Ein Studium als Kindheitspädagoge/-in kann für diejenigen das Richtige sein, die gerne von Kindern umgeben sind, deren Förderung beruflich übernehmen, die Erziehung, Entwicklung und Bildung erforschen und Eltern in schwierigen Phasen unterstützen möchten. Dieser Artikel befasst sich mit dem Studium der Kindheitspädagogik und beleuchtet dabei Ausbildung, Aufgaben und Arbeitsfelder.
Was macht ein Kindheitspädagoge/-in?
Kindheitspädagogen/-innen stehen sowohl den Kindern als auch Eltern in schwierigen Situationen zur Seite und unterstützen sie dabei, sich in einer optimalen Umgebung zu verantwortungsbewussten Menschen zu entwickeln. Sie beraten die Eltern bei Fragen rund um die Erziehung. Kindheitspädagogen/-innen sind dank des im Studium erworbenen Fachwissens sowohl für die Erziehung und Förderung der Kinder als auch für leitende Positionen qualifiziert.
Kindheitspädagogen-Ausbildung
Um Kindheitspädagoge/-in zu werden, ist es nötig, ein entsprechendes Studium zu absolvieren. Die genaue Bezeichnung des kindheitspädagogischen Studiengangs variiert je nach (Fach)-Hochschule. Mögliche Bezeichnungen sind: Pädagogik, Frühpädagogik, Kindheitspädagogik, Frühkindliche Bildung, Bildung, Elementarpädagogik und Erziehung im Kindesalter.
Zugangsvoraussetzungen
Die Zugangsvoraussetzung ist in der Regel das Abitur. Des Weiteren ist eine Zulassung meist möglich, wenn bereits eine geeignete zweijährige Ausbildung absolviert wurde, oder man drei Jahre im pädagogischen Bereich gearbeitet hat. Zu den als anerkannten zweijährigen Ausbildungsberufen gehören unter anderem die Ausbildung als Erzieher/in oder die Ausbildung als Sozialpädagoge/-in.
Aufbau des Studiums
Die nachfolgende Tabelle zeigt das Kerncurriculum für den Studiengang Kindheitspädagogik, welches in einer der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät studiert wird. Besonders Punkt 9. (Praxisphase und Theorie-Praxis-Reflexion) kann sich in Umfang und Anforderungen je nach den bundeslandspezifischen Regelungen zur staatlichen Anerkennung unterscheiden. Der Musteraufbau des Studiengangs Kindheitspädagogik wurde der Fachhochschule Köln entnommen und steht hier exemplarisch für alle Studieneinrichtungen.
Bezeichnung | Inhalte | Leistungspunkte (LP) |
1. Erziehungswissenschaftliche Grundlagen | Grundbegriffe, theoretische Grundlagen und Konzepte, Geschichte der Forschungszugänge | 10 LP |
2. Gesellschaftliche, politische und rechtliche Bedingungen der Kindheitspädagogik | Diversität und Inklusion, rechtliche Grundlagen | 15 LP |
3. Interdisziplinäre Bezüge der Kindheitspädagogik | Human- und sozialwissenschaftliche Grundlagen | 10 LP |
4. Forschungsmethoden der Kindheitspädagogik | Forschungspraxis, Forschungsansätze und -themen, methologische und methodische Grundlagen | 10 LP |
5. Professionelles Handeln in der Kindheitspädagogik | Ethische- und professionstheoretische Grundlagen, Handlungsansätze und Methoden, Multiprofessionalität, Entwicklung eines beruflich-habituellen Profils | 10 LP |
6. Pädagogische Aufgaben | Bildungsprozesse in Bildungsbereichen, Erziehen und Betreuen, Inklusion und Partizipation, agieren mit Familien und im Sozialraum | 15 LP |
7. Handlungs- und Arbeitsfelder der Kindheitspädagogik | Unterstützungsdienste für Familien, Orte der Bildung, Erziehung und Betreuung, Kinderinteressenvertretung | 5 LP |
8. Kindheitspädagogische Organisationen gestalten | Organisations- und Managementtheorien, Leitung, Teamarbeit, Träger und Finanzierung, Organisations- und Qualitätsentwicklung, Beratung und Vernetzung | 5 LP |
