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Das Foramen jugulare stellt einen großen Ausgangweg für wichtige Strukturen aus der Schädelhöhle dar. Alle relevanten Informationen zu dieser Öffnung gibt es in dem nachfolgenden Artikel.
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Foramen jugulare – Definition
Das Foramen jugulare (deutsch: “Jochbeinvenenloch” oder “Drosselloch”) ist eine große, aber unregelmäßig geformte Öffnung in der Schädelbasis zwischen Os temporale (Pars petrosa) und Os occipitale (Pars lateralis). Sie befindet sich hinter dem Durchtritt der Arteria carotis interna und lateral des Foramen magnums. Durch das Drosselloch ziehen verschiedene Hirnnerven sowie wichtige Blutgefäße hindurch.
Einteilung und Inhalt
Das Foramen jugulare befindet sich in der hinteren Schädelgrube und kann in drei Abschnitte unterteilt werden:
Abschnitt Inhalt Vorderer Abschnitt
Mittlerer Abschnitt
Hinterer Abschnitt
Die klinische Einteilung weicht allerdings von diesem Schema ab. Auf Basis der Bildgebung wird die Öffnung lediglich in zwei Abschnitte unterteilt. Somit ergibt sich die kleinere, vordere Pars nervosa mit Nervus glossopharyngeus und Sinus petrosus inferior sowie eine größere, posterolaterale Pars vascularis mit den restlichen Strukturen.
Foramen jugulare – Vernet-Syndrom
Das Vernet-Syndrom (auch: “Foramen-jugulare-Syndrom”) beschreibt einen Symptomkomplex durch Läsionen der Strukturen, die durch das Drosselloch hindurchtreten. Insbesondere kommt es dabei zu Ausfallserscheinungen der Hirnnerven IX, X und XI. Mögliche Symptome sind dabei ein teilweiser Geschmacksverlust, Sensibilitätsstörungen (weicher Gaumen, Larynx, Pharynx) sowie eine unilaterale Lähmung von Gaumenmuskulatur, Stimmbänder, Musculus sternocleidomastoideus und Trapezmuskel. Das Vernet-Syndrom kann beispielsweise durch folgende Ursachen bedingt sein:
- Schädelbasisfraktur
- Aneurysmen
- Hirnblutungen
- Thrombosen (Vena jugularis)
- Hirntumore
Häufige Fragen
- Was geht durch das Foramen jugulare?
- Welche Hirnnerven durch Foramen jugulare?
- Was verursacht das Foramen-jugulare-Syndrom?
- Wo ist die Vena jugularis?
Im vorderen Abschnitt des Foramen jugulare befindet sich der Sinus petrosus inferior. Im hinteren Bereich trifft man hingegen auf den Sinus sigmoideus. Durch den mittleren Bereich ziehen die drei Hirnnerven Nervus glossopharyngeus, Nervus vagus und Nervus accessorius sowie die Arteria meningea posterior.
Durch das Foramen jugulare ziehen die drei Hirnnerven IX, X und XI. Dies sind Nervus glossopharyngeus, Nervus vagus und Nervus accessorius.
Das Foramen-jugulare-Syndrom (auch als “Vernet-Syndrom” bezeichnet) umfasst einen Symptomkomplex, der durch Läsionen der Hirnnerven verursacht wird, die durch das Foramen jugulare ziehen. Mögliche Ursachen für das Foramen-jugulare-Syndrom sind beispielsweise Schädelbasisfraktur, Aneurysmen, Hirnblutungen, Thrombosen der Vena jugularis und Hirntumore. Mögliche Symptome sind dabei ein teilweiser Geschmacksverlust, Sensibilitätsstörungen (weicher Gaumen, Larynx, Pharynx) sowie eine unilaterale Lähmung von Gaumenmuskulatur, Stimmbänder, Musculus sternocleidomastoideus und Trapezmuskel.
Die Vena jugularis, auch als Jugularvene bekannt, befindet sich im Hals. Sie besteht aus zwei Hauptästen: der Vena jugularis interna und der Vena jugularis externa. Die Vena jugularis interna verläuft tief im Hals und transportiert Blut vom Gehirn und Schädel zurück zum Herzen, während die Vena jugularis externa oberflächlich liegt und Blut von der Außenseite des Schädels und Teilen des Gesichts ableitet.
- Jaspert-Grehl A. Hirnnervenerkrankungen. In: Grehl H, Reinhardt F, Hrsg. Checkliste Neurologie. 7. überarbeitete Auflage. Stuttgart: Thieme; 2021
- Vernet-Syndrom, https://www.ars-neurochirurgica.com/... (Abrufdatum: 18.06.2024)