Ein/e Kunsttherapeut/in begleitet Menschen mit künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten auf dem Weg, ihre kreativen Fähigkeiten zu entwickeln und ihre sinnliche Wahrnehmung zu stärken. Die Kunsttherapie ist somit eine Kreativtherapie und basiert auf der Erkenntnis einer potenziellen heilenden Wirkung durch das Gestalten von Bildern und anderer künstlerischer Tätigkeiten. Im Vordergrund steht dabei, Zugang zur eigenen inneren Welt zu finden. Es handelt sich um einen relativ jungen Beruf. Kunsttherapeutische Ansätze entstanden überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg.
Wir stellen in diesem Beitrag die Kunsttherapie-Ausbildung und das Berufsbild des/-r Kunsttherapeuten/-in genauer vor und zeigen, welche Gehalts- und Weiterbildungsmöglichkeiten es gibt.
Was macht ein/e Kunsttherapeut/in?
Die Kunsttherapie wird in sehr vielen Bereichen eingesetzt. Menschen bei seelischen Gesundungsprozessen zu helfen, die persönliche Entwicklung zu fördern, Straffällige bei der Resozialisierung zu unterstützen – darum kümmert sich eine Kunsttherapeutin oder ein Kunsttherapeut. Die Kunsttherapie eignet sich auch zur Behandlung psychischer Störungen oder zur Unterstützung bei körperlichen Erkrankungen.
Kunst ist seit den Anfängen der Menschheit ein Mittel, um dem inneren Empfinden Ausdruck zu verleihen. Jeder besitzt – wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung – kreative Fähigkeiten und Energien. Die aus der Kunst entstehende Möglichkeit, sich ohne Worte auszudrücken macht dieses Therapieverfahren auch für Kinder und Menschen mit Demenz oder geistiger Behinderung sinnvoll. Der/die Kunsttherapeut/in will solche Kräfte gezielt aktivieren und damit positive Prozesse in Gang setzen. Die bildende Kunst (Malen, Zeichnen, Fotografie, Töpfern, bildhauerisches Gestalten) steht dabei im Mittelpunkt. Aber auch andere Künste (Musik, Theater, Tanz) können einen therapeutischen Nutzen stiften.
Wichtige Ziele in der Kunsttherapie sind, dass der Patient selbst kreativ aktiv wird und sich besser kennen lernt. Die Werke werden nicht bewertet, damit die Patienten/-innen sich ungehemmt auszuprobieren können. Ob mit Pinsel, Stift oder Händen gemalt wird, ob Ton, Stein, Holz oder anderen Materialien gestaltet wird – Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Mit verschiedenen Techniken wie tiefenpsychologische oder verhaltenstherapeutische Verfahren versucht die Kunsttherapeutin oder der Kunsttherapeut den Patienten/-innen nicht nur bei der Problemerkennung zu helfen, sondern diese auch zu bewältigen.
Oft ist allein die Möglichkeit, Farbe und Form als Ausdrucksmöglichkeit zu verwenden eine Entlastung. Die Fortschritte und Lösungsmöglichkeiten im therapeutischen Gespräch herauszuarbeiten, ist die Aufgabe der Kunsttherapeuten/-innen. Ziel ist stets, persönliche Wahrnehmungen und Empfindungen bei der künstlerisch-kreativen Tätigkeit zu aktivieren, sie spüren zu lassen und darüber zu reflektieren.
Der/die Kunsttherapeut/in baut die Arbeit auf einem entsprechenden therapeutischen Konzept bzw. Behandlungsplan auf. Am Beginn einer therapeutischen Maßnahme steht die Anamnese – die Erfassung der Vorgeschichte und der spezifischen Problematik.
Neben dem künstlerischen Ausdruck geht es immer auch um das Gespräch. Der/die Kunsttherapeut/in dokumentiert außerdem den Therapieverlauf und -ergebnisse. Zusätzlich erledigt er/sie mit der Therapie in Zusammenhang stehende Verwaltungstätigkeiten.
