Bei der Radiologie handelt es sich um ein spannendes und abwechslungsreiches Fachgebiet, in dem Medizinische Technologen/-innen für Radiologie (MTR) eine entscheidende Rolle spielen. In dem Beruf wird man mit vielen interessanten Verfahren zur Diagnostik und Therapie konfrontiert und hilft zudem bei der korrekten Durchführung dieser. Zu Beginn des Jahres 2023 gab es bundesweite Veränderungen zum Ausbildungskonzept für MTR, mit der die neue Berufsbezeichnung einherging. Zuvor war der Beruf unter dem Namen Medizinisch-technische/r Assistent/in für Radiologie (MTRA) bekannt.
Wie genau der Ausbildungsverlauf zum/-r Medizinischen Technologen/-in für Radiologie aussieht, welche beruflichen Aussichten man danach hat und wie der Arbeitsalltag in diesem Beruf aussieht, wird in dem folgenden Artikel beleuchtet.
Was macht ein/e Medizinische/r Technologe/-in für Radiologie?
Als Medizinische/r Technologe/-in für Radiologie (MTR) unterstützt man die ärztliche Diagnosefindung bei Erkrankungen und Verletzungen. Dies geschieht, indem der/die MTR unterstützend bei der Durchführung von bildgebenden Verfahren (z. B. Röntgen, Computertomografie, MRT, Ultraschall) oder therapeutischen Maßnahmen, wie etwa Bestrahlungen oder Behandlungen mit radioaktiven Substanzen, mitwirkt. Dabei kommt dem/-r Medizinischen Technologen/-in für Radiologie unter anderem die Aufgabe zu, Geräte und Material vorzubereiten sowie auf die Einhaltung der notwendigen Schutzmaßnahmen zu achten.
Außerdem informiert man in diesem Beruf den/die Patienten/-in über die anstehenden Verfahren, lagert sie richtig und betreut die zu untersuchende Person auch währenddessen kontinuierlich. Bei den radiologischen Maßnahmen obliegt es dem/-r MTR, Messwerte zu erfassen sowie Abläufe zu dokumentieren. Darüber hinaus muss man als MTR ebenfalls die angefertigten Bildaufnahmen gemäß ihrer Qualität beurteilen, damit anschließend ein finaler Befund durch den/die Arzt/Ärztin erfolgen kann. Schließlich ist man in diesem Beruf auch für eine korrekte Aufbewahrung, beziehungsweise Speicherung der Ergebnisse und deren Dokumentation verantwortlich.
Medizinische/r Technologe/-in für Radiologie-Ausbildung – Übersicht
Seit dem 01. Januar 2023 gibt es einige Neuerungen innerhalb der Ausbildung zum/-r Medizinischen Technologen/-in für Radiologie. Demnach gibt es nun bundesweit ein einheitliches Konzept für die inhaltlichen und qualitativen Aspekte der Ausbildung. Zusätzlich wurde der praktische Teil innerhalb der Ausbildung nach oben geschraubt. Letztlich soll der komplette Unterricht auch von besser geschulten Lehrkräften abgehalten werden. Die alte Berufsbezeichnung für MTR lautete bis 2022 noch Medizinisch-technische/r Radiologieassistent/in (MTRA).
Medizinische/r Technologe/-in für Radiologie (MTR) Stellenangebote
Medizinische/r Technologe/-in für Radiologie-Ausbildung – Zugangsvoraussetzungen
Um eine Ausbildung zum/-r Medizinischen Technologen/-in für Radiologie zu beginnen, muss man zunächst einmal einen mittleren Bildungsabschluss vorweisen können. Daneben zählt auch ein Hauptschulabschluss, sofern man bereits eine zweijährige Berufsausbildung absolviert hat. Des Weiteren ist für die meisten Ausbildungsbetriebe, zu denen in der Regel staatliche Berufsfachschulen gehören, notwendig, dass man gesundheitlich geeignet ist. Hierzu gehört beispielsweise, dass man gemäß dem Infektionsschutzes in medizinischen Einrichtungen einen ausreichenden Impfschutz gegen Masern hat.
Neben diesen formalen Hürden gibt es auch einige persönliche Eigenschaften, die man für den Beruf als Medizinische/r Technologe/-in für Radiologie unbedingt haben sollte. Dazu gehören:
- Medizinisches Interesse
- Kein Ekel vor Blut und Nadeln
- Teamwork
- Zwischenmenschliche Kontaktfähigkeit
- Sprachliche Ausdrucksfähigkeit
- Technisches Verständnis
- Geschicklichkeit
- Sorgfalt
- Verantwortungsbewusstsein
- Psychische Stabilität
Wichtige Schulfächer
Daneben gibt es eine Reihe von Fächern in der Schule, in denen ein gewisses Talent durchaus hilfreich für die Ausbildung und den späteren Beruf sein kann. Dazu gehören vor allem naturwissenschaftliche Fachbereiche, wie etwa Biologie, Chemie, Physik, Mathematik und Informatik. Aber auch Fähigkeiten im Fach Deutsch können sich gerade im Patientenkontakt als sehr wichtig erweisen.
