich geregelt ist, können die Schulen den Lehrplan nach eigenen Vorstellungen zusammenstellen. Gewisse Standards haben sich durchgesetzt, damit die Absolventen/-innen auch die Prüfung vorm Gesundheitsamt bestehen. In der Regel wird ein Praktikum in die Ausbildung integriert, um den Auszubildenden die Möglichkeit zu geben, bei praktizierenden Heilpraktikern/-innen praktische Erfahrung zu sammeln.
Heilpraktiker-Ausbildung – Inhalte
Neben der Zahl an Stunden unterscheiden sich auch Inhalte der Heilpraktiker-Ausbildung je nach Anbieter. Im Allgemeinen werden während der Ausbildung Kenntnisse über den Aufbau und die Funktion des menschlichen Körpers (Anatomie/Physiologie), die Entstehung von Krankheiten und mögliche psychologische oder psychosomatische Ursachen (Krankheitslehre/Pathologie) und diagnostische und therapeutische Naturheilverfahren und deren Grenzen vermittelt. Auch die Erkennung und das Verhalten bei Krankheiten und medizinischen Notfällen (klinische Medizin) und die Interpretation von Laborbefunden stehen auf dem Lehrplan.
Ebenfalls wichtig sind Themengebiete wie die Techniken der Anamnese und Methoden der Krankheitsuntersuchung, Arzneimittellehre (Pharmakologie) und Ernährungslehre und diätetische Empfehlungen für diverse Erkrankungen. Das Themengebiet der Praxishygiene, Desinfektion und Sterilisation wird auch behandelt. Abgerundet werden die Inhalte der Ausbildung zum/-r Heilpraktiker/in durch Wissen über rechtliche Grundlagen und Grenzen bei nichtärztlicher Ausübung der Heilkunde und Praxisführung.
Die genauen Inhalte können je nach Bildungsträger variieren. Einige Schulen bieten die Ausbildung zum Heilpraktiker/in mit Spezialisierung in verschiedenen Schwerpunkten an. Dann ändern sich die Ausbildungsinhalte.
Heilpraktiker-Ausbildung – Dauer
Die Dauer der Heilpraktiker-Ausbildung ist je nach Unterrichtsform und Ausbildungsträger unterschiedlich. Die Heilpraktiker Ausbildung dauert meist anderthalb bis zwei Jahre.
Durch die Wahlmöglichkeit hat man selbst Einfluss auf die Dauer. Am entscheidendsten ist hier, welche Vorkenntnisse man mitbringt. Mit medizinische Vorwissen ist eine gute Grundlage für die Wahl einer kürzeren Ausbildung. Manche Ausbildungen lassen sich dadurch auch verkürzen.
Heilpraktiker-Ausbildung – Orte
Die Ausbildung zum/-r Heilpraktiker/in ist bei einer Vielzahl privater Anbieter möglich. Auch Heilpraktiker-Berufsverbände bieten Fachausbildungen an. Je nach gewähltem Ausbildungsanbieter absolviert man die theoretische Ausbildung entweder in der jeweiligen Bildungseinrichtung (bei Voll- oder Teilzeit) oder hauptsächlich bei sich zuhause (als Fernlehrgang). Doch auch bei Fernlehrgängen finden einzelne Veranstaltungsblöcke in Präsenz statt.
Ist in der Ausbildung ein Praktikum vorgesehen, macht man dies entweder in schuleigenen Ausbildungspraxen oder in der Praxis erfahrener Heilpraktiker/innen.
Heilpraktiker-Ausbildung – Abschluss
Die Ausbildung endet oft mit einer schulinternen Prüfung, die allerdings nicht zur Berufsausübung reicht. Für die Tätigkeit im Beruf des Heilpraktikers bzw. der Heilpraktikerin ist der erfolgreiche Abschluss einer staatlichen Prüfung (Heilpraktikerprüfung gemäß Heilpraktikergesetz) notwendig. Für die staatliche Prüfung beim zuständigen Landesgesundheitsamt müssen sich Auszubildende frühzeitig selbstständig anmelden. Mancherorts kann die Wartezeit auf einen Prüfungsplatz über ein Jahr betragen. Gute Schulen erinnern rechtzeitig an die Fristen und helfen bei der Anmeldung.
