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Das Innenohr ist komplexes Organ im menschlichen Ohr, das eine entscheidende Rolle für das Hörvermögen, die räumliche Orientierung und das Gleichgewicht spielt. In diesem Lexikonartikel gibt es alle wichtigen Fakten rund um Aufbau, Funktion und Erkrankungen des Innenohrs.
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Innenohr – Was ist das?
Das Innenohr stellt ein umfangreiches, labyrinthartiges System von flüssigkeitsgefüllten Hohlräumen dar. Es enthält neben dem Hörsinnesorgan (Cochlea / Schnecke) außerdem das Gleichgewichtsorgan sowie einen Teil des Hörnerven (Nervus vestibulocochlearis, XIII. Hirnnerv). Somit kommen dem Innenohr zwei wichtige Funktionen zu: Hören und Gleichgewichtssinn. Zu liegen kommt es in der Felsenbeinpyramide, ein Teil des Schläfenbeins des Schädels.
Innenohr – Anatomie und Aufbau
Das Innenohr besteht aus einem häutigen Labyrinth, welches wiederum in ein knöchernes Labyrinth eingebettet ist. Das häutige Labyrinth ist darüber hinaus mit einer kaliumreichen Flüssigkeit gefüllt, der Endolymphe. Umgeben wird es hingegen von der Perilymphe, dessen Zusammensetzung dem Liquor ähnelt. Zwei Anteile kann man anatomisch und funktionell im Innenohr voneinander unterscheiden: Cochlea und Vestibularapparat.
Cochlea
Die Gehörschnecke oder Cochlea ist über zwei Membranen (ovales und rundes Fenster) mit dem Mittelohr verbunden. Im ovalen Fenster wiederum ist die Fußplatte des Steigbügels eingebettet, wodurch Schallwellen auf die Flüssigkeit in der Schnecke übertragen werden können. Insgesamt handelt es sich bei der Cochlea um einen Gang, welcher sich 2,5 Mal um seine knöcherne Achse (Modiolus) windet. Sie besteht aus drei übereinander liegenden Schläuchen: Schneckengang (Ductus cochlearis) in der Mitte, darunter die Paukentreppe (Scala tympani), darüber die Vorhoftreppe (Scala vestibuli). Während der Ductus cochlearis mit Endolymphe gefüllt ist, befindet sich in den anderen beiden Strukturen Perilymphe.
Scala tympani und Ductus cochlearis sind über die Basilarmembran voneinander abgetrennt. Auf dieser Membran sitzt das eigentliche Hörorgan, das Corti-Organ, welches aus rund 25.000 Sinneszellen beziehungsweise Haarzellen besteht.
Vestibularapparat
Das Gleichgewichtsorgan (Vestibularapparat) besteht zum einen aus Sacculus und Utriculus, zwei mit Endolymphe gefüllte Bläschen. Beide gehören zum sogenannten “statischen System”. Sie besitzen jeweils ein verdichtetes Sinnesfeld mit Sinneszellen, das Macula-Organ. Die Haarsinneszellen an dieser Stelle ragen in eine gallertartige Membran, in welche Feine Kristalle (Otolithen) eingelagert sind.
Zum anderen gehören zum Vestibularapparat die Bogengänge. Jeder der drei Bogengänge (horizontal, frontal und vertikal) bildet einen ringförmigen Schlauch, ausgehend vom Utriculus. Die hier befindlichen Sinneszellen ragen mit ihren Härchen ebenfalls in eine gallertige Masse (Cupula).
Innenohr – Aufgaben und Funktion
Folgende wichtige Funktionen lassen sich dem Innenohr zuordnen:
- Hörfunktion: Umwandlung von Schallwellen in elektrische Nervensignale und Weiterleitung zum Gehirn
- Gleichgewichtsfunktion: Detektion von Informationen über Lage des Kopfes und Bewegungen des Körpers
- Raumorientierung: Wahrnehmung der Richtung von Schallquellen
Mögliche Erkrankungen und Probleme
Es gibt verschiedene Erkrankungen mit unterschiedlichem Ursprung, welche das Innenohr als solches betreffen können. Dazu gehören beispielsweise:
- Hörsturz
- Morbus Menière
- Schwindel
- Tinnitus
- Tumore (Vestibular-Schwannom)
- Tinnitius
- Ohr, https://next.amboss.com/... (Abrufdatum: 06.09.2023)