Alltagshelfer/innen sind in unserer heutigen Gesellschaft unverzichtbar, insbesondere angesichts der steigenden Lebenserwartung und des Mangels an Fachkräften. Dort, wo Menschen aufgrund von Überlastung ihre sozialen Pflichten nicht erfüllen können oder wo Personen wegen körperlicher Einschränkungen ihren Alltag nicht mehr selbstständig bewältigen können, gelten Alltagshelfer/innen oft als „Engel“. Sie füllen Lücken, die andere nicht bewältigen können, und leisten somit einen wesentlichen Beitrag zur Zufriedenheit sowohl von Fachpersonal als auch von hilfsbedürftigen Personen.
Ein weiterer Vorteil dieser Tätigkeit: Selbst Personen ohne Schulabschluss oder spezielle Ausbildung können in diesem Bereich starten.
Was macht man als Alltagshelfer/in?
Ein/e Alltagshelfer/in bietet Unterstützung für Personen, die bei täglichen Aufgaben und anderen Anforderungen Schwierigkeiten haben oder diese nicht mehr eigenständig bewältigen können.
Körperliche und emotionale Anforderungen
Der Job kann sowohl körperlich als auch emotional fordernd sein. Das Heben oder Unterstützen von Personen, der Umgang mit individuellen Bedürfnissen und das Eingehen auf emotionale und geistige Herausforderungen sind häufige Aspekte des Berufs.
Wie läuft die Ausbildung als Alltagshelfer/in ab?
Im Unterschied zu Alltagsbegleitern/-innen benötigen Alltagshelfer/innen keine spezielle berufliche oder weiterführende Ausbildung. Der Grund dafür liegt in den unterschiedlichen Einsatzbereichen beider Berufe. Während Alltagsbegleiter/innen auch in medizinischen Kontexten tätig werden und daher eine entsprechende Ausbildung erfordern, fokussieren sich Alltagshelfer/innen primär auf alltägliche Unterstützungsleistungen.
Allerdings bieten einige Institutionen und Bildungsträger spezielle Kurse oder Schulungen für Alltagshelfer/innen an. Diese Kurse vermitteln oft Grundlagen in Erster Hilfe, Grundkenntnisse in der Pflege und Kommunikation mit pflegebedürftigen Personen.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass trotz der fehlenden formellen Qualifikationsanforderungen, Empathie, Geduld und eine gewisse Grundfertigkeit im Umgang mit Menschen von großer Bedeutung sind.
Voraussetzungen
Alltagshelfer/innen werden in Deutschland nicht durch einen festgelegten Bildungsweg definiert. Dennoch kann ein Hauptschulabschluss, Fortbildungen (z.B. in Erster Hilfe oder Grundlagen der Pflege) und Praktika hilfreich sein. Eine Weiterbildung ermöglicht es Alltagshelfern/-innen, in Pflegeeinrichtungen als zusätzliche Betreuungskraft zu arbeiten. Sie umfasst meist 160 Unterrichtsstunden und ein Praktikum. Auch verlangen viele Arbeitgeber/innen ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis.
Einige wählen den Weg der Selbstständigkeit, wofür weitere Schritte wie Gewerbeanmeldungen erforderlich sind.
Es sind nicht nur Fachkenntnisse wichtig, sondern vor allem persönliche und organisatorische Eigenschaften. Diese sind entscheidend, um die anfallenden Aufgaben effizient auszuführen und dabei stets das Wohl der zu unterstützenden Personen im Blick zu haben. Wer als Alltagshelfer/innen tätig werden möchte, sollte daher folgende Qualitäten und Fähigkeiten mitbringen:
- Empathie: Das Einfühlungsvermögen in die Bedürfnisse und Gefühle anderer
- vorausschauendes Denken: Antizipation möglicher Bedürfnisse und Herausforderungen
- Hauswirtschaftliche Erfahrungen: Kenntnisse in diesem Bereich sind oft hilfreich
- Belastbarkeit: Die Fähigkeit, auch in stressigen Situationen ruhig und effizient zu bleiben
- freundlicher Umgangston: ein höflicher und respektvoller Umgang mit anderen
- Sinn für Sauberkeit, Hygiene und Ordnung: Gewährleistung eines sauberen und sicheren Umfelds
Passt der Beruf des Alltagshelfers/-in zu mir?