Kunsttherapeut/in Ausbildung – Überblick
Die Kunsttherapie-Ausbildung ist kein staatlich regulierter Ausbildungsgang. Sie wird von verschiedenen, überwiegend privaten Bildungsträgern angeboten. Jeder Bildungsträger legt die Zugangsvoraussetzungen zu seinem Ausbildungsangebot für Kunsttherapeuten/-innen selbst fest. Manchmal wird eine Ausbildung bzw. Berufserfahrung in einem künstlerischen, therapeutischen oder sozialpädagogischen Beruf erwartet, manchmal genügt eine einschlägige Berufsausbildung. Bei der schulischen Vorbildung wird in der Regel auf gute Leistungen in Kunst und Deutsch Wert gelegt. Auch Ausbildungsaufbau und -inhalte sind uneinheitlich und vielfältig. Ein Kunsttherapie-Studium eignet sich sowohl als berufliche Erstausbildung wie auch als ergänzende Weiterbildung für Menschen aus sozialen, pädagogischen oder künstlerischen Berufsfeldern.
Kunsttherapie-Studium – Zugangsvoraussetzungen
Für den Einstieg in ein Kunsttherapie-Studium wird die übliche Qualifikation für ein Hochschulstudium (allgemeine Hochschulreife, fachgebundene Hochschulreife oder Fachhochschulreife) erwartet.
Meist wird zur Vorauswahl die Einreichung einer künstlerischen Mappe verlangt. Die Mappe muss eigene künstlerische Arbeiten enthalten. Es können Arbeiten aus allen Bereichen der bildenden Kunst eingereicht werden. Dass die künstlerischen Vorerfahrungen der Studienbewerber/innen sehr unterschiedlich sind, wird dabei berücksichtigt. Aus den Arbeiten soll die künstlerische Auseinandersetzung als Erfahrungsebene der Bewerber/innen hervorgehen. Zur Hilfe werden dazu je nach Uni auch Mappenseminare angeboten.
In einigen Fällen sind eine Eignungsprüfung sowie ein persönliches Gespräch zu meistern. Teilweise wird auch ein mehrwöchiges Praktikum oder erste Arbeitserfahrungen vorausgesetzt.
Es bietet sich an, die individuell benötigten Informationen auf der entsprechenden Internetseite der Hochschule zu recherchieren oder eine Anfrage an die dort angegebene E-Mail-Adresse zu senden.
Soft Skills für Kunsttherapeuten/innen
Für die Tätigkeit als Kunsttherapeut/in bedarf es sozialer, therapeutischer und künstlerischer Kompetenzen. Vorteilhaft ist daher, wenn Bewerber/innen die folgen Soft Skills für eine Ausbildung als Kunsttherapeut/in mitbringen:
- Einfühlungsvermögen und Empathie
- Flexibilität und Zugewandtheit hinsichtlich unterschiedlichster Charaktere und Bedürfnisse
- Kreativität
- pädagogische Fähigkeiten
- Kommunikationsfähigkeit
- Bereitschaft zu persönlicher Selbsterfahrung und Selbstreflektion
- Offenheit für psychotherapeutische Prozesse
Kunsttherapie-Studium – Form und Aufbau
Ein Kunsttherapie-Studium – ob als grundständiges Studium oder als Aufbau- bzw. Weiterbildungsstudium – ist üblicherweise modular aufgebaut und in ein Grundstudium (meist 4 Semester) sowie eine Hauptstudium (meist 3 Semester) unterteilt. Es gibt Pflichtmodule und Wahlmodule. Im Studium geht es zum einen um eine fundierte künstlerische Ausbildung. Parallel erfolgt Wissensvermittlung in Grund- und Bezugswissenschaften wie Medizin, Psychologie und Psychotherapie, Kultursoziologie, Erziehungs- und Kunstwissenschaft.
