Karrierewege Pflegefachfrau / Pflegefachmann: Weiterbildungen im Überblick

Karrierewege Pflegefachfrau

Ausbildungstyp

Duale Ausbildung

Ausbildungsdauer

3 Jahre

Voraussetzung

Mittlerer Schulabschluss

4.533 freie Jobs als Pflegefachfrau / Pflegefachmann

Die Karrierewege als Pflegefachfrau oder Pflegefachmann können unterschiedlich ausfallen, da sich in diesem Bereich zahlreiche Möglichkeiten auftun. Je nachdem, wo die Interessen liegen, ist nach einer klassischen Ausbildung zur Pflegefachkraft noch nicht das Ende der Karriereleiter erreicht. Sowohl was Tätigkeiten, aber auch was Arbeitszeiten, Arbeitsorte und auch das Gehalt angeht, gibt es in der Profession Pflege viele Wege, die man mit einer Fachausbildung und etwas Berufserfahrung beschreiten kann.

Welche Karrierewege sich Pflegefachfrauen/-männern genau anbieten, wie diese aussehen und was man dafür tun muss, zeigt der folgende Artikel im Detail.

Karrierewege Pflegefachfrau / Pflegefachmann – Ausbildung und Berufsstart

Wege in den Pflegeberuf gibt es viele. Die meisten wählen jedoch den über die klassische Ausbildung zum/-r Gesundheits- und Krankenpfleger/in, Altenpfleger/in oder Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in. In den vergangenen Jahren wurde dieser Ausbildungsgang reformiert und damit generalisiert. Das heißt, alle angehenden Pflegefachkräfte beginnen seit 2021 eine Ausbildung zur/-m Pflegefachfrau/-mann. Diese dauert drei Jahre. Nach dem zweiten Jahr  muss man sich dann entscheiden, ob man sich in Altenpflege oder Kinderkrankenpflege spezialisieren oder den generalistischen Zweig beibehalten möchte. Je nachdem, wie die Entscheidung ausfällt, ist man nach dem Abschluss dann ausgebildete/-r Altenpfleger/in, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in oder Pflegefachfrau/-mann.

Neben dem klassischen Einstieg über eine dreijährige Ausbildung kann man auch niederschwelliger in den Pflegeberuf kommen. Mit einem Jahr Ausbildung kann man bereits als Krankenpflegehelfer/in arbeiten und erhält so erste Einblicke in die Tätigkeit als Pflegefachkraft, die noch weitere verantwortungsvolle Aufgaben bereithält. Mit diesem Vorwissen ist es sogar in manchen Fällen möglich, die generalistische Pflegeausbildung – sollte man diese im Anschluss absolvieren wollen – zu verkürzen. Das muss man allerdings individuell mit dem/der Arbeitgeber/in abklären.

Alternativ kann man Pflegewissenschaften auch studieren. Das Pflegestudium dauert vier Jahre und man braucht dafür eine Hochschulzugangsberechtigung. Anders als bei der Ausbildung, für die ein mittlerer Schulabschluss ausreicht. Hat man dieses Studium mit praktischen Einsätzen abgeschlossen, gilt man ebenfalls als ausgebildete Pflegefachkraft.

Ausbildungsplätze als Pflegefachfrau / Pflegefachmann

Zu allen freien Ausbildungsplätzen als Pflegefachfrau / Pflegefachmann

Egal, auf welchem Weg man in die Pflege gekommen ist – nach der Ausbildung oder dem Studium geht es erst einmal darum, in den Beruf einzusteigen und Erfahrungen zu sammeln. Sollte man sich für manche Bereiche näher interessieren oder ein bestimmtes Arbeitsumfeld bevorzugen, wird das in diesen praktischen Jahren deutlich werden. Hat man sich für eine bestimmte Richtung entschieden, kann man sich nach einer geeigneten Fachweiterbildung umsehen.

