Medizinische Fachangestellte sind die erste Kontaktstelle zwischen Praxis und Patient und gewährleisten den reibungslosen Ablauf der Versorgung von Patienten/-innen. Drei Worte beschreiben den Berufsalltag von MFA: Organisation, Assistenz und Betreuung. Arbeitsorte sind Einzelpraxen, Gemeinschaftspraxen, Kliniken, Labore oder Gesundheitsämter. Früher wurde der Beruf noch als Sprechstundehilfe oder Arzthelferin bezeichnet, doch seit dem Jahr 2011 sieht die Ausbildungsordnung die neue Berufsbezeichnung Medizinische Fachangestellte (98,8 Prozent Frauenanteil) vor.
Welche Zulassungsvoraussetzungen für die MFA-Ausbildung gelten, wie vielfältig der Arbeitsalltag ist und welches Gehalt zu erwarten ist, wird folgend ausführlich beschrieben.
Was macht eine Medizinische Fachangestellte?
Nach abgeschlossener MFA-Ausbildung ist die Medizinische Fachangestellte die Schnittstelle zwischen medizinischem Personal und Patienten/-innen in einer Arztpraxis. Sie kümmert sich am Empfang um die Anmeldung und Terminvereinbarung, erfüllt aber auch viele medizinische Aufgaben und geht Ärzten/-innen bei Untersuchungen zur Hand.
Neben dem Kontakt mit Patienten/-innen und der Absprache mit Vorgesetzten und Kollegen/-innen beweisen Medizinische Fachangestellte darüber hinaus großes Organisationstalent, das ihnen dabei hilft, ihre Vielzahl an Aufgaben zu absolvieren und gleichzeitig Ansprechpartnerinnen für die Fragen und Nöte der Patienten/-innen zu sein.
Medizinische Fachangestellte – Ausbildung
Die Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten dauert drei Jahre und findet als duale Ausbildung statt, das heißt sowohl an der Berufsschule als auch direkt bei einem Arbeitgeber wie beispielsweise einer Arztpraxis. Dabei werden wichtige Tätigkeiten für den späteren Berufsalltag in Theorie und Praxis erlernt.
Zugangsvoraussetzungen
Hinsichtlich der MFA-Ausbildung ist rechtlich keine bestimmte Schulbildung für angehende Medizinische Fachangestellte vorgeschrieben. Besonders häufig werden aber Auszubildende eingestellt, die mindestens einen Realschulabschluss bzw. die mittlere Reife in der Tasche haben. Das heißt jedoch nicht, dass man mit einem Hauptschulabschluss bei der Bewerbung als Medizinische Fachangestellte keine Chancen hat. Häufig wird ein Nachweis der gesundheitlichen Eignung durch ein ärztliches Attest gefordert.
Um während der MFA-Ausbildung und im späteren Berufsalltag gut zurecht zu kommen, sollte man ein gutes Verständnis für biologische und medizinische Zusammenhänge der menschlichen Anatomie besitzen, da man bei Behandlungen und Untersuchungen assistiert.
Außerdem können während der Ausbildung für Medizinische Fachangestellte Arbeiten im Labor anfallen, wofür ein gutes Verständnis für chemische Zusammenhänge benötigt wird. Da man für organisatorischen Aufgaben wie Abrechnungen zuständig ist, sollte man gut mit Zahlen umgehen können. Neben Mathematik sind auch gute Noten in Biologie und Chemie hilfreich.
Durch den häufigen Kontakt mit Patienten/-innen ist für diesen Beruf ein freundliches Wesen, Empathie und gute Kommunikationsfähigkeiten unabdingbar. Weiterhin sind eine hohe Belastbarkeit und psychische Stabilität gefordert. Denn schon in der MFA-Ausbildung jongliert man zwischen der Arbeit mit Menschen und der Organisation, muss auch in stressigen Zeiten Ruhe bewahren können und mit schwer kranken oder auch schwierigen Patienten/-innen umgehen können. Sorgfalt, eine selbstständige Arbeitsweise und Verantwortungsbewusstsein sind weitere wichtige Eigenschaften Soft Skills.