In der Regel beinhaltet das Kunsttherapie-Studium einen praktischen Ausbildungsteil in Form eines Praxissemesters, welches zur Orientierung im kunsttherapeutischen Berufsfeld und zur Berufsqualifizierung dient. Hier können die bisher erworbenen Kenntnisse praktische angewandt werden. Hier ein beispielhafter Überblick in die Modulstruktur der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen:
Semester | Modul | Dauer in Semesterwochenstunden (SWS) |
1.Semester | Kunst I:
| 7 SWS |
1.Semester | Theorie, Praxis und Methodik der Kunsttherapie I:
| 5 SWS |
1.Semester | Interdisziplinäre Grundlagen I:
| 5 SWS |
2.Semester | Kunst II:
| 6 SWS |
2.Semester | Theorie, Praxis und Methodik der Kunsttherapie II:
| 7 SWS |
2.Semester | Interdisziplinäre Grundlagen II:
| 5 SWS |
3.Semester | Kunst III:
| 7 SWS |
3.Semester | Theorie, Praxis und Methodik der Kunsttherapie III:
| 6 SWS |
3.Semester | Interdisziplinäre Grundlagen III:
| 6 SWS |
4.Semester | Kunst IV:
| 5 SWS |
4.Semester | Kunsttherapeutische Vertiefungen I:
| 4 SWS |
4.Semester | Interdisziplinäre Vertiefungen I:
| 7 SWS |
5.Semester | Kunst V:
| 5 SWS |
5.Semester | Kunsttherapeutische Vertiefungen II:
| 6 SWS |
5.Semester | Interdisziplinäre Vertiefungen II / Praxisvorbereitung:
| 7 SWS |
6.Semester | Kunsttherapeutisches Praktikum (380 h / mind. 90 Präsenztage) | 3 SWS |
7.Semester | Kunst VI:
| 4 SWS |
7.Semester | Freiraum Künstlerische Therapien:
| 2 SWS |
7.Semester | Kunsttherapeutische Professionalisierung:
| 2 SWS |
7.Semester | Integration kunsttherapeutischer Praxis:
| 6 SWS |
8.Semester | Kunst VII:
| 3 SWS |
8.Semester | Künstlerisch-Therapeutische Identität:
| 3 SWS |
8.Semester | Bachelorarbeit Einzelbetreuung (4 Std.) |
Kunsttherapie-Studium – Ausbildungsinhalte
Da es keinen allgemeinen Ausbildungsstandard bei der Ausbildung von Kunsttherapeuten/-innen gibt, variieren die Ausbildungsinhalte je nach Studienanbieter. Es lassen sich aber Schnittmengen feststellen. Folgende Fächer und Themen stehen beispielhaft – mal kursorischer, mal tiefer – auf dem Ausbildungsprogramm:
Allgemeine künstlerische Fächer
- Kunstpraxis und Kunsttheorie
- Farben- und Formenlehre
- Malerei – Methoden und Techniken
- Bildsprache und Bildrezeption
- Kunstgeschichte
- Kunstästhetik, -theorie und Kreativität
Therapeutische und kunsttherapeutische Fächer
- Anamnese-, Diagnose- und Therapieverfahren
- psychologische und entwicklungspsychologische Grundlagen
- psychotherapeutische Beziehungsgestaltung und Gesprächsführung
- Dokumentation und Evaluation
- kunsttherapeutische Theorie und zielgruppenspezifische Methodik
- Kunsttherapie in klinischen und pädagogischen Arbeitsfeldern
- Kunsttherapie und Schnittstellen mit anderen Berufsfeldern/interdisziplinäre Zusammenarbeit
Allgemeine berufsbezogene Fächer
- ethische und berufsspezifische Rahmenbedingungen
- rechtliche und berufspolitische Rahmenbedingungen
Kunsttherapie-Studium – Ausbildungsdauer und -orte
Je nach Studiengang beträgt die Regelstudienzeit des Kunsttherapie-Studiums vier bis acht Semestern. Beim Bachelor-Studium beträgt die Regelstudienzeit meist sechs Semester, ein Master benötigt dann nochmal vier Semester zusätzlich.
Standorte von Hochschulen, an denen man in Deutschland eine Kunsttherapie-Ausbildung in Form eines Studiums absolvieren kann, sind u.a. Dresden, Berlin und Hamburg Alfter und Nürtingen-Geislingen.
Kunsttherapie-Studium – Ausbildungsabschluss
Bei einem Studium sind sowohl Abschlüsse als Bachelor of Arts (B.A.) als auch Master of Arts (M.A.) möglich. An der Hochschule für Bildende Künste Dresden (Aufbaustudiengang) wird ein Diplom erworben. Hier schließt man das Studium als Diplom-Kunsttherapeut/in ab.
