Zahntechnikermeister/innen tragen einen erheblichen Teil dazu bei, dass Menschen nach einem Zahnverlust oder infolge eines anderen zahnmedizinischen Problems bestmöglich mit hochwertigem Zahnersatz versorgt werden. Bei der Ausbildung des/-r Zahntechnikermeisters/-in handelt es sich um eine Weiterbildung mit abschließender Meisterprüfung, die für ausgebildete Zahntechniker/innen konzipiert ist. Teilnehmer/innen vertiefen dabei nicht nur ihre fachlichen Kenntnisse, sie erwerben auch die Fähigkeit, organisatorische Aufgaben zu übernehmen und sich in die Ausbildung von angehenden Zahntechnikern/-innen einzubringen. Wer sich mit einem eigenen Dentallabor selbstständig machen möchte, erlangt durch die Ausbildung des/-r Zahntechnikermeisters/-in die dafür benötigten Kenntnisse und Fähigkeiten. Dieser Artikel befasst sich mit Ausbildung, Beruf und Stellen des Zahntechnikermeisters/-in.
Was macht man als Zahntechnikermeister/in?
In der Verantwortung des/-r Zahntechnikermeisters/-in liegt es, hochwertigen und passenden Zahnersatz herzustellen, damit Zahnärztinnen und Zahnärzte ihre Patienten/-innen optimal versorgen können. Der Meistertitel ist außerdem mit Personalverantwortung verbunden, weshalb es zu den Aufgaben des/-r Zahntechnikermeisters/-in gehört, angehende Zahntechniker/-innen auszubilden und Mitarbeiter/innen zu schulen. Betriebswirtschaftliche und organisatorische Tätigkeiten komplettieren den Berufsalltag des/-r Zahntechnikermeisters/-in.
Wie läuft die Weiterbildung als Zahntechnikermeister/in ab?
Bei der Ausbildung des/-r Zahntechnikermeisters/-in handelt es sich um eine berufliche Weiterbildung, welche sich an gelernte Zahntechniker/innen richtet. Sie wird von speziellen Fachschulen sowie von Handwerkskammern angeboten. Am Ende der Weiterbildung ist eine Meisterprüfung zu absolvieren, deren Aufbau und Ablauf bundesweit einheitlich geregelt ist.
Voraussetzungen für die Weiterbildung
Zugangsvoraussetzung für die Weiterbildung als Zahntechnikermeisters/-in ist der vorherige erfolgreiche Abschluss einer Zahntechnikerausbildung.
Dauer und Aufbau der Weiterbildung
In der Regel beträgt die Weiterbildungsdauer des/-r Zahntechnikermeisters/-in ein bis drei Jahre. Wobei die tatsächliche Dauer der Weiterbildung abhängig ist vom jeweiligen Bildungsinstitut und ob sie in Vollzeit oder Teilzeit absolviert wird. Die Weiterbildung besteht aus einem theoretischen sowie einem praktischen Teil.
Die Weiterbildung umfasst vier Teilbereiche:
- Fachpraxis
- Vermittlung und Aneignung fachtheoretischer Kenntnisse
- Techniken
- Ausbilder/in-Eignungsverordnung
Weiterbildungsinhalte als Zahntechnikermeister/in
Während der theoretischen Weiterbildung des/-r Zahntechnikermeisters/-in stehen unter anderem folgende Lerninhalte auf dem Stundenplan:
Weiterbildungsinhalte Zahntechnikermeister/in |
Zahntechnische Restauration und Versorgung |
Angebotskalkulation und Angebotserstellung |
Rechtliche Vorschriften und technische Normen |
Betrieblich Kosten, Kennzahlen und Kostenstrukturen |
Arbeitsschutzrechtliche Bestimmungen und Umweltschutz |
Betriebs- und Lagerausstattung |
Der praktische Teil der Ausbildung befähigt die Teilnehmer/innen dazu, festsitzenden und herausnehmbaren Zahnersatz sowie Implantate herzustellen und Patienten/-innen bestmöglich damit zu versorgen. Neben den fachspezifischen Inhalten vermittelt die Weiterbildung auch betriebswirtschaftliche, kaufmännische sowie rechtliche Grundlagen und umfasst außerdem einen arbeits- und berufspädagogischen Teil.
Was verdient man während der Weiterbildung?
Eine Vergütung ist während der Weiterbildung als Zahntechnikermeisters/-in nicht vorgesehen. Wird die Weiterbildung in Teilzeit absolviert, ist der Verdienst als Zahntechniker/in als Vergütung anzusehen, da man dieser Tätigkeit während der Weiterbildung in Teilzeit weiter nachgehen kann.
Die Teilnahme an der Weiterbildung ist darüber hinaus kostenpflichtig. Neben den Kursgebühren werden Prüfungsgebühren erhoben. Gemäß Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz ist eine finanzielle Förderung in Form von Aufstiegs-BAföG möglich.
Passt die Weiterbildung als Zahntechnikermeister/in zu mir?