Die staatliche Prüfung besteht aus einem schriftlichen Teil. Wird dieser erfolgreich absolviert, folgt ein mündlicher Teil. Die genauen Inhalte der Prüfung unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland, fragen aber in der Regel die relevanten Lerninhalte ab.
Für die Heilpraktikerprüfung gibt es gewisse Zugangsvoraussetzungen. So kann laut Heilpraktikergesetz zur Prüfung nur antreten, wer das 25. Lebensjahr vollendet hat, mindestens einen Hauptschulabschluss besitzt, ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegt (und nicht vorbestraft ist) und die körperliche und geistige Eignung aufweist (keine ansteckenden oder chronischen Erkrankungen, keine Abhängigkeiten).
Kenntnisprüfung
Die Heilpraktikerprüfung beim jeweils zuständigen Gesundheitsamt findet zweimal jährlich statt. Die Kosten für die Prüfung können sich dabei auf 350 bis 750 Euro belaufen.
Mit erfolgreichem Bestehen der Heilpraktikerprüfung erwirbt man das Recht, als Heilpraktiker/in in Deutschland zu arbeiten.
Perspektiven nach der Ausbildung
Nach der abgeschlossenen Ausbildung arbeiten Heilpraktiker/innen oftmals eine Zeit lang in Praxen erfahrenerer Heilpraktiker/innen, bevor sie sich gegebenenfalls in ihrem Berufe selbstständig machen. Die Gründung einer eigenen Praxis bietet mehr Verantwortung und administrative Pflichten, aber auch mehr Freiheit und Flexibilität.
Durch eine Vielzahl an Weiterbildungen und Aufstiegsmöglichkeiten (auch durch ein Studium) hat man diverse berufliche Perspektiven.
Heilpraktiker/in Stellenangebote
Heilpraktiker/in – Gehalt während der Ausbildung
Während der Ausbildung als Heilpraktiker/in gibt es kein Gehalt. Vielfach ist die Ausbildung kostenpflichtig, da die meisten Heilpraktikerschulen privat sind. Die Kosten für die Ausbildung unterscheiden sich je nach Anbieter und Art des Lehrgangs, liegen aber meistens zwischen 2.000 und 5.000 Euro. Vollzeitlehrgänge sind am kostspieligsten und Fernlehrgänge kosten meist am wenigsten.
Wer während der Ausbildung weiterhin Geld verdienen möchte, kann überlegen, diese in Teilzeit oder als Fernlehrgang zu absolvieren. So kann nebenbei noch gearbeitet werden.
Heilpraktiker/in – Gehalt im weiteren Berufsleben
Wie hoch das Gehalt als Heilpraktiker/in ausfällt, hängt davon ab, ob man in einer Anstellung arbeitet oder auf selbstständiger Basis tätig ist. Grundsätzlich können Heilpraktiker/innen ihre Behandlungshonorare frei bestimmen, müssen sich aber an die lokalen Gegebenheiten anpassen. So ist denkbar, dass das Gehalt angestellter Heilpraktiker/innen als auch das Einkommen selbständiger Heilpraktiker/innen in Großstädten und wohlhabenderen Regionen höher ausfällt als in einkommensschwächeren Teilen Deutschlands. Im Median verdienen Heilpraktiker/innen knapp 2.600 Euro brutto im Monat. Dabei liegen 50 Prozent der Heilpraktiker/innen bei einem Gehalt zwischen 2.000 und 3.500 Euro. Jeweils 25 Prozent verdienen mehr oder weniger. Mehr und genauere Informationen gibt es im Artikel Gehalt als Heilpraktiker/in.
Alterskategorie | Durchschnittsgehalt Frauen | Durchschnittsgehalt Männer | Gesamt |
25 – 54 Jahre | 2.501 € | 2.641 € | 2.541 € |
55 + Jahre | 2.907 € | 3.245 € | 3.056 € |
Gesamt | 2.704 € | 2.943 € | 2.799 € |
Heilpraktiker/in – Aufgaben im Arbeitsalltag
Der Arbeitsalltag als Heilpraktiker/in besteht nicht nur aus der Behandlung von Patienten/-innen, sondern auch aus Vor- und Nachbereitung der Termine, sowie organisatorischen Aufgaben. Insbesondere mit eigenen Praxis fällt ein breites Spektrum an Tätigkeiten an. Dadurch stehen jeden Tag abwechslungsreiche Aufgaben an.
