Das duale Pflegestudium ist eine Option, in den den Berufsalltag in der Pflegebranche einzusteigen. Pflegeberufe, egal, ob man sie über einen Studiengang oder eine Pflegeausbildung erlernen kann, sind seit Jahren Bestandteil von politischen Diskussionen. Insbesondere die letzte Zeit hat gezeigt, wie essentiell Gesundheits- und Krankenpfleger und Pflegepersonal mit ihren Kompetenzen für die Gesellschaft sind.
Doch Pflegeberufe sind nicht nur sehr wichtig, sondern auch extrem vielfältig. Es gibt viele verschiedene Arten von Pflegeberufen und in jeder Fachrichtung gibt es noch unzählige Weiterbildungsmöglichkeiten. Deshalb gibt es nicht den oder die eine Pfleger/in.
Ein Überblick über den Einstieg in die Pflegbranche über ein (duales) Studium Pflege, die Studieninhalte sowie Gehaltsaussichten und Aufgaben im Alltag bietet dieser Artikel.
Was macht ein/e Pfleger/in?
In der Regel kümmern sich Pfleger/innen, wie der Name ihrer Berufsbezeichnung schon sagt, um die Pflege anderer Menschen. Sie versorgen ihre Patient/innen mit allem, was sie brauchen und führen oft sogar kleine medizinische Behandlungen durch.
Pflege-Studium – Übersicht
Um Pfleger/in zu werden, gibt es verschiedene Ausbildungsarten. Eine davon ist eine klassische Ausbildung, etwa zum/-r Pflegefachmann/-frau. Es gibt aber auch spezialisiertere Ausbildungen, wie zum Beispiel zum/-r Altenpfleger/in, Fachrankenpfleger/in, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in oder Heilerziehungspfleger/in.
Außer der Ausbildung gibt es aber auch die Möglichkeit, ein Studium im Bereich der Pflege zu absolvieren. In Frage kommende Studiengänge wären zum Beispiel diese Pflegestudiengänge:
- Pflegewissenschaft
- Pflegemanagement
- Health Care Studies
- Palliativpflege
- psychiatrischen Pflege
Infomaterial sammeln und finden
Auf verschiedenen Webseiten findet man mehrere Einträge zum Thema Wege ins Pflegstudium. Um die Unterschiede der einzelnen Auswahlmöglichkeiten miteinander vergleichen zu können, kann es sich lohnen, das Inhaltsverzeichnis der jeweiligen Studiengänge genauer anzuschauen. Was aus der eigenen Perspektive heraus, das Interessanteste ist, kann man sich dann auf einer Merkliste speichern. Darüber hinaus gibt es dort Infomaterial, was die Abschlüsse (Science, Arts, Health) anbelangt. Am Anfang ist die Merkliste noch leer, aber im Laufe der Recherche wird sie sich dann mit vielen interessanten Zukunftsmöglichkeiten füllen.
Pflege-Studium – Zugangsvoraussetzungen
Um ein Pflege-Studium beginnen zu können, ist mindestens ein Schulabschluss mit (Fach-)Abitur (oder gleichgesetzte Abschlüsse) von Nöten. Nicht unüblich ist es auch, dass vor dem Beginn eines Pflegestudiums bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung im Bereich der Pflege vorausgesetzt wird.
Pflege-Studium – Aufbau und Inhalt
Sowohl in der Ausbildung als auch im Studium erlernen zukünftige Pflegefachkräfte alles Wichtige über gesundheitsrelevante Themen wie Biologie, Chemie und Anatomie. Auch über behandlungsnahe Themen wie die Diagnostik und die zur Behandlung beitragenden Medikamente erfahren die Studierenden bei den Veranstaltungen einiges. Aber auch Themen, die nicht so nahe an dem/-r Patient/in sind, werden durchgenommen: Denn so dreht es sich auch um pflegerelevante Themen wie das Erstellen von Pflegeplänen und Abrechnungen sowie die Kommunikation mit Krankenkassen.
