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Die eigentliche Befruchtung der Eizelle findet im Eileiter statt. Der Eileiter, welcher paarig angelegt ist, verbindet die Eierstöcke mit der Gebärmutter. Bei einem Eileiterverschluss kann es bei Frauen zu Fruchtbarkeitsproblemen kommen. Erfolgt die Einnistung einer befruchteten Eizelle im Eileiter, anstatt in der Gebärmutterschleimhaut, so spricht man von einer Eileiterschwangerschaft. Mehr zum Thema Eileiter im folgenden Beitrag.
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Eileiter – Definition
Der Eileiter, lateinisch Tuba uterina, ist ein paariger Teil der inneren weiblichen Geschlechtsorgane und verbindet die Eierstöcke mit der Gebärmutter. Es handelt sich um ein schlauchförmiges, muskuläres Hohlorgan, das den Transport der Eizellen vom Eierstock zur Gebärmutter ermöglicht. Entzündliche Erkrankungen können zu Verklebungen im Bereich des Eileiters führen und Fruchtbarkeitsprobleme verursachen.
Tuba uterina – Anatomie und Aufbau
Die paarigen Eileiter (Plural: Tubae uterinae) befinden sich intraperitoneal (= innerhalb der Bauchhöhle) im kleinen Becken und sind zwischen zehn und vierzehn Zentimeter lang.
Es handelt sich um zwei schlauchförmige, muskuläre Hohlorgane, die die Eierstöcke mit der Gebärmutter verbinden. Folgende Unterteilung in vier Abschnitte ist zu nennen:
- Pars uterina: jener Teil, der in der Gebärmutterwand (intramural) gelegen ist – hier befindet sich auch der Abschnitt mit dem engsten Lumen des Eileiters, das sogenannte Ostium uterinum tubae.
- Isthmus tubae: Enger gestreckter Teil des Eileiters, welcher sich an die Pars uterina anschließt und etwa drei bis sechs Zentimeter lang ist.
- Ampulla tubae: jener Abschnitt, der sich bogenförmig an den Eierstock (Ovar) schmiegt und den größten Innendurchmesser aufweist.
- Infundibulum tubae uterinae: trichterförmiges Ende der Ampulle, welches von fransenartigen Fortsätzen (Fimbrien) umgeben ist und frei beweglich über dem Eierstock hängt – die Fasern befinden sich über der hinteren Oberfläche des Ovars.
Der Eileiter besteht aus mehreren Wandschichten: eine Schleimhaut mit labyrinthartig verzweigten, hohen Falten mit Flimmerepithelzellen (Kinozilien), einer Muskelschicht aus Ring- und Längsmuskelzellen, sowie einer gefäßreichen Bindegewebsschicht.
Tuba uterina – Funktion
Die Funktion des Eileiters besteht darin, eine reife Eizelle vom Eierstock (Ovar) bis zur Gebärmutter (Uterus) zu transportieren. Durch die Ausschüttung bzw. Bildung von Botenstoffen (Chemokine) gesteuert legt sich das Infundibulum des Eileiters, auch Fimbrientrichter bezeichnet, über den Follikel – hierdurch wird die aus dem Eierstock freigesetzte Eizelle (Eisprung) aufgenommen. Die Befruchtung der Eizelle sowie die ersten Schritte der Keimentwicklung finden folglich in dem Eileiter statt – meist in der Ampulla lokalisiert, da hier auch die Kapazitation (Befähigung zur Befruchtung) der Spermien stattfindet.
Durch die Flimmerepithelzellen (Kinozilien) gelingt die Bewegung in Richtung Gebärmutter (Uterus), wo es dann zur Einnistung der befruchteten Eizelle kommt. Dies dauert ungefähr fünf Tage.
Eileiter – Beschwerden und Entzündungen
Aufsteigende bakterielle Infektionen können eine Entzündung des Eileiters (Salpingits) verursachen. Hierbei können sich die Tubenwände verkleben. Auch nach Abklingen der Entzündung kann das Aufsteigen der Spermien und/oder der Weitertransport einer Eizelle dann erschwert sein und einen möglichen Grund für Infertilität bei der Frau bedeuten. Bei einem rechtsseitigen Unterbauchschmerz bei einer Frau ist neben der Blinddarmentzündung (Appendizitis) demnach auch – aufgrund der engen Lagebeziehung – auch immer eine Eileiterentzündung auszuschließen.
Eileiter Schwangerschaft
Vorangegangene Entzündungen der Eileiter sowie stattgehabte Unterbauchoperationen stellen darüber hinaus Risikofaktoren für eine Eileiterschwangerschaft (Extrauteringravidität, Tubargravidität) dar – hier nistet sich die befruchtete Eizelle in der Eileiter-Schleimhaut ein. Dieser Zustand führt innerhalb weniger Wochen zur Fehlgeburt (Abort).
Zudem besteht die Gefahr des Zerreißens des nur wenig dehnbaren Eileiters (Tubenruptur) mit lebensgefährlichen inneren Blutungen aus den eröffneten Gefäßen des Eileiters. Eine Eileiterschwangerschaft kann endoskopisch und tubenerhaltend operiert werden.
Häufige Fragen
- Kann man mit einem Eileiter und einem Eierstock schwanger werden?
- Was für eine Funktion hat der Eileiter?
- Können verklebte Eileiter schmerzen?
- Was ist eine Zyste im Eileiter?
Auch mit nur einem Eileiter ist es möglich, auf natürlichem Wege schwanger zu werden. Zwar kann eine leichte Verringerung des Potenzials der natürlichen Empfängnis vorliegen, welche in einigen Untersuchungen auf 15 bis 45 Prozent geschätzt wurde, eine Schwangerschaft mit nur einem Eileiter ist dennoch möglich.
Im Eileiter findet die Befruchtung zwischen Eizelle und Spermazelle statt. Nach der Ovulation (Eisprung) wird die Eizelle von fransenartigen Fortsätzen (Fimbrien) des Eileiters aufgefangen und Richtung Uterus (Gebärmutter) transportiert.
Ein Eileiterverschluss verursacht in der Regel keine Symptome – erst durch einen unerfüllten Kinderwunsch können verklebte Eileiter bemerkt werden. Verklebte Eileiter können auch in Form von Menstruationsbeschwerden auftreten, sodass diese lange Zeit unbeachtet bleiben. Mittels Eileiter-Durchlässigkeits-Prüfung kann auf einen einseitigen oder beidseitigen Verschluss hin geprüft werden.
Eine Eierstockzyste (Ovarialzyste) ist ein mit Flüssigkeit gefüllter Hohlraum, welche von einer Kapsel aus Bindegewebe umgeben sind, und sich durch hormonelle Veränderungen in der Pubertät oder in den Wechseljahren entstehen können. Die meisten Zysten sind harmlos.
- Tuba uterina, https://www.amboss.com/... (Abrufdatum 27.11.2023)