Ausbildungsform und Ausbildungsaufbau
Die duale Ausbildung für Medizinische Fachangestellte dauert insgesamt drei Jahre und besteht aus einem theoretischem und einem praktischen Teil. Wichtige Themen wie die Assistenz bei ärztlicher Diagnostik und Therapie strecken sich über die gesamten 36 Monate Ausbildungszeit.
Der Unterricht in der Berufsschule kann entweder an bestimmten Wochentagen oder in Blockform stattfinden. Zur Hälfte der MFA-Ausbildung findet eine Zwischenprüfung statt. Nach dem dritten Ausbildungsjahr folgt die Abschlussprüfung.
Ausbildungsplätze als Medizinische Fachangestellte
Ausbildungsinhalte
In der Berufsschule geht es für die MFA-Azubis darum, sich im Beruf und Gesundheitswesen zu orientieren. In der Ausbildung als Medizinische Fachangestellte lernen Azubis im praktischen Teil im Betrieb wie sie Patienten/-innen vor, während und nach der Behandlung betreuen und informieren. Dies ist später Kern des Arbeitsalltags. Dabei übernehmen MFA die Assistenz der Ärzte/-innen und lernen dabei wichtige Tätigkeiten in Theorie und Praxis.
Theoretische MFA-Ausbildung
Die Auszubildenden behandeln Themen wie den Empfang von Patienten, die Praxishygiene, die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen, den Umgang mit Notfallsituationen und die Organisation der Praxisabläufe sowie Verwaltungsaufgaben. Folgend eine Übersicht über die Inhalte der theoretischen Ausbildung zur MFA in der Berufsschule pro Ausbildungsjahr.
Lernfeld | 1. Ausbildungsjahr | 2. Ausbildungsjahr | 3. Ausbildungsjahr |
Im Beruf und Gesundheitswesen orientieren | 60 Stunden | ||
Patienten empfangen und begleiten | 80 Stunden | ||
Praxishygiene und Schutz vor Infektionskrankheiten organisieren | 80 Stunden | ||
Bei Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des Bewegungsapparates assistieren | 60 Stunden | ||
Zwischenfälle vorbeugen und in Notfallsituationen Hilfe leisten | 80 Stunden | ||
Waren beschaffen und lagern | 80 Stunden | ||
Praxisabläufe im Team organisieren | 60 Stunden | ||
Patienten bei Erkrankungen des Urogenitalsystems begleiten | 60 Stunden | ||
Patienten bei Erkrankungen des Verdauungssystems begleiten | 80 Stunden | ||
Patienten bei kleinen chirurgischen Behandlungen begleiten und Wunden versorgen | 40 Stunden | ||
Patienten bei der Prävention begleiten | 80 Stunden | ||
Berufliche Perspektiven entwickeln | 80 Stunden |
Praktische Ausbildung
Folgende Tätigkeiten werden unter anderem im Rahmen der MFA-Ausbildung im Ausbildungsbetrieb erlernt.
