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Hypomochlion ist ein komplexer Begriff für eine mechanisches Phänomen. Alles wichtige dazu liefert dieser Artikel.
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Hypomochlion – Definition
Hypomochlion ist die griechische Bezeichnung für einen Angelpunkt. Dementsprechend stellt es gewissermaßen einen Dreh- oder Unterstützungspunkt eines Hebels dar. In der Medizin beziehungsweise Anatomie findet man diese funktionellen Strukturen in zwei verschiedenen Ausprägungen: als Bestandteil des Bewegungsapparates sowie in der Diagnostik / Therapeutik.
Hypomochlion – Physiologisches Vorkommen
Physiologisch besitzt der Körper Hypomochlions, um die Verlaufsrichtung von Sehnen, Bändern oder Muskeln zu ändern. In der Regel handelt es sich dabei um glatte Knochenkanten /-vorsprünge oder Sesambeine, die in die Sehnen der Muskeln eingelassen sind. Sie ermöglichen somit eine Kraftentfaltung des Muskels in verschiedenen Gelenkpositionen.
Beispiele
Ein typischer Vertreter ist etwa die Patella am Knie. Sie “arbeitet” sozusagen für den Quadrizeps: Indem durch die Patella die Sehne weiter vom Knochen entfernt wird, vergrößert sich der Hebelarm für den Muskel. Ein weiteres Beispiel eines physiologischen Hypomochlions ist das Os pisiforme an der Hand (in der Sehne des M. flexor carpi ulnaris).
Hypomochlion – Klinische Anwendung
Im Rahmen von diversen therapeutischen Manövern kann man ebenfalls den Begriff verwenden. Er umschreibt dabei eher einen Stemmpunkt beziehungsweise Widerlager, um beispielsweise für die Reposition eines ausgekugelten Gelenks Druck auf die entsprechende Körperstelle auszuüben.
Des Weiteren drückt beim natürlichen Geburtsvorgang der Kopf des Kindes auf die mütterliche Symphyse und ändert daraufhin seine Richtung. Daher kann man bei diesem Prozess die mütterliche Symphyse ebenfalls als Hypomochlion bezeichnen.
Häufige Fragen
- Ist ein Sesambein ein Hypomochlion?
- Ist die Patella ein Hypomochlion?
Ja, ein Sesambein ist ein Hypomochlion. Es dient als Umlenkrolle, die die Richtung der Kraftübertragung ändert und den Hebelarm der Muskeln verlängert. Außerdem vergrößert es den Abstand der Sehne zum Knochen, wodurch ebenfalls die Effizienz der Muskelbewegungen erhöht wird.
Ja, die Patella ist ein Hypomochlion. Sie dient als Umlenkrolle für die Sehne des Quadrizepsmuskels und verbessert so die Hebelwirkung und Effizienz der Kniestreckung.