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Die Abduktoren sind die muskulären Gegenspieler der Adduktoren und spielen eine wichtige Rolle bei zahlreichen Bewegungen und bei der Stabilität des Körpers. Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Frage, wo sie am Körper vorhanden sind, welche Aufgaben sie dort übernehmen und welchen Erkrankungen sie unterliegen können.
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Abduktoren – Definition und Funktion
Unter Abduktoren fallen alle Muskeln, die eine Extremität vom Körper wegführen (abduzieren). Damit führen sie die Gegenbewegung zu den Adduktoren durch. Das Wort leitet sich aus dem Lateinischen von “abducere” (wegführen) ab. Dementsprechend befinden sich diese Muskeln vor allem an den Armen und Beinen, genauer beschrieben am Schultergelenk und Hüftgelenk.
Abduktoren – Anatomie
Die größte Gruppe der Abduktoren stellen die Hüftabduktoren am Oberschenkel dar, deren Aufgabe das Wegführen des Beins von der Hüfte ist. Zu ihnen zählen der Musculus gluteus medius und minimus als auch der Musculus piriformis. Funktionell gehören in dieser Region ebenfalls der Musculus tensor fasciae latae und der Musculus gluteus maximus dazu. Äste des Plexus lumbalis und des Plexus sacralis innervieren all diese Muskeln.
Der Musculus deltoideus und Musculus supraspinatus dienen im Schultergelenk als Abduktoren am Oberarm. Sie führen die Abduktion des Arms aus. Hier innervieren Äste des Plexus brachialis die Muskeln.
Weiter Muskelgruppen befinden sich an Händen und Füßen, um dort beispielsweise die Finger bzw. Zehen zu spreizen.
Abduktoren – Erkrankungen und Verletzungen
Da es sich bei den Abduktoren um Muskeln handelt, können auch hier bei übermäßigem Training oder Traumata die typischen muskulären Verletzungen auftreten. Dazu gehören etwa der Muskelfaserriss, Muskelbündelriss, Entzündungen oder Zerrungen. Als Prävention dient eine sachgemäße Ausführung von Übungen und ein ausreichendes Aufwärmen vor dem Training.
Training der Abduktoren
Am einfachsten lassen sich die Abduktoren am Bein mit der Abduktoren-Maschine trainieren. Alternativ dazu sind Übungen am Kabelturm sowohl für die Hüfte als auch die Schulter sinnvoll. Eine weitere Alternative stellen Übungen mit Widerstandsbändern oder Körpergewicht dar, die gleichzeitig die Haltemuskulatur stimulieren.
Allerdings zeigen sich vor allem bei den Oberschenkelabduktoren Schädigungen an Nerven deutlich. Wird eine intramuskuläre Injektion in den Gesäßmuskel nicht fachgerecht durchgeführt oder wird der fünfte Lendenwirbel mit seinem Spinalnerv beschädigt, so kann es zu Funktionseinschränkungen des Nervus gluteus superior kommen. Dieser innerviert die oben genannten Mm. gluteus medius und minimus. Beim Ausfall dieser Muskeln zeigt sich das Trendelenburg-Zeichen. Dabei kippt das Becken des Patienten im Einbeinstand zur Seite des angehobenen Beines. Die Hüfte kann nicht mehr gerade gehalten werden.
- Schünke M et. al., Prometheus LernAtlas der Anatomie (Allgemeine Anatomie und Bewegungssystem), 5. Auflage, Thieme
- Oberschenkel und Knie, https://next.amboss.com/... , (Abrufdatum: 05.05.2024)
- Leitungsbahnen untere Extremität, https://next.amboss.com/... , (Abrufdatum: 05.05.2024)