Was das Studium jedoch von einer Pflegeausbildung unterscheidet, ist die Pflegepädagogik. Dazu zählt unter anderem Führungsverantwortung und -kompetenz für Personal sowie das Leiten von Pflegeeinrichtungen. Somit bereitet das Studium die angehende Pflegekraft noch ein bisschen breiter aufgestellt auf die Tätigkeiten im späteren Berufsleben vor und öffnet ihm oder ihr eventuell Türen, die bei einer reinen Ausbildung verschlossen blieben.
Das Studium für eine spätere Tätigkeit im Gesundheitswesen hat auch praktische Anteile. Im Studium verbringen die angehenden Pfleger/innen meist ein bis zwei Semester damit, praktische Erfahrung im Berufsleben als Gesundheits- und Krankenpfleger/in zu sammeln. Dies geschieht meist in Form von praktischen Projektarbeiten oder Praktika.
Duales Studium Pflege
Um die jeweiligen Vorteile von einer Pflege-Ausbildung und einem Pflege-Studium zu kombinieren, gibt es die Möglichkeit des dualen Pflegestudiums. Hier kann man durchaus einen hohen Abschluss erlangen, der einen zum Beispiel zum Leiten einer Pflegeeinrichtung befähigt. Darüber hinaus man muss aber nicht auf die hohe Praxiserfahrung verzichten.
Für die Zulassung an einer Hochschule gehört eine feste Ausbildungsstelle zu den Anforderungen. An diesem Arbeitsort sammelt man dann bis zum Abschluss des dualen Studiums regelmäßig Praxiserfahrung. Es kann sich dabei zum Beispiel um Krankenhäuser oder Altenheime handeln.
Die richtige Ergänzung für die ideale Vorbereitung auf den Berufsabschluss (Bachelor of Arts oder Bachelor of Health) erhalten Studierende über die Theoriephasen. Die Vermittlung von Inhalten und Infos erhalten sie an der jeweiligen Hochschule, die ein duales Pflegestudium anbietet, im Unterricht.
Pflege-Studium – Dauer und Ausbildungsorte
Ein (duales) Pflege-Studium wird an sehr vielen Standorten angeboten. Je nach Schwerpunktsetzung der Inhalte variiert das Angebot von Stadt zu Stadt ein wenig. Man kann aber in fast jeder größeren Stadt eine Ausbildung oder ein (duales) Studium im Bereich der Pflege absolvieren.
Das reine Pflege-Studium, das an Hochschulen stattfindet, hat eine Regelstudienzeit von sechs Semestern. Es dauert somit drei Jahre, bis man Pflegefachkraft ist. Das duale Studium dauert ein bisschen länger: Hier sind meist acht bis neun Semester vorgesehen, um sowohl die Theorie als auch die Praxis ausreichend zu vermitteln. Man benötigt hier also ca. vier bis viereinhalb Jahre.
Sowohl nach einem theoretischen als auch nach einem dualen Pflege-Studium hat man erst einmal den Bachelor-Abschluss. In beiden Fällen steht es einem offen, noch einen fachähnlichen Master von weiteren vier Semestern bzw. 2 Jahren zu absolvieren.
Pflege-Studium – Abschluss
Bei den grundständigen (dualen) Pflege-Studiengängen hat man am Ende des Studiums einen Bachelor erworben. Dafür muss man alle Modle erfolgreich geschafft und eine schriftliche Bachelorarbeit verfasst haben. Man kann das Studium jedoch auch noch verlängern, um sogar einen Master-Abschluss zu erlangen.
Bei der Pflege-Ausbildung dagegen hat man am Ende die entsprechende Berufsbezeichnung erworben (zum Beispiel “Pflegefachmann oder Pflegefachfrau). Um die Ausbildung erfolgreich abzuschließen, ist zuerst eine bestandene Zwischenprüfung und dann nochmal eine bestandene Abschlussprüfung notwendig. Letztere besteht aus einem schriftlichen, einem mündlichen sowie einem praktischen Prüfungsteil.
