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Der Gebärmutterhals, abgekürzt auch Zervix, entspricht dem unteren Teil der Gebärmutter und macht ein Drittel dessen aus. Im Bereich des Muttermundes können bösartige Veränderungen des Gebärmutterhalsgewebes (Zervixkarzinom) entstehen. Mehr dazu im folgenden Lexikonartikel.
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Gebärmutterhals – Definition
Der Gebärmutterhals, im medizinischen Sprachgebrauch auch Cervix uteri, Zervix oder Collum genannt, ist der untere, schmale Teil der Gebärmutter und stellt die Verbindung zwischen der Scheide (Vagina) und dem inneren Teil der Gebärmutter dar.
Gebärmutterhals – Anatomie und Aufbau
Der Gebärmutterhals ist subperitoneal (unterhalb der Peritonealhöhle) gelegen und macht ein Drittel der unteren Gebärmutter (Uterus) aus und wird in folgende Abschnitte unterteilt:
- Portio supravaginalis cervicis: Es handelt sich um den intrauterinen Abschnitt des Gebärmutterhalses, welcher den inneren Gebärmuttermund enthält
- Canalis cervicis uteris (Zervixkanal): Der Zervixkanal weist eine Länge von 2 bis 3 Zentimetern auf und befindet sich zwischen dem inneren und äußeren Gebärmuttermund. Der Zervixkanal ist von schleimbildendem Zylinderepithel ausgekleidet. Der äußere Muttermund (Ostium uteri) mündet an der Portio vaginalis in die Scheide
- Portio vaginalis cervicis: Es handelt sich um den intravaginalen Abschnitt der Zervix mit äußerem Gebärmuttermund, welcher von Plattenepithel ausgekleidet ist. Die Portio vaginalis ist für eine gynäkologische Untersuchung und Abstrichentnahme einfach zugänglich.
Makroskopisches Erscheinungsbild der Portio vaginalis cervicis
Das makroskopische Erscheinungsbild der Portio vaginalis cervicis hängt davon ab, ob die Frau bereits geboren hat:
- Nullipara: Die Portio vaginalis cervicis ist rund mit zentralem rundem äußerem Muttermund (Ostium uteri)
- Primipara/Multipara: Die Portio vaginalis cervicis weist eine längliche, querovale Form auf mit quer verlaufendem äußerem Muttermund (Ostium uteri)
Die Grenze der Epithelformen
Die Grenze zwischen den beiden Epithelformen, Plattenepithel und Zylinderepithel, wird als zerviko-portalen Epithelgrenze bezeichnet und verändert sich mit dem Alter und mit der Anzahl der Geburten. Mit zunehmendem Alter verschiebt sich diese Grenze immer weiter nach oben in den Zervixkanal.
Cervix uteri – Bedeutung und Funktion
Die Schleimhaut der Zervix enthält Zervixdrüsen (Glandulae cervicales), die einen zähen, klebrigen Zervixschleim produzieren. Die Funktion des Zervixschleims besteht darin, das Eindringen von Krankheitserregern (aus der Scheide aufsteigende Keime) zu verhindern.
Je nach Phase des Menstruationszyklus wird Sekret frei, welches das Eindringen von Spermien in die Gebärmutter fördern oder hemmen kann. Ferner ermöglicht der Gebärmutterhals den Durchfluss von Menstruationsblut in die Vagina. Während der Schwangerschaft hält der Gebärmutterhals die Gebärmutter geschlossen und geschützt.
In der Austreibungsphase/Während der Wehen weitet sich der Gebärmutterhals, um die Geburt des Fötus gewährleisten zu können.
Gebärmutterhals – Erkrankungen und Beschwerden
Über 90 Prozent der bösartigen Veränderungen des Gebärmutterhalsgewebes (Zervixkarzinome) an der zerviko-portalen Epithelgrenze. Unter anderen hierfür verantwortlich sin sexuell übertragbare Kontaktinfektionen durch humane Papillomviren (HPV). Die Zervix ist gut zugänglich für gynäkologische Untersuchungen (PAP-Abstrich, Kolposkopie, Kolpozytologie), die zur Früherkennung des Zervixkarzinoms und dessen Vorstufen (Papanicolaou-Abstrich) dienen.
Häufige Fragen
- Was ist der Gebärmutterhals?
- Wozu dient der PAP-Abstrich?
- Wer hat Anspruch auf einen PAP-Abstrich?
Die Gebärmutter (Uterus) wird unterteilt in einen Gebärmutterkörper (Corpus uteri) und einen Gebärmutterhals (Zervix uteri). Die Zervix uteri bildet den unteren Drittel der Gebärmutter und wird in mehrere Abschnitte unterteilt. Der Gebärmutterhals enthält den inneren und äußeren Muttermund.
Der PAP-Abstrich dient zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs (Zervix-Karzinom). Hierzu werden die Zellen mit einer speziellen Färbelösung behandelt und dann unter dem Mikroskop untersucht. Werden Zellveränderungen erkannt und behandelt, kann der Ausbruch von Gebärmutterhalskrebs verhindert werden.
Frauen ab 20 Jahren steht eine jährliche klinische Untersuchung zur Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge mit gynäkologischer Tastuntersuchung, inklusive PAP-Test zur Verfügung. Frauen ab 35 Jahren haben nur alle drei Jahre Anspruch auf eine kombinierte Untersuchung aus PAP-und HPV-Test (Ko-Test).
- Uterus, https://www.amboss.com/... (Abrufdatum: 28.12.2023)
- Gynäkologie und Urologie für Studium und Praxis. Haag, Hanhart, Müller. 8. Auflage. S, 48.