Im Beruf Facharzt/ärztin beträgt das Durchschnittsgehalt 5.800 € brutto pro Monat, was einem Jahresgehalt brutto von 69.600 € entspricht. Das Einstiegsgehalt liegt bei 3.900 € brutto pro Monat. Zum Berufseinstieg kann man also mit einem Gehalt als Facharzt/ärztin von 46.800 € pro Jahr rechnen.
Ausführliche Informationen zum Verdienst als Facharzt/ärztin nach bestimmten Kriterien wie Alter, Berufserfahrung, Qualifikation und Tarifverträgen liefert der folgende Artikel.
Psychiater bekommen meist ein reguläres Gehalt, wenn sie nach dem Studium einen Job angenommen haben, etwa als Mitarbeiter/in im Bereich Psychiatrie und Psychotherapie. Dafür durchlaufen Psychiater/innen, im Gegensatz zu Psychologen/-innen oder Psychotherapeuten/innen, kein Psychologiestudium, sondern eine medizinische Ausbildung. Psychiater/innen bewerten psychische Erkrankungen aus medizinischer, statt rein psychologischer Perspektive. Weil sie daher Mediziner/innen sind, dürfen sie außerdem Psychopharmaka und ähnliche Medikamente verordnen.
Wie in allen medizinischen Branchen ist das Psychiater-Gehalt von diversen Faktoren abhängig wie z.B. Berufserfahrung, Alter, Geschlecht, Bundesland und ob Tarife zur Anwendung kommen. Die mittlere Spanne von Gehältern der Psychiater/-innen liegt zwischen 4.681 und 7.108 Euro. Dies entspricht einem medianen Bruttogehalt von monatlich 5.895 Euro bei einer Vollzeitanstellung. Die Gehaltsspanne von Forensischen Psychiatern/-innen liegt im selben Bereich, ist aber aufgrund der Komplexität und enormen Verantwortung ihrer Tätigkeit im Umgang mit psychisch beeinträchtigten Gewalttätern/-innen nach oben hin offen.
Psychiater/in – Gehalt während der Ausbildung
Da der Ausbildungsweg zum Berufsziel Psychiater/in zwangsläufig über ein Studium der Psychiatrischen Medizin von mindestens zehn Jahren inklusive Facharztausbildung führt, erhalten angehende Psychiater/innen kein Gehalt während ihrer universitären Ausbildung. Im Gegenteil, es fallen sogar meist unterschiedlich hohe Studiengebühren an.
Für die Zeit der Facharztausbildung sowie die darauffolgende Spezialisierung werden jeweils entsprechende Gehälter (s.u.) bezahlt.
Psychiater/in – Gehalt zum Berufseinstieg
Das Gehalt im weiteren Berufsleben eines/-r Psychiaters/-in wird von vielen Faktoren beeinflusst: der Region, in der man arbeitet, ob ein Tarifvertrag zur Anwendung kommt, in welchem Bereich (Klinik, Praxis, Forschung und Lehre etc.) man tätig ist, wie alt man ist, welches Geschlecht man hat, wie viel Berufserfahrung man mitbringt oder welchen Arbeitgeber man hat. Wer unsicher ist, ob bei einer in Aussicht stehenden Anstellung nach Tarif vergütet wird, kann z.B. per E-Mail nachfragen.
Als grobe Faustregel kann man davon ausgehen, dass das Einstiegsgehalt einer Psychiaterin oder eines Psychiaters bei durchschnittlich ca. 3.900 Euro brutto im Monat liegt. Schwankungen bei der Entlohnung der Jobangebote richten sich, neben den bereits genannten Faktoren, außerdem auch danach, wie komplex der Arbeitsbereich ist und wie viel Verantwortung man dort trägt.
Psychiater/in – Gehalt nach Art der Einrichtung
Psychiater/innen sind meist in Psychiatrischen Kliniken tätig, wo sie Menschen mit Psychosen, Depressionen und Verhaltensstörungen versorgen. In Deutschland gelten für das Psychiater-Gehalt daher ebenfalls die beiden verschiedenen Tarifverträge für Ärzte/-innen in kommunalen Krankenhäusern (Tarifverträge der TV-Ärzte VKA) und Unikliniken (Tarifvertrag der Unikliniken TV-Ärzte TdL). Diese sehen für Psychiater/innen die nachfolgenden Gehälter vor.
Tarifvertrag für Ärzte/-innen an kommunalen Krankenhäusern (TV-Ärzte/VKA)
Der „Tarifvertrag für Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Krankenhäusern im Bereich der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände“ (TV-Ärzte/VKA) gruppiert alle Ärzte/-innen, unabhängig von ihrer Fachrichtung, in insgesamt vier Entgeltgruppen ein. Entsprechend der Zugehörigkeitsdauer zum Krankenhaus steigt die Einstufung dann innerhalb der einzelnen Entgeltgruppen von Stufe 1 bis Stufe 6 an. Das tarifvertragliche Mindestgehalt beträgt 4.852,02 Euro und das tarifvertragliche Höchsteinkommen 10.110,10 Euro brutto pro Monat.