9. Praxisphase und Theorie-Praxis-Reflexion | Wissenschaftliche Begleitung und Reflexion der Praxisphase inkl. Praxisforschung | 30 LP |
10. Abschlussarbeit | 10 LP | |
Je nach (Fach-)Hochschule ist es möglich, sich mit verschiedenen Schwerpunkten tiefer gehend zu qualifizieren, beispielsweise:
- Sport
- Musik
- Sprachen
- Naturwissenschaft
Studiumsinhalte
Das dreijährige Bachelor-Studium umfasst für alle kindheitspädagogischen Studiengänge Vorlesungen, Seminare, Übungen und Prüfungen. Für gewöhnlich sind die folgenden Ausbildungsinhalte während des Studium abgedeckt:
- Erziehungswissenschaftliche Grundlagen
- Gesellschaftliche, politische und rechtliche Grundlagen der Kindheitspädagogik
- Pädagogische Aufgaben
- Interdisziplinäre Bezüge der Kindheitspädagogik
- Forschungsmethoden
- Handlungs- und Arbeitsfelder
- Organisation
- Praxisphase und Theorie-Praxis-Reflexion
- Abschlussarbeit
Studiendauerdauer
Kindheitspädagogen/-innen schließen ihr Studium mit einem Bachelor of Arts ab. Die Regelstudienzeit beträgt dabei 6 Semester. In Deutschland ausgebildete, staatlich anerkannte Erzieher/innen können den Ausbildungszeitraum auf vier Semester verkürzen. Es sind Teilzeit-Studiengänge, beispielsweise berufsbegleitend mit bis zu zwölf Semestern möglich. Wer in einer Führungsposition arbeiten möchte, muss zusätzlich den Master absolvieren. Dieser dauert weitere drei bis vier Semester.
Studiensorte
Bei der Ausbildung zum Kindheitspädagogen/-in handelt es sich um ein Vollzeitstudium das in einer entsprechenden (Fach)-Hochschule absolviert wird. Etwaige Praktika oder Praxissemester werden in pädagogischen Einrichtungen wie Kindergärten, Kindertagesstätten, Horte oder soziale Beratungsstellen durchgeführt. Nicht selten sind die (Fach)-Hochschulen bei der Suche nach einem geeigneten Praktikumsplatz behilflich.
Studienabschluss
Das Bachelorstudium schließt am Ende mit einer Bachelorarbeit ab. Zum Teil ist zusätzlich eine mündliche Prüfung notwendig. Die Studierenden bearbeiten hierbei eine pädagogische Problemstellung, die im Kolloquium präsentiert wird. Nach Bestehen erlangt der Studierende den Bachelor of Arts.
Kindheitspädagoge/-in – Perspektiven nach dem Studium
Nach dem Studium können Kindheitspädagogen/-innen in vielen verschiedenen pädagogischen Bereichen arbeiten. Das Fachgebiet ermöglicht auch Spezialisierungen mit guten Jobaussichten. Das Kindheitspädagogikstudium kann eine Ausbildung als Erzieher/in ersetzen oder darauf aufbauen. Wer in einer Führungsposition arbeiten möchte, hat zudem die Möglichkeit ein Masterstudium in Kindheitspädagogik zu absolvieren.
Kindheitspädagoge/in Stellenangebote
Kindheitspädagoge/-in – Ausbildungsvergütung
Kindheitspädagogen/-innen erhalten während des Studiums kein Gehalt, können aber zur Finanzierung des Studiums unter gewissen Voraussetzungen bedarfsorientiert BAföG beantragen. Die Förderung hängt von der finanziellen Situation der Familie ab.
Kindheitspädagoge/-in – Gehalt im Beruf
Das Einstiegsgehalt beträgt bei Kindheitspädagogen/-innen durchschnittlich 32.000 bis 34.000 Euro jährlich. Das Gehalt variiert zudem nach Unternehmensgröße, Standort und Qualifikationen. Mit steigender Berufserfahrung erhöht es sich.
Kindheitspädagoge/-in – Aufgaben im Arbeitsalltag
Kindheitspädagogen/-innen begleiten und unterstützen die Erziehung, Entwicklung und Bildung von Kindern. Dabei werden die Eltern als Erziehungspartner einbezogen und deren Kompetenzen gestärkt. Sie analysieren Schwierigkeiten, suchen nach Lösungen, entwickeln pädagogische Konzepte und setzen sie mit den Eltern und Erziehern/innen um.
