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Der Mittelfuß, auch als Metatarsus bekannt, ist eine zentrale Struktur des menschlichen Fußes, die aus fünf langen Knochen besteht. Diese Region des Fußes spielt eine wesentliche Rolle bei der Aufrechterhaltung von Stabilität und Flexibilität während des Gehens und Laufens. In diesem Artikel werden die Anatomie, Funktion und häufige Probleme des Mittelfußes untersucht.
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Mittelfuß – Definition
Der Mittelfuß (Metatarsus) ist der mittlere Abschnitt des Fußes und besteht aus fünf langen Knochen, die als Metatarsalknochen bezeichnet werden. Diese Knochen verbinden die Fußwurzelknochen (Tarsalknochen) mit den Zehenknochen (Phalangen).
Mittelfuß – Anatomie
Der Fuß kann grob in drei Abschnitte eingeteilt werden: den Tarsus mit seinen Fußwurzelknochen, den Metatarsus mit seinen Mittelfußknochen und den Antetarsus (Vorfuß) mit seinen Zehenknochen. Im Folgenden soll es um die anatomischen Strukturen gehen, die sich im Bereich des Metatarsus befinden und dort verlaufen.
Knochen und Gelenke
Die Knochen des Mittelfußes sind die fünf Ossa metatarsi. Ein solcher Knochen hat eine Basis, die mit den Fußwurzelknochen das Tarsometatarsalgelenk bildet und ein Knochenkopf, der mit den Zehenknochen artikuliert. Zwischen beiden Strukturen befindet sich der Knochenkörper, der beide miteinander verbindet. Die Basen der Knochen verbinden sich untereinander zu den Intermetatarsalgelenken.
Das Tarsometatarsalgelenk ist fixiert durch die Ligamanta tarsometatarsalia und plantaria sowie die Ligamenta cuneometatarsalia interossea. Es handelt sich außerdem um den Gelenktyp einer Amphiarthrose, also einem Gelenk, das kaum zur Beweglichkeit beiträgt.
Tarsometatarsalgelenk
Genau genommen artikulieren die Metatarsalknochen I bis III mit den Ossa cuneiformia der proximalen Reihe der Fußwurzel. Die Ossa metatarsi IV und V verbinden sich mit dem Würfelbein (Os cuboideum).
Weitere Amphiarthrosen sind sie Intermetatarsalgelenke, da sie über die Ligamenta metatarsalia dorsalia, plantaria und interossea straff fixiert sind.
Die Gelenklinie, die zwischen den Mittelfußknochen und den Fußwurzelknochen verläuft, heißt Lisfranc-Gelenklinie. Sie wurde nach dem französischen Militärarzt Jaques Lisfranc benannt, da an ihr häufig Fußamputationen durchgeführt wurden.
Muskulatur
Die Muskeln am Fuß, die auch über den Mittelfuß laufen und deren Gelenke bewegen, werden in Muskellogen geordnet:
- Fußrückenmuskulatur
- Großzehenloge
- Mittelloge
- Kleinzehenloge
Leitungsbahnen
Aus der Arteria tibialis anterior geht am Fußrücken die Arteria dorsalis pedis hervor. An ihr kann man einen Puls ertasten. Sie gibt im Bereich des Mittelfußes die Arteriae metatarsales dorsales ab, die den Metatarsus auf der Fußrückenseite versorgen. Auf der Seite der Fußsohle übernehmen die Arteriae plantaris medialis und lateralis die Versorgung, die der Arteria tibialis posterior des Unterschenkels entspringen.
Zwischen den Köpfen der Metatarsalknochen auf der Seite der Fußsohle verlaufen die Nervi digitales plantares communes, die aus den Nervi plantares medialis und lateralis hervorgehen. Der Nervus fibularis profundus (peroneus profundus) geht am proximalen Unterschenkel aus dem Nervus fiblularis communis hervor, der wiederum ein Ast des Nervus ischiadicus ist. Der Nervus fibularis profundus zieht am Fußrücken bis in den Mittelfuß und innerviert sensibel die Haut zwischen Hallux (Großzehe) und zweiter Zehe. Wegen dieser markanten Position, erhält er oft den Spitznamen Flip-Flop-Nerv. Der Nervus saphenus versorgt die mediale Seite des Mittelfußes sensibel. Die Haut des Mittelfußrückens wird durch den Nervus fibluaris superficialis sensibel innerviert.
