Im Beruf Sozialassistent/in beträgt das Durchschnittsgehalt 2.868 € brutto pro Monat, was einem Jahresgehalt brutto von 34.416 € entspricht. Das Einstiegsgehalt liegt bei 2.725 € brutto pro Monat. Zum Berufseinstieg kann man also mit einem Gehalt als Sozialassistent/in von 32.700 € pro Jahr rechnen.
Ausführliche Informationen zum Verdienst als Sozialassistent/in nach bestimmten Kriterien wie Alter, Berufserfahrung, Qualifikation und Tarifverträgen liefert der folgende Artikel.
Der folgende Artikel bietet einen Überblick über das Gehalt eines Sozialassistenten: das Gehalt in der Ausbildung, Einstiegsgehalt, Tarifverträge, sowie Unterschiede zwischen Bundesländern, Alter und Geschlecht.
Ein Sozialassistent betreut kranke und pflegebedürftige Menschen wie Senioren, Menschen mit Behinderung oder auch Kinder und Jugendliche. In ihrem Arbeitsalltag helfen Sozialassistenten in Privathaushalten mit hauswirtschaftlichen Aufgaben, betreuen die Kinder und Familienangehörige, in Pflege- und Betreuungseinrichtungen unterstützen sie die Pflegefachkräfte und Erzieher, zum Beispiel bei grundpflegerischen Tätigkeiten oder Freizeitaktivitäten der zu Betreuenden. Des Weiteren sind Beratungsgespräche ein großer Teil des Jobs. In diesem Beruf kommen vielfältige Aufgaben auf sie zu, aber auch ein großes Maß an Verantwortung. Wie wird dieser wertvolle Beruf vergütet?
Sozialassistent – Gehalt in der Ausbildung
Die Ausbildung als Sozialassistent dauert in der Regel zwei Jahre und wird an einer Berufsfachschule durchgeführt. Somit handelt es sich um eine schulische Ausbildung, die im Normalfall nicht vergütet wird. Je nachdem an welcher Schule man diese durchführt muss man mit Kosten für die Ausbildung rechnen. So ist eine staatliche Schule zwar kostenfrei, kann jedoch Aufnahme- und Prüfungsgebühren fordern. An einer privaten Schule fallen oft recht hohe Lehrgangsgebühren an. Des Weiteren können während der Ausbildung andere Kosten anfallen, zum Beispiel für Lernmaterial, aber auch die Fahrt zur Ausbildungsstätte und Lebenshaltungskosten müssen berücksichtigt werden.
Sozialassistent – Einstiegsgehalt nach der Ausbildung
Als Sozialassistent kann man mit einem Einstiegsgehalt von rund 2.725 Euro – 2.924 Euro rechnen. Dieses wird jedoch von einigen Faktoren beeinflusst, sodass das individuelle Gehalt von diesen Durchschnittswerten abweichen kann. So spielen das Bundesland, die Stadt, aber auch die Einrichtung eine Rolle. Bei der Einrichtung wird das Gehalt zum einen von der Größe beeinflusst, da größere Einrichtung meist eher die Möglichkeit haben ein höheres Gehalt zu zahlen als kleine Einrichtungen, zum anderen von der Art der Einrichtung. So zahlen staatliche und kirchliche Einrichtungen nach Tarifverträgen, private Einrichtungen legen eigene Gehälter fest. Tariflich geregelte Gehälter sind staatlich festgelegt und fallen meist höher aus als eigen festgelegte Gehälter. Des Weiteren steigen tarifliche Gehälter alle paar Jahre automatisch an, da man in regelmäßigen Abständen in den Entgeltstufen aufsteigt. Wem das Gehalt noch nicht ausreicht, der kann dies mithilfe von Weiterbildungen verbessern, bei einem Tarifvertrag kann man damit nämlich in den Entgeltgruppen aufsteigen.
Sozialassistent – Gehalt nach Art der Einrichtung
Ein Sozialassistent kann in verschiedenen Einrichtungen tätig sein. Ob in Wohn- und Pflegeheimen, Betreuungseinrichtungen für Menschen mit Behinderung, ambulanten sozialen Diensten, Kindergärten oder Privathaushalten, entscheidend ist dabei, ob diese tarifgebunden ist oder nicht. Staatliche Einrichtungen richten sich nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD). Kirchliche Einrichtungen nutzen sogenannte Arbeitervertragsrichtlinien (AVR), welche meist an den TVöD angelehnt sind. Private Einrichtungen sind meist nicht tarifgebunden und können daher eigene Gehälter festlegen.
