In jedem Labor gibt es Führungskräfte, die die Abläufe im Labor koordinieren und überwachen. Kaum ein Berufsfeld im Laborumfeld ist mit einer größeren Verantwortung und einer breiteren Palette von Aufgaben verbunden als vom Laborleiter/in. Doch was genau macht ein/e Laborleiter/in? Wie läuft die Ausbildung ab? Und was kann man vom Gehalt erwarten? Der folgende Artikel bietet einen Überblick über Ausbildung, Gehalt und Beruf als Laborleiter/in.
Was macht man als Laborleiter/in?
Die Rolle der Laborleitung ist äußerst vielfältig und anspruchsvoll. Im Wesentlichen gewährleistet die/der Laborleiter/in einen reibungslosen und sicheren Betrieb im Labor. Dazu gehört zunächst die Schulung und Koordination des Personals sowie die Überwachung der technischen und organisatorischen Prozesse. Im Falle von Unregelmäßigkeiten oder Problemen im Labor trägt die Laborleitung die Verantwortung und muss entsprechend handeln, um diese zu bewältigen.
Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein sind für Laborleiter/innen essenziell
Für den Beruf des/der Laborleiter/in ist ein hohes Maß an Sorgfalt unerlässlich. Ein starkes Verantwortungsbewusstsein ist ebenso von Bedeutung, da ihre Laborergebnisse häufig die Basis für entscheidende Maßnahmen bilden, beispielsweise im Bereich der Produktfreigabe oder Qualitätssicherung.
Wie läuft die Weiterbildung als Laborleiter/in ab?
Die Ausbildung zum/-r Laborleiter/in folgt einem mehrstufigen Prozess. Häufig beginnt der Weg mit einem naturwissenschaftlichen Bachelor-Abschluss in Bereichen wie Biologie, Chemie oder Physik. Oft wird die akademische Ausbildung mit einem Master- oder Doktorgrad fortgesetzt. Nach dem Studium erfolgt der Einstieg in Einstiegspositionen in Laboren, um praktische Erfahrungen zu sammeln. Eine Spezialisierung kann mit der Zeit sinnvoll werden. Parallel dazu werden oft spezielle Weiterbildungen oder Zertifizierungskurse besucht, die das Fachwissen vertiefen und in Managementfähigkeiten schulen. Mit einer Kombination aus Bildung, Erfahrung und Weiterbildung erfolgt schließlich der Aufstieg in die Position des/-r Laborleiters/-in.
Voraussetzungen für die Weiterbildung
Die Voraussetzungen umfassen ein abgeschlossenes naturwissenschaftliches Hochschulstudium. Zudem wird üblicherweise mehrjährige Berufserfahrung in einem Labor oder in vergleichbaren Bereichen erwartet. Persönliche Kompetenzen, wie Führungsfähigkeiten und Organisationsgeschick, spielen ebenfalls eine bedeutende Rolle.
Dauer und Aufbau der Weiterbildung
Basierend auf typischen Weiterbildungsprogrammen, liegt die Dauer einer umfassenden Weiterbildung zum/-r Laborleiter/in oft zwischen 1 und 2 Jahren. Dies kann variieren, abhängig von der Intensität des Programms und ob es in Vollzeit oder Teilzeit absolviert wird. Es ist jedoch wichtig, sich bei der gewählten Einrichtung nach der genauen Dauer zu erkundigen.
Inhalte der Weiterbildung
Angehende Laborleiter/innen erwerben ihr Fachwissen sowohl durch ein naturwissenschaftliches Studium als auch durch praktische Arbeitserfahrung. Sie werden mit den geltenden Vorschriften für Sauberkeit und Sicherheit im Labor vertraut gemacht, erlernen wissenschaftliche Arbeitsmethoden und den sachgerechten Umgang mit Laborequipment.
Was verdient man in der Weiterbildung?
Bevor man die Laborleitung antritt, arbeitet man oft als simple/r Laborant/in auf dem Spezialgebiet seines vorausgegangenen Studiums. Nach dem Studium kann man mit einem durchschnittlichen Einstiegsgehalt von 3.017 Euro brutto im Monat rechnen. Nach rund fünf Jahren Berufserfahrung steigt ihr Durchschnittsgehalt auf 3.119 Euro brutto im Monat, nach zehn Jahren sind es im Schnitt 3.714 Euro brutto im Monat.
Passt die Weiterbildung als Laborleiter/in zu mir?
