Die Pflegedirektion übernimmt die organisatorische und fachliche Leitung des Pflegedienstes in einem Krankenhaus oder einer ähnlichen Einrichtung. Manchmal fällt diese Aufgabe einer Person zu (der Pflegedirektorin oder dem Pflegedirektor), manchmal sitzen mehrere Mitglieder gleichzeitig in der Direktion, etwa die Pflegedirektorin, die stellvertretende Pflegedirektorin und die Pflegedienstleitung. Hier gibt es einen Überblick über die Aufgaben der Direktion, welcher Weg bis an die Spitze des Pflegedienstes führt und welches Gehalt üblich ist.
Pflegedirektion – Weiterbildung
Der Begriff Pflegedirektion beschreibt keinen Ausbildungsberuf, sondern eine Funktion, die entweder von eine/r Pflegedirektor/in oder einem Team aus mehreren Personen ausgeübt wird. Auch der Job als Pflegedirektor/in setzt keine konkrete Ausbildung voraus.
Viele Wege führen zur Pflegedirektion
Viele Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren haben sich an die Spitze des Pflegedienstes hochgearbeitet. Einige haben als Azubi in der Alten- oder Krankenpflege angefangen, andere haben ein Studium an einer (Fach-)Hochschule absolviert. Vorgesetzte/r im Pflegedienst zu werden setzt neben Fachwissen auch viel Erfahrung voraus, sodass es sich um ein langfristiges Berufsziel handelt.
Die Direktion trägt die gesamte Führungsverantwortung für den Pflegedienst. Für den verantwortungsvollen Job als Vorgesetzte/r von Hunderten oder gar Tausenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Pflegedienst qualifizieren vor allem langjährige Berufserfahrung und fachliche Weiterbildungen. Schaut man in die Biografien dieser Berufsgruppe, haben zahlreiche Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren den Abschluss als Diplom-Pflegewirt/in (FH). Ein Studium im Bereich Pflegemanagement oder eine Weiterbildung zur Pflegedienstleitung (PDL) (möglich für Altenpfleger/innen, Gesundheits- und Krankenpfleger/innen oder Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/innen) bilden ebenfalls eine gute Basis für eine Tätigkeit in der Direktion. Jede dieser Ausbildungsoptionen ist mit anderen Voraussetzungen, etwas anderen Inhalten und einer anderen Dauer verbunden.
Insgesamt umfasst das Fachwissen, welches für die Leitung des Pflegedienstes benötigt wird:
- Wissen aus dem Bereich Pflegewissenschaften
- allgemeine und spezifische Betriebswirtschaftslehre
- Kenntnisse im Bereich Sozial- und Arbeitsrecht
- Mitarbeiterführung, Personalplanung und Personalentwicklung
- Controlling und Qualitätsmanagement
- Projektmanagement
- Know-How im Bereich Kommunikation (Moderation, Konfliktmanagement, Rhetorik)
- Marketing
- Rechnungswesen
Zu den persönlichen Voraussetzungen für die Arbeit an der Spitze des Pflegedienstes zählen Durchsetzungsvermögen, Führungskompetenz, Kommunikationsstärke, Konfliktfähigkeit, Organisationstalent, Problemlösungskompetenz und Stressresistenz. Eine strategische Vorgehensweise und koordinatorisches Geschick sind ebenfalls von großer Bedeutung.
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Pflegedirektion – Gehalt in der Weiterbildung
Da es keine Ausbildung oder Weiterbildung gibt, die direkt in den Job führt, ist die Frage nach einer Ausbildungsvergütung nicht zutreffend.
Pflegedirektion – Aufgaben und Tätigkeiten
In der Direktion laufen viele Fäden zusammen, denn hier werden alle Themen der Pflege und die daraus resultierenden Aufgaben zentral geplant und zielführend koordiniert. Drei Ziele werden dabei verfolgt:
- Eine qualitativ hochwertige pflegerische Versorgung im Sinne der Patientinnen und Patienten zu erreichen.
- Möglichst gute Bedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pflege zu schaffen.
- Die wirtschaftliche Sicherung des Krankenhauses/der Einrichtung zu garantieren.
Daraus ergeben sich unterschiedliche Aufgabenbereiche, etwa die Unternehmensführung, die personelle Besetzung und die fachliche Weiterentwicklung der Pflege. Nicht selten werden diese Aufgabenbereiche auf mehrere Mitglieder der Direktion verteilt, manchmal ist aber auch nur die Pflegedirektorin oder der Pflegedirektor für alle Bereiche gleichzeitig verantwortlich und wird von Assistenten oder Referenten bei der Arbeit unterstützt.