Die Bachelorprüfung (Beispiel Hochschule Ottersberg) besteht insgesamt aus den Modulprüfungen des gewählten Studienganges einschließlich der Praktika sowie der Bachelorarbeit. Für die Zulassung muss eine festgelegte Mindestanzahl an Modulprüfungen bestanden sein.
Kunsttherapeut/in– Gehalt während der Ausbildung
Da die Kunsttherapie-Ausbildung keine duale Ausbildung ist, erhalten Kunsttherapeuten/-innen in dieser Zeit auch kein Gehalt. Die Ausbildung für Kunsttherapeuten/-innen ist wie jedes Studium selbst zu finanzieren. Teilweise besteht die Möglichkeit einer Bafög-Finanzierung. Weiter Optionen sind öffentliche Förderprogramme für Studium und Bildung (üblicherweise darlehensbasiert) und/oder Stipendien.
Kunsttherapeut/in – Gehalt im weiteren Berufsleben
Wer als Kunsttherapeut/in nach einem Studium in den Beruf einsteigt, kann mit einem Jahresbruttogehalt um die 35.000 Euro bis 36.000 Euro rechnen. Der Median liegt bei einem Bruttogehalt von 3.911 Euro.
Gehalt nach Art der Einrichtung
In Einrichtungen, die einem Tarifvertrag unterliegen, erfolgt die Bezahlung der Kunsttherapeuten/-innen nach Tarif. Bei Kliniken und Krankenhäusern in öffentlicher Trägerschaft ist das in der Regel der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD). Viele andere Krankenhäuser und Einrichtungen sind – je nach Betreiber bzw. Träger – an sonstige Tarifverträge angebunden. Die Einstufung erfolgt jeweils nach Qualifikation und Berufserfahrung. Bei Arbeitgebern ohne Tarifbindung ist das Gehalt Verhandlungssache.
Gehalt nach Bundesländern
Es gibt durchaus beträchtliche geografische Gehaltsunterschiede für Kunsttherapeuten/-innen, vor allem ein deutliches Ost-West-Gefälle. Die höchsten Gehälter (50.000 Euro + p.a.) werden in den südlichen Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern und Hessen sowie im Stadtstaat Hamburg gezahlt. In den neuen Bundesländern (Ausnahme Berlin) bewegt sich das Jahresbruttogehalt im Schnitt unter 40.000 Euro. Allerdings sind die Lebenshaltungskosten dort auch geringer.
Gehalt nach Alter und Geschlecht
Über geschlechtsspezifische Gehaltsunterschiede im Bereich der Kunsttherapeuten/-innen liegen keine Daten vor. Im Allgemeinen steigt das Gehalt mit dem Alter, was vor allem der längeren Berufserfahrung geschuldet ist. Nach sieben bis neun Berufsjahren bewegt sich das Gehalt im Schnitt in einer Größenordnung von rund 45.000 Euro. Bei noch längerer Berufserfahrung sind Gehälter bis 50.000 Euro oder sogar darüber hinaus möglich.
Mehr Gehalt durch Fort- und Weiterbildungen
Wer sich als Kunsttherapeut/in weiterbildet, kann auch noch mehr Gehalt erreichen. Das gilt vor allem, wenn es sich um eine Aufstiegsweiterbildung handelt. Fortbildungen dienen dagegen eher dazu, fachlich à jour zu bleiben und den eigenen „Marktwert“ als Kunsttherapeut/in zu erhalten.
Kunsttherapeut/in – Aufgaben im Arbeitsalltag
Jede Aufgabe bedarf eine sorgfältigen Planung und Vorbereitung der Kunsttherapeuten/-innen. Aufbauend auf eigenen Kenntnissen und Erfahrungen sowie den Gesprächen mit den betreuten Personen entwickelt der/die Kunsttherapeut/in ein Konzept mit Zielsetzungen und Mitteln zur Zielerreichung. Neben Planung und Vorbereitung gibt es noch folgende Hauptaufgabenbereiche:
Einzel- und Gruppentherapie durchführen
Der/die Kunsttherapeut/in leitet Menschen an, sich mit künstlerischen Mitteln auszudrücken. In der Gestaltungs- und Maltherapie animieren Kunsttherapeuten/-innen zum bildnerischen Gestalten und zur Auseinandersetzung mit den verwendeten Materialien. In der Drama- und Sprachtherapie geht es um Laut-, Stimm- und Sprechübungen oder um inszenierte Wirklichkeit – u.a. durch Rollenspiele -, um sich spielerisch auszudrücken und eigene Ressourcen zu entdecken. Im Rahmen der Therapie führt der/die Kunsttherapeut/in Einzel- und Gruppengespräche. Er setzt Impulse und unterstützt die Reflektion.
