Ein/e Lehrer/in vermittelt nicht nur wichtigen Lehrstoff, sondern setzt sich auch pädagogisch mit Schülern/-innen auseinander und leistet daher einen wichtigen Beitrag zum Bildungssystem. Doch wie steht es um das Gehalt der Lehrkräfte und wie ist das Lehramtsstudium aufgebaut?
Was macht ein/e Lehrer/in?
Ein/e Lehrer/in ist in Bildungseinrichtungen wie Schulen tätig und vermittelt Schülerinnen und Schülern spezifischen Lehrstoff. Es kommt bei den Inhalten auf die Fachrichtung an, z.B. Musik oder Naturwissenschaften. Lehrerinnen und Lehrer unterrichten aber auch in Ausnahmen fächerübergreifende Inhalte, vor allem, wenn es sich um junge Schüler/innen handelt. Dazu gehört zum Beispiel die Verkehrserziehung oder Unterrichtsstunden, in denen pädagogische Inhalte praktisch umgesetzt werden (beispielsweise im Rahmen der Streitschlichtung). Somit tragen Lehrer/innen maßgeblich zur Persönlichkeitserziehung ihrer Schüler/innen bei und vermitteln auch ethische Werte.
Zu den weiteren Aufgaben von Lehrern/-innen gehört die Unterrichtsvorbereitung sowie die Nachbereitung. Vor allem während der ersten Dienstjahre nimmt die Vorbereitung des Unterrichts oftmals besonders viel Zeit in Anspruch. Lehrer/innen müssen Lehrstoff schülergerecht aufbereiten, Lehrkonzepte erarbeiten und gegebenenfalls Materialien herstellen oder besorgen. Zudem müssen Personen mit diesem Beruf Tests, Klausuren oder bestimmte Projekte für den Unterricht vorbereiten. Die Nachbereitung des Unterrichts umfasst vor allem die Korrektur von Hausarbeiten, Tests oder Klassenarbeiten.
Zum Schuldienst zählen jedoch auch organisatorische Aufgaben. So müssen Ausflüge, Elternabend sowie außerunterrichtliche Angebote wie Sportaktivitäten vorbereitet werden. Lehrer/innen stehen zudem im engen Austausch mit den Eltern ihrer Schüler/innen, Kollegen/-innen oder der Schulleitung. Eine Lehrerin oder ein Lehrer kümmert sich um Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Schule, den Austausch von Unterrichtsmaterialien und nimmt an Fortbildungen teil.
Lehrer/in: Studium – Übersicht
Wer sich dafür entscheidet als Lehrer/in tätig werden zu wollen, muss ein Lehramtsstudium an einer Universität oder einer pädagogischen Hochschule absolvieren. Das Lehramtsstudium unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland und die Studiendauer beträgt zwischen sechs und zehn Semestern. Mit jedem weiteren Fach verlängert sich das Studium um weitere zwei Semester.
Lehrer/in: Studium – Zugangsvoraussetzungen
Da es sich bei der Ausbildung zum/-r Lehrer/in um ein Studium handelt, zählt die allgemeine Hochschulreife oder eine als gleichwertig anerkannte Zugangsberechtigung.
Die weiteren Zugangsvoraussetzungen sind vor allem davon abhängig, an welcher Schulform die angehenden Lehrer/innen später unterrichten möchten:
Stufe | Schulform |
Primarstufe | Grundschule, Hauptschule |
Sekundarstufe I | Realschule |
Sekundarstufe II | Gymnasium, Gesamtschule, Gemeinschaftssschule, Berufsschule, Berufskolleg |
Sonstiges | Sonderpädagogische Schule, Sonderschule |
In den Fächern Kunst, Musik und Sport wird an einigen Hochschulen und Universitäten außerdem eine Aufnahmeprüfung vorausgesetzt. Um Lehrer/in an einer Berufsschule zu werden, ist zudem eine mindestens einjährige fachspezifische Praxiserfahrung bis zum Ende des Studiums nachzuweisen.