Karrierewege Pflegefachfrau

Karrierewege Pflegefachfrau Mobil

Karrierewege Pflegefachfrau /Pflegefachmann – Weiterbildungen

Um eine Weiterbildung in der Pflege machen zu können, verlangen die meisten Anbieter neben einer abgeschlossenen Berufsausbildung auch ein paar Jahre praktische Erfahrung. In der Regel sind es eins bis zwei. Diese Zeit kann man auch nutzen, um sich im Beruf zu orientieren und eigene Vorlieben zu erkennen. Wobei es natürlich auch möglich ist, dass klar wird, was man nicht möchte. Manchen Pflegern/-innen wird nach einiger Zeit in der Pflege erst so richtig bewusst, dass ihnen der andauernde Schichtdienst nicht liegt und suchen nach einer Alternative, ohne gleich ihren Beruf aufgeben zu müssen. Auch hier kann eine Fachweiterbildung Abhilfe schaffen.

Karriere mit fachlicher Spezialisierung

Generell lässt sich sagen, dass man mit einer Weiterbildung im Bereich Pflege zwei verschiedene Hauptrichtungen einschlagen kann. Möchte man weiterhin direkt an dem/der Patienten/-in arbeiten, bietet sich eine klassische Fachweiterbildung an, die Spezialwissen vermittelt, mit dem man dann in ausgewählten Fachbereichen als Pflegefachkraft tätig sein kann. Dazu gehört beispielsweise ein zusätzliches Studium zum/-r Physician Assistant, mit dem man noch mehr Kompetenzen erlangt. Aber auch eine Weiterbildung zum/-r Fachkrankenpfleger/in Intensivpflege/Anästhesie eignet sich dafür. Hier arbeitet man nach abgeschlossener Weiterbildung besonders im Bereich OP. Als Onkologische/r Fachassistent/in hingegen kümmert man sich um Patienten/-innen, die an Krebs erkrankt sind.

Als Fachkraft für außerklinische Intensivpflege oder als Fachkraft in der häuslichen Pflege ist man für Patienten/-innen zuständig, die pflegebedürftig sind, aber noch in den eigenen vier Wänden leben möchten. Bei einer Weiterbildung zur Hygienefachkraft wiederum lernt man alles, was es zum Thema Infektiologie und Hygiene im Bereich Pflege zu wissen gibt und wird so zum/-r Experten/-in in diesem Bereich.

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Karriere als Führungskraft

Abseits der in den oberen Abschnitten genannten Weiterbildungen kann man sich auch zur Führungskraft fortbilden lassen oder in der Lehre tätig werden. Hierbei bewegt man sich von der täglichen Arbeit mit Patienten/-innen weg. Dadurch fällt auch der häufig damit verbundene Schichtdienst für viele dieser Berufe weg. Ein Einstieg in einen dieser Berufe kann also auch eine geeignete Lösung für diejenigen sein, die der Pflege nicht komplett den Rücken kehren wollen, sich aber geregeltere Arbeitszeiten wünschen.

Als Stationsleitung ist man Ansprechpartner/in für die in einer Abteilung arbeitenden Pflegekräfte, organisiert Abläufe und Dienstpläne. Eine ähnliche leitende Position ist die der Heim- und Einrichtungsleitung, bei der man aber nicht in einer Klinik, sondern in Pflege- und Seniorenheimen tätig ist. Da man sich bei diesen Tätigkeiten mehr um administrative Aufgaben kümmert, arbeitet man vermehrt im Hintergrund. Auch Patientenmanager/-innen sind viel damit beschäftigt, Abläufe zu organisieren. Beispielsweise kümmern sie sich um die Verwaltung von Patientendaten und optimieren Pflegeabläufe. Als Praxismanager/in wiederum leitet man ein Praxisteam, übernimmt administrative Aufgaben sowie viel Verantwortung.

In der Position einer Pflegedirektion befindet man sich sogar noch eine Stufe höher auf der Hierarchieebene. Pflegedirektionen kümmern sich um die Stärkung der Wirtschaftlichen Position eines Krankenhauses und arbeiten daran, möglichst gute Bedingungen für die dort arbeitenden Pflegekräfte zu schaffen sowie eine gute pflegerische Versorgung für alle Patienten/-innen zu gewährleisten. Hat man hingegen eine Weiterbildung zur Pflegedienstleitung (PDL) absolviert, kümmert man sich um die Leitung eines Pflegedienstes. Meist handelt es sich dabei um einen ambulanten Pflegedienst. Es ist also eine Tätigkeit außerhalb des Klinikgeschäfts.