Therapieverlauf dokumentieren
Nur mit einer entsprechenden Dokumentation kann der Erfolg einer Therapie nachvollzogen und überprüft werden. Daher dokumentiert der/die Kunsttherapeut/in systematisch Therapiestunden, durchgeführte therapeutische Maßnahmen und Therapieergebnisse und berichtet über den Therapieverlauf.
Kunsttherapeut/in Stellenangebote
Kunsttherapeut/in – Arbeitszeiten
Ein/e Kunsttherapeut/in arbeitet überwiegend in Anstellungsverhältnissen und in Einrichtungen mit geregelten Arbeitszeiten. Die Tätigkeit findet dabei in den organisatorischen Ablauf der jeweiligen Institution integriert statt und ist an die dafür geltenden Rahmenbedingungen (Behandlungszeiten, Öffnungszeiten usw.) gebunden. In diesem Kontext kann ein/e Kunsttherapeut/in die eigene Arbeit weitgehend selbständig und eigenverantwortlich gestalten. Der Beruf ist im Vergleich zu anderen Tätigkeit gut planbar und bietet Chancen für eine angemessen Work-Life-Balance.
Kunsttherapeut/in – Wo kann gearbeitet werden?
Der/die Kunsttherapeut/in lässt sich in unterschiedlichen therapeutischen und pädagogischen Berufsfeldern einsetzen. Dementsprechend findet man als Kunsttherapeut/in ein breites Spektrum an Arbeitsmöglichkeiten. Sie erstrecken sich vom klinisch-medizinischen Bereich über sozial- und (heil-)pädagogische Möglichkeiten bis zur künstlerisch-therapeutischen Projektarbeit mit soziokulturellem Bezug. Selbst in Unternehmen ist Kunsttherapie denkbar.
Als Kunsttherapeut/in arbeitet man typischerweise in Kliniken für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, in Fachkliniken für Kinder und Jugendliche oder in Reha-Kliniken. Kunsttherapie ist außerdem fester Bestandteil von klinischen Behandlungsprogrammen – ob im vollstationären, teilstationären oder ambulanten Rahmen. Hier arbeitet man als Kunsttherapeut/in meist interdisziplinär im Team mit Kollegen/-innen aus den Bereichen Innere Medizin, Neurologie, Onkologie, Pädiatrie, Geriatrie, Palliativmedizin, Schmerztherapie oder Anthroposophische Medizin.
Weitere Tätigkeitsfelder und Arbeitsorte für Kunsttherapeuten/-innen sind:
- heilpädagogische, sozialpädagogische und sozialtherapeutische Einrichtungen
- Einrichtungen für Familienarbeit, Betreuung von sozial Benachteiligten und Geflüchteten
- Einrichtungen für Gesundheitsförderung und -prävention
- Museen und Kultureinrichtungen
- Justizvollzuganstalten
In Unternehmen kann Kunsttherapie zur Förderung der Kreativität von Beschäftigten zum Einsatz kommen. Angebote in diesem Bereich eignen sich vor allem, wenn man sich als Kunsttherapeut/in selbständig machen möchte. Das ist durchaus möglich. Der Markt dafür muss sich aber auch noch entwickeln.
Kunsttherapeut/in – Weiterbildungsmöglichkeiten
Für Weiterbildung im Sinne von Fortbildung bestehen vielfältige Möglichkeiten für den/die Kunsttherapeuten/-in. Diese finden sich unter anderem durch Kurs- und Seminarangebote in den Bereichen Therapie, Malerei, künstlerische Gestaltung und Ausdrucksformen, Gesundheitsförderung, Supervision.
