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Die Iris, welche auch als Regenbogenhaut bekannt ist, zählt zu den faszinierendsten und wichtigsten Strukturen des menschlichen Auges. So bestimmt sie nicht nur die Augenfarbe, sondern spielt auch bei der Steuerung des Lichteinfalls sowie der Regulation der Pupillengröße eine entscheidende Rolle. Die Regenbogenhaut gibt dem menschlichen Aussehen demnach sowohl einen gewissen Charakter, als auch die Fähigkeit den Einfall des Lichtes zu kontrollieren.
Doch was ist die Iris eigentlich genau? Wie ist sie aufgebaut und welche Funktionen übernimmt sie? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der folgende Beitrag und geht darüber hinaus auf die klinische Bedeutung der Regenbogenhaut ein.
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Iris (Regenbogenhaut) – Definition
Die Iris beziehungsweise Regenbogenhaut lässt sich als eine dünne, ringförmige und sichtbare Struktur im vorderen bis mittleren Bereich des Auges definieren. Sie liegt zwischen der vorderen und hinteren Augenkammer und stellt aufgrund ihrer Funktionen einen wichtigen Teil der Augenhaut dar.
Den Beinamen Regenbogenhaut erhält die Regenbogenhaut wegen der in ihr enthaltenen Pigmente, wodurch sie bei jedem Menschen eine individuelle Farbe annimmt.
Häufigkeit Augenfarben
Etwa 90 Prozent, und somit der Großteil aller Menschen, weisen eine bräunliche bis schwarze Färbung des Auges auf. Alle anderen Farben kommen hingegen nur bei den übrigen zehn Prozent der Bevölkerung vor. Da nur rund zwei Prozent aller Menschen eine grüne Iris besitzen, ist dies die seltenste Augenfarbe.
Iris (Regenbogenhaut) – Aufbau
Gemeinsam mit dem Ziliarkörper, welchen man in der medizinischen Fachsprache als corpus ciliare bezeichnet, und der Aderhaut (Choroidea) bildet die Iris die mittlere Augenhaut. Diese trägt in den Medizin den Namen „Tunica vasculosa“. Als bewegliche Trennwand grenzt sie somit die vordere Augenkammer von der hinteren Augenkammer ab.
Insgesamt ist die Iris zwischen 0,6 und 1,5 mm dick und an ihren Rändern mit dem corpus ciliare verbunden. Dabei besteht sie aus zwei dünnen Gewebeschichten, welche sich von der Iriswurzel bis hin zum Irisrand erstrecken. Die vordere der beiden Schichten enthält die für die Farbgebung verantwortlichen Pigmente, wohingegen die hintere Schicht primär aus glatter Muskulatur besteht. Letztere wird dementsprechend als Irismuskulatur bezeichnet.
In der Mitte der Regenbogenhaut ist eine nach außen schwarz erscheinende Pupillenöffnung zu finden. Durch diese kann das Kammerwasser aus der hinteren in die vordere Augenkammer abfließen. Auf diese Weise vermeidet der Körper, dass die Regenbogenhaut und die direkt darunter liegende Linse verkleben.
Muskulatur
Bei der Irismuskulatur lassen sich zwei verschiedene Muskeln voneinander unterscheiden – der zirkulär und der radiär verlaufende. Welche Funktion die beiden Muskeln besitzen und wie sie dabei aufgebaut sind:
Bezeichnung | Lage und Verlauf | Aufbau | Funktion |
Musculus sphincter pupillae | zirkulär, nahe am freien Pupillenrand verlaufend | besteht aus einem Netz von glatten Muskelzellen | Verengung der Pupille |
Musculus dilatator pupillae | radiär, am befestigten Rand der Iris verlaufend | besteht aus einer einschichtigen Lage von Muskelzellen | Erweiterung der Pupille |
Gefäßversorgung
Die Gefäßversorgung der Iris erfolgt über einige einstrahlende Arterien, wie die arteriae ciliares posterior longae und die arteriae ciliares anteriores, welche am Rand der Iris ein dichtes Netz aus Gefäßverbindungen, sogenannten Anastomosen, bilden. Aus diesem verlaufen dann wiederum weitere Gefäße radiär zum freien Pupillenrand.
Histologie
In erster Linie setzt sich die Regenbogenhaut aus glatten Muskelfasern, Epithelgewebe und aus einem stützenden, lockeren Bindegewebe, dem sogenannten Stroma, zusammen. Nach vorne hin ist die Regenbogenhaut von einer lückenhaften Schicht aus sogenannten Mesothelzellen überzogen, wohingegen auf der Rückseite ein zweischichtiges Pigmentepithel zu finden ist.
Das bindegewebige Stroma der Iris beherbergt zudem eine Vielzahl an verschiedenen Zelltypen, Gefäßen und Nerven sowie der wichtigen Irismuskulatur.
Iris (Regenbogenhaut) – Funktion
Die Hauptfunktion der Iris besteht darin, den Lichteinfall in das Auge zu regulieren. Hierzu fungiert sie wie die Blende einer Kamera, welche die Menge an einfallendem Licht steuert. Diesen Vorgang bezeichnet man als Adaption.
Die Iris weist zudem eine zentrale Öffnung, die Pupille, auf. Durch das Zusammenziehen und Entspannen der beiden Pupillenmuskeln kann die Regenbogenhaut den Durchmesser der Pupille verändern. Hierbei spricht man vom sogenannten Pupillenreflex.
Iris (Regenbogenhaut) – Klinische Bedeutung
Die Iris beziehungsweise Regenbogenhaut spielt bei der Diagnose und Behandlung verschiedener Augenerkrankungen, etwa in einer Augenklinik, eine wichtige Rolle. So kann unter anderem eine Auffälligkeit in der Farbe der Iris auf verschiedene Krankheitsbilder hinweisen. Ein Beispiel in diesem Zusammenhang sind Personen mit Albinismus. Sie weisen häufig nur eine geringe oder gar keine Pigmentierung in der Iris auf, wodurch diese sehr hell erscheint.
Des Weiteren können Störungen in der Irismuskultur zu Problemen wie dem Weitwinkelglaukom führen. Hierbei ist der Abfluss von Flüssigkeit in der Augenkammer gestört, wodurch es zu einem erhöhten Augeninnendruck kommt. Dies kann wiederum den Sehnerv schädigen und zu einem fortschreitenden Sehverlust führen.
Fehlt die Iris von Geburt an oder ist durch ein traumatisches Ereignis zerstört, ist das Auge einem erhöhten Lichteinfall ausgesetzt. Um dies zu beheben, kann eine künstliche Iris in das betroffene Auge implantiert werden.
Häufige Fragen
- Für was ist die Iris im Auge?
- Wieso ist die Iris farbig?
- Was ist die Iris?
Die Iris ist im Auge in erster Linie für die Anpassung des Lichteinfalls und die Bestimmung der individuellen Augenfarbe wichtig.
Die Iris erhält ihre Farbe von den im bindegewebigen Stroma vorkommenden Melanozyten. Hierbei handelt es sich um Zellen, welche das Pigment Melanin produzieren. Ist die Pigmentierung der Regenbogenhaut stark ausgeprägt, erscheinen die Augen beispielsweise braun.
Die Iris ist eine farbige ringförmige Struktur, welche einen Teil der mittleren Augenhaut bildet. Sie reguliert die Größe der Pupille und legt die individuelle Augenfarbe eines Menschen fest.