Die Karrierewege für Medizinische Fachangestellte können ganz unterschiedlich ausfallen, denn in diesem Bereich gibt es zahlreiche Wege, die man beruflich beschreiten kann. Meist funktioniert dies über das Absolvieren einer Weiterbildung, für die man eine abgeschlossene Berufsausbildung und ein paar Jahre Erfahrung im Job als MFA benötigt. Je nachdem, welche Wünsche man dann für den weiteren beruflichen Werdegang hat, kann man sich danach eine passende fachliche Weiterbildung aussuchen.
Welche Karrierewege es als Medizinische/r Fachangestellte/r genau gibt, wie sie aussehen und welche Qualifikation man dafür braucht, zeigt der folgende Artikel detailliert.
Inhaltsverzeichnis
Karrierewege Medizinische/r Fachangestellte/r – Ausbildung und Berufsstart
Der Weg in den Beruf als Medizinische/r Fachangestellte/r funktioniert ganz klassisch über eine duale Ausbildung. Das heißt, man arbeitet einen Teil der Zeit aktiv in einer Arztpraxis mit, bei der man als Auszubildende/r angestellt ist. Die restliche Ausbildungszeit verbringt man in der Berufsschule, wo man alle wichtigen Hintergründe zum MFA-Beruf erfährt. Hier, wie auch bei der Arbeit in einer Praxis, ist viel Genauigkeit gefragt, da man mit der täglichen Arbeit später einmal maßgeblich zur Gesundheit der behandelten Patientinnen und Patienten beitragen wird. Es ist also wichtig, stets aufmerksam und konzentriert zu sein.
Hat man diese dreijährige Ausbildung, die mit einer Abschlussprüfung endet, erfolgreich absolviert, darf man sich offiziell Medizinische/r Fachangestellte/r nennen und zahlreiche verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen.
Karrierewege Medizinische/r Fachangestellte/r – Weiterbildungen
Bevor man eine Weiterbildung als MFA machen kann, verlangen Arbeitgeber neben einer abgeschlossene Ausbildung in diesem Beruf auch ein paar Jahre Berufserfahrung. In der Regel handelt es sich dabei um ein bis zwei. Natürlich kann man aber auch noch zu einem späteren Zeitpunkt eine Weiterbildung machen. Auch mehrere Fortbildungen im Laufe der Jahre sind durchaus möglich.
Die Zeit, die man nach der Ausbildung erst einmal Erfahrungen sammelt, eignen sich sehr gut dazu, um festzustellen, wo die eigenen Stärken und Schwächen liegen und für welche Fachgebiete man sich besonders interessiert. Auch, wenn man sich ein höheres MFA-Gehalt wünscht oder generell andere und vielleicht verantwortungsvollere Aufgaben übernehmen möchte, ist eine Weiterbildung genau richtig. Mit dem entsprechenden Fachwissen wird man zum/-r Expertin und der berufliche Marktwert steigt.
Ausbildungsplätze als Medizinische Fachangestellte
Karriere mit fachlicher Spezialisierung
Sucht man nach einer passenden Weiterbildungen als MFA, ist es naheliegend, einen Fortbildungsgang zu wählen, der dafür sorgt, dass man das eigene fachliche Wissen vertiefen kann. Bei den einzelnen Richtungen gibt es verschiedene Spezialgebiete zu entdecken. Dazu gehört beispielsweise die Arbeit als Fachkraft für ambulantes Operieren, bei der man Ärzten/-innen bei ambulanten Eingriffen in der Arztpraxis assistiert und die Patienten-/innen davor und danach betreut.
Interessiert man sich besonders für die Behandlung von größeren Wunden, kann eine Weiterbildung zum/-r Wundmanager/in genau das Richtige sein. Möchte man hingegen lieber zwischendurch den Arbeitsort wechseln und auch bei Patienten/-innen zu Hause wichtige Arbeit leisten, ist eine Fortbildung zur VERAH oder zur NäPa ratsam. In beiden Fällen macht man Hausbesuche und versorgt Menschen ambulant daheim. Dies ist besonders wichtig bei älteren und pflegebedürftigen Menschen, die nicht mehr mobil sind.
Möchte man hingegen besonders viel medizinisches Wissen erlangen und bedeutend mehr verantwortungsvolle Tätigkeiten übernehmen, kann man sich zum/-r Physician Assistant weiterbilden. In dieser Position hat man fast so viele Befugnisse wie ein/e Arzt/Ärztin und fungiert als Schnittstelle in zahlreichen medizinischen Vorgängen. Nicht zuletzt kann man auch als Hygienefachkraft bedeutende Aufgaben erfüllen und dafür Sorge tragen, dass in einer Arztpraxis oder in einem Klinikum hygienische Standards eingehalten werden, den Infektionsprävention spielt hierbei eine große Rolle.
Karriere als Führungskraft
Als MFA stehen aber nicht nur fachliche Weiterbildungen zur Auswahl. Mit der entsprechenden Fortbildung können Medizinische Fachangestellte auch Führungspositionen einnehmen. Dazu gehören beispielsweise die Tätigkeit als Praxismanager/in, bei der man sich um die Planung und Abläufe in einer Arztpraxis kümmert. Auch in die Pflege kann man leicht mit einer zusätzlichen Ausbildung einsteigen und dort als Stationsleitung Fuß fassen. Genauso ist es möglich, als Heim- und Einrichtungsleitung die Vorgänge in einem Pflegeheim zu organisieren und zu leiten.
