Damit in Krankenhäusern und Pflegeheimen alle Patienten/-innen die optimalen Bedingungen für ihre Genesung vorfinden, sind viele helfende Hände notwendig. Zu diesen gehört auch die Servicekraft, die sich auf den Einsatz im Sozial- und Gesundheitswesen spezialisiert hat. Hier warten durchaus andere Aufgaben auf die Ausführenden, weswegen dieses Berufsbild keinesfalls mit Mitarbeitenden in der Gastronomie zu vergleichen ist. Dieser Beitrag beleuchtet den Werdegang zur Servicekraft für das Sozial- und Gesundheitswesen und bietet grundsätzliche Informationen zu Ausbildung und Berufsalltag.
Was macht man als Servicekraft?
Als Servicekraft im Sozial- und Gesundheitswesen ist man für wesentlich mehr zuständig als lediglich die Essensausgabe. Je nach Arbeitsort kommt es zu intensiven Interaktionen mit den Patienten/-innen oder Heimbewohner/innen. Durch das vollständige Übernehmen von Servicetätigkeiten, welche den Alltag der Bewohnenden berühren, entlastet man in dieser Position das Pflegepersonal wesentlich und sorgt dadurch für optimale Arbeitsteilung. Die Tätigkeiten reichen von der angenehmen Unterhaltung mit Patienten/-innen bis hin zu kleineren Reparaturarbeiten oder anderen Alltagsunterstützungen von Bewohnenden. Aber auch Hilfe beim Essen oder anderen Tätigkeiten sind die Servicekräfte zuständig.
Wie läuft die Ausbildung ab?
Die Ausbildung in diesem Beruf legt den Fokus in hohem Maß auf die sozialen Fähigkeiten. Dadurch bietet sie auch Schulabgängern oder Quereinsteigern eine gute Ausbildungschance, die in praktischen Tätigkeiten aufgehen. Zunächst wartet ein etwas theorielastiger Einstieg, dann aber geht es ans praktische Arbeiten.
Voraussetzungen für die Ausbildung
Bereits mit einem Hauptschulabschluss kann man in die Ausbildung im Sozial- und Gesundheitswesen starten. Wer keinen Schulabschluss hat, kann trotzdem diesen Beruf lernen. Nach bestandener Prüfung erwirbt man den Hauptschulabschluss automatisch. Ein nur mittlerer Notendurchschnitt ist für das Aufnehmen der Ausbildung keinesfalls ein Hindernis, da vor allem soziale Kompetenz in diesem Beruf zählt. Freude an der Arbeit mit Menschen und das gute Gefühl, Menschen täglich zu helfen, sind für eine angehende Servicekraft und im späteren Berufsleben viel wichtiger.
Hilfreiche persönliche Eigenschaften
An persönlichen Eigenschaften sollten die Servicekräfte, Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit, Sorgfalt und Sozialkompetenz für diesen Job mitbringen.
Dauer und Aufbau der Ausbildung
Die Ausbildung für diesen Beruf ist auf eine Dauer von zwei Jahren angelegt und dual strukturiert. Als Ausbildungsbetrieb kann ein Krankenhaus dienen, es sind aber auch Seniorenresidenzen oder Wohnungen für Menschen mit Einschränkungen geeignet. Im ersten Jahr liegt der Fokus auf der schulischen Ausbildung. Hier sind 800 Unterrichtsstunden angesetzt, um angehende Servicekräfte schnell ins eigenständige Arbeiten zu leiten. Das zweite Ausbildungsjahr ist dann deutlich praxisbetont und weist nur noch 80 Unterrichtsstunden in der Schule auf. Dafür dominiert das Anleiten im Ausbildungsbetrieb in den relevanten Praxisfeldern.
Inhalte der Ausbildung als Servicekraft
Damit auch angehende Servicekräfte in der Lage ist, in allen Lebenslagen ein guter Helfer für die Patienten/-innen zu sein, stehen ganz lebenspraktische Inhalte im Fokus, die sich am Alltag orientieren. Dazu gehören Themen rund um die Küche, aber auch Informationen zu Pflege und Betreuung. Zudem lernen Auszubildende auch, die Haustechnik zu warten und kleine Reparaturen selbst vorzunehmen.
Was verdient man in der Ausbildung?
Auszubildende im ersten Lehrjahr erhalten im Durchschnitt etwas mehr als 600 Euro. Im zweiten Lehrjahr sind es dann etwa 100 Euro mehr. Da die Ausbildung nur zwei Jahre dauert, erhält man nach dem zweiten Lehrjahr gleich das Einstiegsgehalt. Zudem ist das Ausbildungsgehalt in diesem Beruf von Einrichtung zu Einrichtung sehr verschieden.
Passt die Ausbildung als Servicekraft zu mir?
Die Ausbildung als Servicekraft könnte die richtige Wahl sein, wenn:
- Freude an der Interaktion mit Patienten und dem medizinischen Umfeld besteht
- Teamarbeit und eine kooperative Einstellung zur Unterstützung des Gesundheitspersonals geschätzt werden
- die Fähigkeit zur Organisation von Aufgaben und Arbeiten unter Druck vorhanden ist
Auf der anderen Seite könnte die Tätigkeit als Servicekraft nicht die richtige Wahl sein, wenn:
- wenig Interesse an der Gesundheitsbranche oder am Patientenkontakt besteht
- Schwierigkeiten bei der Arbeit in einem hektischen und manchmal anspruchsvollen Umfeld auftreten
- die berufliche Aufgabe nicht den persönlichen Neigungen oder Interessen entspricht
Wie sieht der Berufsalltag als Servicekraft aus?
