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Der Gyrus praecentralis steuert die bewussten Bewegungen und ermöglicht dadurch präzise Muskelaktionen. Dieser Artikel beleuchtet daher die Anatomie, Lage und Funktion dieser Hirnregion und zeigt außerdem ihre Bedeutung für die motorische Kontrolle auf.
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Gyrus praecentralis – Definition
Der Gyrus praecentralis, auch Gyrus precentralis genannt, ist eine markante Hirnwindung im Frontallappen des Gehirns. Diese Struktur entspricht funktionell dem Brodmann-Areal 4 und spielt darüber hinaus eine zentrale Rolle in der Steuerung der bewussten motorischen Bewegungen.
Gyrus praecentralis – Anatomie und Lage
Der Gyrus precentralis befindet sich an der Oberfläche des Frontallappens. Er erstreckt sich zudem zwischen dem Sulcus centralis und dem Sulcus precentralis. Diese anatomische Lage macht ihn somit leicht identifizierbar.
Er ist bekannt für seine großen, pyramidenförmigen Nervenzellen, die als Betz-Zellen bezeichnet werden. Diese Zellen sind essenziell für die motorische Steuerung. Die Axone der Betz-Zellen verlaufen über die Pyramidenbahn, wo sie schließlich die Alpha-Motoneuronen im Rückenmark erreichen. Diese Verbindung ermöglicht die direkte Steuerung der Muskeln und damit die Ausführung gezielter Bewegungen.
Gyrus praecentralis – Funktion
Der Gyrus praecentralis beherbergt den primären Motorcortex (M1), der die zentrale Steuerinstanz für die Willkürmotorik darstellt. In dieser Region werden Bewegungsbefehle initiiert und an die ausführenden Organe weitergeleitet.
Die Übertragung dieser Befehle erfolgt über komplexe neuronale Bahnen, wobei jede Hemisphäre des motorischen Kortex die Muskeln der gegenüberliegenden Körperhälfte steuert. Diese kreuzweise Verschaltung ist ein charakteristisches Merkmal der motorischen Steuerung und ermöglicht die präzise Kontrolle über Bewegungen.
Mantelkantensyndrom
Bei einer Schädigung im Bereich der Mantelkante ("Mantelkantensyndrom") kann es zu Paresen (-> Gyrus praecentralis) und Sensibilitätsstörungen (-> Gyrus postcentralis) im kontralateralen Bein kommen.
Die räumliche Organisation der motorischen Verarbeitung unterschiedlicher Körperteile im primären Motorcortex wird als motorischer Homunculus bezeichnet.
Häufige Fragen
- Was macht der Gyrus praecentralis?
- Was ist der Gyrus im Gehirn?
- Welche Gehirnhälfte ist für Motorik zuständig?
Der Gyrus praecentralis ist für die Steuerung bewusster motorischer Bewegungen verantwortlich. Er enthält den primären Motorcortex (M1), der Bewegungsbefehle initiiert und über die Pyramidenbahn an die Alpha-Motoneuronen im Rückenmark weiterleitet. Diese Verbindungen ermöglichen die gezielte Kontrolle von Muskeln und damit präzise Bewegungen. Zudem ist die motorische Verarbeitung im Gyrus praecentralis topografisch organisiert, was als motorischer Homunkulus bezeichnet wird.
Ein Gyrus ist eine aufgewölbte Hirnwindung an der Oberfläche des Gehirns, die durch Furchen (Sulci) voneinander abgegrenzt ist. Diese Struktur vergrößert die Hirnoberfläche und bietet mehr Raum für neuronale Verbindungen. Der Gyrus praecentralis ist ein besonders wichtiger Gyrus, da er die zentrale Steuerung der Willkürmotorik übernimmt. Solche Windungen sind bedeutend für die vielen Funktionen des Gehirns, von der Motorik bis zur sensorischen Verarbeitung.
Beide Gehirnhälften sind an der Motorik beteiligt, wobei jede Hemisphäre die Muskeln der gegenüberliegenden Körperhälfte steuert. Diese kreuzweise Verschaltung ist ein charakteristisches Merkmal der motorischen Steuerung. Der primäre Motorcortex im Gyrus praecentralis spielt dabei die zentrale Rolle, da er die Bewegungsbefehle für die Muskeln generiert. Schäden in einer Gehirnhälfte können daher motorische Einschränkungen auf der gegenüberliegenden Körperseite verursachen.
- Großhirn, Amboss, https://next.amboss.com/... (Abrufdatum: 17.01.2025)
- Zerebrale Syndrome, viamedici, https://viamedici.thieme.de/... (Abrufdatum: 17.01.2025)