Ein/e Qualitätsmanager/in arbeitet in vielen Unternehmen, um dort die Arbeitsabläufe zu überprüfen, die Qualität zu verbessern und die Fehlerquote zu minimieren. Die Qualitätsmanagerin oder der Qualitätsbeauftragter in der Pflege spielt eine wichtige Rolle im Gesundheitswesen. Sie/er ist beispielsweise in der Altenpflege oder einem Krankenhaus beschäftigt. Das vorrangige Ziel der Arbeit besteht in einer qualitativ hochwertigen Versorgung der pflegebedürftigen Personen. Um Qualitätsstandards sicherzustellen, müssen Optimierungspotenziale frühzeitig erkannt werden.
Doch wie wird man Qualitätsmanager/in in der Pflege und welche Aufgaben haben die Mitarbeiter/innen? Welche Voraussetzungen sind nötig, um Qualitätsbeauftragte/r zu werden und wie ist der Verdienst? Hier wird das Berufsbild Pflege-Qualitätsmanager/in umfassend erläutert.
Qualitätsmanager/in Pflege – Voraussetzungen
Die Weiterbildung zum/-r Qualitätsmanager/in in der Pflege richtet sich an Mitarbeiter/innen des Pflege- und Gesundheitswesens, die schon Erfahrungen auf dem Gebiet haben. Allerdings kann zum Beispiel auch ein/e Pflegefachmann/-frau den Kurs besuchen, der/die noch nichts mit dem Thema zu tun hatte. Eine abgeschlossene Berufserfahrung ist jedoch immer die Voraussetzung, auch im sozial-psychologischen Bereich.
Neben dem Ausbildungsnachweis und schon Erfahrungen im Berufsleben, sind diese Soft Skills ebenso wichtig für die Teilnahme an der Qualitätsmanagement-Weiterbildung:
- Fachliche, methodische, strategische, betriebswirtschaftliche und soziale Kompetenz
- Fähigkeit zur Analyse
- Kommunikationsstärke
- Integrationsbereitschaft
- Beratungskompetenz
- Konzeptionelles Denken
- Verantwortungsbewusstsein
- Selbstbewusstsein und Führungskompetenz
- Sorgfältiges Arbeiten und Einhaltung der Grundlagen
In Bezug auf die Berufserfahrung fordern die Anbieter/innen der Qualitätsmanager-Pflege-Weiterbildung verschiedene Jahre. Nur Bildungsträger, die ein entsprechendes Zertifikat haben, dürfen den Kurs zum Qualitätsmanagement (QM) in der Pflege anbieten.
Qualitätsmanager/in Pflege – Dauer und Inhalt
Die Weiterbildung zum/-r Qualitätsmanager/in in der Pflege findet sowohl in Teilzeit als auch in Vollzeit statt. Interessierte an den Funktionsweisen eines Qualitätsmanagementsystems haben außerdem die Möglichkeit, den Kurs online, über eine Fernschule oder als Lehrgang im Blockseminar zu besuchen.
Der Lehrgang dauert in Vollzeit einige Tage, in Teilzeit oder Fernunterricht bis zu einem halben Jahr. Die Fortbildung hilft dabei, die Anforderungen an eine/n Qualitätsbeauftragte/n in der Pflege umzusetzen, einen Überblick über die aktuell herrschenden QM-Normen zu erhalten und durch Verbesserungsprozesse eine hohe Qualität zu etablieren. Es gibt im Qualitätsmanagement in der Pflege keine einheitliche Weiterbildung.
Die Inhalte der Weiterbildung zum Qualitätsmanagement in der Pflege umfassen:
- Grundlage Qualitätsmanagement
- Aufbau und Einrichtung QM-System
- Prozessüberwachung und -messung
- Datenerhebung
- Abfragen bezüglich der Zufriedenheit
- Werkzeuge Qualitätsverbesserung
- Korrektur- und Vorbeugemaßnahmen
- Benchmarking
- Qualitätszirkel
- Kommunikationstechniken
- Managementbewertung
Benchmarking Definition
Beim Benchmarking führt man eine vergleichende Analyse durch. Man untersucht dabei anhand einer Benchmark, einem Vergleichsmaßstab, Ergebnisse und Prozesse und schaut sich an, wie sich diese zu einem vorher definierten Bezugswert/-prozess verhalten.