Anamnesegespräche
Um sich einen Eindruck von den Symptomen der Patienten/-innen zu verschaffen, führen Heilpraktiker/innen zunächst ausführliche Anamnesegespräche. Da man einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt, ist es wichtig, sich auch der Biografie und Verhaltensweisen der Patienten/-innen bewusst zu sein, um mögliche Krankheitsanzeichen zu erkennen. Auch Vorerkrankungen werden in diesem Gespräch thematisiert.
Naturheilverfahren und Alternativmedizin
Heilpraktiker/innen greifen auf ein breites Repertoire an Behandlungsmöglichkeiten zurück, um die Beschwerden ihrer Patienten/-innen zu therapieren. Dabei ist der Leitgedanke, sie zu einer gesundheitsfördernden Lebensführung anzuleiten. Das Spektrum an Behandlungsmethoden erstreckt sich von homöopathischen Mitteln, Inhalationen, Injektionen und Bestrahlungen über Akupunktur, Chiropraktik bis zu traditioneller chinesischer Medizin. Auch Edelsteine und Sauerstoffbehandlungen werden eingesetzt.
Als Heilpraktiker/in darf man nur rezeptfreie Medizin einsetzen, da man nicht die Erlaubnis hat, Medikamente zu verschreiben.
Administrative Tätigkeiten
Auch für Heilpraktiker/innen, die sich (noch) nicht selbstständig gemacht haben, zählen administrative Tätigkeiten zum Arbeitsalltag. Dazu gehört es unter anderem, die Praxisabläufe zu planen und dokumentieren, die Patientendaten zu verwalten und Berichte zu erstellen. Außerdem müssen alle Untersuchungsergebnisse und therapeutische Maßnahmen dokumentiert werden. Abrechnungen gehören ebenfalls zum Aufgabengebiet.
Weitere Aufgaben
Als Heilpraktiker/in ist es wichtig, die Grenzen der eigenen Behandlungsmöglichkeiten zu kennen und bei Bedarf Patienten/-innen an Ärzte/-innen oder Psychologen/-innen zu verweisen. Mit diesen tauscht man sich dann über die bereits gewonnenen Erkenntnisse und angewandten Methoden aus.
Ein weiterer Bestandteil des Arbeitsalltags sind Gespräche mit den Eltern junger Patienten/-innen, um sie über die Behandlung auf dem Laufenden zu halten.
Es ist außerdem möglich, in die Lehre zu gehen und weitere angehende Heilpraktiker/innen auszubilden. Dies kann man entweder in der Praxis tun oder als Lehrkraft in der Theorie.
Heilpraktiker/in – Arbeitszeiten
Als Heilpraktiker/in hat man geregelte Arbeitszeiten. Wer seine eigene Praxis hat, kann sich die Zeit zudem komplett eigenständig einteilen und ist somit noch flexibler. Oftmals arbeiten sie auch in Teilzeit.
Heilpraktiker/in – Wo kann gearbeitet werden?
Nach erfolgreichem Bestehen der Heilpraktikerprüfung arbeiten die meisten Heilpraktiker/innen ein bis zwei Jahre als Assistent/in in einer bestehenden Heilpraktikerpraxis. Dort verfestigen sie ihre Fähigkeiten beim Umgang mit Patienten/-innen.
Einige Heilpraktiker/innen bleiben dauerhaft in einer Gemeinschaftspraxis, während andere sich mit einer eigenen Praxis niederlassen. Wer sehr gut in seinem Fachgebiet ist und gerne schreibt, kann sein Fachwissen auch im Medien-Bereich anbringen.