Man sollte Alltagshelfer/in werden, wenn:
- man Freude daran hat, anderen Menschen im Alltag unter die Arme zu greifen
- man eine natürliche Empathie für Menschen in verschiedenen Lebenssituationen hat
- man sich gut an verschiedene Situationen anpassen kann und gerne abwechslungsreiche Aufgaben hat
Man sollte auf keinen Fall Alltagshelfer/in werden, wenn:
- es einem schwerfällt, sich in die Lage anderer Menschen hineinzuversetzen und ihre Bedürfnisse zu verstehen
- man lieber eine feste Routine bevorzugt und Veränderungen nicht gut akzeptieren kann
- man wenig Geduld aufbringt
Wie sieht der Berufsalltag als Alltagshelfer/in aus?
Alltagshelfer/innen sind in den unterschiedlichsten Bereichen tätig. Man unterstützt ältere Menschen, Menschen mit Einschränkungen oder auch Familien in stressigen Lebensphasen bei alltäglichen Aufgaben. Das kann das Einkaufen, das Zubereiten von Mahlzeiten, das Begleiten zu Arztterminen, kleine Haushaltstätigkeiten oder auch einfach nur die Gesellschaft bei einem Spaziergang sein. Der Beruf ermöglicht es, dass Menschen trotz Einschränkungen ein selbst bestimmtes Leben führen können.
Aufgaben als Alltagshelfer/in
Der Arbeitsalltag von Alltagshelfer/innen ist je nach individuellem Bedarf vielfältig und abwechslungsreich. Man bietet primär Unterstützung und Betreuung in folgenden Bereichen:
- Erledigen von Haushaltsaufgaben jeglicher Art wie beispielsweise Putzen, Waschen und Bügeln sowie Betten beziehen
- Einkaufen und Kochen
- Haustiere versorgen
- allgemeine Entlastung von Fachpersonal in Einrichtungen wie Altersheimen, Tagesstätten, Krankenhäusern und Schulen
- Kinderbetreuung beispielsweise während Krankheit oder Berufstätigkeit von Alleinerziehenden
- Unterstützung oder Übernahme bei Terminplanungen
- Ansprechpartner/in für Angehörige
- Beschaffung von Arbeits- und Einrichtungsmaterialien
- organisatorische Hilfestellung von Familienangehörigen
Wo kann man als Alltagshelfer/in arbeiten?
Als Alltagshelfer/in hat man eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten, je nach den individuellen Qualifikationen und Vorlieben. Hier sind einige typische Arbeitsorte und Einrichtungen, in denen Alltagshelfer/innen tätig werden können:
- Privathaushalte: Viele ältere Menschen oder Menschen mit Behinderungen suchen Unterstützung im Alltag direkt in ihrem Zuhause, sei es beim Einkaufen, Kochen, Reinigen oder anderen täglichen Aufgaben.
- Seniorenresidenzen und Pflegeheime: Auch wenn der Hauptfokus solcher Einrichtungen auf der medizinischen und pflegerischen Versorgung liegt, gibt es oft zusätzlichen Bedarf an Alltagshilfen, die bei der Bewältigung alltäglicher Tätigkeiten unterstützen.
- Tagespflegeeinrichtungen: Diese bieten oft tagsüber Betreuung und Beschäftigung für Senioren und benötigen dabei Unterstützung im Alltag.
- Familien: In Familien, in denen ein Mitglied besondere Unterstützung benötigt, sei es wegen einer Krankheit oder aus anderen Gründen, können Alltagshelfer/innen eine wertvolle Hilfe sein.
- Sozialstationen und ambulante Pflegedienste: Hier können Alltagshelfer/innen Teil eines Teams sein, das Hausbesuche durchführt und Menschen in ihrem Zuhause unterstützt.
- als Selbständige/r: Einige Alltagshelfer/innen entscheiden sich dafür, selbstständig zu arbeiten und bieten ihre Dienste individuell an.