Aufstiegsfortbildungen sind vor allem mit einem Studium möglich. Wer einen Bachelor in Kunsttherapie erlangt hat, kann im Rahmen eines Master-Studiums das Wissen vertiefen Qualifikation. Der Master in Kunsttherapie beinhaltet neben den künstlerischen auch tiefergehende wissenschaftliche Aspekte. Hier belegen die Studenten/-innen z.B. folgende Kurse:
- Künstlerische Recherche
- Qualitative und quantitative Forschungsmethoden
- Zielgruppen- und situationsadäquate Projektentwicklung / Prozessevaluation und Qualitätssicherung
- Leitung, Durchführung und Evaluation eines kunsttherapeutischen Projekts
- Projektcoaching und Supervision
- Diagnostik und Behandlungsplanung
Darüber hinaus bestehen weiter Studienoptionen: zum Beispiel in den Fächern Rehabilitations-Pädagogik, Sonderpädagogik oder Psychosoziale Beratung und Therapie.
Stellenangebote als Kunsttherapeut/-in finden
Wer nach den passenden Stellen als Kunsttherapeutin oder Kunsttherapeut sucht, kann sich auf dem Stellenportal von Medi-Karriere umsehen. Hier geht es direkt zu Jobs in unserer Suche mit zahlreichen Kunsttherapeuten-Stellen.
Häufige Fragen
- Was ist ein/e Kunsttherapeut/in?
- Wie viel verdient man als Kunsttherapeut/in?
- Was muss man als Kunsttherapeut/in wissen?
- Was schreibe ich in einer Bewerbung für eine Stelle als Kunsttherapeut/in?
- Wie lange dauert die Ausbildung zum/-r Kunsttherapeut/in?
- Was kann man nach der Kunsttherapeut/in-Ausbildung machen?
- Wie läuft die Kunsttherapeut/in-Ausbildung ab?
Ein/e Kunsttherapeut/in hilft Menschen verschiedenster Situationen die Kreativität zu fördern und auszudrücken. Somit sollen auch die Genesungsprozesse gefördert werden, sowohl psychischer als auch physischer Natur.
Als Kunsttherapeut/in mit akademischer Ausbildung kann man mit einem Einstiegsgehalt von rund 35.000 bis 36.000 Euro brutto im Jahr rechnen. Bei einer nicht-akademischen Ausbildung bekommt man in der Regel ein niedrigeres Einstiegsgehalt.
Als Kunsttherapeut/in benötigt man nicht nur künstlerische Kenntnisse, sondern auch pädagogisch-therapeutisches Fachwissen. So führen Kunsttherapeuten/-innen sowohl Einzel- als auch Gruppentherapien durch und gehen auf die Bedürfnisse der jeweiligen Teilnehmer/innen ein. Darüber hinaus wird der Therapieverlauf dokumentiert.
Eine Bewerbung als Kunsttherapeut/in sollte die Motivation der Bewerber/innen sowie beruflichen die Qualifikationen authentisch und professionell darstellen. Dafür benötigt man ein Anschreiben, einen Lebenslauf und relevante Zeugnisse. Dabei sollte man unbedingt auf die Anforderungen der Stellenanzeige und den Wertekodex der Einrichtung eingehen.
Je nach Art der Weiterbildung zum/-r Kunsttherapeut/in kann die Dauer zwischen ein bis vier Jahren variieren. Studiengänge haben eine Regelstudienzeit von vier bis acht Semester, also zwei bis vier Jahre.
Als Kunsttherapeut/in kann man in verschiedenen Einrichtungen tätig werden. Dazu gehören unter anderem Kliniken für Psychiatrie, Reha-Kliniken, Fachkliniken für Kinder und Jugendliche, Einrichtungen für Familienarbeit oder auch Justizvollzuganstalten.
Da die Ausbildung als Kunsttherapeut/in nicht einheitlich geregelt ist, kann der Ablauf und Aufbau stark variieren. Es gibt berufsbegleitende Weiterbildungen, die verschiedene Ausrichtungen und Spezialisierungen beinhalten, es gibt aber auch Studiengänge in der Kunsttherapie. Ein Fernstudium ist jedoch nicht möglich.