Zu den persönlichen Voraussetzungen angehender Lehrer/innen zählt, neben dem Willen, gerne mit Kindern und Jugendlichen zusammen zu arbeiten, vor allem die Fähigkeit kommunikativ und diskussionsfreudig zu sein. Außerdem sollte es angehenden Lehrkräften nicht an Fleiß und Selbstständigkeit mangeln, denn Sie müssen sich die Aufgaben selbst einteilen. Darüber hinaus sollte man eine hohe Stresstoleranz aufweisen können und Autorität ausstrahlen.
Lehrer/in: Studium – Aufbau
Um Lehrer/in zu werden, gibt es keine einheitlichen Regelungen für das Studium. Alle Bundesländer haben je nach Fach und Schulform eigene Regelungen. Es liegen jedoch Regelungen vor, welche sicherstellen, dass die Abschlüsse letztendlich von allen 16 Bundesländern anerkannt werden. Grundsätzlich müssen alle Lehrer/innen deutschlandweit ein Studium absolviert haben.
An einigen Universitäten erlangen die Lehramtsstudenten/-innen nach dem sechsten Semester einen Bachelor of Education mit unterschiedlichem Schwerpunkt. Dieser wird nach dem Erwerb von 180 Leistungspunkten (LP) verliehen. Dieser Abschluss zählt nicht als Lehrerlaubnis und wird nicht für das Grundschullehramt verliehen. Das Studium wird nach dem Erwerb des Bachelor of Education fortgesetzt und schließt mit dem 1. Staatsexamen ab.
In manchen Universitäten folgt der Studiengang dem Bachelor-Master-Modell. Das Bachelorstudium dauert drei Jahre und qualifiziert für eine außerschulische Tätigkeit (“Bachelor of Education”). Das daran anschließende Masterstudium dauert weitere zwei Jahren. Absolviert man anschließend das Referendariat und besteht das 2. Staatsexamen, ist man Lehrer/in.
Zudem vertiefen die Studenten/-innen in verschiedenen Praktika ihre Fertigkeiten und schließen ihre Ausbildung mit dem 18-24-monatigen Referendariat ab. Während dieser Zeit unterrichten die Lehrer/innen bereits. Am Ende des Referendariats steht das zweite Staatsexamen an, welches den Studenten/-innen die Zulassung als Lehrer/in bescheinigt.
Lehrer/in: Studium – Inhalte
Je nach Bundesland, Schulform und Abschluss sind die Lehramtsstudiengänge anders aufgebaut. Jedoch wählen die angehenden Lehrer/innen in allen Bundesländern zwei Studienfächer aus. Die zu wählenden Studienfächer unterscheiden sich oftmals von Bundesland zu Bundesland, gliedern sich jedoch meist in folgende Bereiche:
- Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch etc.
- Geisteswissenschaft: Geschichte, Politikwissenschaften etc.
- Naturwissenschaft: Mathe, Physik, Chemie, Geographie etc.
- Technik: Informatik etc.
- Künste: Kunst, Musik, etc.
- Religionslehre, Philosophie, Ethik etc.
- Sportwissenschaften
Zudem ist die Wahl der Fächer maßgeblich von der Schulform abhängig. Angehende Grundschullehrer/innen und Hauptschullehrer/innen verpflichten sich beispielsweise die Fächer Mathematik und Deutsch zu belegen.
Studenten/-innen die sich für Realschule und Gymnasium entscheiden, sind bei der Wahl ihrer Fächer vor allem vom entsprechenden Bundesland abhängig, benötigen aber mindestens zwei Fächer. Berufsschulen können die Studenten/-innen zwischen Bautechnik, Sozialpädagogik, Elektrotechnik oder Wirtschaftswissenschaften unterscheiden.
Angehende Lehrkräfte die sich für das Lehramt der Sonderpädagogik entscheiden, wählen neben den zwei Fächern auch noch Förderschwerpunkte wie emotionale Entwicklung, geistige Entwicklung, körperliche Entwicklung sowie Lernen oder Sprache.
Dennoch finden sich spezifische Lerninhalte wie Erziehungswissenschaften, Fachwissenschaften, Fachdidaktik, Praktika und Bachelorarbeit in allen Lehramtsstudiengängen wieder.