- Patientenempfang
- Praxisabläufe organisieren
- Grundpflegerische Maßnahmen
- Erste Hilfe-Maßnahmen
- Wundmanagement (Wundverbände anlegen)
- Blutentnahme
- Injektionen verabreichen
- Hygienemaßnahmen, wie die Sterilisation von Instrumenten
- Lagerung von Arzneimitteln
- Durchführung von Laboruntersuchungen
- Einstufung der Laborbefunde
- allgemeine Verwaltungsarbeiten
Nachfolgend der allgemeine Überblick über alle Lerninhalte verteilt nach Ausbildungsphase:
Lerninhalte MFA-Ausbildung Teil 1 (Monat 1 – 18)
- Arbeits- und Tarifrecht
- Organisation und Rechtsform des Ausbildungsbetriebs
- Gesetzliche Bestimmungen der medizinischen Versorgung wie die Schweigepflicht als Basis der Arzt-Patient-Beziehung
- Gesundheitsschutz bei der Arbeit
- Betriebs- und Arbeitsabläufe wie Organisation von Hausbesuchen und Notdiensten oder Maßnahmen bei Zwischenfällen
- Arbeits- und Praxishygiene
- Patiententermine planen und koordinieren
- Patientendokumentation organisieren
- Betreuung und Beratung von Patienten
- Behandlungsunterlagen zusammenstellen und dokumentieren
- Grundverständnis vom Abrechnungswesen
- Informationssysteme
- Befunddokumentation durchführen
- Symptome von Krankheiten erkennen wie Scharlach, Borreliose, Diphterie, Röteln und Windpocken
- Inhalationen durchführen
- Arbeitsvorgänge nachbereiten und dokumentieren
Lerninhalte MFA-Ausbildung Teil 2 (Monat 19 – 36)
- Injektionen durchführen
- Infusionen durchführen
- Geräte, Instrumente und Arzneimittel vorbereiten
- Chirurgische Behandlungsmaßnahmen vorbereiten
- Septische und aseptische Wunden versorgen
- Blutzuckerbestimmung
- Blutabnahme durchführen
- Blutsenkung
- Urintests
- Nahtmaterial entfernen
- Handeln bei Not- und Zwischenfällen
- Grundlagen der Prävention und Rehabilitation
- Betriebs- und Arbeitsabläufe planen und optimieren
- Arbeitsschritte planen, organisieren und optimieren
- Abrechnungswesen durchführen unter Berücksichtigung des Leistungs- und Kostenerstattungsprinzips
Ausbildungsdauer
Die duale Ausbildung als Medizinische Fachangestellte dauert drei Jahre und besteht aus einem schulischen und einem betrieblichen Teil.
Ausbildungsorte
Ausbildungsplätze für die Ausbildung zur MFA bieten vor allem Arztpraxen und Medizinische Versorgungszentren an. Neben Gesundheitseinrichtungen finden sich auch freie Ausbildungsplätze in betriebsärztlichen Abteilungen von Unternehmen sowie medizinischen Laboren.
Überblick Ausbildungsorte MFA
Als Medizinische Fachangestellte findest Du bei folgenden Arbeitgebern passende Stellen:
- Arztpraxen
- Medizinische Versorgungszentren (MVZ)
- Kliniken
- Krankenhäuser
- Medizinische Labore
- Betriebsärzte
- Gesundheitsamt
Ausbildungsvergütung
Das Gehalt Medizinischer Fachangestellter während der Ausbildung liegt zwischen 920 und 1.075 Euro, wenn der Arbeitgeber tariflich gebunden ist. Dann ist die Höhe des Ausbildungsgehalts über den entsprechenden Tarifvertrag geregelt und deutschlandweit gleich. Verpflichtend ist er aber nur, wenn Arbeitgeber als auch MFA Mitglied der Arbeitsgemeinschaft zur Regelung der Arbeitsbedingungen für medizinische Fachangestellte bzw. des Verbandes medizinscher Fachberufe sind. Die monatliche Ausbildungsvergütung beträgt demnach:
Ausbildungsjahr | Gehalt (Brutto Monat) |
| 920 Euro |
| 995 Euro |
| 1.075 Euro |
Gehälter bei privaten Arbeitgeber können davon abweichen. Die Werte dienen aber als solide Basis für Gehaltsverhandlungen.
Ausbildungsabschluss
Die Abschlussprüfung für MFA besteht aus einem schriftlichen und einem praktischen Teil. In der schriftlichen Abschlussprüfung (Dauer: max. 180 Minuten) werden die Fächer Behandlungsassistenz sowie Betriebsorganisation und -verwaltung geprüft (max. 120 Minuten) sowie Wirtschafts- und Sozialkunde (max. 60 Min.).
