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Der Gehörgang stellt den direkten Weg in das Ohr dar. Dementsprechend durchlaufen ihn Schallwellen und man trifft auf Ohrenschmalz (Cerumen). Doch auch Keime können sich hier breit machen und dann eine schmerzhafte Entzündung verursachen. Alles zu Definition, Anatomie und Erkrankungen des Gehörgangs liefert dieser Artikel.
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Gehörgang – Definition
Der Begriff “Gehörgang” umfasst eigentlich zwei Strukturen, einen äußeren und einen inneren Gang. Allerdings bezieht man sich umgangssprachlich mit dieser Bezeichnung in der Regel auf den äußeren, also Meatus acusticus externus. Dementsprechend rückt dieser auch in den Fokus des Textes. Zusammen mit der Ohrmuschel bildet der äußere Gehörgang das äußere Ohr.
Gehörgang – Anatomie und Aufbau
Der Meatus acusticus externus reicht vom Porus acusticus externus bis zum Trommelfell. Er ist röhrenförmig und besitzt etwa folgende Maße:
- Länge: 3 – 4cm
- Breite: 5 – 10mm
Während das laterale Drittel aus Knorpel aufgebaut ist, bestehen die inneren zwei Drittel aus Knochen des Os temporale.
Die sensible Innervation des äußeren Gehörgangs erfolgt über vier verschiedene Hirnnerven. Wichtig sind vor allem der N. mandibularis (Vorderwand) sowie der N. vagus (Hinterwand). Darüber hinaus sind auch N. facialis und N. glossopharyngeus an der sensiblen Versorgung beteiligt.
Wichtige Arterien, die den Meatus acusticus externus versorgen, sind:
Gefäßast | Ursprungsarterie |
R. auricularis anterior | A. temporalis superficialis |
A. auricularis posterior | A. carotis externa |
A. auricularis profunda | A. maxillaris |
Die venöse Drainage hingegen erfolgt über diesen Weg: Vv. auriculares anteriores -> V. retromandibularis -> V. facialis -> V. jugularis interna.
Funktion äußerer Gehörgang
Die Funktion des äußeren Gehörgangs besteht in der Schallweiterleitung.
Meatus acusticus internus
Der Meatus acusticus internus ist streng genommen auch ein Gehörgang, nämlich der innere. Diese kleine, relativ kurze (rund ein Zentimeter lang) Knochenkanal befindet sich ebenfalls im Os temporale. Er reicht vom Porus acusticus internus (Kleinhirnbrückenwinkel) bis an das Innenohr. Durch den inneren Gehörgang verlaufen wichtige Strukturen:
- N. facialis
- N. vestibulocochlearis
- Chorda tympani
- A. & V. labyrinthi
Gehörgang – Erkrankungen und Klinik
Durch seine exponierte Lage haben Erreger oftmals ein leichtes Spiel, um in den Gehörgang einzudringen. Doch auch mit endogenen Strukturen, wie dem Ohrenschmalz, kann es zu Problemen kommen.
Gehörgangsentzündung
Bei einer Gehörgangsentzündung (Otitis externa) ist die Haut des Meatus acusticus externus entzündet. Dieser Zustand wird vor allem durch Wasserkontakt und eine unsachgemäße Reinigung begünstigt. Eine Otitis externa ist zwar meist sehr schmerzhaft, heilt jedoch in de Regel folgenlos wieder ab.
Verstopfung
Das im Gehörgang gebildete Ohrenschmalz (Cerumen) kann durch mangelnde und unsachgemäße Ohrenreinigung (Stichwort: Wattestäbchen!) einen Pfropf bilden. Kommt es dadurch zu einem Gehörgangsverschluss mit einer plötzlichen Hörminderung, spricht man von “Cerumen obturans”. Oftmals tritt diese Situation nach dem Duschen / Baden auf, da das Cerumen durch den Wasserkontakt aufquellen kann. Die Therapie besteht in einer mechanischen Entfernung des Pfropfes.
- Ohr, https://next.amboss.com/... (Abrufdatum: 20.12.2023)
- Sammelsurium der HNO, https://next.amboss.com/... (Abrufdatum: 20.12.2023)