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Die Linse des menschlichen Auges ist eine komplexe Struktur, die eine entscheidende Rolle bei der Sehfähigkeit spielt. Als Komponente des optischen Systems des Auges ermöglicht jene die Fokussierung von Lichtstrahlen auf die Netzhaut. Für ein scharfes Sehen passt sich die Linse an Objekte in verschiedenen Entfernungen an. Darüber hinaus ist sie auch wichtig für die Farbwahrnehmung und schützt die Netzhaut vor schädlichen ultravioletten Strahlen.
Wie die Augenlinse aufgebaut ist und welche Aufgaben sie wahrnimmt sowie Informationen zu einigen Krankheitsbildern werden im Folgenden erklärt.
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Linse – Definition
Die Linse ist eine transparente, gewölbte Struktur im Auge, die eine entscheidende Rolle bei der Fokussierung von Licht auf die Netzhaut spielt. Sie liegt hinter der Pupille und ist von einer Kapsel umgeben. Umgeben ist die Augenlinse von Zonulafasern, die vom Ziliarmuskel ausgehen, mit dem Ziliarkörper verbunden. Sie kann ihre Form verändern, um die Brechung des Lichts zu steuern. Dadurch kann sie sich an Gegenstände in unterschiedlichen Entfernungen anpassen und eine klare, scharfe Sicht ermöglichen. Sie spielt auch eine wichtige Rolle bei der Farbwahrnehmung und der Filterung des Lichts, um die Netzhaut vor schädlichen Strahlen zu schützen.
Linse – Anatomie und Aufbau
Die Linse des menschlichen Auges hat eine längliche, ovale Form und ist von einer elastischen Kapsel umhüllt. Sie besteht aus spezialisierten Zellen, den Linsenfasern, die dicht gepackt sind und keine Zellkerne oder Organellen enthalten. Die Linsenfasern sind durch spezielle Verbindungen, sogenannte Nahtlinien, miteinander verbunden und bilden eine klare, transparente Struktur.
Zonulafasern umgeben die Augenlinse. Sie gehen vom Ziliarmuskel aus und sind an der Linsenkapsel befestigt. Diese Zonulafasern halten die Linse in Position, in der Mitte, und ermöglichen es ihr, ihre Form zu verändern. Der Ziliarmuskel ist daher auch für die Kontraktion und Entspannung der Zonulafasern verantwortlich.
Die Linse hat eine hohe Brechkraft und ist in der Lage, Licht zu bündeln, um es auf die Netzhaut zu fokussieren. Dies wird durch die unterschiedliche Brechung des Lichts an der vorderen und hinteren Oberfläche der Linse erreicht, die durch die unterschiedliche Krümmung und den Brechungsindex der Linse selbst beeinflusst wird.
Die Linse in Zahlen
- Durchmesser: etwa 9 – 10 mm
- Gewicht: etwa 0,25 Gramm
- Brechkraft: etwa 20 – 22 Dioptrien
- Dicke: variiert zwischen etwa 3,5 mm und 4,5 mm
- Transparenz: nahezu vollständig transparent und besteht zu etwa 65 – 75 % aus Wasser und zu etwa 25 – 35 % aus Proteinen
- Formänderung: Die Linse kann ihre Form ändern, um sich auf Objekte in unterschiedlichen Entfernungen einzustellen. Ihre maximale Krümmung beträgt etwa 10 mm, was einer Brechkraft von etwa 33 Dioptrien entspricht.
Linse – Funktion und Aufgaben
Die Linse des menschlichen Auges hat eine entscheidende Funktion bei der Fokussierung von Licht auf die Netzhaut, um klare Bilder zu erzeugen. Durch die Anpassung ihrer Form und Brechkraft ermöglicht die Linse es uns, Objekte in unterschiedlichen Entfernungen scharf zu sehen und eine klare Sicht zu haben.
Die wichtigsten Funktionen und Aufgaben sind im Einzelnen:
- Brechkraft: Sie ist ein wichtiger Teil des optischen Systems des Auges, das Lichtstrahlen bündelt und auf die Netzhaut projiziert. Durch die Krümmung der Vorder- und Rückseite der Linse wird das Licht so gebrochen, dass es auf einen kleinen Punkt auf der Netzhaut fokussiert wird.
- Akkommodation: Sie hat die Fähigkeit, ihre Form zu ändern, um sich auf Objekte in unterschiedlichen Entfernungen einzustellen. Wenn sich der Ziliarmuskel zusammenzieht, entspannen sich die Zonulafasern und die Linse wird dicker und runder, was zu einer Erhöhung der Brechkraft führt, um nahe Objekte scharf zu sehen. Wenn sich der Ziliarmuskel entspannt, werden die Zonulafasern angespannt und die Augenlinse wird flacher und dünner, was zu einer Abnahme der Brechkraft führt, um ferne Objekte scharf zu sehen.
- Klarheit: Sie ist transparent und ermöglicht es dem Licht, ungehindert durch das Auge zu passieren. Eine klare Linse ist entscheidend für die Erzeugung scharfer Bilder auf der Netzhaut.
Sammellinsen und Zerstreuungslinsen
Was bedeutet die Unterscheidung in Sammellinsen und Zerstreuungslinsen? Die beziehen sich auf die Linsenkrümmung, die sich auf die Brechung von Lichtstrahlen auswirkt. Das wiederum beeinflusst das Sehen der Umwelt.
Sammellinse (konvex): durchsichtig, nach außen gewölbt, Mitte dicker als am Rand, Brechwert immer negativ; Lichtstrahlen treffen auf die Linse und werden in Mitte gebündelt = Brennpunkt
Zerstreuungslinse (konkav): durchsichtig, nach innen gewölbt, Mitte dünner als am Rand, Brechwert immer negativ; Lichtstrahlen treffen auf Linse und werden nicht gebündelt, sondern gebrochen
Durch die Krümmung der Linse bricht Licht bei beiden Linsenarten zwei Mal (Eintritt und Austritt).