In der praktischen Prüfung „sollen die Prüflinge innerhaab einer komplexen Prüfungsaufgabe praxisbezogene Arbeitsabläufe simulieren, demonstrieren, dokumentieren und präsentieren (max. 75 Min.) und hierüber ein Fachgespräch führen.
Perspektiven nach der Ausbildung
Ist die duale Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten abgeschlossen, hat man gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Man findet mit diesem Ausbildungsberuf Arbeit in diversen Haus- und Facharztpraxen, kann aber auch in Krankenhäusern oder bei Gesundheitsämtern Anstellung finden.
Bewerbung als Medizinische Fachangestellte
Ist man auf der Suche nach einer Stelle als Arzthelferin bzw. Medizinische Fachangestellte, hat man in der Regel eine große Auswahl an Angeboten. Um sich Orientierung zu verschaffen und erste Kontakte zu knüpfen, empfiehlt es sich, beim Arbeitgeber anzurufen und sich erste Informationen von einem Ansprechpartner oder einer Ansprechpartnerin geben zu lassen. Wenn der erste Eindruck stimmt, kann man eine Bewerbung als MFA verfassen. Wenn man sich zuvor jedoch Informationen über das Erstellen eines Lebenslaufs und das Verfassen eines Anschreibens für Medizinische Fachangestellte beschafft hat, hat man gute Chancen für eine erfolgreiche Bewerbung.
Medizinische Fachangestellte – Gehalt
Je nach Arbeitgeber ist das Gehalt für Medizinische Fachangestellte tarifvertraglich geregelt und richtet sich dann z.B. nach dem Manteltarifvertrag des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V. (VMF) oder nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD). Abhängig vom Vertrag erhalten frisch ausgebildete Medizinische Fachangestellte in den ersten 12 Berufsjahren einen Verdienst zwischen 2.088 Euro und 2.481 Euro.
Abhängig von den Berufsjahren steigt man automatisch in den Entgeltstufen auf und erhält eine höhere Vergütung. Mit entsprechender Berufserfahrung kann eine MFA also in Tätigkeitsgruppe 1 bis ca. 3.000 Euro verdienen. Bei Arbeitgebern, die nicht tariflich bezahlen, weicht das Gehalt ab. Der Gehaltsmedian liegt insgesamt bei 2.496 Euro Bruttomonatsgehalt. Mehr Informationen gibt es in unserem ausführlichen Beitrag zum Medizinische Fachangestellte Gehalt.
Medizinische Fachangestellte – Aufgaben und Tätigkeiten
Im Berufsleben angekommen sind Medizinische Fachangestellte für die Patientenbetreuung, die Beratung von Patienten/-innen, die Dokumentation und Organisation der Praxisabläufe sowie der Assistenz bei Behandlungen und Untersuchungen zuständig. Folgende Aufgaben und Tätigkeiten werden im Berufsalltag durchgeführt.
Patienten empfangen, betreuen und beraten
Die Medizinische Fachangestellte ist meist das erste Gesicht, das Patientinnen und Patienten sehen, wenn sie eine Arztpraxis betreten. MFA übernehmen den Empfang und zeigen den Weg zum Wartebereich. Außerdem sind sie Anlaufstelle für Sorgen und Anliegen der Patienten/-innen, weswegen ihr Talent beim Betreuen und Beraten gefragt ist. MFA sollten in aufreibenden Situationen die Ruhe bewahren könne, auch wenn sich Praxisbesucher aufregen, ungeduldig oder aggressiv werden.
