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Der Fornix gehört zu den eher unbekannteren Strukturen des Gehirns. Ihm kommt jedoch eine essentielle Bedeutung zu, denn er stellt eine der wichtigsten Faserverbindungen des Limbischen Systems dar. Mit seinen vielen Schwüngen und Bögen weist er eine beeindruckende Struktur auf, fast wie ein barockes Bauchwerk. Diesem Umstand hat er auch seinen Namen zu verdanken, denn dieser bedeutet “das Gewölbe”. Alles zu Anatomie, Funktion und Klinik gibt es in diesem Artikel.
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Fornix – Definition
Der Fornix cerebri ist bilateral angelegt und verbindet den Hippocampus mit den Corpora mammillaria. Jeder Fornix stellt eine C-förmige Projektionsbahn innerhalb des Gehirns dar, beide zusammen bilden die Form eines liegenden, gekrümmten X. Er ist ein Teil des Limbischen Systems und gehört darüber hinaus zum Papez-Neuronenkreis.
Fornix – Anatomie und Lage
Der Fornix cerebri ist ein efferentes Faserbündel des Hippocampus. Von dort aus verlaufen die Fasern unterhalb des Corpus callosum bogenförmig über das Dach des dritten Ventrikels. Er zieht anschließend zwischen dem mittleren und lateralen Kern des Hypothalamus hindurch und endet schließlich im Corpus mammillare.
Man unterscheidet insgesamt vier verschiedene Abschnitte. Dies sind, vom Hippocampus ausgehend:
- Crus fornicis (Schenkel)
- Corpus fornicis (Körper) inklusive Kommissur
- Columna fornicis (Pfeiler)
Faserverbindungen
Abgehende Nervenfasern ziehen zum einen zu Kernen des Hypothalamus und zum anderen zu den Septumkernen. Aus letzteren erhält er auch Fasern und nimmt diese auf. Hinzu kommt die Faserverbindung zwischen den beiden Fornices über die Kommissur (Commissura fornicis).
Blutversorgung
Der Fornix cerebri wird in arterieller Hinsicht von der Arteria cerebri anterior versorgt. Ebenfalls an der Versorgung beteiligt sind folgende Gefäße:
- A. pericallosa
- A. callosomarginalis
- A. communicans anterior
Fornix – Aufgaben und Funktion
Der Fornix verbindet das Limbische System mit den integrativen Kernen des Hypothalamus. Zudem ist er ein Teil des Papez-Neuronenkreis, welcher für die räumliche Orientierung sowie Gedächtnisbildung zuständig ist. Zum Papez-Neuronenkresi gehören darüber hinaus:
- Hippocampus
- Corpus mammillare
- Tractus mamillothalamicus
- Vordere Kerne des Thalamus
- Gyrus cinguli
Die komplette Funktion ist allerdings bisher noch nicht abschließend geklärt.
Fornix – Klinik
Schäden in diesem Gehirnbereich können beispielsweise im Rahmen von Tumorerkrankungen, Herpes-Enzephalitis oder einer Multiplen Sklerose auftreten. Durch den Funktionsausfall kommt es dementsprechend zu einer anterograden Amnesie, einer Störung des Langzeitgedächtnisses sowie zum Verlust der räumlichen Orientierung.
- Schünke M, Schulte E, Schumacher U, Voll M, Wesker K. 6.6 Allocortex: Übersicht. In: Schünke M, Schulte E, Schumacher U, Voll M, Wesker K, Hrsg. Prometheus LernAtlas – Kopf, Hals und Neuroanatomie. 5. Auflage. Stuttgart: Thieme; 2018
- Limbisches System und Gedächtnis, https://next.amboss.com/... (Abrufdatum: 10.12.2023)