Als Rettungsdiensthelfer, kurz RDH, unterstützt man den Rettungsdienst bei seinen Tätigkeiten am Notfallort und beim Krankentransport. Die kurze Ausbildungszeit macht den Beruf ideal, um in den Rettungsdienst einzusteigen und erste Erfahrungen zu sammeln. Im Team hilft man Menschen in Notsituationen und kann sich über das gute Gefühl freuen, etwas Sinnvolles zu leisten.
Mehr Informationen über die Ausbildung als RDH, den Berufsalltag und das Gehalt bietet dieser Überblick.
Ausbildung Rettungsdiensthelfer/in – Voraussetzungen, Inhalt, Dauer
Für die Ausbildung zum RDH, oft auch als Rettungshelfer oder RH bezeichnet, gibt es in Deutschland keine bundesweit einheitliche Regelung. Die Ausbildung folgt stattdessen den Regelungen der einzelnen Bundesländer. Wo solche Vorgaben nicht existieren, legen die jeweiligen Ortsvereine oder deren Dachorganisationen die Details zur Ausbildung und zum Berufsalltag fest.
In den meisten Bundesländern und Ortsvereinen dauert die RDH-Ausbildung 320 Stunden, die sich auf vier bis sechs Wochen verteilen. Statt von einer Ausbildung wird aufgrund der kurzen Dauer auch oft von einem Fachlehrgang gesprochen. Die Ausbildungsinhalte teilen sich in einen theoretischen Teil, der meist 160 Stunden umfasst, und zwei Praktika von jeweils 80 Stunden im Krankenhaus sowie auf einer Rettungswache. Abweichende Regelungen gelten in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Hessen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz.
In NRW umfasst die Ausbildung 80 Stunden theoretische Schulung und 80 Stunden Praktikum auf einer Rettungswache. Sie schließt mit einer schriftlichen und praktischen Prüfung vor dem Gesundheitsamt ab. In Hessen teilt sich die Ausbildung als RDH in 160 Theorie und 80 Stunden Klinikpraktikum auf. In beiden Bundesländern dürfen RDH nach Abschluss ihrer Ausbildung nur zum Fahren des Krankentransportes eingesetzt werden. In Baden-Württemberg absolvieren die Auszubildenden ebenfalls 160 Stunden theoretischen Unterricht und ein 80-stündiges Praktikum auf einer Rettungswache. Zum Abschluss müssen sie eine schriftliche und theoretische Prüfung ablegen. In Rheinland-Pfalz setzt sich die Ausbildung aus 80 Stunden Theorie, 80 Stunden Klinikpraktikum und 100 Stunden Praktikum auf einer Rettungswache zusammen.
Im theoretischen Teil lernen die Auszubildenden die Grundlagen der menschlichen Anatomie, Physiologie, Hygiene, Krankheitsbilder sowie das Verhalten in den typischen Notfallsituationen. Außerdem werden sie im Umgang mit den medizinischen Geräten geschult. Die genauen Ausbildungsinhalte unterscheiden sich allerdings wieder von Bundesland zu Bundesland. Der praktische Teil gibt einen ersten Einblick in den Berufsalltag.
Wer sich zum RDH ausbilden lassen möchte, muss mindestens 18 Jahre alt sein und einen Hauptschulabschluss vorweisen. Außerdem müssen ein ärztliches Attest über den Gesundheitszustand und ein polizeiliches Führungszeugnis vorgelegt werden, ebenso der Nachweis über den Besuch des großen Erste-Hilfe-Kurses.
Braucht man einen Führerschein?
Der Besitz eines Führerscheins ist nicht zwingend erforderlich. In einigen Fällen wird der Besitz eines Führerscheins zwar vorausgesetzt, teilweise kann die Fahrerlaubnis auch als Teil der Ausbildung erworben werden. Es empfiehlt sich, je nach persönlicher Situation, dies im Vorfeld zu erfragen.
Zahlreiche Ausbildungsstätten prüfen zudem die persönliche Eignung der Ausbildungsanwärter. Angehende RDH sollten belastbar, körperlich fit und psychisch stabil sein. Außerdem sollten sie gern mit Menschen arbeiten, über ein hohes Einfühlungsvermögen und gute kommunikative Fähigkeiten verfügen. Ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein sowie gute Teamfähigkeit sollten die Auszubildenden ebenfalls mitbringen.
Zahlreiche Bundesländer setzen übrigens voraus, dass RDH jährlich eine Fortbildung absolvieren, um weiterhin im Krankentransport und Rettungsdienst arbeiten zu können.
Rettungsdiensthelfer/in – Ausbildung Gehalt
Die Ausbildung zum RDH wird leider nicht vergütet. Um die Lebenshaltungskosten zu decken, können Auszubildende einen Antrag auf BAföG stellen. Ob der Antrag bewilligt wird, hängt unter anderem vom Einkommen der Eltern, den eigenen Einkünften und der Wohnsituation ab.