Lehrer/in: Studium – Dauer und Ausbildungsorte
Die Ausbildungsdauer von Lehrern/-innen ist vor allem davon abhängig, für welche Schulform sich diese entschieden haben und in welchem Bundesland Sie der Ausbildung nachgehen. So ist für Grundschul-, Realschul- und Hauptschullehrer/innen ein Studium von mindestens 7-Semestern vorgesehen, während angehende Gymnasial- oder Berufsschullehre/-innen eine Regelstudienzeit im Bachelorstudium von mindestens sechs Semestern und im Masterstudium von mindestens zwei Semestern nachgehen müssen.
Für das Referendariat kommen zusätzlich 18 bis 24 Monate Praxiszeit hinzu, da es sich bei dem Lehramtsstudium um ein zweiphasiges Modell handelt. Die angehenden Lehrer/innen verbringen also einen Großteil ihrer Studienzeit in Universitäten und Hochschulen. Den praktischen Teil ihrer Ausbildung absolvieren sie jedoch in Förderschulen, Gymnasien, Grundschulen oder anderen Schulformen.
Lehrer/in: Studium – Abschluss
Die Ausbildung zum/-r Lehrer/in variiert von Bundesland zu Bundesland. Daher unterscheidet sich der Verlauf des Lehramtsstudiums auch nach Einführung der Bachelorabschlüsse zum Teil erheblich. Während das Lehramtsstudium in Bayern mit dem Staatsexamen abschließt, wird es in Niedersachsen oder Thüringen mit dem Bachelor und Master beendet. In Rheinland-Pfalz erwerben angehende Lehrer/innen zunächst den Bachelor of Education, dann den Master of Education und im Anschluss das 2. Staatsexamen.
Perspektiven nach dem Studium
Die Jobaussichten für Lehrer/innen könnten wohl nicht besser sein, denn dass es in Deutschland auch in Zukunft Lehrermangel herrscht, ist kein Geheimnis mehr. So wird laut Studien im Jahre 2025 ein Mangel von mindesten 26.000 Grundschullehrern/-innen bestehen. Doch auch Berufs-, Haupt- und Realschullehrer/innen werden hängedringend gesucht. Alleine an den Berufsschulen werden künftig bis zu 60.000 Lehrer/innen fehlen.
Der aktuelle und auch künftige Mangel an Grundschullehrkräften lässt sich vor allem auf die steigende Anzahl an Schülern/-innen, bedingt durch steigende Geburtenraten und Zuwanderungen, zurückführen. Laut dem statistischen Bundesamt steigt die Zahl der Geburten in Deutschland kontinuierlich an und lag im Jahre 2018 bei knapp 800.000 Kindern, welche ab dem Jahre 2024 die Grundschule besuchen. Die fehlenden Fachkräfte an Berufsschulen lassen sich hingegen vor allem auf die Pensionierung der bestehenden Lehrkräfte und fehlenden Nachwuchskräfte zurückführen. Nach dem Studium erwarten die Absolventen/-innen also viele Möglichkeiten auf eine Anstellung.
Lehrer/in: Gehalt im Studium
Während der reinen Studienzeit erhalten angehenden Lehrer/innen keine Vergütung. In vielen Fällen erheben die Universitäten sogar zusätzliche Kosten für Schulgeld, Aufnahme- und Prüfungsgebühren.
Was hingegen vergütet wird, ist das Referendariat. Wie hoch der Verdienst währenddessen ist, hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab. Das Einkommen wird als Anwärterbezug bezeichnet und kennzeichnet das Beamtenverhältnis auf Widerruf. Die angehenden Lehrkräfte können ihren Verdienst also im jeweiligen Besoldungsgesetz des Bundeslands einsehen.
Neben dem Bundesland ist jedoch auch die gewählte Schulform für die Höhe des Gehalts als Lehrer/in im Referendariat entscheidend. So erhalten angehende Lehrer/innen für Grund- oder Realschulen in Niedersachsen beispielsweise eine monatliche Besoldung in Höhe von 1.426 Euro. Als Lehrer/in am Gymnasium oder an berufsbildenden Schulen liegt der Anwärterbezug in Niedersachsen monatlich bei 1.501 Euro.
