Diese Berufsausbildung als Pharmaberater/in hat eigentlich alles: Kontakt mit Menschen, moderne Wissenschaft und immer wieder neue Herausforderungen. Als Pharmaberater/in oder auch Pharmareferent/in ist man häufig unterwegs, um neue Medikamente unter den Ärzten/-innen und Apotheker/innen bekannt zu machen. Man lernt nicht nur die interessanten wissenschaftlichen Zusammenhänge aus der Forschung kennen, sondern kann zugleich seine eigene Begeisterungsfähigkeit für modernste Entwicklungen optimal ausleben. Dieser Beitrag zeigt, was angehende Pharmaberater/innen erwartet und welche Möglichkeiten dieser Beruf bietet.
Was macht man als Pharmaberater/in?
Die Gesundheit ist das höchste Gut und profitiert bei Erkrankungen aller Art von mittlerweile annähernd maßgeschneiderten Medikamenten. Pharmaberater/innen befinden sich in der verantwortungsvollen Position, brandneue oder neu zusammengesetzte Medikamente der Zielgruppe bekannt zu machen. Diese besteht aus Ärzten/-innen, Apotheker/innen, aber auch Heilpraktiker/innen und allen, die Medikamente verschreiben dürfen. Als Pharmaberater/in repräsentiert man das Unternehmen und die Wirksamkeit des jeweiligen Medikaments als Person. Die Tätigkeit vereint Aspekte der Produktpräsentation mit Beratung und Weitergabe von Informationen. Zudem schult man auch die Kunden in der Anwendung des entsprechenden Medikaments.
Entstehung des Berufs Pharmaberater/in
Die Anfänge des Berufs lassen sich bis in das 19. Jahrhundert zurückverfolgen. In dieser Zeit wuchs die pharmazeutische Industrie und die Produktion von Arzneimitteln erheblich. Dies führte zu einem gesteigerten Bedarf an Vertriebs- und Informationsstrategien.
Wie läuft die Ausbildung als Pharmaberater/in ab?
Da dieser Beruf zahlreiche Fähigkeiten und zudem auch ein selbstbewusstes Auftreten erfordert, kann die Ausbildung durchaus als anspruchsvoll gelten. Weil es bei diesem Beruf aber zu einer besonders engen Verzahnung von Vertrieb und medizinisch-technischem Fachwissen kommt, ist die Ausbildung vergleichsweise strikt reglementiert. Zudem wird Wirtschaftswissenschaft und Vertriebsgeschick gefordert.
Voraussetzungen für die Weiterbildung
Um in die Ausbildung starten zu können, muss man eine Reihe von Bedingungen erfüllen, die in §75 des Arzneimittelgesetzes definiert werden. Eine Sachkenntnis nach §75 des Arzneimittelgesetzes weist man durch eine bereits abgeschlossene Ausbildung als Pharmazeut/in oder Pharmazie-Ingenieur/in nach. Aber auch Chemiker/innen und Biologielaborant/innen können sofort in diesem Beruf ohne weitere Ausbildung arbeiten. Selbstverständlich steht der Beruf auch Humanmediziner/innen und Veterinärmediziner/innen offen, aber auch Apothekenassistent/innen.
Gleichwertige Abschlüssen in den Fachbereichen der Ökotrophologie, der Lebensmitteltechnik, der Biochemie und der Medizinpädagogik können durch die entsprechenden Behörden ebenfalls anerkannt werden und zur Berufstätigkeit befähigen. Aber auch Veterinäringenieur/innen, Chemie-Ingenieur/innen und Biologie- sowie Chemielehrer/innen der Sekundarstufe II können solch eine Anerkennung erwerben.