Ablauf und Abschluss der Weiterbildung
Bei den meisten Lehrgängen werden zehn Seminartage durchgeführt, die in einem Zeitraum von bis zu vier Monaten abgehalten werden. In den ersten beiden Tagen werden die Grundlagen vermittelt und in den nächsten Tagen erfolgt die inhaltliche Gestaltung nach dieser Einführung spezifischer. Am Ende der Weiterbildung stellen Teilnehmer/innen ein Praxisprojekt vor. Zudem findet die Prüfung statt.
Wer die Themen des QMs beherrscht und die Prüfung erfolgreich besteht, erhält eine Zertifizierung als Qualitätsbeauftragte/r sowie meistens ebenso das Zertifikat “Interner Auditor (ISO 9001)”. Diese Norm umfasst einen Anforderungskatalog, der erfüllt werden muss.
Qualitätsmanager/in Pflege Stellenangebote
Qualitätsmanager/in Pflege – Aufgabengebiet
Ein/e Qualitätsmanager/in in der Pflege ist für die Sicherstellung und Überwachung der Pflegequalität verantwortlich und prüft, ob vorhandene Strukturen die Gesundheitsversorgung der Patienten/-innen gewährleisten. Das Qualitätsmanagement in Pflegeeinrichtungen soll daher nicht die Situation von Kunden/-innen verbessern, sondern Ziel des dortigen Qualitätsmanagements ist die Sicherstellung und Optimierung der Versorgung eines/-r Patienten/-in.
Um eine Übersicht über alles zu bekommen, was es umzusetzen gilt, orientiert ein/e QM-Beauftragte/r sich an den Vorgaben in einem QM-Handbuch. Die Einträge darin definieren den Aufgabenbereich sowie die Anforderungen an die Qualitätsmanagerin oder den Qualitätsbeauftragten.
So gehört in den Aufgabenbereich, dass Qualitätsbeauftragte die Prozesse strukturieren, optimieren und überwachen, beispielsweise im Altenheim oder im Krankenhaus. Sie untersuchen dafür verschiedene Bereiche und planen, wie Ressourcen effizient eingesetzt werden, übernehmen Koordinationsaufgaben und vermitteln Wissen.
Qualitätsmanager/innen haben zu allen Bereichen des Unternehmens Kontakt. Sie fungieren als Schnittstelle zwischen Management und Mitarbeiter/innen, wie Altenpfleger/-innen, leiten interne Verhandlungen, beraten Projekte, beantworten Fragen und stehen in ständigem Austausch.
Das Ziel vom/der Qualitätsmanager/in besteht grundsätzlich in der Qualitätssicherung, damit die Patienten/-innen vor Ort fachkundig und professionell betreut und behandelt werden. Qualitätsbeauftragte sichern den ordnungsgemäßen Ablauf verschiedener Prozesse und sorgen vorbeugend dafür, dass zukünftig Fehler verhindert werden. Ein/e Patient/in soll letzten Endes Wohlbefinden, Zufriedenheit, Gesundheit und Lebensqualität erleben, etwa auch im Pflegeheim.
Aufgaben im Überblick
Die Aufgabengebiete der Pfleger/in mit Weiterbildung zur Qualitätsmanagerin definiert die Norm DIN EN ISO 9001. Das QM-Aufgabengebiet im Überblick beinhaltet:
- Analyse der bestehenden Pflegestandards
- Erkennen von Optimierungsbedarf
- Pflegedokumentation hinsichtlich der Mängel
- Erstellung eines Qualitätsberichtes
- Hilfe und Optimierungsvorschläge
- Entwicklung von Instrumenten, die die Qualität verbessern
- Beschwerdemanagement
- Termin für Teamsitzungen
- Schulung der Mitarbeiter/innen
- Auswertung der Ergebnisse
- Verbesserungsvorschläge
- Stetige Kontrolle und Information über die Qualität der Einrichtung
- Überprüfungen und Audits
- Risiko-Management
- Verbesserung der Kostenstrukturen durch Qualitätscontrolling
Pflege-Einrichtungen sind zur Umsetzung und Einhaltung verpflichtet
Ein/e Qualitätsmanager/in in der Pflege setzt gesetzliche Vorgaben um. Vor einigen Jahren gab es noch keine einheitlichen Pflegestandards, sodass die Qualität der Pflege zwischen den Einrichtungen variieren konnte. Der Gesetzgeber hat dieses wichtige Thema, die Notwendigkeit für QM-Systeme, erkannt und einheitliche Qualitätsstandards entwickelt. Jede Pflegeeinrichtung ist somit mittlerweile gesetzlich dazu verpflichtet, ein Qualitätsmanagementsystem einzuführen, umzusetzen und weiterzuentwickeln. So müssen die Gesundheitseinrichtungen und Krankenhäuser an Maßnahmen zur Qualitätssicherung mitwirken.
