Inhaltsverzeichnis
Das Epikard stellt die innere, viszerale Schicht des Perikards dar und hat eine schützende Funktion. Somit ist sie schnell relevant bei verschiedenen Herzkrankheiten und essenziell für die Struktur des Herzens. Im folgenden Artikel geht es um die Definition, Anatomie, wichtige Funktion sowie klinische Relevanz dieser äußersten Schicht der Herzwand.
Inhaltsverzeichnis
Epikard – Definition
Das Epikard wird auch als Lamina visceralis pericardii (viszerales Blatt des Perikards) oder Epicardium bezeichnet. Es stellt die äußerste Schicht des Herzens dar und liegt dem Myokard von außen auf.
Epikard – Anatomie und Aufbau
Das Epikard ist fest mit dem Myokard verwachsen, dünn und glatt und besteht aus
- Tunica serosa: Gliedert sich in ein einschichtiges Plattenepithel (Mesothel) und eine Lamina propria, die aus der Basalmembran und darunter liegendem lockeren Bindegewebe mit elastischen Fasern besteht
- Tela subserosa: enthält Fettgewebe
Die flachen Epithelzellen des Mesothels bilden eine glatte, gleitfähige Oberfläche. Die stärkste Ausprägung weist das Epikard über den Vorhöfen des Herzens auf. Am Abgang der Aorta aus dem linken Herzventrikel sowie im Sulcus coronarius ist das es faltenförmig aufgeworfen.
Das Fettgewebe wirkt wie eine Art Polster und ist am stärksten im Sulcus coronarius und im Sulcus interventricularis anterior entwickelt. In ihm liegen die größeren Koronargefäße.
Das Epikard enthält zahlreiche Blutgefäße, insbesondere die großen Koronarvenen und Koronararterien, die das Herz mit Blut versorgen sowie Nerven, die die Herzaktivität regulieren.
Mit zunehmendem Alter sammelt sich oft mehr Fettgewebe an, insbesondere in der Nähe der Koronararterien. Das Fett hat nicht nur eine schützende Funktion, sondern kann auch als Energiespeicher dienen, um Energie in Mangelzeiten zu nutzen. Eine übermäßige Fettansammlung kann jedoch besonders bei Menschen mit Fettleibigkeit mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen stehen.Fettansammlungen
Epikard – Funktion
Das Epikard sorgt für eine reibungsarme Oberfläche im Herzbeutel (Perikard) und ermöglicht eine begrenzte elastische Anpassung an die Volumenänderungen des Herzens. Es produziert eine kleine Menge an Flüssigkeit, die man als Liquor pericardii bezeichnet. Dieser Liquor dient der Befeuchtung des Spaltes zwischen Epikard und dem parietalen Blatt des Herzbeutels. Dadurch wird die Reibung zwischen dem viszeralen und parietalen Blatt minimiert.
Epikard – Klinik
Bei einer Entzündung des Perikards, einer Perikarditis, kann auch das Epikard mit einbezogen werden, da es die innere Schicht des Perikards (Lamina visceralis pericardii) ist. Symptome sind Brustschmerzen, die sich bei tiefer Atmung oder Husten verschlimmern. Zudem können Herzgeräusche auftreten (Perikardreiben).
Eine übermäßige Ansammlung von Fett im Epikard kann negative Auswirkungen auf das Herz haben, insbesondere bei Menschen mit Fettleibigkeit. Es kann bei letzteren zu einer Verschlechterung der Herzfunktion führen und erhöht das Risiko für koronare Herzerkrankungen.
Die Koronararterien, die das Herz mit Blut versorgen, verlaufen innerhalb des Epikards. Bei der koronaren Herzkrankheit, die diese Gefäße betrifft, kann es durch Verkalkung oder Plaqueablagerungen zu Durchblutungsstörungen kommen. Dies erhöht das Risiko für Herzinfarkte.
Häufige Fragen
- Welche Funktion hat das Epikard?
- Was ist der Unterschied zwischen Epikard und Perikard?
- Kann sich im Epikard Fett ansammeln?
- Warum ist das Epikard bei Herzoperationen wichtig?
- Was ist der Unterschied zwischen Epikard und Endokard?
Das Epikard ist die äußerste Schicht der Herzwand und bildet die innere Schicht des Herzbeutels (seröses Perikard). Es stellt die äußerste Schicht des Herzens dar, liegt dem Myokard von außen auf und schützt das Herz, indem es für eine reibungsfreie Gleitschicht zwischen dem viszeralen und parietalen Blatt des Perikards sorgt.
Das Perikard ist der Herzbeutel, der das Herz umgibt. Es hat zwei Hauptbestandteile: das äußere fibröse Perikard und das innere seröse Perikard, welches zum Epikard gehört. Das Epikard ist somit die innere, viszerale Schicht des Perikards, die Lamina visceralis pericardii, und somit die äußerste Schicht der Herzwand.
Ja, das Epikard enthält Fettgewebe, das mit dem Alter zunimmt. Kommt es zu einer übermäßigen Ansammlung, besteht besonders für Menschen mit Übergewicht ein Risiko, dass das Fett die Herzfunktion beeinträchtigt und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht.
Bei Herzoperationen, wie der Bypass-Operationen, müssen die im Epikard verlaufenden Koronararterien erreicht werden. Auch bei epikardialen Abtragungen (Ablationen) zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen spielt es eine Rolle.
Das Epikard ist die äußerste Schicht der Herzwand, während das Endokard die innerste Schicht der Herzwand darstellt und die Herzkammern und Klappen auskleidet. Das Myokard (Herzmuskel) befindet sich zwischen diesen beiden Schichten.
- Aufbau des Herzens, https://next.amboss.com/... (Abrufdatum 09.09.2024)
- Aumüller et al.: Duale Reihe Anatomie. 5. Auflage Thieme 2020
- G. Aumüller, G. Aust, A. Doll et al.: Duale Reihe Anatomie, 2. Auflage, Thieme (2010)