Gehalt im öffentlichen Dienst
Beim TVöD wird ein Sozialassistent im Bereich Sozial- und Erziehungsdienst (SuE) in die Gruppe S3 eingeordnet. Demnach liegt das Einstiegsgehalt bei 2.924 Euro und kann nach langjähriger Berufszugehörigkeit auf bis zu 3.634 Euro steigen.
Gültig von 01.03.2024 bis 31.12.2024 Quelle: Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst, Sozial- und Erziehungsdienst 2024
Entgeltgruppe 1 2 3 4 5 6 S 18 4.458,20 € 4.571,79 € 5.134,51 € 5.556,51 € 6.189,53 € 6.576,36 € S 17 4.110,52 € 4.395,96 € 4.853,14 € 5.134,51 € 5.697,17 € 6.027,75 € S 16 4.026,38 € 4.304,54 € 4.614,00 € 4.993,81 € 5.415,82 € 5.669,04 € S 15 3.884,14 € 4.149,76 € 4.431,15 € 4.754,68 € 5.275,17 € 5.500,22 € S 14 3.847,03 € 4.109,38 € 4.422,05 € 4.740,10 € 5.091,81 € 5.337,97 € S 13 3.756,97 € 4.012,60 € 4.360,80 € 4.642,12 € 4.993,81 € 5.169,65 € S 12 3.747,09 € 4.002,01 € 4.335,64 € 4.631,04 € 4.996,80 € 5.151,53 € S 11b 3.697,55 € 3.948,84 € 4.125,39 € 4.575,55 € 4.927,22 € 5.138,23 € S 11a 3.631,49 € 3.877,94 € 4.053,00 € 4.501,47 € 4.853,14 € 5.064,15 € S 10 3.394,81 € 3.718,24 € 3.879,97 € 4.363,14 € 4.757,25 € 5.080,96 € S 9 3.371,39 € 3.598,79 € 3.864,55 € 4.253,22 € 4.620,71 € 4.902,44 € S 8b 3.371,39 € 3.598,79 € 3.864,55 € 4.253,22 € 4.620,71 € 4.902,44 € S 8a 3.303,85 € 3.526,31 € 3.755,83 € 3.973,29 € 4.185,86 € 4.409,39 € S 7 3.223,59 € 3.440,19 € 3.655,70 € 3.871,17 € 4.032,82 € 4.276,40 € S 4 3.091,81 € 3.298,76 € 3.487,33 € 3.615,30 € 3.736,51 € 3.925,36 € S 3 2.924,89 € 3.119,62 € 3.300,78 € 3.467,12 € 3.543,23 € 3.634,14 € S 2 2.719,14 € 2.838,41 € 2.926,64 € 3.022,45 € 3.130,19 € 3.237,95 €
Gehalt bei kirchlichen Einrichtungen
Bei kirchlichen Einrichtungen, wie der Diakonie oder der Caritas, gelten die Arbeitervertragsrichtlinien (AVR). So wird ein Sozialassistent in der Entgelttabelle der Diakonie (nicht gültig für Nassau, Tarifgebiet Ost, Hessen und Bayern) in EG 4 eingruppiert. In dieser Gruppe wird man, je nach Berufserfahrung, mit 2.866,72 € bis 3149,09 € vergütet.
Gültig von 01.07.2024 Quelle: Entgelttabelle AVR Diakonie
Entgeltgruppe 1 2 3 4 5 EG 1 2.224,05 € 2.323,43 € EG 2 2.516,23 € 2630,27 € EG 3 2.675,21 € 2.806,33 € 2.937,44 € EG 4 2.866,72 € 30007,91 € 3149,09 € EG 5 3107,22 € 3261,06 € 3.414,92 € 3.568,76 € EG 6 3.216,50 € 3.379,26 € 3.539,02 € 3.698,79 € EG 7 3.611,31 € 3.791,27 € 3.977,12 € 4.162,95 € 4.255,89 € EG 8 3.968,87 € 4.173,46 € 4.378,05 € 4.582,62 € 4.684,91 € EG 9 4.337,00 € 4.560,55 € 4.784,11 € 5.007,66 € 5.119,44 € EG 10 4.929,40 € 5183,49 € 5.437,59 € 5.691,68 € 5.818,73 € EG 11 5.597,58€ 5.886,11 € 6.174,63 € 6.463,17 € 6.607,44 € EG 12 5.897,63 € 6201,63 € 6.505,64 € 6809,64 € 6.961,64€ EG 13 6.664,83 € 7.008,38 € 7.351,92 € 7.695,46 € 7.867,25 €
Gehalt bei privaten Einrichtungen
Bei einer privaten Einrichtung muss sich ein Sozialassistent mit einem niedrigeren Gehalt zufriedengeben. Diese sind nämlich nicht tarifgebunden und legen meist eigene Gehälter fest, welche im Vergleich zu tariflichen Gehältern in der Regel eher gering ausfallen. Es besteht natürlich ein kleiner Verhandlungsspielraum, oft haben private Einrichtungen aber nicht das Budget für weitaus höhere Gehälter, weil sie auf Gewinne angewiesen sind und unter einem enormen Wettbewerbsdruck stehen. Die niedrigen Gehälter werden dafür oft mit anderen Benefits ausgeglichen, zum Beispiel einer betrieblichen Altersvorsorge.