Dauer und Aufbau der Weiterbildung
Wer bereits über eine entsprechende Vorqualifizierung im Sinn der genannten Berufe verfügt, muss keine gesonderte Ausbildung mehr absolvieren. Vielmehr muss nur eine Anerkennung der Sachkenntnis als Pharmaberater/in nach §75 Abs. 3 Arzneimittelgesetz beim zuständigen Regierungspräsidium vor Ort beantragt werden. Hier müssen sich Interessenten selbst informieren, da diese Sachkundeanerkennung in manchen Bundesländern nicht vom Regierungspräsidium durchgeführt wird, sondern einer anderen Behörde obliegt.
Wer keine entsprechende Vorqualifizierung durch eine Berufsausbildung in diesem Bereich verfügt, kann eine Fortbildung zur Vorbereitung auf die Prüfung machen. Diese Fortbildung nimmt üblicherweise 6-12 Monate in Anspruch und endet mit einer IHK-Prüfung zum/-r geprüften Pharmaberater/in. Danach darf man als Pharmaberater/in arbeiten.
Inhalte der Weiterbildung als Pharmaberater/in
Da vor allem fachkundliche Inhalte im Fokus stehen, eignet sich diese Ausbildung auch für Selbstlernende, die bei verschiedenen Online-Anbietern komplette Schulungsprogramme finden. Dabei stehen zunächst naturwissenschaftliche und medizinische Grundlagen im Fokus, die dann durch intensive Unterrichtseinheiten in Pharmakologie und Pharmakotherapie ergänzt werden. Zudem lernen Auszubildende Informationen über Krankheitsbilder kennen.
Einen weiteren inhaltlichen Baustein der Ausbildung stellt das Arzneimittelrecht dar, aber auch das Gesundheitsmanagement sowie die Gesundheitsökonomie. Weitere Ausbildungsinhalte betreffen den Pharmamarkt, das Pharmamarketing und die Kommunikation.
Was verdient man in der Weiterbildung?
Da es sich um eine schulische Ausbildung handelt, verdient man während der Ausbildungszeit kein separates Ausbildungsgehalt. Wer bereits in seinem ursprünglich gelernten Beruf arbeitet, kann berufsbegleitend die Ausbildung machen und daher ganz normal weiter verdienen. Es ist unter Umständen auch möglich, dass der Arbeitgeber die Ausbildung finanziert. Arbeitslose können die Ausbildung über einen Bildungsgutschein bezahlen.
Passt die Weiterbildung als Pharmaberater/in zu mir?
Die Rolle als Pharmaberater/in könnte die richtige Wahl sein, wenn:
- ein Interesse an Medizin und Gesundheitsthemen besteht
- Kommunikationsfähigkeiten und die Freude am Aufbau von Kundenbeziehungen vorhanden sind
- die Bereitschaft zur ständigen Weiterbildung und zum Verfolgen von Entwicklungen in der Pharmaindustrie gegeben ist
Auf der anderen Seite könnte die Tätigkeit als Pharmaberater/in nicht die richtige Wahl sein, wenn:
- kein Interesse an medizinischen oder pharmazeutischen Themen besteht
- Schwierigkeiten beim Aufbau von Vertrauensbeziehungen oder in der Kundenkommunikation bestehen
- die Berufsrolle nicht mit den persönlichen Interessen oder beruflichen Zielen in Einklang steht
Kommunikation und Empathie im Gesundheitswesen
Der Beruf zum/-r Pharmaberater/in erfordert nicht nur ein gründliches Verständnis der Bedürfnisse von Patienten/-innen und Ärzten/-innen gleichermaßen, sondern auch kommunikatives Geschick. Im Gespräch mit den Ärzten/-innen muss man die Fähigkeit besitzen, sich in den anderen hineinzuversetzen. Wer zudem gerne eigenverantwortlich arbeitet und gerne im Außendienst arbeiten möchte, kann diesen Beruf ergreifen. Zielorientiertes und motiviertes Arbeiten gehört fest zu diesem Beruf dazu.
Wie sieht der Berufsalltag als Pharmaberater/in aus?