Da es sich bei dieser Tätigkeit um ein sehr vielseitiges Berufsbild handelt, überzeugt auch der Berufsalltag selbst durch Vielfalt. Dies betrifft sowohl die zu erledigenden Aufgaben im Berufsalltag als auch den tatsächlichen Einsatzort. Wer sich also einen Beruf wünscht, in dem man die persönliche Flexibilität ausleben kann, ist in diesem Beruf genau an der richtigen Stelle.
Kommunikationstalente
Effektive Kommunikation mit Patienten/-innen, Angehörigen, Ärzten/-innen und dem Pflegepersonal ist ein wesentlicher Bestandteil einer Servicekraft.
Aufgaben als Servicekraft
Die nicht-pflegerische Alltagsunterstützung von Patienten/-innen und Bewohnenden ist der Kernpunkt der Tätigkeit einer Servicekraft. Dies kann sehr unterschiedlich ausfallen, da auch die Patienten/-innen selbst sehr unterschiedliche Bedürfnisse haben. Es kann durchaus sein, dass ein/e Patient/in sehr viel Hilfe beim Essen oder Anziehen benötigt, ein anderer aber vor allem Gesellschaft sucht und sich über ein gutes Gespräch freut. Da auch kleinere Arbeiten rund um die Haustechnik dazu gehören, kann es durchaus vorkommen, dass Servicekräfte eine Glühbirne austauschen muss oder im Zimmer eines Bewohnenden den Rollladen reparieren soll. Je nach Einrichtung, in der man arbeitet, kann es auch vorkommen, dass man Bewohnende bei Behördengängen oder Besorgungen außer Haus unterstützt.
Wo kann man als Servicekraft arbeiten?
Als Arbeitsstätte kommen für dieses Berufsbild die verschiedensten Einrichtungen des Sozial- und Gesundheitswesens infrage. Dies kann ein Krankenhaus sein, genauso gut aber auch eine Wohneinrichtung für Menschen mit Beeinträchtigung. Aber auch in Altenheimen oder betreuten Wohnarrangements werden Mitarbeitende in diesem Beruf gesucht.
Servicekraft Stellenangebote
Arbeitszeiten als Servicekraft
Die Alltagsunterstützung spielt in diesem Beruf eine wesentliche Rolle. Deswegen ist Schichtarbeit für dieses Berufsbild typisch. Zudem ist auch Wochenendarbeit üblich, da die Patienten/-innen und Bewohnenden selbstverständlich auch dann Unterstützung benötigen. Da die Arbeitszeiten aber im Rahmen von Schichtplanung im Team festgelegt werden, gibt es in den Einrichtungen flexible Optionen, die Arbeitsbelastung gerecht zu verteilen.
Was verdient man als Servicekraft?
Ausgelernte Servicekräfte im Sozial- und Gesundheitswesen erhalten einen durchschnittlichen Lohn von etwa 1.400 Euro brutto. Dabei handelt es sich jedoch um das Einstiegsgehalt, das gleich nach Ende der Ausbildung zu erwarten ist. Erfahrene Servicekräfte können bis zu durchschnittlich 2.000 Euro brutto monatlich verdienen.
Welche Berufsperspektiven hat man als Servicekraft?
Wer die Ausbildung abgeschlossen hat und sich in diesem Bereich wohlfühlt, kann die Chance zur Weiterqualifizierung nutzen. Dort wird das Wissen und die Erfahrung, welche man bereits erworben hat, aufgenommen, vertieft und weiter ergänzt. So lernt man den Arbeitsbereich nochmals intensiver kennen und erhält zudem die Aussicht auf steigendes Gehalt.
Weiterbildung und Fortbildung
Für ausgelernte Servicekräfte stehen dann die Weiterqualifizierungen zur Pflegefachperson, zum/-r Altenpflegehelfer/-in, zum/-r Pflegehelfer/-in oder zum/-r Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/-in zur Verfügung. In diesen Berufen übernimmt man mehr Verantwortung und führt anspruchsvollere Aufgaben aus, denn schließlich geht man in den pflegerischen Bereich über. Wer eine Weiterqualifizierung zum/-r (Alten-)Pflegehelfer/-in absolviert hat, kann sich daran anschließend zur Pflegefachperson weiterqualifizieren. In diesem Beruf bekommt man Verantwortung übertragen und leitet Servicekräfte im Sozial- und Gesundheitswesen an. Die Weiterqualifizierung zur Pflegefachperson wird im Rahmen einer dreijährigen Ausbildung erreicht.
Berufsperspektiven und Zukunftsaussichten
In den sozialen Berufen und gerade im Pflegebereich herrscht seit Jahren Personalnot. Auch in absehbarer Zeit werden entsprechende Mitarbeiter/-innen gesucht sein. Als Servicekraft findet man nicht nur ziemlich sicher eine Beschäftigung, oftmals kann man auswählen, bei welchem Arbeitgeber man beschäftigt sein möchte. Erfahrene Mitarbeiter/-innen in diesem Bereich sind zudem geschätzt, sowohl bei den Arbeitgebern als auch bei den Patienten/-innen.
Wie findet man passende Jobs als Servicekraft?
Wer derzeit auf der Suche nach einem passenden Stellenangebot im Bereich Pflege ist, findet bei Medi-Karriere eine große Auswahl. Hier findet man beispielsweise zahlreiche Servicekraft-Jobs, Stellen für Pflegeassistenten und Gesundheits- und Krankenpflegehelfer Stellenangeboten.