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Die Leberpforte, auch Portae hepatis genannt, ist eine zentrale Struktur der Leber und stellt den Ein- und Austrittspunkt für die Leitungsbahnen und damit der Portalen Trias dar. Was genau beinhaltet die Portale Trias und welche klinischen Bilder können die Leberpforte beeinflussen? Diese Frage behandelt der folgende Artikel, mit Definition, Anatomie und Klinik.
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Leberpforte – Definition
Die Leberpforte, oder lateinisch Porta hepatis, ist die Ein- und Austrittsstelle der hepatischen Leitungsbahnen, also des Ductus hepaticus communis, der Vena portae hepatis (Pfortader) und der Arteria hepatica propria. Sie befindet sich an der Leberunterseite zwischen dem Lobus caudatus und dem Lobus quadratus.
Leberpforte – Anatomie
Die Leberpforte ist ein transversal verlaufender Spalt, der etwa 5 Zentimeter lang ist und zwischen Lobus caudatus und Lobus quadratus liegt. Er trennt beide Leberlappen voneinander. In die Leberpforte treten die hepatischen Leitungsbahnen, also die portalen Trias in die Leber ein beziehungsweise aus. Dazu gehören:
- Gallengang (Ductus hepaticus communis): Der Gallengang führt die in der Leber produzierte Galle ab und leitet sie zum Ductus choledochus.
- Vena portae hepatis: Die Vene transportiert nährstoffreiches, aber sauerstoffarmes Blut aus dem Gastrointestinaltrakt und der Milz zur Leber.
- Arteria hepatica propria: Die Arterie liefert sauerstoffreiches Blut zur Leber und ist ein Ast des Truncus coeliacus.
Außerdem treten Lymphgefäße und Nervenfasern ein beziehungsweise aus.
Innerhalb der Leber teilt sich die Pfortader in zwei Hauptäste, den Ramus dexter und Ramus sinister. Sie transportieren Blut in die rechten und linken Leberlappen. Parallel dazu verlaufen die intrahepatischen Äste der Arteria hepatica propria und die Gallengänge.Binnenstruktur
Benachbarte Strukturen
Die Leberpforte wird von zwei Bändern eingefasst, dem Ligamentum hepatoduodenale und dem Ligamentum venosum. Das Ligamentum hepatoduodenale ist Teil des Omentum minus und enthält die genannten Hauptstrukturen der Leberpforte und verbindet die Leber mit dem Duodenum. Das Ligamentum venosum ist ein Überbleibsel des fetalen Ductus venosus, das dorsal der Leberpforte verläuft.
Leberpforte – Klinik
Im Bereich der Leberpforte kann es zu pathologischen Veränderungen kommen. Ein Beispiel ist die Pfortaderthrombose. Bei einer Verstopfung der Vena portae kann es zur portalen Hypertension kommen, die Ösophagusvarizen und Aszites nach sich ziehen kann.
Ein weiteres klinisches Bild ist die Gallengangserkrankung. Hier kann es durch eine Obstruktion des Ductus hepaticus communis, beispielsweise durch Gallensteine oder Tumoren zu einem Ikterus und Störungen des Gallenflusses kommen.
Bei Resektionen von Lebertumoren ist die Leberpforte ein wichtiger Angriffspunkt der Chirurgie. Moderne bildgebende Verfahren wie Ultraschall, CT und MRT sind bedeutend, um solche Pathologien der Leberpforte zu erkennen.
Therapeutisch wird sowohl minimal-invasiv als operativ eingegriffen. Techniken wie transjuguläre intrahepatische portosystemische Shuntanlagen (TIPS) gehören dabei zu den minimal-invasiven Eingriffen. Hepatektomien, also die vollständige Entfernung der Leber, gehören zu operativen Eingriffen bei malignen Erkrankungen und Lebertransplantationen. Die Leber wird bei letzterem komplett oder teilweise entfernt und durch eine neue Leber oder einen neuen Anteil der Leber ersetzt.
Häufige Fragen
- Was ist die Leberpforte und warum ist sie wichtig?
- Welche Strukturen passieren die Leberpforte?
- Welche Erkrankungen können die Leberpforte betreffen?
- Wie kann die Leberpforte diagnostisch untersucht werden?
Die Leberpforte oder auch Portae hepatis, ist ein transversal verlaufender Spalt der Leber, der beide Leberlappen voneinander trennt. Sie dient als Durchgangszone für wichtige Strukturen wie die Vena portae, die Arteria hepatica propria und die Gallengänge. Diese Strukturen ermöglichen den Blut- und Galletransport und sind essenziell für die Funktion der Leber.
Die Leberpforte wird von folgenden Strukturen durchquert: Vena portae hepatis, Arteria hepatica propria und Ductus hepaticus communis.
Pfortaderthrombose: Eine Verstopfung der Vena portae, kann zu portaler Hypertension führen.
Gallengangsobstruktion: Verursacht durch Gallengangssteine, Tumoren oder Entzündungen.
Tumore: In der Nähe der Leberpforte können Tumore Strukturen einengen.
Die Leberpforte kann mit bildgebenden verfahren untersucht werden, wie Ultraschall zur Darstellung des Blutflusses in der Vena portae und CT und MRT, für detaillierte Bilder der anatomischen Strukturen und mögliche Tumoren. Außerdem gibt es auch endoskopische Verfahren zur Untersuchung der Gallengänge beispielsweise.
- Schünke et al.: Prometheus Lernatlas der Anatomie: Innere Organe. 4. Auflage Thieme 2015
- Rassow et al.: Duale Reihe Biochemie. 2. Auflage Thieme 2008
- Leber, https://next.amboss.com/... (Abrufdatum 11.12.2024)