Lehrer/in: Gehalt im weiteren Berufsleben
Grundsätzlich muss bei der Bezahlung von Lehrkräften zwischen Beamten/-innen, Lehrkräften im privaten Sektor sowie Lehrer/-innen im kirchlichen Sektor und Lehrkräften im Anstellungsverhältnis unterscheiden werden.
Bei Lehrkräften ist der Beamtenstatus die Regel, die Beschäftigung als Angestellte/r ist eher die Ausnahme und tritt beispielsweise bei befristeter Einstellung ein oder, wenn Verbeamtungshindernisse wie fehlende Ausbildung oder gesundheitliche Eignungen vorliegen. Angestellte Lehrer/innen werden nach dem Tarifvertrag der Länder (TV-L) vergütet. Lediglich in Hessen gilt eine eigene Regelung für die Vergütung von Lehrern/-innen. Lehrkräfte die sich im Anstellungsverhältnis mit privaten Einrichtungen befinden, werden nicht tariflich vergütet, da private Einrichtungen ihre Gehälter selbst festlegen.
Das Gehalt von Lehrern/-innen in Verbeamtung richtet sich meist nach der Entgeltordnung für Lehrkräfte (TV EntgO-L). Das Gehalt wird zudem von unterschiedlichen Faktoren, wie dem Bundesland sowie der Berufserfahrung der Lehrkräfte und der Schulform beeinflusst. So erhalten Lehrer/-innen in einem höheren Alter in der Regel auch einen höheren Lohn, da sie meist mehr Berufserfahrung haben und in den Entgeltgruppen der im Bundesland geltenden Tarifverträge automatisch aufsteigen. Zum Einstieg werden verbeamtete Lehrer/-innen meist in die Besoldungsgruppe A 12 oder A 13 eingruppiert. In einigen Bundesländern kann jedoch auch die Eingruppierung in Stufe 3 oder 4 erfolgen. Dies ist vor allem von der Laufbahn und Berufserfahrung der Lehrkräfte abhängig.
Grundsätzlich können Grundschullehrer/-innen mit einem Bruttoeinkommen zwischen 48.000 Euro und 67.000 Euro pro Jahr rechnen. Lehrer/innen an Hauptschulen, Realschulen, Gesamtschulen, Oberschulen und Stadtteilschulen verdienen je nach Berufserfahrung zwischen 52.000 Euro bis 74.000 Euro brutto im Jahr. Gymnasiallehrer/-innen erhalten je nach Bundesland zwischen ca. 52.000 Euro bis 75.000 Euro brutto im Jahr.
Lehrer/in: Aufgaben im Arbeitsalltag
Der Arbeitsalltag von Lehrern/-innen ist vielfältig, denn sie unterrichten nicht nur Schüler/innen sondern erstellen und verwalten zudem Unterrichtsplan, bereiten Unterrichtsmaterialien sowie Klausuren und Test vor, bewerten und korrigieren diese und stehen für Rückfragen zur Verfügung. Sie können in allen Schulformen wie Förderschulen, Berufsschulen oder Gymnasien tätig werden.
Unterrichten gehört zum Lehrerberuf
Ein/e Lehrer/in gestalten den Unterricht anhand vom Lehrplan, der die ungefähren Inhalte für jedes Schuljahr vorgibt. Er/sie erstellt Materialien und orientiert sich bei der Vermittlung von Wissen am Lernstand der Schulklasse. Tipps und Informationen kann man sich zum Beispiel bei Kollegen/-innen einholen, die eine ähnliche Herausforderung bereits gemeistert haben.
Pädagogik
Lehrern/-innen kommen vor allem bei der Arbeit mit jüngeren Kindern nicht selten auch erzieherische Aufgaben zu. Hierfür ist es wichtig, dass sich die Lehrkräfte über die kulturellen und sozialen Lebensbedingungen ihrer Schüler/innen informieren und die Stärken und Schwächen sowie etwaige familiäre Probleme erkennen. Zum Beruf gehört also mehr als nur die Aufgabe, für inhaltliche Bildung zu sorgen.