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Medizinische Fachangestellte beim Empfang von Patienten
Instrumente, Geräte und Apparaturen vorbereiten
Damit die Behandlung von Patientinnen und Patienten reibungslos verlaufen kann, müssen im Vorfeld sowie auch im Nachgang einer Untersuchung verschiedene Dinge vor- und nachbereitet werden. Medizinische Fachangestellte sollten dafür mit den genauen Abläufen vertraut sein, um alles Benötigte bereitzustellen. Sie entsorgen oder reinigen und desinfizieren verschiedene Instrumente, Geräte und Apparaturen nach jeder Benutzung.
Bei diagnostischen Maßnahmen und Untersuchungen mitwirken
Unter diagnostischen Maßnahmen versteht man alle Maßnahmen, die ergriffen werden, um herauszufinden, welche Ursachen den Beschwerden eines/-r Patienten/-in zugrunde liegen. Eine Aufgabe von Medizinischen Fachangestellten ist die medizinische Assistenz und besteht darin mitzuhelfen, wenn Patienten/-innen untersucht werden. Das kann beispielsweise das Messen von Blutdruck oder das Durchführen verschiedener Tests beinhalten. Daneben zählt auch die Bedienung von EKG Geräten und anderen technischen Hilfsmitteln zu den Aufgaben als Medizinische Fachangestellte.
Blutentnahmen durchführen
Ein Weg, um herauszufinden, was einem Menschen fehlt, führt über die Entnahme und anschließende Untersuchung des Blutes. Blutabnahmen führen MFA selbst durch. Dabei ist es wichtig, die Abnahme genau vorzubereiten und sich alle Utensilien, wie Handschuhe, Stauschlauch, Desinfektionsmittel, Tupfer und Funktionsnadel im Voraus zurechtzulegen. Während der Entnahme sollte man sich zudem genau an hygienische Richtlinien halten und einfühlsam auf den/die Patienten/-in eingehen können.
Proben untersuchen und an Labore verschicken
Wenn bei einer Untersuchung Proben von Gewebe oder Blut entnommen werden, müssen diese untersucht und/ oder im Anschluss an Fachlabore verschickt werden. Auch dafür sind Medizinische Fachangestellte zuständig. Wenn sich das Labor im Anschluss daran mit den Ergebnissen meldet, werden diese von den MFA genau protokolliert und an die Ärztin oder den Arzt weitergegeben. Somit koordinieren Medizinische Fachangestellte wichtige Abläufe beim Ermitteln von Befunden. Anhand dieser Ergebnisse wird dann meist entschieden, wie die weitere Behandlung eines/-r Patienten/-in auszusehen hat.
Weitere Aufgaben
Zu den weiteren Aufgaben einer Medizinischen Fachangestellten zählen außerdem die folgenden Tätigkeiten:
- Rezepte ausgeben
- Erste Hilfe-Maßnahmen bei Notfällen ergreifen
- Dokumentationsarbeiten
- Telefonanrufe entgegennehmen und Termine vereinbaren
- Patientenakten anlegen und pflegen
- Praxisbedarf organisieren, Arzneimittel nach Vorschrift lagern und ggf. Bestellungen tätigen
- Schriftverkehr erledigen
- Abrechnungen durchführen, Rechnungen erstellen
- Aufgaben im Rahmen des Qualitätsmanagements durchführen
Handelt es sich um eine Tätigkeit in einer Klinik, fallen weitere Aufgaben an. Dazu zählen beispielsweise die Koordination von Studien, Organisation von Kongressen und anderen auswärtigen Terminen, der Planung von Lehrveranstaltungen und die Abrechnung von Dienstreisekosten.
Medizinische Fachangestellte – Arbeitszeiten
Medizinische Fachangestellte haben im Gegensatz zu anderen Mitarbeitern im Pflegebereich etwas geregeltere Arbeitszeiten. In einer Arztpraxis arbeiten sie in der Regel von Montag bis Freitag zu den gegeben Praxiszeiten, meist morgens bis nachmittags oder vormittags bis abends im Schichtdienst. In einem Krankenhaus oder einer Klinik muss man jedoch auch mit Nacht- und Wochenenddiensten rechnen. Außerdem müssen sie bei ihrer Pflege-Arbeitszeit häufig Bereitschaftsdienst leisten.
