Karrierewege ZMFA: Weiterbildungen im Überblick

Karrierewege ZMFA

Ausbildungstyp

Duale Ausbildung

Ausbildungsdauer

3 Jahre

Voraussetzung

Hauptschulabschluss

520 freie Jobs als Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA)

Die Berufswahl als Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFMA) bietet zahlreiche Möglichkeiten für berufliche Entwicklung und Spezialisierung im Gesundheitswesen.

Der Einstieg in den Beruf der Zahnmedizinischen Fachangestellten erfolgt typischerweise durch eine dreijährige duale Ausbildung, die theoretisches Wissen in der Berufsschule und praktische Erfahrungen in einer Zahnarztpraxis vermittelt. Während dieser Ausbildung erlernen angehende ZMFA die Grundlagen der Zahnmedizin, Praxisorganisation, Hygienemaßnahmen und den Umgang mit Patienten.

Dieser Artikel gibt einen Überblick über die verschiedenen Karrierewege, die ZMFA einschlagen können, und zeigt die vielfältigen Perspektiven dieses Berufs auf.

Karrierewege Zahnmedizinische Fachangestellte (ZMFA) –Ausbildung und Berufsstart

Die duale Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZMFA) dauert drei Jahre und kombiniert theoretischen Unterricht in der Berufsschule mit praktischer Erfahrung in einer Zahnarztpraxis. In der Berufsschule lernen die Auszubildenden Grundlagen der Anatomie, Physiologie, Zahnmedizin und Praxisorganisation.

In der Praxis assistieren sie bei Behandlungen, fertigen Röntgenaufnahmen an und führen Prophylaxemaßnahmen durch, wobei sie auch den einfühlsamen Umgang mit Patienten erlernen. Voraussetzung ist formal kein bestimmter Schulabschluss. In der Realität haben jedoch viele angehende ZMFA mindestens einen Realschulabschluss oder sogar die Allgemeine Fachhochschulreife (Abitur oder Vergleichbares). Mit diesen Qualifikationen lässt sich der eigentlich dreijährige Bildungsweg verkürzen – auf bis zu 18 Monate.

Ausbildungsplätze als Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA)

Zu allen freien Ausbildungsplätzen als Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA)

Als ZMFA sollte man auch einige persönliche Qualifikationen mitbringen: Einfühlungsvermögen und Kommunikationsstärke sind entscheidend für den Umgang mit Patienten, insbesondere bei ängstlichen Personen. Handgeschick und Präzision sind erforderlich, um bei Behandlungen und administrativen Aufgaben genau zu arbeiten. Organisationstalent und Multitasking-Fähigkeiten helfen dabei, den Praxisalltag effizient zu gestalten und Termine sowie Abläufe zu koordinieren. Gute Kenntnisse in Hygiene- und Sicherheitsstandards sind ebenfalls wichtig.

Teamfähigkeit ist außerdem essenziell, da die Fachangestellten eng mit Zahnärzten und dem Praxisteam zusammenarbeiten. Schließlich sind Lernbereitschaft und Flexibilität gefragt, um sich ständig weiterzubilden und auf dem neuesten Stand der zahnmedizinischen Entwicklungen zu bleiben.

Da es sich um eine duale Ausbildung handelt, werden angehende ZMFA schon zu Beginn ihrer Karrierewege bezahlt. Im für die Angestellten besten Fall erfolgt dies nach dem Manteltarifvertrag ZFA (Vergütungsregelung für Auszubildende), der von der Arbeitsgemeinschaft zur Regelung der Arbeitsbedingungen für Zahnmedizinische Fachangestellte/Zahnarzthelfer/innen (AAZ) verhandelt wird:

Ausbildungsjahr Monatliches Bruttogehalt
1. 965,00 €
2. 1.045,00 €
3. 1.130,00 €

Gültig von 01.01.2024 bis 31.12.2024

Quelle: Verband medizinischer Fachberufe e.V.


Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung bieten sich ZFA vielfältige berufliche Möglichkeiten. Viele beginnen in Zahnarztpraxen, wo sie Zahnärzte bei Behandlungen unterstützen und administrative Aufgaben übernehmen.