Sozialassistent – Gehalt nach Bundesländern
Laut der Bundesagentur für Arbeit verdient ein Sozialassistent im Schnitt 2.868 Euro brutto im Monat. Jedoch variiert das Gehalt sehr stark zwischen den Bundesländern. So besteht zum Beispiel eine Gehaltdifferenz von rund 500 Euro zwischen Bremen und Hessen. Demnach stellt Hessen mit 3.074 Euro das attraktivste und Sachsen mit 2.534 Euro das unattraktivste Bundesland dar. Somit verdient ein Sozialassistent in Hessen 200 Euro mehr als der bundesweite Mittelwert, in Sachsen hingegen über 300 Euro weniger. Aber auch in Brandenburg, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz verdient man mit ca. 3.000 Euro und 2.800 Euro noch recht gut. Eher niedrig ist die Vergütung dagegen in Bayern und Berlin, denn dort verdient ein Sozialassistent nur 2.557 Euro – 2.632 Euro. Somit wird deutlich, dass das Bundesland, in dem man arbeitet, einen enormen Einfluss auf das Gehalt hat.
Die Abbildung zeigt die Bundesländer mit ihrem Median (mittleres monatliches Bruttoentgelt) und den bundesweiten Mittelwert von 2.868 Euro, in Orange dargestellt.
*fehlende Werte: Weitere Bundesländer können nicht dargestellt werden, da die Zahl der Beschäftigten zu gering ist um aussagekräftige Daten zu generieren.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas
Sozialassistent – Gehalt nach Alter und Geschlecht
Das Gehalt wird nicht nur von dem Bundesland und der Einrichtung beeinflusst, sondern auch von den Faktoren Alter und Geschlecht. Wer lange in einem Beruf tätig ist, hat viel Berufserfahrung gesammelt und kann in der Regel selbstständiger arbeiten, sowie mehr Aufgaben und Verantwortung übernehmen. Dies wird meist mit einer besseren Vergütung belohnt, somit verdient man in höherem Alter in der Regel mehr Geld. So verdient ein Sozialassistent unter 25 Jahre noch 2.680 Euro, im Alter von 25 bis 54 liegt das Gehalt bei durchschnittlich 2.828 Euro. Weiterhin spielt auch heute noch das Geschlecht eine Rolle. Im Gesamtschnitt verdienen weibliche Arbeitnehmer über 100 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen. In der Altersgruppe von 55-Jährigen beträgt die Gehaltsdifferenz etwas über 300 Euro.
Die Tabelle stellt die Durchschnittsgehälter nach Geschlecht, Alter und im Gesamtschnitt der jeweiligen Kategorien dar.
Alterskategorie | weiblich | männlich | Gesamt |
<25 Jahre | 2.790 € | keine Daten* | 2.745 € |
25-54 Jahre | 2.908€ | 2.915 € | 2.911 € |
55+ Jahre | 2.742 € | 2.958 € | 2.820 € |
Gesamt | 2.757 € | 2.936 € | 2.825 € |
*keine Daten: Diese Gruppe weist nicht genügend aussagekräftige Daten auf und kann daher nicht dargestellt werden.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas
Sozialassistent – Verdienst im Vergleich mit anderen Berufen
Sozialassistenten führen einen wichtigen Beruf aus, jedoch verdienen sie im Vergleich mit anderen medizinischen Berufen recht wenig und liegen somit im unteren Bereich des Spektrums. Sie verdienen etwas mehr als Medizinische Fachangestellte, Altenpflegehelfer oder Masseure, aber deutlich weniger als zum Beispiel Medizininformatiker, Pflegedienstleiter, Gesundheits- und Krankenpfleger oder Altenpfleger.