Qualitätsmanager/in Pflege – Anerkennung
Qualitätsbeauftragte in der Pflege tragen eine hohe Verantwortung, haben genau genommen aber keine Führungsposition. Diese wird der Leitung des Unternehmens zugeschrieben, einer Pflegedienstleitung zum Beispiel.
Es gibt zwar Qualitätsmanagementnormen. Doch der Inhalt und Ablauf der Fortbildung sind nicht vorgeschrieben bzw. gesetzlich geregelt. Vorab erhält man die notwendigen Infos. Das Zertifikat, das angehende Qualitätsbeauftragte nach Abschluss der Prüfung erhalten, ist institutsspezifisch und nicht staatlich. Vermerkt sein sollten:
- Dauer der Weiterbildung
- Verteilung der Stunden
- Inhalte
Bei einigen Fortbildungen ist eine TÜV-Zertifizierung erhältlich. Daneben ist die Weiterbildung über die IHK möglich, die jedoch nicht auf den Pflegebereich spezialisiert sind.
Qualitätsmanager/in Pflege – Kosten der Weiterbildung
Die Weiterbildung zum/-r Qualitätsmanager/in Pflege wird nicht vergütet. Sie ist für Teilnehmer/innen kostenpflichtig. Doch auch die Gebühren variieren, genau wie der Inhalt und Ablauf, je nach Institut. Im Durchschnitt betragen die Weiterbildungskosten 800 bis 1.500 Euro. Entscheidend ist, neben der Dauer der Weiterbildung, der Umfang. Meist kann man die Kosten auf Wunsch in monatlichen Raten abbezahlen.
Qualitätsmanager/in Pflege – Gehalt
Eine Pflege-Qualitätsmanager/in verdient aufgrund der höheren Verantwortung mehr als eine Pflegefachkraft. Das monatliche Gehalt im Qualitätsmanagement beläuft sich auf rund 2.400 bis 4.000 Euro brutto, zum Teil auch mehr.
Entscheidend für den Verdienst ist in erster Linie der Arbeitgeber. Insbesondere große Unternehmen, wie Krankenhäuser, zahlen mehr als kleinere Einrichtungen. Die Berufserfahrung des Personals im Pflegebereich ist ebenfalls ausschlaggebend. Mit den Jahren und zunehmender Erfahrung steigt das Gehalt an.
Qualitätsmanager/in Pflege – Einsatzorte
Ein/e Qualitätsmanager/in arbeitet im Gesundheits- und Sozialwesen, um die pflegerische Versorgung zu prüfen, in verschiedenen Einrichtungen. Dabei stehen folgende Einsatzorte zur Auswahl:
- Krankenhäuser
- Pflegeheime
- Altenheime
- Einrichtungen, wie Wohnheime für Menschen mit Behinderung
- Gesundheitszentren
- Ambulanter Sozialdienst
Auch in der öffentlichen Verwaltung können Mitarbeiter/innen im QM arbeiten, zum Beispiel bei einem Gesundheitsamt. Jede Einrichtung kann von einem optimal funktionierenden Qualitätsmanagementsystem profitieren. Es bietet nicht nur eine erhöhte Sicherheit, sondern ebenfalls einen Wettbewerbsvorteil. Zertifizierungen dienen dabei als Aushängeschild.
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