Alltagshelfer/in Stellenangebote
Arbeitszeiten als Alltagshelfer/in
Die Arbeitszeiten sind überwiegend tagsüber angesiedelt. In Vollzeit beginnt der Arbeitstag in der Regel zwischen 7:00 und 9:00 Uhr und endet zwischen 15:00 und 17:00 Uhr.
Es kann vorkommen, dass auch an Wochenenden und Feiertagen gearbeitet wird, abhängig von den Bedürfnissen der zu betreuenden Personen und den Vorgaben des Arbeitgebers. Über den Tag verteilt können verschiedene Einsatzorte anstehen, je nach individuellem Bedarf und Zeitaufwand.
Teilzeitbeschäftigte Alltagshelfer/innen haben oft flexible Einsatzzeiten, die sowohl vormittags als auch nachmittags liegen können. Einige arbeiten ausschließlich am Wochenende oder in den Abendstunden, je nach Nachfrage und Vereinbarung.
Was verdient man als Alltagshelfer/in
Das Gehalt von Alltagshelfer/innen variiert je nach Region, Arbeitgeber/in und Berufserfahrung. Im Osten Deutschlands sind die Gehälter tendenziell niedriger, wohingegen in Bayern, Baden-Württemberg und anderen westlichen Bundesländern höhere Löhne gezahlt werden. Das Durchschnittsgehalt liegt bei brutto 25.200 Euro jährlich. Tarifgebundene Arbeitgeber/in zahlen meist mehr, und mit mehr Berufserfahrung kann das Gehalt steigen. Selbstständige Alltagshelfer/innen setzen Stundensätze zwischen 19 und 33 Euro brutto an, müssen aber auch zusätzliche Kosten bedenken, wie Versicherungen und Werbekosten.
Welche Berufsperspektiven hat man als Alltagshelfer/in?
Potenzielle Arbeitgeber eines/einer Alltagshelfer/innen sind:
- Altenpflegeeinrichtungen
- betreute Wohnanlagen
- Ambulante/Häusliche Betreuungsdienste
- Kindertagesstätten und Kindergärten
Auch in Privathaushalten mit betreuungsbedürftigen Menschen ist die Arbeit des/der Alltagshelfers/-in gefragt.
Weiterbildung und Fortbildung
Alltagshelfer/innen können ihr Gehalt deutlich steigern, indem sie sich zur Alltagsbegleitung oder zum Betreuungsassistenten gemäß §43b, 53c des XI. Sozialgesetzbuches fortbilden. Diese Weiterbildung dauert zwei Jahre, beinhaltet 160 verpflichtende Unterrichtsstunden und schließt mit einem zweiwöchigen Praktikum in einer zugelassenen Einrichtung ab. Darüber hinaus gibt es die Option, sich in den Bereichen Pflege, Betreuung oder Hauswirtschaft weiterzuqualifizieren.
Berufsperspektiven und Zukunftsaussichten
Die Arbeitsaussichten für Alltagshelfer/innen gestalten sich vielversprechend und sind breit gefächert. Angesichts der alternden Gesellschaft und des wachsenden Bedarfs an Unterstützung im Alltag älterer und hilfsbedürftiger Menschen steht diese Berufsgruppe vor einem stetig wachsenden Arbeitsmarkt. Hinzu kommt die steigende Anerkennung der Bedeutung von Alltagshilfen in der Pflege und Betreuung, was zusätzliche Möglichkeiten eröffnet. Die fortwährenden Entwicklungen in der Sozialpolitik und der zunehmende Fokus auf ein selbstbestimmtes Leben im Alter verstärken die Nachfrage nach Alltagshelfern weiter. Insgesamt bietet der Beruf des Alltagshelfers/-in also eine solide und zukunftsorientierte Basis für alle, die einen Beitrag zur Verbesserung des täglichen Lebens vieler Menschen leisten möchten.
Selbstständigkeit
Viele Alltagshelfer/in entscheiden sich dafür, als Selbstständige/r tätig zu werden. Dies gibt ihnen die Flexibilität, ihre eigenen Stunden festzulegen und direkt mit Klienten/innen zu verhandeln.
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