Möchte man statt einer leitenden Position lieber angehenden Pflegefachkräften umfangreiches Fachwissen vermitteln, ist man mit einer Fortbildung zum/-r Praxisanleiter/in gut beraten. In dieser Position bildet man die Pfleger/innen von morgen aus und sichert somit die Zukunft der Pflege.

Karriere in Forschung und Verwaltung

Will man sich in eine eher akademische Richtung weiterbilden, kann man eine Weiterbildung zur Study Nurse in Betracht ziehen. Dabei ist man wichtiger Bestandteil bei der Durchführung klinischer Studien und gewinnt so wichtige Erkenntnisse für die medizinische Forschung. Auch als Clinical Research Associate wie auch als Projektmanager/in für klinische Studien ist man direkt an medizinischer Forschung beteiligt.

Möchte man eher organisierend oder in der Verwaltung tätig sein, bieten sich die Weiterbildungen zum/-r Case Manager/in sowie zum/-r Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen an. Als Case Manager/in sorgt man für reibungslose Abläufe bei der Behandlung von Patienten/-innen und ist Bindeglied zwischen medizinischem Personal und den Krankenkassen. Möchte man hingegen als Fachwirt/in im Gesundheits- und Sozialwesen arbeiten, erweitert man die eigenen Kenntnisse um kaufmännische und betriebswirtliche Komponenten, denn in diesem Beruf übernimmt man Führungsaufgaben, beispielsweise in Kliniken Kur- oder Rehaeinrichtungen, bei Rettungsdiensten oder in Pflegeheimen.

Karrierewege Pflegefachfrau / Pflegefachmann – Alternative Arbeitszeitmodelle

Im Laufe der Karriere als Pflegefachfrau oder Pflegefachmann gibt es nicht nur die Möglichkeit, in Vollzeit zu arbeiten, sondern man kann auch auf verschiedene andere Arbeitszeitmodelle zurückgreifen. Beliebt ist die Tätigkeit besonders in Teilzeit, weil man so Familie und Arbeit besser aufeinander abstimmen kann. Der Nachteil daran ist aber, dass mit der geringeren Arbeitszeit auch das Gehalt entsprechend sinkt. Verfügt die Arbeitsstelle über einen flexiblen Mitarbeiterpool, hat man die Möglichkeit, sich die gewünschten Schichten auszusuchen und die Arbeitszeiten individuell zu planen.

Auch das Konzept Leiharbeit funktioniert so, allerdings ist man in diesem Fall dann nicht in einer Klinik oder einem Krankenhaus angestellt, sondern arbeitet bei einer Zeitarbeitsfirma, wodurch man den Arbeitsplatz häufig wechselt. Hat man keine Probleme mit Nachtarbeit, kann man auch als Dauernachtwache arbeiten und die Arbeitszeit so generell vom Tag in die Nacht verlagern.  Kurz vor dem Renteneintritt greift schließlich das Modell der Arbeitsteilzeit, wodurch sich die Arbeitszeit nach und nach reduziert und man so schrittweise in die Rente hinein wechselt.

Karrierewege Pflegefachfrau / Pflegefachmann – Gehalt

Wie das Gehalt nach einer Weiterbildung in der Pflege aussieht, ist nicht verallgemeinert nicht zu sagen. Man kann aber davon ausgehen, dass durch den Wechseln in eine höhere Position und aufgrund der Steigerung des eigenen Fachwissens ein erhöhtes Gehalt angebracht ist. Wie dieses letzten Endes ausfällt, hängt einerseits vom genannten Beruf ab, den man gewählt hat, und natürlich von der Art der Einrichtung und in welcher Region sie sich befindet.

Generell lässt sich sagen, dass öffentliche Krankenhäuser und Pflegeheime, die nach TVöD bezahlen, wie auch kirchliche Einrichtungen, die ihre eigenen Tarife haben, meist höhere Gehälter zahlen als private Einrichtungen. Nähere Informationen erhält man dann individuell bei dem/der angestrebten Arbeitgeber/in.

Passende Stellenangebote als Pflegefachfrau / Pflegefachmann

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Redaktion
Katharina Entenmann
Katharina Entenmann
Chefredakteurin