Mittelfuß – Funktion
Aktiv bewegt durch die Fußmuskulatur werden eher die Zehengrundgelenke. Sie können eine Extension/Streckung und eine Flexion/Beugung der Zehen unterstützen. Das Tarsometatarsalgelenk dient eher der Abfederung und Anpassung der kleinen Knochen bei Gehbewegungen. Da es funktionelle Kugelgelenke sind, können sie auch um eine zweite Achse die Bewegung der Abduktion und Adduktion der Zehen ermöglichen. Die Intermetatarsalgelenke verwringen den Fuß bei Supinations- oder Pronationsbewegungen.
Mittelfuß – Klinik
In einem klinischen Kontext sind verschiedene Aspekte des Mittelfußes für die Entstehung von Schmerzen in diesem Bereich relevant, da er anfällig für diverse Verletzungen und Erkrankungen ist. Häufige Probleme umfassen Mittelfußfrakturen, die durch Traumata oder Stressbelastungen entstehen, sowie Überlastungssyndrome wie die Metatarsalgie, bei der es zu Schmerzen und Entzündungen im Mittelfußbereich kommt.
Bei der Mittelfußfraktur brechen ein oder mehrere der fünf Mittelfußknochen. Eine wichtige Fragestellung bei der Diagnostik ist die Mitbeiteiligung eines Gelenks – zum Beispiel das Lisfranc-Gelenk.
Eine Metatarsalgie ist das Morton Neurom und es zeichnet sich durch schmerzhafte Schwellungen der Nervi digitales plantares communes aus, die zwischen den Köpfen der Metatarsalknochen verlaufen. Die Kompression in diesem doch sehr engen Bereich verursacht die Schmerzen im Mittelfuß. Es lässt sich vor allem bei Sportlern beobachten und dabei sind Frauen wesentlich häufiger betroffen als Männer. Therapeutisch kommen konservative sowie operative Maßnahmen in Frage.
Häufige Fragen
- Welche Gelenke bildet der Mittelfuß?
- Welche Nerven verlaufen im Mittelfuß?
- Warum kann der Mittelfuß schmerzen?
Der Mittelfuß bildet mehrere Gelenke, die für die Stabilität und Beweglichkeit des Fußes entscheidend sind. Die Tarsometatarsalgelenke verbinden die Metatarsalknochen mit den Fußwurzelknochen. Die Intermetatarsalgelenke befinden sich zwischen den Basisenden der Metatarsalknochen. Schließlich verbinden die Metatarsophalangealgelenke die Metatarsalknochen mit den Zehenknochen und sind für die Zehenbewegungen beim Gehen und Laufen von großer Bedeutung.
Im Mittelfuß verlaufen mehrere wichtige Nerven, die sowohl sensorische als auch motorische Funktionen erfüllen. Der Nervus plantaris medialis und der Nervus plantaris lateralis sind Äste des Nervus tibialis und versorgen die Plantarseite des Fußes sowie die Zehen. Der Nervus fibularis superficialis verläuft entlang des Fußrückens und innerviert die Haut und einige kurze Muskeln. Zusätzlich versorgt der Nervus saphenus die mediale Seite des Fußes. Diese Nerven sind entscheidend für die Empfindung und Beweglichkeit des Mittelfußes.
Stressfrakturen sind häufig bei Sportlern oder Personen, die intensiv trainieren, da wiederholte Belastungen zu Rissen in den Metatarsalknochen führen können. Metatarsalgie, ein Überlastungssyndrom, kann Schmerzen und Entzündungen aufgrund einer ungleichmäßigen Gewichtsverteilung oder Fußfehlstellungen verursachen. Nervenprobleme wie das Morton-Neurom resultieren aus Kompressionen und Reizungen der Nerven. Die Behandlung variiert je nach Ursache und reicht von konservativen Maßnahmen bis zu chirurgischen Eingriffen.
- Fuß und Sprunggelenk, https://next.amboss.com/... (Abrufdatum: 06.08.2024)
- Leitungsbahnen der UE, https://next.amboss.com/... (Abrufdatum: 06.08.2024)
- Munir U, Tafti D, Morgan S. Morton Neuroma. 2023 May 22. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2024 Jan–. PMID: 29262171.