Darüber hinaus sollten positive Einflüsse auf die individuelle Entwicklung der Schüler/innen ausgeübt sowie Werte und Normen vermittelt werden. Vor allem der Lösung von Konflikten und Schwierigkeiten kommt gesonderte Bedeutung zu. Lehrkräfte können hierbei helfen, altersgemäße und entwicklungspsychologisch fundierte Problemlösungen zu finden und den wertschätzenden Umgang zwischen Schülern/-innen in gewissem Maße zu fördern.
Lehrkraft Stellenangebote
Beurteilen von Schülerleistungen
Zudem gehört die Beurteilung der Leistungen von Schülern/-innen zu den Aufgaben der Lehrkräfte. Dabei müssen Lehrer/-innen die individuellen Lernvoraussetzungen, den Lernprozess sowie die Leistungsentwicklung der einzelnen Schüler/-innen berücksichtigen
Förderung
Vor allem an Förderschulen liegt das Hauptaugenmerk der Lehrkräfte vor allem in der Förderung von Schülern/-innen mit Behinderung oder anderweitigen Beeinträchtigungen. Je nach Einrichtung können verschiedene Schwerpunkte wie emotionale und soziale Entwicklung, geistige Entwicklung, Hören und Kommunikation, körperliche und motorische Entwicklung sowie Lernen, Sehen oder Sprache gefördert werden. Dabei arbeiten Lehrer/-innen vor allem auch mit anderer Berufsgruppen der Förderschulen zusammen wie beispielsweise Ergotherapeuten/-innen, Logopäden/-innen, Kinderkrankenschwestern/-innen oder -pfleger/-innen, sowie Sozialarbeitern/-innen.
Lehrer/in: Fachrichtungen
Zunächst müssen sich angehende Lehrer/innen auf eine Schulform festlegen, an welcher sie später unterrichten möchten. Je nach Bundesland können die Bezeichnungen voneinander abweichen, jedoch unterscheidet man grundsätzlich zwischen Grund-/Hauptschulen, Primarstufen, Sonderschulen, Realschulen, Gymnasien/Gesamtschulen sowie Berufsschulen.
Zudem setzt das Lehramtsstudium meist die Wahl zweier Fächer voraus: Zwei-Fach-Bachelor plus Master of Education oder Staatsexamen und anschließend das Referendariat. Zum jeweiligen Fachstudium kommt ein pädagogisch-didaktischer Teil, der sich sowohl nach der Didaktik des Fachs als auch nach der angestrebten Schulart richtet. Lehramtsstudenten/-innen studieren auf ihrem Weg also meist zwei Fächer. Die Kombination wird teilweise von der Hochschule vorgegeben.
Mit einer Weiterbildung zum/-r Sonderpädagogen/-in können sich Lehrkräfte zudem auf den Umgang mit körperlich oder geistig beeinträchtigen Menschen spezialisieren. Jedoch kann man auch gleich zu Beginn Sonderpädagogik studieren und muss nicht den “Quereinstieg” wagen.
Weiterbildungsmöglichkeiten für Lehrer/innen
Die regelmäßige Teilnahme an Weiterbildungen ist für Lehrer/innen unerlässlich. Denn vor allem verbeamtete Lehrer/innen sind dazu verpflichtet, an dienstlichen Fortbildungen teilzunehmen und sich zudem selbst fortzubilden, damit sie auf dem neusten Kenntnisstand bleiben und auch steigenden Anforderungen ihres Amtes gewachsen sind. Dabei wird vor allem zwischen Fort- und Weiterbildungen für Lehrkräfte unterschieden.
Während Fortbildungen die Lehrkräfte dabei unterstützen, den Anforderungen des Lehrberufs mit all seinen (sich verändernden) Aspekten zu meistern, werden Lehrweiterbildung besucht, um zusätzliche Qualifikationen zu erwerben.
Weiterhin steht es Lehrkräften natürlich frei, den Sprung in die Selbständigkeit zu wagen. Eine Karriere als Lerncoach ist ebenso denkbar wie die Gründung eines eigenen privaten Bildungsinstituts. Zudem kommt auch die Tätigkeit als freie/r Dozent/in sowie ein zusätzliches Studium der Richtung Bildungsmanagement in Frage.