Medizinische/r Technologe/-in für Radiologie-Ausbildung – Form und Aufbau
Die Ausbildung als Medizinischer Technologe bzw. Medizinische Technologin für Radiologie selber findet in der Regel an Berufsfachschulen statt. In Einzelfällen gibt es hierfür allerdings auch private Schulen, deren Besuch mit entsprechenden Kosten verbunden ist. Grundsätzlich handelt es sich hierbei um eine schulische Ausbildung, die jedoch durch diverse Praxiseinsätze in medizinischen Einrichtungen ergänzt wird. Seit 2023 besteht eine bundesweit einheitliche Regelung für diese Ausbildung, welche in Voll- oder Teilzeit absolviert werden kann.
Medizinische/r Technologe/-in für Radiologie-Ausbildung – Inhalte und Dauer
Eine Ausbildung zum/-r Medizinischen Technologen/-in für Radiologie dauert in der Regel drei Jahre. In Teilzeit hingegen bekommt man für dieselben Inhalte maximal fünf Jahre Zeit. Dabei sind Verkürzungen der Ausbildungsdauer durchaus möglich, sofern man Gelerntes aus vorherigen Ausbildungen anrechnen lassen kann. Insgesamt lässt sich die Ausbildung zum/-r MTR in einen schulischen Teil mit 2.600 Stunden sowie einen Part mit praktischen Einsätzen (2.000 Stunden) einteilen. In der Berufsfachschule werden dabei folgende Inhalte behandelt:
Schulische Inhalte | Zeitumfang |
Medizinisch-technologische Aufgaben in der bildgebenden Diagnostik mit und ohne ionisierende Strahlung sowie in der nuklearmedizinischen Diagnostik | 700 h |
Medizinisch-technologische Aufgaben in der Therapie mit ionisierender Strahlung und radioaktiven Stoffen | 300 h |
Maßnahmen des Strahlenschutzes und der Personensicherheit, Qualitäts-, Risiko-, Prozess- und Datenmanagement | 1.000 h |
Kommunizieren und Handeln im beruflichen Handlungsfeld und Schnittstellenbereichen unter Berücksichtigung personen- und situationsspezifischer Kontexte | 200 h |
Ausrichtung, Begründung und Reflexion des eigenen Handelns, Berufsweiterentwicklung, rechtliche Vorgaben, ökonomische und ökologische Rahmenbedingungen sowie ethische Wertehaltungen | 160 h |
Frei verteilbare Stunden | 240 h |
Für den praktischen Teil der Ausbildung sind folgende Einsätze in medizinischen Einrichtungen vorgesehen:
- Orientierungseinsatz beim Ausbilder (120 h)
- Radiologie (700 h)
- Strahlentherapie (400 h)
- Nuklearmedizin (300 h)
- Interprofessionelles Praktikum (160 h)
- Frei verteilbare Stunden (320 h)
Medizinische/r Technologe/-in für Radiologie-Ausbildung – Abschluss
Seit dem 1. Januar 2023 beträgt die neue Berufsbezeichnung nach einer erfolgreich absolvierten Ausbildung “Medizinische/r Technologe/-in für Radiologie”. Eine dreiteilige Prüfung bildet den Abschluss der Ausbildung zum/-r MTR. Im Rahmen dieser gibt es einen mündlichen, einen schriftlichen und einen praktischen Teil.
Perspektiven nach der Ausbildung
In der aktuellen Zeit und auch im Gesundheitswesen der Zukunft gibt und wird es einen hohen Bedarf an Medizinischen Technologen/-innen für Radiologie geben. Dies ist unmittelbar auf den Wandel in der Altersstruktur der deutschen Bevölkerung zurückzuführen. Durch die wachsende Lebenserwartung häufen sich Erkrankungen im Alter, wodurch vermehrte Maßnahmen zur Diagnostik und Therapie notwendig sein werden.
Darüber hinaus wird sich in naher Zukunft auch der technische Fortschritt im Fachgebiet der Radiologie bemerkbar machen. Mögliche Innovationen könnten beispielsweise in neuen Bildgebungsverfahren, digitalen Versionen des Dokumentenmanagements oder in mit künstlicher Intelligenz gesteuerten Systemen bestehen.
Medizinische/r Technologe/-in für Radiologie – Gehalt während der Ausbildung
Auch wenn es sich bei der Ausbildung zum/-r Medizinischen Technologen/-in für Radiologie eigentlich um eine schulische Ausbildung handelt, so wird diese trotzdem vergütet. Dieser Umstand ist seit Beginn des Jahres 2023 neu. Die Ausbildungsgehälter sind für staatliche Berufsfachschule tariflich festgelegt. Laut dem TVAöD der letzten Verhandlungsrunde kann man in der Ausbildung zum/-r MTR folgende monatliche Bruttobezahlung erwarten:
Ebenfalls neu seit 2023 ist der Wegfall der Schulgebühren an öffentlichen Einrichtungen. Gegebenenfalls können allerdings immer noch Kosten für Prüfungen, Lehrmittel oder Berufskleidung anfallen.