Die Tätigkeit als Laborleiter/in könnte die richtige Wahl sein, wenn:
- Interesse an wissenschaftlicher Forschung und Laborarbeit besteht, insbesondere im medizinischen Bereich
- Führungsfähigkeiten und die Bereitschaft zur Leitung eines Labor-Teams vorhanden sind
- die Fähigkeit zur Planung von Experimenten, zur Datenanalyse und zur Qualitätssicherung gegeben ist
Die Tätigkeit als Laborleiter/in könnte nicht die richtige Wahl sein, wenn:
- kein Interesse an wissenschaftlicher Forschung und Laborarbeit besteht
- Schwierigkeiten in der Teamführung oder im Umgang mit komplexen wissenschaftlichen Verfahren bestehen
- die berufliche Rolle nicht mit den persönlichen Interessen oder beruflichen Zielen in Einklang steht
Wichtige Eigenschaften als Laborleiter/in
Der Beruf passt zu einem, wenn man über fachlich fundiertes Wissen verfügt, gewissenhaft arbeitet und nicht davor scheut, Verantwortung zu übernehmen. Außerdem muss man auch bereit sein, koordinierende, organisatorische und kontrollierende Aufgaben im Labor zu übernehmen.
Wie sieht der Berufsalltag als Laborleiter/in aus?
Die Laborleitung kommt morgens ins Labor und koordiniert die Arbeitsabläufe, sodass die Laboranten/-innen mit ihrer Arbeit loslegen können. Während die Arbeitsprozesse ausgeführt werden, kontrolliert die Laborleitung den Tag über, ob alles korrekt und gemäß den Hygiene- und Sicherheitsvorschriften abläuft. Immer wieder wechselt die Laborleitung vom Labor ins Büro, um auch administrative und teilweise betriebswirtschaftlichen Aufgaben nachzugehen.
Aufgaben als Laborleiter/in
Laborleitungen schulen Mitarbeiter/innen und leiten diese bei der Arbeit an. Sie kontrollieren ständig die Qualität der Arbeit im Labor, fertigen Protokolle an und sorgen dafür, dass immer die nötigen Materialien im Labor sind.
Je nach Arbeitgeber können auch betriebswirtschaftliche Tätigkeiten in den Aufgabenbereich der Laborleitung fallen – zum Beispiel die Akquise neuer Kunden/-innen für das Labor.
Wo kann man als Laborleiter/in arbeiten?
Als Laborleiter/in kann man in verschiedenen Einrichtungen und Branchen arbeiten. Hier sind einige typische Arbeitsbereiche:
- Pharmazeutische Unternehmen
- Biotechnologie-Unternehmen
- Chemische Industrie
- Umweltlabore
- Krankenhäuser und medizinische Labore
- Lebensmittel- und Getränkeindustrie
- Universitäten und Forschungsinstitute
- Staatliche Einrichtungen
- Unternehmen für Kosmetik und Körperpflege
- Agrarindustrie
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Arbeitszeiten als Laborleiter/in
Laborleitungen haben in der Regel eine 40-Stunden-Woche, die sie zu den üblichen Arbeitszeiten im Labor verbringen. Sie arbeiten meist von 8 Uhr oder 9 Uhr morgens bis 16 Uhr oder 17 Uhr abends. Wochenend- und Nachtdienste sind in den wenigstens Laboren von Nöten. Selten kann es aber mal vorkommen, dass die Anwesenheit der Laborleitung auch bei Prozessen zu ungewöhnlichen Arbeitszeiten nötig ist.
Was verdient man als Laborleiter/in?
Wer den Aufstieg von der oder dem Laboranten/-in zur Laborleitung schafft, bekommt eine ordentliche Gehaltserhöhung. Im ersten Jahr in der neuen Position verdient man im Schnitt 5.121 Euro brutto im Monat, nach rund fünf Jahren Berufserfahrung sind es durchschnittlich 5.232 Euro brutto im Monat. Nach zehn Jahren als Laborleitung kann man mit einem Durchschnittsgehalt von 6.128 Euro brutto im Monat rechnen.
Welche Berufsperspektiven hat man als Laborleiter/in?
Aufgrund der hohen Anforderungen und der großen Verantwortung, die dieser Beruf mit sich bringt, haben qualifizierte Personen in der Regel stets gute Beschäftigungsmöglichkeiten. Derzeit gibt es zahlreiche offene Stellen in ganz Deutschland.
Weiterbildung und Fortbildung
Auch hier gilt: Es gibt nicht die eine Weiter- oder Fortbildung, mit der man weiter aufsteigen kann. Wer in seinem Job als Laborleitung gut ist, hat aber die Möglichkeit, mehrere Labore zu übernehmen und damit zur Abteilungsleitung in einem naturwissenschaftlich basierten Unternehmen aufzusteigen.
Wer sein Wissen in einer Führungsposition im Labor auf dem neusten Stand halten und seine Arbeit gut machen will, kann regelmäßig an Weiterbildungen wie Qualitätsmanagement und -sicherung, Mitarbeiterführung, Teamarbeit und -führung, Arbeitssicherheit, Arbeitsschutz und Unfallverhütung oder betriebliche Organisation teilnehmen.
Wie findet man passende Jobs als Laborleiter/in?
Wer noch auf der Suche nach einem Job als Laborleiter/in ist, findet bei Medi-Karriere eine breite Auswahl an Laborleiter/in-Stellen, Stellen als Chemisch-technische/r Assistent/in und Berufe in der Chemie.