Lehrer/in – Arbeitszeiten
Die Arbeitszeiten von Lehrern/-innen richten sich vor allem nach den Schulzeiten. Während Lehrkräfte in Grundschulen möglicherweise um ein Uhr mittags ihre letzte Stunde unterrichten, kann es durchaus sein, dass Gymnasiallehrer/innen an Ganztagsschulen bis drei oder vier Uhr am Nachmittag tätig sind. Abhängig von Schulform, Bundesland und Fachkombinationen haben Lehrer/innen mit Vollzeitstellen zwischen 24 und 28 Stunden Unterrichtsverpflichtung pro Woche.
Neben dem Unterricht haben Lehrkräfte jedoch noch viele andere Aufgaben zu verrichten, darunter die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts, die Vorbereitung und Korrektur von Klassenarbeiten und ähnlichen Leistungsnachweisen. Auch Konferenzen mit Arbeitskollegen/-innen, Klassenfahrten oder Eltern- und Schülergespräche kommen dazu.
Schlussendlich gehen Lehrer/innen somit mindestens einer 40-Stunden-Woche nach. Studien zufolge liegt der Normwert der Durchschnittsarbeitszeit pro Woche für Lehrkräfte in Vollzeit bei 46 Stunden und 38 Minuten.
Lehrer/in – Wo kann gearbeitet werden?
Lehrer/-innen können nicht nur in schulischen Einrichtungen tätig werden, sondern mit erfolgreich abgeschlossenem Lehramtstudium auch in Nachhilfeinstituten, in Kinder- und Hausaufgabenbetreuungen, oder Sprachschulen arbeiten. Zudem ist eine Lehrtätigkeit an Kliniken und Reha-Zentren sowie deutschen Schulen im Ausland denkbar.
Außerdem können Lehramtsabsolventen/-innen mit entsprechender Weiterbildung auch in Erziehungs- oder Familienberatungsstellen oder als Lerntherapeut/in arbeiten. Im Bereich der Erwachsenenbildung finden Lehrer/innen an Volkshochschulen, Abendschulen oder Bildungszentren der Kammern (wie der Handwerkskammer oder der Industrie- und Handelskammer) Anstellung.
Passende Stellenangebote finden
Medi-Karriere ist ein Info- und Karriereportal für medizinische Berufe. Deshalb findet man hier zum Beispiel Pflegeassistenz-Jobs, Logopäde-Stellenanzeigen sowie Stellenangebote in der Psychologie.
Häufige Fragen
- Wie viel verdient man als Lehrer/in?
- Was macht man als Lehrer/in außer Unterricht?
- Welche Voraussetzungen sind zu erfüllen, um Lehrer/in zu werden?
- Nach welchem Tarifvertrag wird ein/e Lehrer/in bezahlt?
Während Grundschullehrer/innen mit einem jährlichen Gehalt von rund 48.000 bis 67.000 Euro brutto rechnen können, erhalten Lehrer/innen an Haupt-, Real-, Gesamt-, oder Oberschulen durchschnittlich 52.000 bis 74.000 Euro brutto jährlich. Das höchste Einkommen erhalten Gymnasiallehrer/innen mit 52.000 und 75.000 Euro brutto jährlich.
Neben dem Unterrichten, umfasst die Tätigkeit als Lehrer/in vor allem das Vor- und Nachbereiten der Unterrichtsstunden sowie die Beurteilung der Schüler/innen. Gerade bei jüngeren Schülern/-innen fällt zudem vor allem die Vermittlung pädagogischer Inhalte an.
Die Voraussetzungen für den Lehrerberuf sind vor allem davon abhängig, an welcher Schule die angehenden Lehrer/innen künftig unterrichten möchten. Grundsätzlich müssen jedoch alle Anwärter/innen ein Lehramtstudium sowie diverse Praktika durchlaufen.
Während angestellte Lehrer/innen einheitlich nach dem Tarifvertrag für Länder (TV-L) vergütet werden, erhalten verbeamtete Lehrer/innen eine Vergütung entsprechend des Tarifvertrages Entgeltordnung für Lehrkräfte (TV EntgO-L).