Der Beruf Rettungsdiensthelfer/in – Tätigkeiten und Alltag
Wie die Ausbildung variiert auch der Arbeitsalltag als RDH von Bundesland zu Bundesland und hängt stark von den örtlichen Bestimmungen ab. In NRW und Hessen darf man als RDH zum Beispiel nur als Fahrer im Krankentransport eingesetzt werden. Zu den Aufgaben gehört es dann beispielsweise, Menschen mit Behinderungen zur Arbeit, zur Schule oder zum Arzt zu fahren. Eine weitere Mitarbeit bei Rettungseinsätzen ist nicht gestattet.
In anderen Bundesländern übernimmt man als RDH weitergehende Hilfstätigkeiten bei Rettungseinsätzen. In der Regel unterstützt man dabei die höherqualifizierten Rettungsdienstmitarbeiter wie Rettungssanitäter und Notärzte. Auch diese Hilfstätigkeiten erfordern eine hohe Konzentration und Aufmerksamkeit. Nach dem Einsatz kümmern sich RDH typischerweise um die Reinigung und Desinfektion des Fahrzeugs und der medizinischen Gerätschaften.
Wer im Rettungsdienst arbeitet, muss flexibel sein. Nacht- und Schichtdienst gehören zum Standard. Wer als RDH ausschließlich im Krankentransport arbeitet, hat dagegen meist geregelte Arbeitszeiten.
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Rettungsdiensthelfer/in – Gehalt
Da die Aufgaben und zulässigen Tätigkeit in jedem Bundesland etwas anders ausfallen, lassen sich kaum pauschale Aussagen zum Gehalt von RDH treffen. Der Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit nennt für RDH ein mittleres Gehalt von 2.632 Euro brutto im Monat. Dabei gibt es jedoch große regionale Unterschiede. Weiterhin hängen die Verdienstmöglichkeiten davon ab, ob man für einen öffentlichen Arbeitgeber, etwa ein kommunales Krankenhaus, für einen kirchlichen oder privaten Träger arbeitet. Die Verdienstspanne liegt bei etwa 2.163 bis 3.077 Euro brutto im Monat.
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Häufige Fragen
- Was ist ein/e Rettungsdiensthelfer/in?
- Wie viel verdient man als Rettungsdiensthelfer/in?
- Was muss man als Rettungsdiensthelfer/in wissen?
- Was schreibe ich in einer Bewerbung für eine Stelle als Rettungsdiensthelfer/in?
- Wie lange dauert die Ausbildung zum/-r Rettungsdiensthelfer/in?
- Was kann man nach der Rettungsdiensthelfer/in Ausbildung machen?
- Wie läuft die Rettungsdiensthelfer/in Ausbildung ab?
Ein/e Rettungsdiensthelfer/in (RDH) ist im Rettungsdienst tätig und unterstützt Rettungssanitäter/innen sowie Notärzte/-innen. Zu den Aufgaben gehört außerdem der Krankentransport. Welche Aufgaben man als RDH konkret übernehmen darf, hängt jedoch von dem Bundesland ab, in dem man beschäftigt ist.
Die Vergütung als Rettungsdiensthelfer/in kann variieren, je nachdem in welchem Bundesland man tätig ist, wie viel Berufserfahrung man vorweisen kann und ob die Einrichtung nach Tarif vergütet oder nicht. Die Verdienstspanne liegt bei etwa 2.100 Euro bis 3.000 Euro.
Als Rettungsdiensthelfer/in kennt man die Grundlagen der menschlichen Anatomie, Physiologie sowie verschiedene Krankheitsbilder. Umfassende Hygienemaßnahmen sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des Berufs. Weiterhin müssen sie wissen, wie man sich in Notfallsituationen richtig verhält und wie man Patienten/-innen beruhigt.
Die Bewerbung als Rettungsdiensthelfer/in sollte ein Anschreiben, einen tabellarischen Lebenslauf und alle relevanten Zeugnisse und Zertifikate beinhalten. Im Anschreiben sollten Bewerber/innen insbesondere auf persönliche Eigenschaften, berufliche Erfahrungen und ihre Motivation hinter der Bewerbung eingehen. Dabei sollten sie auch die Anforderungen der Stellenanzeige berücksichtigen und aufgreifen.
Die Ausbildungsdauer ist von kürzerer Natur und beträgt vier bis sechs Wochen. Daher spricht man bei der Ausbildung als Rettungsdiensthelfer/in häufig von einem Fachlehrgang.
Als Rettungsdiensthelfer/in arbeitet man im Rettungsdienst. Das Berufsfeld ist für viele ein guter Einstieg, um mithilfe von Weiterbildungen eine höhere Position zu erreichen, zum Beispiel als Rettungssanitäter/in.
Die Ausbildung als Rettungsdiensthelfer/in ist landesrechtlich geregelt. Sie umfasst in der Regel 320 Stunden, wovon 160 Stunden auf theoretischen Inhalt und 160 Stunden auf zwei Praktika entfallen. Je nach Bundesland können Stundenzahl und Verteilung jedoch variieren. Am Ende der Ausbildung findet eine Abschlussprüfung statt, bestehend aus einem schriftlichen und einem theoretischen Teil.