Beim Management des Pflegedienstes spielt Kommunikation eine große Rolle. Die Direktion ist in ständigem Austausch mit Direktoren anderer Bereiche, Ärzten, leitenden Mitarbeitern, Technikern und den Pflegekräften selbst. Für die Pflegerinnen und Pfleger ist die Direktion Ansprechpartner in allen Belangen. Zentral sind die Felder der beruflichen Veränderung und Weiterbildung
Um den Ambitionen der eigenen Mitarbeiter gerecht zu werden und die fachliche Weiterentwicklung der Pflege voranzubringen, erarbeitet und koordiniert die Direktion vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten.
Der Alltag im Job an der Spitze des Pflegedienstes besteht aus Gesprächen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Pflege, Meetings und Arbeit im Büro. Es herrschen geregelte Arbeitszeiten (40-Stunden-Woche), die an die typischen Bürozeiten angelehnt sind.
Wissenswert: Pflegedirektoren an Universitätskliniken und medizinischen Hochschulen sind in einem Verband organisiert (VPU, Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätskliniken und Medizinischen Hochschulen Deutschlands e.V.). Der Verband besteht aus über 30 Direktorinnen und Direktoren und repräsentiert etwa 60.000 Pflegekräfte.
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Pflegedirektion – Gehalt
Laut dem Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit liegt das mittlere Gehalt als Pflegedirekor/in bei 4.005 Euro. Die Spanne reicht aber von 3.368 Euro bis 4.855 Euro. Die regionalen Gehaltsunterschiede sind stark ausgeprägt. Die höchsten Gehälter werden demnach in Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen gezahlt. In Hamburg und Hessen liegen die Gehälter mit um die 4.000 Euro im mittleren Bereich. Am niedrigsten sind die Gehälter in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern (3.437 Euro und 3.457 Euro).
Laut dem Karriereportal StepStone kann das Jahresgehalt als Pflegedirektor/in zwischen 62.500 Euro und 79.200 Euro liegen, was einem Durchschnittsgehalt von 69.800 Euro entspricht.
Bei Anstellung in einem städtischen Krankenhaus, an einer Universitätsklinik oder medizinischen Hochschule richtet sich das Gehalt nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD). Die Bezüge entsprechen der Entgeltgruppe 13.
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Häufige Fragen
- Was ist eine Pflegedirektion?
- Wie viel verdient man in der Pflegedirektion?
- Was muss man in der Pflegedirektion wissen?
- Was schreibe ich in einer Bewerbung für eine Stelle in der Pflegedirektion?
- Wo wird eine Pflegedirektion benötigt?
- Welche Qualifikationen benötigt man in der Pflegedirektion?
Für die Pflegedirektion ist entweder ein/e Pflegedirektor/in oder ein Team von mehreren Mitarbeiter/innen verantwortlich. Zu den Aufgaben in der Pflegedirektion gehört unter anderem die Unternehmensführung, personelle Besetzung, Kommunikation zwischen verschiedenen Abteilungen und Mitarbeiter/innen sowie die Entwicklung von Weiterbildungsmöglichkeiten.
In der Pflegedirektion liegt das Gehalt zwischen etwa 3.300 Euro bis 4.800 Euro. Es gibt jedoch starke Gehaltsunterschiede zwischen den Bundesländern sowie zwischen Einrichtungen. Sowohl die Größe der Einrichtung als auch Tarifgebundenheit haben einen erheblichen Einfluss auf die Vergütung.
In der Pflegedirektion wird umfassendes Fachwissen aus verschiedenen Bereichen benötigt. Dazu gehören zum Beispiel die Pflegewissenschaft, Betriebswirtschaftslehre, Sozial- und Arbeitsrecht, Mitarbeiterführung, Qualitätsmanagement, Marketing und Rechnungswesen.
Wer sich auf eine Stelle in der Pflegedirektion bewirbt, benötigt professionelle Bewerbungsunterlagen, bestehend aus Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnissen. Im Anschreiben sollten Bewerber/innen authentisch darstellen können, wieso sie für die Stelle geeignet sind und welche Erfahrungen sie mitbringen. Der Lebenslauf sollte gut strukturiert und lückenlos sein.
Die Pflegedirektion wird in verschiedenen Pflegeeinrichtungen benötigt, zum Beispiel Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen, Medizinischen Versorgungszentren oder Rehabilitationskliniken. Insbesondere wenn es sich dabei um größere Einrichtungen handelt, wird das Aufgabengebiet immer komplexer, sodass Mitarbeiter/innen benötigt werden, die den Überblick behalten.
Es gibt keine einheitlich geregelten Zugangsvoraussetzungen für den Beruf in der Pflegedirektion. Viele Pflegedirektoren/-innen haben über die Jahre viel Berufserfahrung gesammelt, einige Weiterbildungen gemacht und sich somit zur Stelle in der Pflegedirektion hochgearbeitet. Ein Abschluss als Diplom-Pflegewirt/in, ein Studium im Bereich Pflegemanagement oder auch eine Weiterbildung zur Pflegedienstleitung können auf dem Weg zur Pflegedirektion helfen.