Die Weiterbildung als Zahntechnikermeister/in passt, wenn:
- man handwerkliches Geschick hat
- technisches Verständnis besitzt
- man gut zeichnen kann und kaufmännisches Verständnis hat
- Beobachtungsgenauigkeit und organisatorisches Talent hat
Die Weiterbildung als Zahntechnikermeister/in passt nicht, wenn:
- man nicht im Labor arbeiten möchte
- keinen Spaß am Zeichnen hat
- man keine Auszubildenden ausbilden möchte
- man kein Interesse an kaufmännischen Sachverhalten hat
- das organisatorische Chaos ausbricht, wenn man etwas organisieren soll
Wie sieht der Berufsalltag als Zahntechnikermeister/in aus?
Im beruflichen Alltag des/-r Zahntechnikermeisters/-in dreht sich alles um die Herstellung von hochwertigem Zahnersatz. Organisatorische und betriebswirtschaftliche Aufgaben sind ebenfalls zu erledigen. Die Arbeit findet zum großen Teil in Dentallaboren statt, aber Schreibtischarbeit gehört auch dazu.
Aufgaben als Zahntechnikermeister/in
Hauptaufgabe des/-r Zahntechnikermeisters/-in ist die Herstellung von Zahnersatz. Dies beginnt zunächst mit der Auswertung der zahnärztlichen Untersuchungsergebnisse und -befunde. Anhand dessen folgt die Auswahl der benötigten Rohstoffe und des Materials sowie der jeweiligen Hilfsmittel und Maschinen. Anschließend müssen die zahntechnischen Maschinen eingestellt und programmiert werden. Die Beratung von Zahnärztinnen und Zahnärzten sowie die betriebliche Ausbildung von Zahntechnikern/-innen gehört zu den Aufgaben einer/s Zahntechnikermeisters/-in. Außerdem gilt es für den Nachschub des Materials zu sorgen, Dienstpläne der Mitarbeiter/innen zu erstellen, Angebote zu kalkulieren und Kosten zu überprüfen. Die Qualitätssicherung sowie die Überwachung der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften liegt ebenfalls in der Verantwortung des/-r Zahntechnikermeisters/-in.
Wo kann man als Zahntechnikermeister/in arbeiten?
Potenzielle Arbeitgeber eines/-r Zahntechnikermeisters/-in sind zahntechnische Laboratorien sowie Zahnarztpraxen und Zahnkliniken mit eigenem Dentallabor. Die Gründung eines eigenen zahntechnischen Labors ist nach der Meisterprüfung ebenfalls möglich.
Zahntechnikermeister/in Stellenangebote
Arbeitszeiten als Zahntechnikermeister/in
Die Arbeitszeiten des/-r Zahntechnikermeisters/-in sind größtenteils geregelt. Mit Überstunden sowie Einsätzen an Wochenenden und Feiertagen ist in der Regel nicht zu rechnen.
Was verdient man als Zahntechnikermeister/in?
Das Gehalt des/-r Zahntechnikermeisters/-in liegt im Durchschnitt bei 3.400 Euro brutto im Monat. Wobei der tatsächliche Verdienst abhängig ist von dem Standort und der Größe des jeweiligen Arbeitgebers ist. Die eigene berufliche Erfahrung wirkt sich zudem auf das monatliche Einkommen aus. Während das durchschnittliche Einstiegsgehalt eines/-r Zahntechnikermeisters/-in bei rund 3.100 Euro brutto im Monat liegt, sind andernfalls Spitzengehälter von monatlich 5.000 Euro brutto und mehr möglich.
Welche Berufsperspektiven hat man als Zahntechnikermeister/in?
Der Beruf des/-r Zahntechnikermeisters/-in ist ein zukunftsträchtiger Job mit sehr guten Perspektiven. Denn Zahnersatz ist ein Thema, das fast jeden Menschen irgendwann betrifft und daher in großer Zahl benötigt wird.
Neue Chance in der Dentalbranche
Die FH Osnabrück bietet als erste Fachhochschule Deutschlands einen eigenständigen Studiengang mit zwei Fachrichtungen für den Dentaltechnik-Bereich an. Nach sechs Semestern erhalten die Studierenden den akademischen Titel Bachelor of Science (B.SC.).
Weiterbildung und Fortbildung
Der Besuch regelmäßiger Weiterbildungen ist wichtig für Zahntechnikermeister/innen, um stets auf dem aktuellen Stand der dentalen Forschung und Entwicklung zu bleiben. Neben Fortbildungen auf dem Gebiet der Zahntechnik sollten auch die Bereiche Qualitätsmanagement, Betriebsorganisation, Mitarbeiterführung sowie betriebliche Aus- und Weiterbildung nicht vernachlässigt werden. Eine Weiterbildung zum/-r Betriebswirt/in oder ein Studium, beispielsweise der Fächer Medizintechnik oder Zahnmedizin, bilden sinnvolle Fortbildungsmöglichkeiten, um das eigene fachspezifische Wissen weiter zu vergrößern.
Berufsperspektiven und Zukunftsaussichten
Hochwertiger Zahnersatz ist gefragt. Da die Menschen immer älter werden, wird sich die Nachfrage nach qualifizierten Zahntechnikermeister/-innen zukünftig weiter erhöhen. Die beruflichen Perspektiven des/-r Zahntechnikermeisters/-in sind daher sehr positiv.
Wie findet man passende Jobs als Zahntechnikermeister/in?
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