Inhaltsverzeichnis
Als Teil des Limbischen Systems beeinflusst der Gyrus cinguli beispielsweise vegetative Funktionen und das Schmerzempfinden. Mehr zu Anatomie und Funktion dieses Hirnareals gibt es in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Gyrus cinguli – Definition
Der Gyrus cinguli (lat. “Cingulum” = “Gürtel”) ist eine Gehirnwindung im medialen Abschnitt des Gehirns. Er ist funktioneller Bestandteil des Limbischen Systems und gehört zum Telencephalon (Endhirn). Seine beiden Anteile beeinflussen vegetative Funktionen sowie den körperlichen und psychischen Antrieb.
Gyrus cinguli – Anatomie
Der Gyrus cinguli liegt wie ein Gürtel auf dem Corpus callosum. Nach oben hin wird er durch den Sulcus cinguli, nach unten durch den Sulcus corporis callosi begrenzt. Unterhalb des Knies des Balkens geht er in die Area subcallosa und den Gyrus paraterminalis über. Die Gürtelwindung umfasst folgende Brodmann-Areale:
Nummer Brodmann-Areal Name 23 Pars posterior (Area cingularis posterior) 24 Pars anterior (Area cingularis anterior) 25 Area subcallosa 29 Area retrosplenialis 32 Cinguläre Motor-Areale
Die Oberfläche der Gürtelwindung kann individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Die Sulci liegen zum Teil an unterschiedlichen Stellen oder können bei manchen Menschen sogar in zwei parallel verlaufende Gyri aufgeteilt sein.
Prinzipiell lässt sich der Gyrus in einen hinteren und einen vorderen Anteil untergliedern:
- Pars posterior: Verschaltung mit Hirnrinde von Parietal-, Temporal- und Frontalllappen (v. a. sensorische Nervenzellen)
- Pars anterior: Verbindung zu Amygdala, Nucleus accumbens, Thalamus, Motorcortex und Präfrontaler Cortex (v. a. motorische Nervenzellen)
Im Marklager der Gürtelwindung verläuft außerdem das sogenannte “Cingulum”. Hierbei handelt es sich um eine Assoziationsbahn, die den unteren Frontallappen mit dem unteren Temporallappen verbindet.
Aufgaben und Funktion
Der Gyrus cinguli hat im Allgemeinen Einfluss auf vegetative Funktionen des Körpers (z. B. Herzfrequenz, Blutdruck, Atemfrequenz) sowie den körperlichen und psychischen Antrieb. Die Pars anterior sorgt vor allem für die emotionale Färbung von Schmerzen (z. B. unangenehme Schmerzen). Dahingegen ist die Pars posterior für die allgemeine Aufmerksamkeit sowie das Langzeit- und Schmerzgedächtnis verantwortlich.
Häufige Fragen
- Welche Funktion hat der Gyrus cinguli?
- Was ist das Cingulum?
- Was ist ACC Gehirn?
- Wo werden Gefühle im Gehirn gesteuert?
Der Gyrus cinguli hat im Allgemeinen Einfluss auf vegetative Funktionen des Körpers (z. B. Herzfrequenz, Blutdruck, Atemfrequenz) sowie den körperlichen und psychischen Antrieb. Die Pars anterior sorgt vor allem für die emotionale Färbung von Schmerzen (z. B. unangenehme Schmerzen). Dahingegen ist die Pars posterior für die allgemeine Aufmerksamkeit sowie das Langzeit- und Schmerzgedächtnis verantwortlich.
Das Cingulum ist eine Assoziationsbahn im Gehirn, das sich im Cingulären Cortex befindet und verschiedene Teile des limbischen Systems miteinander verbindet. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation von Emotionen, Gedächtnis und Aufmerksamkeit. Störungen im Cingulum können mit psychiatrischen und neurologischen Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen in Verbindung gebracht werden. Seine genaue Funktion und Struktur wird weiterhin intensiv erforscht.
Der ACC, oder Anteriore Cinguläre Cortex, ist ein Teil des Gehirns, der im frontalen Bereich des Cingulären Cortex liegt. Er besteht aus den Brodmann-Arealen 24, 32 und 33 und ist an Funktionen wie Entscheidungsfindung, Emotionen, Impulskontrolle und der Bewertung von Fehlern beteiligt. Der ACC spielt auch eine Rolle bei der Schmerzverarbeitung und der Regulation von autonomen Funktionen.
Gefühle werden im Gehirn hauptsächlich im limbischen System gesteuert, zu dem Strukturen wie der Hypothalamus, die Amygdala und der Hippocampus gehören. Die Amygdala spielt eine zentrale Rolle bei der Verarbeitung von Emotionen wie Angst und Wut. Der Präfrontale Cortex ist ebenfalls wichtig, da er an der Regulation und Kontrolle von Emotionen beteiligt ist. Diese Bereiche arbeiten zusammen, um emotionale Reaktionen zu erzeugen und zu modifizieren.
- Frotscher M, Kahle W, Schmitz F. Gyrus cinguli. In: Frotscher M, Kahle W, Schmitz F, Hrsg. Taschenatlas Anatomie, Band 3: Nervensystem und Sinnesorgane. 12., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Thieme; 2018
- Limbisches System, https://viamedici.thieme.de/... (Abrufdatum: 07.07.2024)