Möchte man sich eher selbständig machen, steht MFA auch das führen eines ambulanten Pflegedienstes in der Position der Pflegedienstleitung offen. Diesen Beruf kann man allerdings auch in einem Angestelltenverhältnis ausüben. In einem Klinikum kann man wiederum mit einigen Jahren Arbeit in der Pflege zur Pflegedirektion aufsteigen. Wer sich hingegen mehr mit Patienten/-innen direkt und den Abläufen vor einem Eingriff sowie dem Verteilen der Bettenkapazitäten einer Einrichtung befassen möchte, sollte sich überlegen, eine Weiterbildung zum/-r Patientenmanager/in anzustreben.
Karriere in Forschung und Verwaltung
Wer es hingegen etwas theoretischer mag, findet bei den Karrierewegen in Forschung und Veraltung vielleicht die richtige Berufung. Dieser Zweig hat außerdem den Vorteil, dass man eher hinter dem Schreibtisch oder im Labor als aktiv mit Patientinnen und Patienten arbeitet. Für viele, die sich mit engem Patientenkontakt nicht mehr wohlfühlen, ist das ein schlagendes Argument und bietet wiederum die Möglichkeit, weiterhin die Kenntnisse des erlernten Berufes anwenden zu können, ohne gleich die Branche wechseln zu müssen.
Als Gesundheitsberater/in beispielsweise hilft man Menschen dabei, gesunde Lebensgewohnheiten zu etablieren und erstellt für sie Sport- und Ernährungspläne. Fachwirte/-innen im Gesundheits- und Sozialwesen entwickeln Unternehmensstrategien und wirken an der Optimierung von Arbeitsabläufen mit.
Möchte man direkt in der Forschung involviert sein, bietet es sich an, sich zum Clinical Research Associate oder zum/-r Projektleiter/in für klinische Studien weiterzubilden. Bei beiden Berufen stehen die Recherche und der Erkenntnisgewinn sowie das Planen und Dokumentieren von Studien im Vordergrund, um so die Medizin voranzubringen.
Ebenfalls dokumentierend und planend zeichnet sich der Beruf des/-r Case Managers/-in aus, der/die eine Schnittstelle zwischen behandelnden Ärzten/-innen, Krankenkassen sowie Patienten/-innen ist. Sie steuern Behandlungsabläufe mit dem Ziel der vollständigen Genesung der Patientinnen und Patienten. Somit haben sie ebenfalls sehr verantwortungsvolle Aufgaben.
Karrierewege Medizinische/r Fachangestellte/r – Alternative Arbeitszeitmodelle
Arbeitet man als MFA oder in einem anderen Beruf in einer Arztpraxis, arbeitet man meist von Montag bis Freitag. Daher ist dieses Arbeitsmodell für viele verträglicher als die Schichtsysteme in der Pflege. Möchte man mehr Zeit für die Familie zur Verfügung haben, bietet sich auch eine Arbeit in Teilzeit an. Allerdings muss dann dann bedenken, dass das Gehalt ebenfalls abnimmt – entsprechend der reduzierten Stundenzahl. Diese sowie die Tage, an denen man dann noch arbeitet, muss man individuell mit dem Arbeitgeber besprechen und festlegen, sodass die Bedürfnisse beider Seiten berücksichtigt werden können.
Ebenfalls sollte man sich auf die Arbeit im Notdienst einstellen. Da sich die verfügbaren Praxen innerhalb einer Region die zu leistenden Notdienste untereinander aufteilen, kommt dies in der Regel nicht allzu häufig vor. Allerdings muss man damit rechnen, in einem solchen Fall am Wochenende in der Praxis anwesend zu sein. Diese Arbeitszeit kann man dann aber an einem anderen Tag als Freizeitausgleich abfeiern oder man erhält einen Gehaltszuschlag. Wie genau das im Einzelfall geregelt ist, hängt wiederum vom Arbeitgeber ab.
Karrierewege Medizinische/r Fachangestellte/r – Gehalt
Man kann keinen allgemeinen Wert dazu angeben, wie das Gehalt eines/-r Medizinischen Fachangestellten nach der Weiterbildung aussieht, da die wählbaren Berufe so verschieden sind. Allerdings kann man festhalten, dass medizinische Fachkräfte ihren Marktwert deutlich steigern, wenn sie sich fortbilden, da sie dabei vertiefendes Fachwissen erwerben. Damit steht ihnen auch ein höheres Gehalt zu. Werden sie in ihrer Arztpraxis nach dem Tarifvertrag für Medizinische Fachangestellte bezahlt, gibt es dafür eindeutige Entgeltgruppen und Gehaltsstufen, denen man je nach Arbeitserfahrung zugeordnet wird und von dort aus weiter aufsteigen kann.
Steigt man mit einer entsprechenden Weiterbildung in den Bereich Pflege ein, oder fängt man an, in einer Behörde zu arbeiten, ist ebenfalls eine Bezahlung nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) möglich, der nach einem ähnlichen System funktioniert. Wird man nicht tariflich vergütet, sollte man bei erneuten Gehaltsverhandlungen darauf pochen, dass die neu gewonnenen Kenntnisse auch einen entsprechenden Verdienst wert sind.
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