Brennweite = Abstand Brennpunkt und Linsenmitte, je kleiner die Brennweite desto größer die Brechung.
Bei einer Brille nutzt man diese Linsenarten, um eine Verkürzung (Weitsichtigkeit) bzw. Verlängerung (Kurzsichtigkeit) vom Augapfel auszugleichen. Denn durch die Linsenarten wird der Brennpunkt auf die Netzhaut verschoben.
Linse – Klinik
Die Linse des menschlichen Auges kann von verschiedenen Erkrankungen betroffen sein, die ihre Funktion und Struktur beeinträchtigen können. Außerdem kann eine Schädigung zu einer Beeinträchtigung der Sehfähigkeit führen. Es ist daher sehr wichtig, regelmäßige Augenuntersuchungen beim/bei der Augenarzt/-ärztin durchzuführen, um mögliche Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Spätestens wenn sich die Sehschärfe verändert, sollte ein/e Facharzt/-ärztin aufgesucht werden.
Einige der häufigsten Erkrankungen sind:
- Katarakt: Der Katarakt ist eine Erkrankung, bei der sich die Augenlinse trübt und die Sicht verschlechtert. Er ist eine der häufigsten Erkrankungen und kann durch Alterung, Verletzungen, Entzündungen oder bestimmte Medikamente verursacht werden.
- Angeborene Fehlbildungen: Sie können Sehstörungen verursachen. Zum Beispiel kann eine Augenlinse, die zu flach oder zu gewölbt ist, die Fähigkeit beeinträchtigen, Objekte in der Nähe oder in der Ferne zu sehen.
- Subluxation der Linse: Bei einer Subluxation, d.h. einer teilweisen Loslösung und Positionsveränderung, ist die Linse selbst nicht mehr richtig in Position und kann sich im Auge bewegen. Dies verursacht gelegentlich verschwommenes Sehen und andere Symptome.
- Linsenluxation: Bei einer Linsenluxation löst sich die Augenlinse vollständig aus ihrer Position und kann sich im schlimmsten Fall im Auge vollkommen frei bewegen. Dies bewirkt dann oft schwerwiegende Sehstörungen.
- Linsenverkrümmung: Das kann durch eine Veränderung der Krümmung oder Dicke der Augenlinse verursacht werden. Das verursacht eine Verzerrung der Sicht.
- Linsenentzündung: Entzündungen können die Linse beeinträchtigen und zu Sehstörungen führen. Das kann z.B. durch Infektionen, Fremdkörper, Überreizung, Verletzung oder andere Negativreize verursacht werden.
Häufige Fragen
- Welche Funktion hat die Linse im Auge?
- Wo im Auge befindet sich die Linse?
- Ist Glaskörper ein Synonym für Linse?
Die Linse im Auge ist eine transparente Struktur, die eine entscheidende Rolle bei der Fokussierung des Lichts auf die Netzhaut spielt. Wenn Licht ins Auge eintritt, passiert es Hornhaut und Pupille, bevor es von der Linse gebrochen und auf die Netzhaut fokussiert wird. Die Linse verändert ihre Form, um das Licht so zu brechen, dass es auf der Netzhaut ein scharfes Bild erzeugt. Dieser Vorgang heißt Akkommodation und ermöglicht es, Objekte in unterschiedlichen Entfernungen scharf zu sehen. Die Linse ist auch wichtig für die Farbwahrnehmung, da sie bestimmte Farben besser fokussieren kann als andere. Außerdem filtert sie das Licht, um ultraviolette Strahlen herauszufiltern und die Netzhaut zu schützen.
Die Linse befindet sich hinter der Pupille im Auge und ist von einer Kapsel umgeben. Sie liegt zwischen dem vorderen und hinteren Augenkammer und befindet sich in einer klaren, geleeartigen Substanz namens Glaskörper. Sie ist durch Zonulafasern mit dem Ziliarkörper verbunden. Diese Zonulafasern ermöglichen es der Linse, ihre Form zu verändern, um sich an Objekte in verschiedenen Entfernungen anzupassen. Die Position und Form der Linse im Auge kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, wie z.B. das Alter, Erkrankungen oder Medikamente.
Nein. Der Glaskörper ist eine klare, geleeartige Substanz, die den größten Teil des Auges ausfüllt und sich hinter der Linse befindet. Er erstreckt sich vom hinteren Teil des Augapfels bis zur Netzhaut und besteht hauptsächlich aus Wasser und Kollagenfasern. Der Glaskörper hat verschiedene Funktionen, wie z.B. die Stabilisierung des Augapfels, die Aufrechterhaltung des Augeninneren, die Unterstützung der Netzhaut und die Brechung des Lichts auf dem Weg zur Netzhaut. Im Gegensatz dazu hat die Linse eine spezialisierte Funktion, nämlich die Fokussierung des Lichts auf die Netzhaut. Obwohl der Glaskörper und die Linse unterschiedliche Funktionen haben, interagieren sie miteinander: Wenn sich z.B. die Linse an verschiedene Entfernungen anpasst, verändert sich auch die Position des Glaskörpers im Auge.
1. Augenpraxisklinik, Glossar, Linse, https://augenpraxisklinik.com/... (Abrufdatum: 23.05.2023).
2. Blickcheck, Auge, Aufbau Augenlinse, https://www.blickcheck.de/... (Abrufdatum: 23.05.2023).
3. Leading medicine guide, Erkrankungen der Augenlinse, https://www.leading-medicine-guide.com/... (Abrufdatum: 23.05.2023).
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