Medizinische/r Technologe/-in für Radiologie – Gehalt im weiteren Berufsleben
Das Einstiegsgehalt für Medizinische Technologen/-innen für Radiologie liegt zwischen 2.000 und 2.800 Euro. Das durchschnittliche Einkommen in diesem Beruf beträgt hingegen in Deutschland 3.562 Euro brutto pro Monat. Bei einer Anstellung im öffentlichen Dienst zählt man als MTR zur Entgeltgruppe sieben: Das Monatsgehalt auf der ersten Stufe beträgt dann 2.734 Euro. Mit der entsprechenden Berufserfahrung sind dann auf Stufe sechs 3.421 Euro pro Monat möglich.
Medizinische/r Technologe/-in für Radiologie – Aufgaben im Arbeitsalltag
Der Alltag in dem Beruf als Medizinische/r Technologe/-in für Radiologie ist sehr technikorientiert, dabei durch den Patientenkontakt aber auf jeden Fall sehr abwechslungsreich. Zu häufigen Aufgaben, mit denen man in diesem Beruf konfrontiert wird, zählen CT- und MRT-Untersuchungen, Strahlentherapie, nuklearmedizinische Untersuchungen sowie der tägliche Umgang mit Patienten/-innen.
Weitere Aufgaben
Des Weiteren muss ein/e Medizinische/r Technologe/-in für Radiologie auch einiges an Verwaltungsarbeit erledigen. Dazu gehört zum einen, die Untersuchungsabläufe genau zu planen und mit der Raum- und Geräteverfügbarkeit zu koordinieren. Zum anderen müssen MTR die Patientendaten korrekt und unter Einhaltung des Datenschutzes managen sowie zum Teil die Korrespondenz mit anderen medizinischen Einrichtungen, wie etwa Krankenhäuser, Arztpraxen und Laboren, übernehmen.
Medizinische/r Technologe/-in für Radiologie – Weiterbildungsmöglichkeiten
In dem Beruf als Medizinische/r Technologe für Radiologie ist es sehr wichtig, das Wissen durch Fort- und Weiterbildungen stets auf dem aktuellen Stand der Forschung zu halten und den neusten Entwicklungen in der Medizin anzupassen. Erweitern kann man den persönlichen Wissensschatz beispielsweise durch Weiterbildungen im Bereich Hygiene, Strahlenschutz oder medizinische Dokumentation. Daneben gibt es auch einige Möglichkeiten zur Weiterbildungen mit guten Aufstiegschancen für MTR. Dazu gehören zum Beispiel Ausbildungen zum/-r Radiotechnologen/-in oder aber ein Studium in Medizintechnik. Solche Weiterbildungsmaßnahmen können sehr lukrativ ausfallen. Oftmals steigert man dadurch den persönlichen Aufgaben- und Verantwortungsbereich und kann eventuell sogar Führungspositionen übernehmen.
Medizinische/r Technologe/-in für Radiologie – Arbeitszeiten
Häufig muss man als Medizinische/r Technologe/-in für Radiologie im Schichtdienst arbeiten (bestehend aus Früh-, Spät- und Nachtdienst). Dieser Umstand ist dem geschuldet, dass vor allem Krankenhäuser rund um die Uhr auf radiologische Bildgebung und Diagnostik angewiesen sind. Ein/e dauerhaft verfügbare/r Medizinische/r Technologe/-in für Radiologie ist also für die Patientenversorgung immens wichtig, vor allem bei medizinischen Notfällen. Dahingehend beläuft sich die Arbeitszeit für angestellte MTR in Facharztpraxen für Radiologie normalerweise auf den Tagesbetrieb an regulären Werktagen.
Medizinische/r Technologe/-in für Radiologie – Wo kann gearbeitet werden?
Die Arbeitsorte für Medizinische Technologen/-innen sind in der Regel an das Vorhandensein von notwendigem Spezialequipment gekoppelt. Dementsprechend kommen als Orte der Anstellung etwa Krankenhäuser und Facharztpraxen für Radiologie, aber auch Labore zu Untersuchungs- und Analysezwecken in Frage. Dabei spielt sich der Arbeitsalltag von MTR normalerweise in Untersuchungsräumen, Stationszimmern und Büros ab.
Passende Stellenangebote für Medizinische Technologen/-innen für Radiologie
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- TVöD-B Entgelttabelle, https://www.oeffentlichen-dienst.de/... (Abrufdatum: 08.01.2023)
- TVAöD, https://www.oeffentlichen-dienst.de/... (Abrufdatum: 08.01.2023)
- Strahlentherapie, https://next.amboss.com/... (Abrufdatum:09.01.2023)