Pflege – Gehalt im Studium
Das Ausbildungsgehalt im Pflegebereich variiert von Fachrichtung zu Fachrichtung ein wenig, insgesamt liegen die Gehälter aber alle in einem ähnlichen Rahmen. Als angehende/r Pflegefachmann/-frau verdient man während der Ausbildung zum Beispiel 1.166 Euro brutto im Monat im ersten Jahr. Im zweiten Jahr steigt das Gehalt auf 1.227 Euro brutto im Monat und im letzten Ausbildungsjahr sind es durchschnittlich 1.328 Euro brutto im Monat.
Während man in einem reinen Pflege-Studium kein Gehalt bekommt, verdient man während eines dualen Pflege-Studiums oft schon etwas: Hier erhalten angehende Pfleger/innen im Schnitt 1.140 Euro brutto im Monat im ersten Ausbildungsjahr. Im zweiten sind es dann durchschnittlich 1.202 Euro brutto im Monat. Im dritten und letzten Jahr verdienen angehende Pfleger/innen dann durchschnittlich 1.303 Euro brutto monatlich.
Duales Studium Pflege – Gehalt im weiteren Berufsleben
Das Einstiegsgehalt bei Pflegeberufen liegt im Schnitt bei rund 2.043 Euro brutto im Monat und steigt mit wachsender Berufserfahrung an. Pfleger/innen mit mehr als 30 Jahren Berufserfahrung im Umgang mit Patienten/-innen verdienen dann im Schnitt 2.721 Euro brutto im Monat.
Das genaue Durchschnittsgehalt variiert jedoch je nach Pflege-Fachrichtung und dem erlangten Abschluss im Pflegebereich. Darüber hinaus kommt es bei dem Thema darauf an, ob ein Tarifvertrag Anwendung findet.
Pflege – Aufgaben im Arbeitsalltag
Mit einem abgeschlossenen Pflege-Studium kann man eine ganze Bandbreite von Tätigkeiten wahrnehmen. Es kommt dabei im Wesentlichen darauf an, welches Vorwissen man durch das Studium erworben hat. Hat man beispielsweise mit Statistik gearbeitet, könnte das zum Qualitätsmanagement befähigen. Wer eher auf kommunikative Kompetenzen zurückgreifen möchte, kann auch als Pflegeberater/in berufstätig werden.
Als Gesundheits- und Krankenpfleger/in dagegen, kümmert man sich um alle notwendigen Schritte zur Genesung minderjähriger Patienten/-innen. Leitet man hingegen eine Einrichtung, dann gehören Gespräche mit Mitarbeiter/innen, Budgetplanung sowie betriebswirtschaftliche Rechnungserstellung zur Berufsalltag.
Je nach medizinischer Befugnis, zählen außerdem auch medizinische Behandlungen auf dem Plan. Dazu gehört etwa das Wundmanagement oder Verabreichen von Spritzen.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Aufgabenbereiche im Pflegeberuf sehr abwechslungsreich ausfallen und es dabei stark auf die vorangegangene Ausbildung ankommt. Zudem unterscheiden sich auch die Erkenntnisse, die man während der Arbeit und dem Weg dorthin erhält.
Pflegekraft Stellenangebote
Pflege-Studium – Weiterbildungsmöglichkeiten
Durch eine Weiterbildung nach dem Pflegestudium stehen einem weitere Karrierechancen offen. Man ist danach Experte/-in für einen bestimmten weiteren Bereich, was mit höheren Gehaltsaussichten einhergehen könnte.
Wer einen Bachelorstudiengang im Bereich Pflege absolviert hat, kann über einen Master nachdenken. Regulär dauern diese Masterstudiengänge zwei Jahre. Sie dienen der Vertiefung von Fachwissen und können Türöffner für eine Position als Chef/in sein.