Entgeltgruppe | Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 | Stufe 4 | Stufe 5 | Stufe 6 |
I | 4.852 € | 5.127 € | 5.323 € | 5.663 € | 6.069 € | 6.236 € |
II | 6.403 € | 6.940 € | 7.412 € | 7.687 € | 7.955 € | 8.224 € |
III | 8.021 € | 8.492 € | 9.167 € | – | – | – |
IV | 9.435 € | 10.110 € | – | – | – | – |
Tarifvertrag für Ärzte/-innen an Universitätskliniken (TV-Ärzte)
Der „Tarifvertrag für Ärztinnen und Ärzte an Universitätskliniken“ (TV-Ärzte) gruppiert ebenfalls alle Ärzte/-innen unabhängig von ihrem Fachgebiet in die vier Entgeltgruppen Ä 1 bis Ä 4 ein. Entsprechend der Zugehörigkeitsdauer zum Krankenhaus steigt die Gehaltsstufe auch hier innerhalb der einzelnen Entgeltgruppen von Stufe 1 bis Stufe 6 an. Das tarifvertragliche Mindestgehalt beträgt 4.938,79 Euro und das tarifvertragliche höchste Einkommen 10.837,35 Euro brutto pro Monat.
Entgeltgruppe | Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 | Stufe 4 | Stufe 5 | Stufe 6 |
Ä 1 | 4.938 € | 5.218 € | 5.418 € | 5.765 € | 6.178 € | 6.339 € |
Ä 2 | 6.518 € | 7.064 € | 7.544 € | 7.814 € | 7.961 € | 8.164 € |
Ä 3 | 8.164 € | 8.644 € | 9.331 € | – | – | – |
Ä 4 | 9.604 € | 10.290 € | 10.837 € | – | – | – |
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Psychiater/in – Gehalt nach Bundesländern
Je nach Bundesland schwankt das Gehalt von Psychiater/innen, das sie in ihren Jobs bekommen, stark. Am höchsten verdient man z.B. mit einer Behandlung von Patienten/-innen im Saarland mit einem monatlichen Bruttoentgelt von durchschnittlich 6.649 Euro. Im Mittelfeld liegt man z.B. in Hamburg mit durchschnittlich 6.039 Euro brutto im Monat. Das Schlusslicht bildet Sachsen. Wer dort Betroffenen mit Störungen wie etwa Schizophrenie oder ferner auch Demenz Informationen zum Umgang mit ihren Krankheiten vermittelt, kann mit einem monatlichen Bruttoentgelt von 5.226 Euro rechnen.
Betrachtet man alle Bundesländer im Vergleich, sieht das so aus:
Psychiater/in – Gehalt nach Alter und Geschlecht
Das Psychiater-Gehalt richtet sich sowohl nach dem Alter des/-r Psychiaters/-in als auch nach dem Geschlecht:
Mit dem Alter nehmen auch die berufliche Erfahrung sowie Verantwortung und damit entsprechend das Gehalt zu. Wer neu im Beruf ist und bis 25 Jahre alt, verdient am Arbeitsmarkt durchschnittlich 3.906 Euro monatlich. Zwischen 25 und 45 Jahren erhält man für diese Berufe zwischen 4.910 und 6.770 Euro, was einem mittleren Monatsbrutto von 5.840 Euro entspricht. Im späteren Berufsleben schließlich, mit um die 50 Jahre, liegt die Vergütung bei durchschnittlich 6.869 Euro brutto im Monat.
Der “Gender-Pay-Gap” verdeutlicht die Einkommensdifferenz, die zwischen Männern und Frauen existiert. Auch im Berufsfeld der Psychiatrie verdienen Psychiaterinnen weniger als Psychiater: Denn männliche Psychiater erzielen ein durchschnittliches Monatsgehalt von 6.257 Euro, während Psychiaterinnen hingegen durchschnittlich 5.460 Euro verdienen. Dies entspricht einer Gehaltsdifferenz von 797 Euro pro Monat. Bei diesen geschlechtsabhängigen Gehaltsdaten für Psychiater/innen handelt es sich jedoch um Mittelwerte, die aufgrund der Gehaltsunterschiede in den Bundesländern nochmals variieren.
In diesen Städten verdient man überdurchschnittlich
Das Gehalt eines/-r Psychiaters/-in richtet sich nicht nur nach dem Bundesland, sondern unterscheidet sich auch je nach Stadt: Die höchsten Einkommen sind sowohl in der Baden-Württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart mit einem durchschnittlichen Brutto-Jahreseinkommen von 106.197 Euro (ca. 8.850 Euro brutto/Monat) und München im Bundesland Bayern mit 105.748 Euro (ca. 8.810 Euro brutto/Monat) möglich.
