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Die Diastole ist eine der beiden Hauptphasen des Herzzyklus und entscheidend für die Funktion des Herz-Kreislauf-Systems. In dieser Phase entspannt sich der Herzmuskel, und die Herzkammern füllen sich mit Blut, um sich auf den nächsten Herzschlag vorzubereiten. Eine effektive Diastole ist essenziell für eine ausreichende Durchblutung der Organe und beeinflusst direkt den diastolischen Blutdruck. Störungen der Diastole, wie eine diastolische Dysfunktion oder Bluthochdruck, können die Herzleistung erheblich beeinträchtigen. In diesem Artikel werden die Mechanismen, Bedeutung und klinischen Aspekte der Diastole betrachtet.
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Diastole – Definition
Die Diastole ist die Entspannungs- und Füllungsphase des Herzens, in der sich die Herzkammern nach der Systole wieder weiten und mit Blut füllen. Während dieser Phase sind die Mitralklappe und Trikuspidalklappe geöffnet, sodass Blut aus den Vorhöfen in die Kammern strömen kann, während die Aorten– und Pulmonalklappe geschlossen bleiben, um einen Rückfluss zu verhindern.
Diastole – Physiologie
Die Diastole ist die Phase des Herzzyklus, in der sich die Ventrikel entspannen und mit Blut füllen. Sie beginnt mit der Entspannungsphase, in der alle Herzklappen geschlossen sind und sich das Myokard entspannt. Dadurch sinkt der Druck in den Ventrikeln, bis er unter den Druck der Vorhöfe fällt. Sobald dieser Punkt erreicht ist, öffnen sich die Segelklappen und die Füllungsphase beginnt. In dieser Phase hebt sich die Ventilebene an, wodurch Blut passiv aus den Vorhöfen in die Ventrikel strömt. Gegen Ende der Diastole kommt es zu einer kurzen Kontraktion der Vorhöfe, die etwa 10–15 % zur Ventrikelfüllung beiträgt. Mit zunehmender Füllung steigt der Druck in den Ventrikeln an, bis er den Vorhofdruck übersteigt. Dadurch schließen die Segelklappen, und die nächste Systole beginnt.
Diastole in den Arterien
Der Blutdruck wird während der Diastole nicht nur durch das Entspannen des Herzens beeinflusst, sondern auch durch die Elastizität der Arterien. Während die Arterienwand während der Systole das Blut aufnimmt und dehnt, sorgt die elastische Rückstellkraft der Arterien während der Diastole dafür, dass das Blut weiter durch die Gefäße fließt, auch wenn das Herz gerade nicht pumpt.
Diastole – Pathophysiologie und Klinik
Die Pathophysiologie der Diastole beschreibt Störungen der Entspannungs- und Füllungsphase des Herzens, die zu einer unzureichenden Blutversorgung des Körpers führen können. Normalerweise dehnen sich die Herzkammern während der Diastole, um sich mit Blut aus den Vorhöfen zu füllen. Bei einer diastolischen Dysfunktion ist diese Dehnbarkeit jedoch eingeschränkt, sodass weniger Blut in die Kammern strömt. Die häufigsten Ursachen sind Bluthochdruck, der zu einer Verdickung des Herzmuskels (hypertrophe Kardiomyopathie) führt, sowie fibrotische Veränderungen oder Koronare Herzkrankheit, die die Elastizität des Myokards verringern.
Klinisch äußert sich eine gestörte Diastole durch Atemnot (Dyspnoe), Leistungsminderung, periphere Ödeme und Lungenstauung, da das Blut nicht mehr effizient durch das Herz gepumpt wird und sich vor dem linken Vorhof staut. In schweren Fällen kann dies zu einem Lungenödem führen, das sich durch plötzliche Atemnot und Husten mit schaumigem Auswurf bemerkbar macht. Zudem kann eine diastolische Dysfunktion Herzrhythmusstörungen begünstigen, da die Vorhöfe durch den erhöhten Druck vermehrt arbeiten müssen. Eine frühzeitige Diagnose durch Echokardiographie und gezielte Therapie, z. B. durch Blutdruckkontrolle und medikamentöse Behandlung, sind entscheidend, um eine Herzinsuffizienz zu verhindern.
Häufige Fragen
- Was ist die Diastole?
- Wie unterscheidet sich die Diastole von der Systole?
- Welche Rolle spielt die Diastole im Herzzyklus?
- Welcher Blutdruckwert gehört zur Diastole?
Die Diastole ist die Phase des Herzzyklus, in der sich die Ventrikel entspannen und mit Blut füllen. Zunächst sinkt der Druck in den Ventrikeln, bis sich die Segelklappen öffnen und das Blut aus den Vorhöfen einströmt. Eine kurze Vorhofkontraktion am Ende unterstützt die Füllung. Die Diastole ist entscheidend für die Sauerstoffversorgung des Herzens.
Die Systole ist die Kontraktionsphase des Herzens, in der Blut in den Körper- und Lungenkreislauf gepumpt wird. Die Taschenklappen sind geöffnet, die Segelklappen geschlossen, und der Blutdruck ist hoch. In der Diastole entspannt sich das Herz und füllt sich mit Blut. Die Segelklappen öffnen sich, während die Taschenklappen geschlossen bleiben, und der Blutdruck sinkt. Beide Phasen wiederholen sich rhythmisch und steuern den Herzschlag.
Die Diastole spielt eine entscheidende Rolle im Herzzyklus, da sie die Phase ist, in der sich das Herz mit Blut füllt. Während der Diastole entspannen sich die Herzkammern, wodurch der Druck sinkt und das Blut aus den Vorhöfen in die Kammern strömt
Der diastolische Blutdruck ist der niedrigere Wert, der während der Diastole gemessen wird, also in der Phase, in der sich das Herz entspannt und die Kammern mit Blut füllen. Dieser Wert zeigt den Druck in den Arterien, wenn das Herz gerade nicht pumpt. Ein normaler diastolischer Blutdruck liegt in der Regel zwischen 60 und 80 mmHg.
- Silbernagel et. al.: Physiologie, Thieme, 8. Auflage, 2018
- Herzaktion, https://next.amboss.com/… (Abrufdatum: 14.02.2025)