Beruf | Bruttogehalt |
Medizininformatiker/in | 5.211 € |
Pflegedienstleiter/in | 4.284 € |
Operationstechnische/r Assistent/in | 4.314 € |
Gesundheits- und Krankenpfleger/in | 4.394 € |
Altenpfleger/in | 3.611 € |
Ergotherapeut/in | 3.119 € |
MTA | 3.294 € |
Medizinische/r Fachangestellte/r | 2.778 € |
Masseur/in | 2.717 € |
Altenpflegehelfer/in | 2.635 € |
Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas
Mehr Gehalt durch Weiterbildungen
Das Wissen im medizinischen Bereich entwickelt sich konstant weiter, daher sind Weiterbildungen im Pflegesektor ein wichtiger Bestandteil des Berufslebens. Ein großer Vorteil ist insbesondere das Gehalt, denn wer weitere Qualifikationen und tiefergehende Fachkenntnisse erwirbt, wird dementsprechend besser vergütet. Abgesehen vom Gehalt sprechen aber auch die persönliche und berufliche Weiterentwicklung für eine Weiterbildung. Ein Sozialassistent kann somit sein Aufgabenfeld erweitern, mehr Verantwortung übernehmen und möglicherweise eine Leitungsposition anstreben.
Fachweiterbildungen / Spezialisierungen
Ein Sozialassistent hat viele Möglichkeiten sich zu spezialisieren und in einem konkreten Bereich sein Fachwissen zu vertiefen. Somit qualifiziert man sich für mehr Aufgaben und Verantwortung. Diese Möglichkeiten gibt es:
- Ambulante Pflege, Haus- und Familienpflege
- Kranken-, Altenbetreuung
- Hauswirtschaft
- Diätwesen, Ernährung
- Sozialarbeit, Sozialpädagogik
- Heilpädagoge
- Erzieher/in
- Erzieher/in Jugend- und Heimerziehung
Administrative Weiterbildungen
Liegt das Interesse eher im organisatorischen Bereich, kann ein Sozialassistent eine administrative Weiterbildung durchführen. Diese legt den Fokus zum einen auf organisatorische und verwaltungstechnische Aufgaben, zum anderen auf Aufgaben einer Führungskraft. Somit kann man ein hohes Maß an Verantwortung übernehmen und sein Gehalt ein gutes Stück verbessern.
Diese Weiterbildungen kann ein Sozialassistent anstreben:
- Betriebswirt/in im Sozialwesen
- Fachwirt/in Organisation und Führung
- Qualitätsbeauftragte/r im Gesundheits- und Sozialwesen
Studium
Eine andere Möglichkeit sich weiterzubilden ist in Form eines Studiums. Besonders interessant könnte ein duales Studium sein, denn bei dieser Art des Studierens verbindet man die Theorie mit der Praxis, bleibt also im Berufsalltag tätig und kann somit weiterhin Berufserfahrung sammeln. Ein weiterer Vorteil ist die Vergütung, die einem eine gewisse finanzielle Sicherheit bietet. Mit einem Studium erlangt man höhere Qualifikationen und weitaus mehr Fachkenntnisse, wodurch man eine höhere Position und einen anderen Fachbereich, zum Beispiel die Erziehung oder das Pflegemanagement, anstreben kann.
Diese Studiengänge könnten für Sozialassistenten interessant sein:
- Soziale Arbeit
- Erziehungs-, Bildungswissenschaft
- Sozialmanagement
- Pflegemanagement, -wissenschaft
- Coaching, Beratung, Supervision
- Psychologie
- Heilpädagogik
Neugierig auf weitere medizinische Ausbildungsberufe und ihre Gehaltsaussichten? Medi-Karriere bietet einen Überblick zu sämtlichen Gehaltsartikeln verschiedener Berufe im Gesundheitswesen auf der Seite Gehalt.
1. Entgelt für den Beruf: Sozialassistent/in, con.arbeitsagentur.de (Abrufdatum: 08.12.2020)
2. Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst, SuE-Tabelle 2020, www.oeffentlicher-dienst.info (Abrufdatum: 08.12.2020)
3. Entgelttabellen AVR Diakonie 2020 Deutschland, www.oeffentlichen-dienst.de (Abrufdatum: 08.12.2020)
4. Sozialassistent/in, www.berufenet.arbeitsagentur.de (Abrufdatum: 08.12.2020)