Die selbstständige Tätigkeit beispielsweise als Pflegeberater/in setzt betriebswirtschaftliche sowie kommunikative Kompetenzen voraus. Über bestimmte Fortbildungen kann man diese Kenntnisse erlernen. Dann weiß man beispielsweise genau, wie man für Kunden/-innen Rechnungen erstellt oder Verträge aufsetzt.
Als Pfleger/in gibt es die Option, sich etwa auf die häusliche Pflege, die Intensivpflege oder auch Patienten/-innen mit Demenz spezialisieren zu lassen.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Schulungen zu bestimmten EDV-Programmen zu besuchen, die etwa für den Bereich elektronische Patientenakte oder Qualitätsmanagement sinnvoll sind.
Pfleger/in – Arbeitszeiten
Die Arbeitszeiten von Pflegekräften und mit einem abgeschlossenen Pflegestudium können sehr variieren. Je nach Einrichtung und Stelle kann es sich dabei um die “typischen” Arbeitszeiten, also von acht bis siebzehn Uhr, handeln. Pfleger/innen müssen aber auch oft mit Schichtdienst rechnen und für Nacht- und/oder Wochenendschichten offen sein.
Pflege – Wo kann gearbeitet werden?
Pfleger/innen können überall dort arbeiten, wo Patienten/-innen betreut werden müssen: In Krankenhäusern, in Reha-Kliniken, in Altenheimen, in der häuslichen Pflege etc. Wer in der Forschung bleiben möchte oder eher theoretisch orientierte Aufgaben bevorzugt, findet beispielsweise Stellenangebote in Lehr- und Forschungseinrichtungen.
Wer wissenschaftliche Erkenntnisse gerne anschaulich aufbereitet und das Wissen gerne weitergibt, kann auch über eine Karriere als Wissenschaftskommunikator/in, Medizinjournalist/in oder Berater/in für Einrichtungsleitungen nachdenken.
Passende Stellenangebote in der Pflege
Bei de Suche nach einem passenden Stellenangebot im Gesundheitswesen, kann die Stellenbörse auf Medi-Karriere weiterhelfen. Denn hier gibt es zahlreiche Inserate zu finden, wie Stationsleitung-Jobs, Medizincontroller-Stellen und Stellenangebote in der Verwaltung.
Häufige Fragen
- Welche Berufe gibt es als duales Studium in der Pflege?
- Wie lange dauert das Pflege-Studium?
- Welche Voraussetzungen müssen für ein Pflege-Studium erfüllt sein?
- Welche Pflege-Studiengänge gibt es?
- In welchen Berufen kann man nach einem Pflegestudium arbeiten?
Als duales Studium gibt es eine große Auswahl im Pflege-Bereich: So kann man zum Beispiel ein duales Studium zur Altenpflegekraft, zur Krankenpflegekraft oder zur Kinderkrankenpflegekraft absolvieren.
Das reine Pflege-Studium dauert in der Regel 3 Jahre, das duale Pflege-Studium dauert meist vier oder viereinhalb Jahre.
Um im Bereich der Pflege studieren zu können, muss man das (Fach-)Abitur haben. Von Vorteil sind aber auch einige persönliche Charaktereigenschaften wie zum Beispiel Freude im Umgang mit Patienten/-innen, Geduld und Verantwortungsbewusstsein.
Es gibt zahlreiche Angebote an Pflege-Studiengängen. Von allgemeineren Studiengängen wie dem der Pflegewissenschaft bis hin zu spezialisierteren Studiengängen wie dem der Palliativpflege.
Nach dem Pflege-Studium kann man, je nach Fachrichtungen, in unterschiedlichen Pflegeberufen arbeiten. Das Angebot ist riesig und reicht von “typischen” Pflegeberufen wie Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in zu “spezielleren” Jobs wie Qualitätsmanager/in oder Pflegeberater/in.