Die beruflichen Perspektiven sind sehr gut, da qualifizierte Fachkräfte in Zahnarztpraxen und Kliniken stark nachgefragt sind. Die demografische Entwicklung und das wachsende Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung sorgen für einen hohen Bedarf an zahnmedizinischen Dienstleistungen, was den Beruf zukunftssicher und abwechslungsreich macht.

ZMFA Karriere Grafik

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Karriere mit fachlicher Spezialisierung

Die Ausbildung zur ZMFA bietet eine breitgefächerte Grundlage für eine Karriere in der Zahnmedizin. Wer sich in seiner Arbeit unverzichtbar machen und sich fachlich Weiterentwickeln will, kann beispielsweise eine Karriere mit fachlicher Spezialisierung anstreben.

Klassische Weiterbildungen, die man nach einschlägiger Berufserfahrung absolvieren kann, sind die Weiterbildung zur Zahnmedizinischen Fachassistentin (ZMF) oder die Weiterbildung zur Zahnmedizinischen Prophylaxeassistentin (ZMP).

Die höchste Form der fachlichen Weiterbildung im Bereich der Zahnmedizin ist die Weiterbildung zur Dentalhygienikerin (DH). Hierfür müssen ganze 800 Unterrichtsstunden (je 45 Minuten) vor der Abschlussprüfung abgelegt werden. Darüber hinaus gehört auch in der Zahnarztpraxis der Hygieneschutz zu den wichtigsten Faktoren. Wer eine Weiterbildung zur Hygienebeauftragten abgelegt hat, ist fachliche Assistenz der Praxisleitung und kümmert sich um Infektionsschutz.

Wem die fachliche Tiefe von verschiedenen möglichen Weiterbildungen nicht ausreicht, eröffnen sich die Möglichkeiten eines Studiums. Mögliche Studiengänge, die eng im Zusammenhang mit den Aufgaben als ZMFA stehen, sind etwa das Studium der Biologie, Mikrobiologie oder Ernährungswissenschaften.

Ideal ist die Ausbildung als Grundlage eines Studiums der Zahnmedizin, wobei man als Zahnmedizinische Fachangestellte später bei der Tätigkeit als Zahnärztin von den erlernten praktischen Fähigkeiten profitieren kann. Bei allen, die sich für die Mund-Kiefer-Chirurgie interessieren, steht im Zweifel noch ein Studium der Humanmedizin zusätzlich im Raum.

Karriere als Führungskraft

Neben den fachlichen Spezialisierungen gibt es noch andere Karrierewege als ZMFA, die bessere Berufschancen ermöglichen. ZMFA, die Führungsrollen anstreben, haben zahlreiche Weiterbildungsoptionen. Eine Weiterbildung zur Praxismanagerin qualifiziert für die Leitung von Zahnarztpraxen, indem sie Kenntnisse in Praxisorganisation, Mitarbeiterführung und betriebswirtschaftlichen Aspekten vermittelt.

Die Qualifikation als Praxisanleiterin ermöglicht es, neue Mitarbeiter und Auszubildende anzuleiten und zu schulen. Weitere Karriereschritte können die Weiterbildung zur Patientenmanagerin sein, die sich auf die Koordination und Betreuung von Patienten spezialisiert, oder die Stationsleitung, die insbesondere in größeren Praxen oder zahnmedizinischen Abteilungen in Kliniken eine Rolle spielt.

Für ZMFA, die über den Praxisalltag hinaus eine Führungspositionen erreichen möchten, bieten sich Weiterbildungen zur Heim- und Einrichtungsleitung oder zur Pflegedienstleitung an, die eine umfassende Verantwortung für das Management von Pflegeeinrichtungen und die Pflegequalität tragen.

Die Pflegedirektion geht noch einen Schritt weiter und umfasst die strategische Leitung und Organisation größerer Pflegeeinrichtungen oder Kliniken. Diese Weiterbildungen eröffnen ZMFA weitreichende Karrieremöglichkeiten und Positionen mit hoher Verantwortung im Gesundheitswesen.

Karriere in Forschung und Verwaltung

ZMFA haben auch spannende Karrieremöglichkeiten in der Forschung und Verwaltung. Durch Weiterbildungen zur Zahnmedizinischen Verwaltungsassistentin (ZMV) können die Fachkräfte tiefere Einblicke in Praxismanagement und Abrechnungswesen gewinnen. Eine Qualifikation als Case Managerin eröffnet die Möglichkeit, Patientenprozesse zu koordinieren und eine optimale Versorgung sicherzustellen.