Medizinische Fachangestellte – Wo kann gearbeitet werden?
Medizinische Fachangestellte arbeiten vor allem in Arztpraxen jeglicher Fachgebiete. Das ist aber nicht die einzige Möglichkeit, denn sie können darüber hinaus auch in Krankenhäusern, Kliniken, medizinischen Laboren, Rehabilitationszentren, betriebsärztlichen Abteilungen oder als MFA bei Gesundheitsämtern eine Anstellung finden. Denn überall, wo die Medizin auf Organisation trifft, wird eine Fachkraft wie die Medizinische Fachangestellte benötigt. Am häufigsten sind sie jedoch in Arztpraxen anzutreffen. Wer jedoch nicht an einer Stellen in einer Arztpraxis interessiert ist, findet mehr Infos im Artikel Berufsalternativen für Medizinische Fachangestellte.
Übersicht Arbeitgeber für MFA
- Hausarztpraxen
- Facharztpraxen
- Medizinische Versorgungszentren (MVZ)
- Kliniken
- Krankenhäuser
- Medizinische Labore
- in betriebsärztlichen Abteilungen von Unternehmen
- Gesundheitsamt
Medizinische Fachangestellte – Weiterbildungsmöglichkeiten
Im medizinischen und organisatorischen Bereich gibt es durch zahlreiche Möglichkeiten der fachliche Weiterbildungen, um sich über die MFA-Ausbildung hinaus zu qualifizieren.
Beispielsweise können MFA eine Weiterbildung zur VERAH (Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis) oder NäPa (Nicht-ärztliche Praxisassistentin) in Betracht ziehen und dadurch weitere verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen, wie etwa Hausbesuche bei Patientinnen und Patienten.
Daneben gibt es eine Vielzahl an Weiterbildungsmöglichkeiten für Medizinische Fachangestellte. Auch die Weiterbildung zur Abrechnungsmanagerin ist eine Option. Diese ermöglicht es der MFA, vermehrt Verwaltungsaufgaben zu übernehmen und die Finanzen einer Arztpraxis im Blick zu behalten.
Sie können zum Beispiel eine Fachweiterbildung in Fachbereichen machen wie Onkologie, Palliativversorgung oder Neurologie und Psychiatrie. Somit kann man sein Fachwissen vertiefen, wenn man in einer Facharztpraxis dieser Bereiche tätig ist oder in eine entsprechende Facharztpraxis wechseln möchte.
Des Weiteren kann man eine Weiterbildung im administrativen Bereich durchführen, um die organisatorischen Fähigkeiten zu verbessern und vielleicht sogar eine Führungsposition anzustreben. Hier gibt es zum Beispiel die Weiterbildung zur nicht-ärztlichen Praxisassistenz, zum Betriebswirt für Management im Gesundheitswesen, zum Fachwirt für ambulante medizinische Versorgung oder im Bereich des Case Managements.
Eine andere Möglichkeit wäre ein Studium. Es gibt ein vielfältiges Angebot an Studiengängen, die den Gesundheitssektor und das Management vereinen, wie Gesundheitsmanagement, Public Health, Gesundheitsökonomie oder Pflegemanagement. Der Vorteil ist, dass viele Studiengänge berufsbegleitend oder in dualer Form angeboten werden. Somit kann man Praxis und Theorie vereinen und profitiert von der Vergütung dieser Berufe. Eine Weiterbildung bringt in jedem Fall Vorteile mit sich, denn einerseits hat man bessere Gehaltsaussichten, da man höhere Qualifikationen erlangt, andererseits hat man die Möglichkeit neue Aufgaben und mehr Verantwortung zu übernehmen.