Kindheitspädagoge/-in – Weiterbildungsmöglichkeiten
Wenn Kindheitspädagogen/-innen in einer Leitungsfunktion arbeiten möchten, gehören betriebswirtschaftliche Aufgaben, beispielsweise die Planung des Personaleinsatzes, zu den Aufgaben. Mit einem Masterabschluss in Kindheitspädagogik ist es möglich, als Dozent, in der Geschäftsleitung, Wissenschaft und Forschung zu arbeiten.
Kindheitspädagog/-in – Arbeitszeiten
Die Arbeitszeiten können je nach Arbeitsort variieren. Die Betreuung in Kindertagesstätten bietet beispielsweise Jobs in Frühschicht von früh bis nachmittags. Im Bereich der stationären Kinder- und Jugendhilfe hingegen können auch Schichten sowie Arbeitszeiten an den Wochenenden und Feiertagen möglich sein.
Wer sucht Kindheitspädagogen/-innen?
Die Bereiche, in denen Kindheitspädagogen/-innen arbeiten können, erstrecken sich über viele soziale Berufsfelder. Mögliche Arbeitsorte sind:
- Krippen
- Kindertagesstätten
- Horte
- Schulen
- Stationäre Einrichtungen
- Rehabilitations- und Kurkliniken
- Jugendämter
- Heime
- Einrichtungen für beeinträchtigte Kinder
- Integrationshilfe / Ausländerbehörde
- Wissenschaft und Forschung
Stellenangebote als Kindheitspädagoge/-in finden
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Häufige Fragen
- Was ist ein Kindheitspädagoge/-in?
- Wie viel verdient man als Kindheitspädagoge/-in?
- Was muss man als Kindheitspädagoge/-in wissen?
- Was schreibe ich in einer Bewerbung für eine Stelle als Kindheitspädagoge/-in?
- Wie lange dauert die Ausbildung zum Kindheitspädagoge/-in?
- Was kann man nach der Kindheitspädagoge/-in-Ausbildung machen?
- Wie läuft die Kindheitspädagoge/-in-Ausbildung ab?
Der Kindheitspädagoge/-in ist eine pädagogisch ausgebildete Fachkraft, die ein Studium absolviert hat. Mögliche Studiengänge sind Kindheitspädagogik, Frühpädagogik, Frühkindliche Bildung oder Erziehung im Kindesalter.
Je nach Qualifikation, Berufserfahrung, Bundesland und Firmengröße verdienen Kindheitspädagogen/innen unterschiedlich. Das Brutto-Anfangsgehalt liegt durchschnittlich bei 33.000 Euro pro Jahr. Den höchsten Verdienst erhalten Kindheitspädagogen/innen in Hessen mit rund 3.334 Euro monatlich brutto.
Wer als Kindheitspädagoge/-in arbeiten möchte, sollte in erster Linie Freude am Arbeiten mit Kindern haben. Eigenschaften wie Empathie, Geduld, Kommunikationsfreude und Verantwortungsbewusstsein ergänzen das Profil.
Zu den üblichen Bewerbungsunterlagen zählen das Anschreiben, der Lebenslauf, Zeugnisse und Zertifikate. Ein gelungenes Bewerbungsschreiben, in dem die Qualifikationen, Stärken und Motivation hervorgehoben werden, sorgt für einen guten Eindruck.
Je nach Studienart dauert das Studium zum/zur Kindheitspädagogen/in in der Regelstudienzeit drei bis sechs Jahre. Es kann in Teil- oder Vollzeit absolviert werden und schließt mit dem Bachelor of Arts nach erfolgreichem Bestehen ab.
Kindheitspädagogen/-innen entwickeln und gestalten die pädagogische Arbeit der Kinder, beispielsweise in Kindertageseinrichtungen oder Beratungsstellen. Sie stellen Schwierigkeiten und Fortschritte fest und erarbeiten Konzepte zur Entwicklung und Förderung.
Das Bachelor-Studium der Kindheitspädagogik dauert sechs oder sieben Semester, in Teilzeit bis zu zwölf Semester. Auch Praktika sind Bestandteile des Studiums. Den Abschluss stellt eine Prüfung dar.