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Der Handrücken (Dorsum manus) ist ein wesentlicher Bestandteil der Handanatomie und erfüllt schützende und sensorische Aufgaben. Auch in der klinischen Praxis spielt eine wichtige Rolle für die Blutentnahme. Der folgende Artikel stellt die Definition, Anatomie, Funktion sowie klinische Relevanz vor.
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Handrücken – Definition
Der Handrücken (lat. dorsum manus) ist die äußere Fläche der Hand und die Gegenseite der Handinnenfläche. Er erstreckt sich von der Handwurzel zu den Grundgelenken der Finger. Seine knöcherne Basis bilden größtenteils die Metacarpalknochen (Mittelhandknochen).
Handrücken – Anatomie
Anatomisch wird der Handrücken (Dorsum manus) hauptsächlich von den Metacarpalknochen (Mittelhandknochen) gestützt und bilden die knöcherne Grundlage der Handrückenseite. Unter der Haut befinden sich epifasziale Venen, die das Rete venosum dorsale manus bilden und in die Subcutis der Haut eingebettet liegen. Außerdem befinden sich die Sehnen der Unterarmextensoren, also die Streckmuskulatur der Finger ebenfalls im Handrückenbereich. Die Sehnen verlaufen teilweise in Sehnenscheiden und werden vom Retinaculum extensorum überzogen.
Das oberflächliche Venennetz, das am Dorsum manus sichtbar ist, mündet in die Vena cephalica und Vena basilica. Der Nervus radialis und der Nervus ulnaris innervieren den Handrücken.
Die Haut des Handrückens ist dünner als die Haut der Handinnenfläche und beinhaltet weniger Schweißdrüsen und Fettgewebe. Dies ist auch der Grund warum die Venen und Knochen hier stärker hervortreten.Dünne Haut
Handrücken – Funktion
Der Handrücken ist als Teil der Hand funktionell beteiligt an der Beweglichkeit der Hand. Er spielt aber vor allem eine Rolle beim Schutz der darunter liegenden Strukturen, wie Knochen, Sehnen und Gefäße. Außerdem ist das Dorsum manus Ort für Berührungs-, Druck- und Temperaturempfindung. Aufgrund der sensiblen Nervenendigungen spielt er eine wesentliche Rolle bei der Wahrnehmung äußerer Reize und dem Schutz vor Verletzungen.
Handrücken – Klinik
Aufgrund der gut sichtbaren Venen am Dorsum manus, ist dieser häufig Ort für Venenpunktionen bei Blutabnahmen oder intravenösen Infusionen. Dies nennt man auch periphere Venenpunktion, da die Punktion (Einstich) in eine periphere Körpervene durchgeführt wird.
Ein weiteres klinisches Bild, das das Dorsum manus betreffen kann ist ein Ödem. Aufgrund der oberflächlichen Venenstruktur kann es bei Herzerkrankungen, Niereninsuffizienz oder nach Verletzungen dort zu Schwellungen kommen. Das Dorsum-manus-Ödem wäre ein typisches Zeichen für Flüssigkeitsanlagerungen im Körper.
Häufige Fragen
- Was ist der Handrücken?
- Welche Funktion hat der Handrücken?
- Warum sieht man die Venen auf dem Handrücken so deutlich?
- Warum ist der Handrücken anfällig für Schwellungen?
Der Handrücken (lat. dorsum manus) ist die äußere, nach oben gerichtete Fläche der Hand, die sich von der Handwurzel bis zu den Fingergrundgelenken erstreckt. Er bildet das Gegenstück der Handinnenfläche.
Der Handrücken schützt die darunter liegenden Strukturen wie Knochen, Sehnen und Gefäße. Außerdem hat er eine sensorische Funktion, indem er Berührungen, Druck und Temperatur wahrnimmt.
Die Haut des Handrückens ist relativ dünn und enthält zudem weniger Fettgewebe als die Handinnenfläche, wodurch die epifaszialen Venen deutlich sichtbarer sind. Sie sind wichtig für die Blutzirkulation und dienen zusätzlich oft als Punktionsstelle für Blutentnahmen oder Infusionen.
Da die Haut des Handrückens dünn ist und viel lockeres Bindegewebe enthält, kann sich hier schnell Flüssigkeit ansammeln. Dies tritt beispielsweise nach Verletzungen, bei Entzündungen oder durch Herz- oder Nierenerkrankungen auf.
- Schünke, M., Schulte, E., & Schumacher, U. (2021). Anatomie des Menschen: Lehrbuch und Atlas: Allgemeine Anatomie und Bewegungssystem (3. Aufl.). Thieme Verlag.
- Standring, S. (Hrsg.). (2020). Gray’s Anatomy: The Anatomical Basis of Clinical Practice (42. Aufl.). Elsevier.