Medizinische Fachangestellte – Jobs
Auf der Suche nach passenden Jobs als Medizinische Fachangestellte? Oder Du suchst freie Ausbildungsplätze? Folgend die besten Stellenangebote auf einen Blick.
Medizinische Fachangestellte Stellenangebote
Häufige Fragen
- Was ist eine Medizinische Fachangestellte?
- Was verdient man als Medizinische Fachangestellte?
- Was muss man als Medizinische Fachangestellte können?
- Was schreibe ich in einer Bewerbung für eine Stelle als Medizinische Fachangestellte?
- Welche Fächer hat man in der Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten?
- Was kann man nach der Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten machen?
Eine Medizinische Fachangestellter (MFA) assistiert in Arztpraxen bei medizinischen Behandlungen und betreut Patientinnen und Patienten. Zu den Aufgaben einer Medizinischen Fachangestellten zählen das Vereinbaren von Terminen, das Empfangen und Aufrufen von Patienten/-innen, aber auch das Reinigen medizinischer Utensilien, Besprechungen mit Ärzten/Ärztinnen sowie das selbstständige Ausführen verschiedener medizinischer Tätigkeiten wie beispielsweise Blutabnahme oder Impfungen.
Als Medizinische Fachangestellte verdient man monatlich zwischen 2.088 Euro und 2.481 Euro in den ersten Berufsjahren. Das Gehalt ist außerdem davon abhängig, ob in der Praxis, in der man arbeitet, nach Tarif vergütet wird. Ist das nicht der Fall, kann das Gehalt geringer ausfallen. Wird man tariflich bezahlt, steigt das Gehalt einer MFA mit den Jahren und der damit steigenden Arbeitserfahrung automatisch und man wird in der Gehaltstabelle höher gruppiert. Darüber hinaus bieten Weiterbildungen die Möglichkeit, das Gehalt längerfristig zu steigern.
Als Medizinische Fachangestellte sollte man viel Empathie, eine gute Kommunikationsfähigkeit und Talent im Organisieren von Abläufen besitzen. Auch erfordert der Beruf eine stabile Psyche, da Themen wie Krankheit und Tod den Arbeitsalltag prägen. Zudem sollte man ein gewisses Maß an Stressresistenz haben sowie ein gutes Verständnis für medizinische und naturwissenschaftliche Zusammenhänge.
In eine Bewerbung als Medizinische Fachangestellte oder MFA gehören ein Bewerbungsschreiben, der Lebenslauf sowie beigefügte Zeugnisse und Zertifikate. Beim Anschreiben sollten die persönliche Motivation sowie die Fähigkeiten geschildert werden, die einen zum/r passenden Kandidaten/in für die Stelle machen. Idealerweise verbindet man das mit den Anforderungen des Unternehmens. Der Lebenslauf sollte den eigenen beruflichen und schulischen Werdegang schildern, beginnend mit der aktuellsten Position. Zum Schluss belegt man die gemachten Angaben mit beigefügten Zeugnissen und Zertifikaten. Dabei sollte man sich auf das Wichtigste beschränken.
In der Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten hat man neben allgemeinen Fächern wie Deutsch, Englisch und Gemeinschaftskunde speziell für den Beruf als MFA relevante Fächer wie Abrechnungswesen, Labortechnologie, Daten- und Textverarbeitung sowie Behandlungsassistenz.
Nach der Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten kann man im sämtlichen allgemeinmedizinischen oder fachärztlichen Praxen arbeiten. Aber auch Verwaltungen – beispielsweise Gesundheitsämter – oder Kliniken beschäftigen MFA. Möchte man sich fachlich weiterentwickeln oder die Karriere vorantreiben, lohnt es sich, über eine Weiterbildung nachzudenken. Das könnte beispielsweise eine Weiterbildung zur Abrechnungsmanagerin oder zur Praxismanagerin sein. Auch der Verdienst erhöht sich nach einer abgeschlossenen Weiterbildung.