Heilpraktiker/in – Weiterbildungsmöglichkeiten
Um seine Kenntnisse zu bestimmten Bereichen zu vertiefen und sein Wissen aktuell zu halten, bieten sich Fortbildungen zu Themen wie Homöopathie, Gesundheitsberatung oder Naturheilkunde an. Wer sich für den Bereich der Psychotherapie interessiert, kann auch die Weiterbildung zum/-r Heilpraktiker/in für Psychotherapie machen. Um beruflich aufzusteigen kann man beispielsweise die Ausbildung als Ernährungsberater/in absolvieren oder ein Studium in den Bereichen Komplementärmedizin oder Humanmedizin anstreben.
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Häufige Fragen
- Was ist ein/e Heilpraktiker/in?
- Wie viel verdient man als Heilpraktiker/in?
- Was muss man als Heilpraktiker/in wissen?
- Was schreibe ich in einer Bewerbung für eine Stelle als Heilpraktiker/in?
- Was kann man nach der Ausbildung zum/-r Heilpraktiker/in machen?
- Wie lange dauert die Heilpraktiker-Ausbildung?
- Wie läuft die Ausbildung zum/-r Heilpraktiker/in ab?
Als Heilpraktiker/in ist man Experte/-in für alternative Heilkunde. Heilpraktiker/innen arbeiten mit traditionellen Heilverfahren wie Kinesiologie, Akupunktur oder Homöopathie und kombinieren diese zum Teil mit modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Generell können selbstständige Heilpraktiker/innen ihren Stundensatz selbst festlegen. Wie hoch dieser ausfällt ist meist von der Berufserfahrung, dem Bundesland und der Spezialisierung der Heilpraktiker/in abhängig. Das Heilpraktiker-Gehalt in Deutschland liegt im Median bei rund 2.600 Euro brutto im Monat.
Zur Ausübung ihres Berufs brauchen Heilpraktiker/innen Kenntnisse über den Aufbau und die Funktion des menschlichen Körpers und dessen Psyche, sowie über Krankheitslehre, diagnostische und therapeutische Naturheilverfahren, Arzneimittellehre, Ernährungslehre und diätetische Empfehlungen für diverse Erkrankungen. Des Weiteren brauchen Heilpraktiker/innen ein weitläufiges Verständnis von Praxishygiene, Desinfektion und Sterilisation von medizinischen Instrumenten sowie Kenntnis der rechtlichen Grundlagen und Grenzen von nichtärztlicher Ausübung der Heilkunde.
Das Anschreiben einer Bewerbung als Heilpraktiker/in sollte die persönliche Motivation schildern und warum man der/die Richtige für die Stelle ist. Dabei sollte man seine Schilderung auf die Anforderungen und Erwartungen des Unternehmens anpassen. Der Lebenslauf sollte ohne Lücken den beruflichen und schulischen Werdegang aufführen, beginnend mit der jetzigen Position/Funktion. Als beigefügte Zeugnisse und Zertifikate sollten nur die wichtigsten gewählt werden.
Heilpraktiker/innen sollten zunächst entscheiden, ob sie ihren Beruf auf selbstständiger Basis ausüben, in einer Gemeinschaftspraxis tätig werden oder in ein Anstellungsverhältnis treten wollen. Um Kenntnisse zu bestimmten Bereichen zu vertiefen und das Fachwissen aktuell zu halten, bieten sich Fortbildungen zu Themen wie Homöopathie, Gesundheitsberatung oder Naturheilkunde an.
Wie lange der Weg zum/-r Heilpraktiker/in dauert ist vor allem davon abhängig, ob die Ausbildung in Vollzeit, Teilzeit oder mittels Fernlehrgang absolviert wird. Des Weiteren kann die Ausbildungszeit von Anbieter zu Anbieter stark voneinander abweichen. Durchschnittlich umfasst die Ausbildungszeit 1 bis 3 Jahre.
Die Heilpraktiker-Ausbildung kann in verschiedenen Formen absolviert werden und kann somit in der jeweiligen Bildungseinrichtung oder von zuhause aus stattfinden. Schlussendlich zählt vor allem das Bestehen der Prüfung, zu welcher die angehenden Heilpraktiker/innen sich selbst anmelden müssen. Die staatliche Prüfung findet beim zuständigen Landesgesundheitsamt statt und setzt sich aus einem schriftlichen und mündlichen Teil zusammen.