Für ZMFA, die sich für Forschung interessieren, bietet die Weiterbildung zur Clinical Research Associate (CRA) eine attraktive Option. In dieser Rolle unterstützen sie klinische Studien, dokumentieren Forschungsergebnisse und sorgen für die Einhaltung von Studienprotokollen und ethischen Richtlinien.

Im Verwaltungsbereich bieten sich zudem Weiterbildungen zur Abrechnungsmanagerin an, welche die Organisation und Verwaltung zahnmedizinischer Leistungen optimiert. ZMFA können als Fachwirtin für Zahnärztliches Praxismanagement (FZP) administrative und organisatorische Aufgaben übernehmen, die den gesamten Patientenprozess von der Terminvereinbarung bis zur Nachsorge umfassen. Diese Positionen bieten nicht nur abwechslungsreiche Tätigkeiten, sondern auch die Möglichkeit, aktiv zur Effizienz und Qualität der zahnmedizinischen Versorgung beizutragen.

Karrierewege ZMFA – Alternative Arbeitszeitmodelle

Alle Karrierewege als für ZMFA beinhalten auch Möglichkeiten, mit unterschiedlichen Arbeitszeitmodellen den Beruf an die eigenen Lebensumstände anzupassen. Teilzeitarbeit bietet Angestellten die Chance, Beruf und Familie besser zu vereinbaren oder neben dem Beruf weitere Qualifikationen zu erwerben.

Notdienste und Nachdienste sind weitere Optionen, die es ZFA ermöglichen, außerhalb der regulären Praxisöffnungszeiten zu arbeiten und somit zusätzliche Einkommensmöglichkeiten zu nutzen. Diese alternativen Arbeitszeitmodelle tragen nicht nur zur besseren Work-Life-Balance bei, sondern ermöglichen es den Praxen auch, eine umfassendere Patientenversorgung zu gewährleisten. Darüber hinaus kann man sich als ZMFA auch selbstständig machen – beispielsweise indem man sich an einer Praxisgründung beteiligt oder frei fachliche Dienste anbietet.

Karrierewege ZMFA – Gehalt

Die Gehaltsaussichten für Zahnmedizinische Fachangestellte variieren je nach Region, Berufserfahrung und Zusatzqualifikationen. ZMFA können mit zunehmender Berufserfahrung und durch Weiterbildungen wie zur Zahnmedizinischen Verwaltungsassistentin (ZMV) oder zur Prophylaxeassistentin (ZMP) ihr Gehalt deutlich steigern.

In leitenden Positionen oder spezialisierten Bereichen wie der Kieferorthopädie oder Implantologie sind höhere Gehälter möglich. Zudem bieten Notdienste und Überstunden zusätzliche Verdienstmöglichkeiten. Ein wichtiger Faktor für die Gehaltsstruktur ist der Tarifvertrag für ZFA, der faire und transparente Regelungen für die Vergütung und Arbeitsbedingungen bietet:

Berufsjahre TG I (€) TG II (€) TG III (€) TG IV (€) TG V (€)
1. bis 3. 2.368,00 2.546,00 2.782,50 2.960,00 3.078,50
4. bis 6. 2.449,50 2.633,50 2.878,50 3.062,00 3.184,50
7. bis 9. 2.561,50 2.754,00 3.010,00 3.202,00 3.330,00
10. bis 12. 2.646,00 2.844,50 3.109,50 3.307,50 3.440,00
13. bis 15. 2.723,50 2.928,00 3.200,50 3.404,50 3.541,00
16. bis 18. 2.797,50 3.007,50 3.287,50 3.497,00 3.637,00
19. bis 21. 2.871,50 3.087,00 3.374,50 3.589,50 3.733,00
22. bis 24. 2.945,00 3.166,00 3.460,50 3.681,50 3.828,50
25. bis 27. 3.019,00 3.245,50 3.547,50 3.774,00 3.925,00
ab 28. 3.076,50 3.307,50 3.615,00 3.846,00 3.999,50

Gültig von 01.01.2023 bis 31.12.2024

Quelle: Verband medizinischer Fachberufe e.V.

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Redaktion
Lilli Abstein
Lilli Abstein
Medizinstudentin