Im Mittelfeld liegt man z.B. in Wiesbaden mit 87.684 Euro brutto pro Jahr (ca. 7.310 Euro brutto/Monat). Das Schlusslicht bildet Schwerin mit einem Brutto-Jahreseinkommen von durchschnittlich 75.783 Euro (ca. 6.320 Euro brutto/Monat).
Stadt | durchschnittliches Brutto-Jahreseinkommen | durchschnittliches Brutto-Monatseinkommen |
Stuttgart | 106.197 € | 8.850 € |
München | 105.748 € | 8.810 € |
Hamburg | 94.121 € | 7.840 € |
Hannover | 94.121 € | 7.840 € |
Mainz | 93.373 € | 7.780 € |
Bremen | 90.703 € | 7.560 € |
Düsseldorf | 89.564 € | 7.460 € |
Saarbrücken | 87.975 € | 7.310 € |
Wiesbaden | 87.684 € | 7.310 € |
Berlin | 84.773 € | 7.060 € |
Kiel | 83.933 € | 6.990 € |
Dresden | 80.906 € | 6.740 € |
Magdeburg | 79.775 € | 6.650 € |
Erfurt | 79.459 € | 6.620 € |
Potsdam | 79.301 € | 6.610 € |
Schwerin | 75.783 € | 6.320 € |
Psychiater/in – Verdienst im Vergleich mit anderen Berufen
Verglichen mit anderen Berufen im selben Bereich liegt der Psychiater bzw. die Psychiaterin mit dem durchschnittlichen Bruttomonatsverdienst (5.895 Euro) etwa im Mittelfeld. Psychiater/innen verdienen zwar weniger als leitende Oberärzte/-innen in der Klinischen Psychiatrie (10.125 Euro), Oberärzte/-innen in der Klinischen Psychiatrie (8.667 Euro) und Fachärzte/-innen in der Klinischen Psychiatrie (7.292 Euro). Allerdings verdienen sie dafür mehr als Psychologen/innen (4.750 Euro) und Assistenzärzte/-innen in der Klinischen Psychiatrie (5.583 Euro).
Berufsbezeichnung | Gehaltsspanne Jahresgehalt | Durchschnittsgehalt brutto/Monat |
Leitende/r Oberarzt/-ärztin Klinische Psychiatrie | 113.000 – 130.000 € | 10.125 € |
Oberarzt/-ärztin Klinische Psychiatrie | 96.000 – 112.000 € | 8.667 € |
Facharzt/-ärztin Klinische Psychiatrie | 77.000 – 98.000 € | 7.292 € |
Psychiater/in | 56.000 – 85.000 € | 5.895 € |
Assistenzarzt/-ärztin Klinische Psychiatrie | 58.000 – 76.000 € | 5.583 € |
Psychologische/r Psychotherapeut/in | 30.000 – 84.000 € | 4.750 € |
Psychiater/in – Mehr Gehalt durch Fort- und Weiterbildungen
Wer sich als Psychiater/in durch Fort- und Weiterbildungen weiter qualifiziert, erhält entsprechend mehr Gehalt. Hier bieten sich hauptsächlich zwei Möglichkeiten an:
Forensische Psychiatrie
Das Gehalt von Forensischen Psychiatern/-innen liegt meist über dem ihrer Kollegen/-innen, da sie maßgeblich mit Gewaltverbrechern/-innen zu tun haben, die aufgrund ihrer psychischen Probleme mit dem Gesetz in Konflikt gekommen sind. Ihnen kommt daher die große Verantwortung der Schutzfunktion der Bevölkerung zu. Abgesehen davon kann der Umgang mit psychisch Auffälligen auch für die Psychiater/innen persönlich gefährlich oder belastend sein.
Gerichtspsychiater/in bzw. psychiatrische/r Gutachter/in
Gerichtspsychiater/innen bzw. psychiatrische Gutachter/innen sind meist neben einer anderen Tätigkeit (z.B. eigene Praxis, Lehrstuhl, psychiatrische Klinik etc.) auch für Gerichte in Einzelfällen tätig. Sie werden bei Bedarf z.B. für professionelle Evaluationen hinzugezogen, v.a. wenn es z.B. um die Beurteilung der psychischen Reife eines/-r Täters/-in oder deren Schuldfähigkeit geht. In diesen Fällen erhalten die Psychiater/innen jedoch kein reguläres Gehalt, sondern eine Einzelfallpauschale für erstellte Gutachten bzw. persönliche Aussagen in Verhandlungen bei Gericht.
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