Ein vielfältiger Berufsalltag, in dem Flexibilität gefordert ist, gehört fest zum Berufsbild dazu. Man informiert Ärzten/-innen nicht nur über die Neuerungen von Medikamenten, neue Verpackungen oder Inhaltsstoffe, sondern auch über Neben- und Wechselwirkungen. Dabei arbeitet man die einem selbst zugeteilten Praxen ab und kommt dabei im eigenen Einsatzgebiet mit dem Dienstwagen durchaus weit herum. Typisch für die Arbeitstätigkeit ist das B2B-Verhältnis, das einen respektvollen Umgang auch in herausfordernden Situationen bietet.
Aufgaben als Pharmaberater/in
Pharmaberater/innen sorgen für die optimale Präsentation von Medikamenten. Sie müssen Fragen zu Inhaltsstoffen beantworten können, sorgen mit ihrem selbstsicheren Auftreten für ein positives Image von Hersteller und Medikament und erfreuen Praxen mit Geschenken, welche das Medikament in dauerhafter Erinnerung halten sollen. Sie stellen auch neueste Studien zu Medikamenten vor, die sie im Portfolio führen, Fachwissen ist hier ein Muss, um kompetent vor Arzt und Ärztin auftreten zu können. Da die Besuche in den Praxen oft nicht länger als nur zehn Minuten dauern, müssen Pharmaberater/innen das meiste aus der Zeit machen und einen überzeugenden Eindruck hinterlassen.
Wo kann man als Pharmaberater/in arbeiten?
Üblicherweise arbeitet man in diesem Beruf bei einem Pharmahersteller, den man mit spezialisiertem Betrieb unterstützt. Bei Jobmessen sind Pharmaunternehmen häufig ebenfalls vertreten, die gezielt nach Pharmaberater/innen suchen. Als weiterer Arbeitsort lassen sich Fachmessen ausmachen, wo man mit anderen Pharmaberater/innen gemeinsam einen Stand betreibt und das Unternehmen vertritt.
Pharmaberater/in Stellenangebote
Arbeitszeiten als Pharmaberater/in
Regelmäßige Arbeitszeiten gehören nicht zu den typischen Kennzeichen dieses Berufs. Da nicht nur die Besuche in den Praxen absolviert werden müssen, sondern auch die Vor- und Nachbereitung der Besuche erledigt werden muss, kann es sein, dass man ab und zu etwas länger arbeitet. Hinzu kommen Unwägbarkeiten aufgrund der Verkehrslage und weit auseinanderliegende Praxen, die an einem Tag besucht werden müssen.
Was verdient man als Pharmaberater/in?
Als Einsteiger/in liegt das Jahresgehalt bei etwa 35.000 Euro brutto. Da es mit zunehmender Berufserfahrung bis auf 60.000 Euro brutto ansteigen kann, gilt dieser Beruf als attraktiv. Topverdiener schaffen bis zu 110.000 Euro brutto pro Jahr. Hinzu kommen Vergünstigungen, wie der Firmenwagen und erfolgsbasierte Provisionen.
Welche Berufsperspektiven hat man als Pharmaberater/in?
Wer in diesem Beruf Erfolg hat, kann sich selbst bei den Kunden zur Marke machen und dadurch noch höhere Erfolgschancen für die eigene Firma herausholen. Zudem gibt es interessante Optionen rund um eine Selbständigkeit.
Weiterbildung und Fortbildung
Fortbildungen im Bereich der Mitarbeiterführung legen den Grundstein, um in diesem Beruf zur Regionalleitung aufzusteigen. Zudem bieten sich in vielen Unternehmen interessante Aufstiegschancen für Erfahrene. Weitere Optionen bestehen im Fortbilden im Bereich des Verkaufstrainings und selbst Schulungen für angehende Auszubildende zu halten. Durch das in der Berufspraxis akkumulierte Wissen kann man auch ins Produktmanagement oder in das Management aufsteigen.
Wie findet man passende Jobs als Pharmaberater/in?
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