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Eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Erregern spielen die Monozyten, eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen. Sie dienen als erste Verteidigungslinie gegen Infektionen und tragen zur Immunregulation bei. Im Folgenden wird die Funktion und Bedeutung der Monozyten genauer erläutert.
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Monozyten – Definition
Monozyten sind eine Art von weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und gehören zu den größten Zellen des Immunsystems. Sie spielen eine zentrale Rolle in der Immunabwehr, indem sie in Gewebe eindringen und sich dort zu Makrophagen oder auch bestimmte Subpopulationen dendritischer Zellen weiterentwickeln.
Monozyten – Aufbau
Mit 12 bis 20 Mikrometern Durchmesser sind Monozyten die größten Vertreter der Leukozyten. Sie machen einen Bestandteil von etwa zwei bis sechs Prozent der Leukozyten im Blut aus. Im Zytoplasma findet man einige Lysosomen. In den allermeisten Fällen besitzen sie einen nierenförmigen Zellkern, der nicht segmentiert vorliegt.
Monopoese
Die Entwicklung von Monozyten wird als Monopoese bezeichnet. Eine myeloische Vorläuferzelle entwickelt sich über eine Zwischenstufe im Knochenmark zum Monoblasten, der ersten Vorläuferzellen des Monozyten. Der Monoblast differenziert zum Promonozyt, der sich wiederum zum reifen Monozyten entwickelt. Dieser Prozess dauert etwa acht Tage und wird durch Hormone in Gang gesetzt. Ein sehr wichtiges Hormon in diesem Zusammenhang ist M-CSF (Macrophage colony stimulating factor).
Monozyten – Funktion
Monozyten zirkulieren nur kurz, circa ein Tag, im Blut, bevor sie im Gewebe zu Makrophagen oder manchen Arten von dendritischen Zellen differenzieren. Aber auch sie können Krankheitserreger und Zelltrümmer durch Phagozytose beseitigen, andere Immunzellen durch Antigenpräsentation aktivieren und Entzündungen durch die Freisetzung von Botenstoffen regulieren.
Differenzierung von Monozyten
Monozyten sind nicht enddifferenziert. Nachdem sie in das entzündete Gewebe migrieren, differenzieren sie sich zu Makrophagen, die dort ihre Phagozytose-Funktion ausüben können.
Monozyten – Erkrankungen
Eine erhöhte Anzahl an Monozyten im Blut wird als Monozytose bezeichnet. Sie kann Ausdruck chronischer Infektionen oder von Autoimmunerkrankungen sein. Auch bei gewissen Arten der Leukämie kann die Zahl der Monozyten erhöht sein. Dagegen kommt eine erniedrigte Zahl an Monozyten im Blut (Monozytopenie) bei Störungen der Blutbildung oder Knochenmarkserkrankungen vor.
Das MonoMAC-Syndrom ist eine solche Knochenmarkserkrankung, bei der eine Monozytopenie zu beobachten ist. Es führt zu einer Anfälligkeit für Infektionen mit dem Mykobakterium avium Komplex (MAC), deren Erreger unter anderem eine Tuberkulose auslösen können.
Häufige Fragen
- Wie unterscheiden sich Monozyten von anderen weißen Blutkörperchen?
- Welche Funktion haben Monozyten?
- Welche Monozytenwerte sind normal?
- Was bedeutet ein erhöhter Monozytenwert (Monozytose)?
- Was sind mögliche Ursachen für niedrige Monozytenwerte (Monozytopenie)?
Monozyten zirkulieren im Blut und wandern bei Bedarf ins Gewebe, wo sie sich zu Makrophagen oder dendritischen Zellen differenzieren, um das Immunsystem zu unterstützen. Im Vergleich zu anderen Leukozyten wie Granulozyten und Lymphozyten sind sie weniger zahlreich und haben eine längere Lebensdauer.
Monozyten sind für die Phagozytose von Krankheitserregern, Abfallstoffen und toten Zellen zuständig. Sie spielen eine Schlüsselrolle im angeborenen Immunsystem und können sich in Makrophagen oder dendritische Zellen differenzieren, um das Immunsystem weiter zu unterstützen und Entzündungsprozesse zu regulieren.
Die normalen Werte für Monozyten im Blut variieren je nach Labor und den verwendeten Referenzbereichen, liegen jedoch typischerweise bei einem Monozytenanteil von etwa 2-8% der gesamten weißen Blutkörperchen. Absolut ausgedrückt sind das etwa 200-800 Monozyten pro Mikroliter Blut.
Ein erhöhter Monozytenwert (Monozytose) deutet darauf hin, dass der Körper auf eine Infektion, Entzündung oder andere gesundheitliche Probleme reagiert.
Eine Monozytopenie (niedrige Monozytenwerte) kann durch Knochenmarkstörungen, akute Infektionen, Chemotherapie, Kortikosteroidtherapie oder bestimmte Erbkrankheiten verursacht werden. Sie weist auf eine reduzierte Produktion oder einen erhöhten Abbau von Monozyten hin.
- Lüllmann-Rauch, Renate: Taschenlehrbuch Histologie, Thieme, 6. Auflage, 2019
- Löffler/Petrides: Biochemie und Pathobiochemie, Springer, 10. Auflage