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Einmal kurz nicht aufgepasst, die Tischkante übersehen und zack: Der Musikantenknochen schmettert ein Solo, bei dem der ganze Arm mitschwingt. Schmerzen, Kribbeln, Taubheit – eher ungewöhnliche Musikinstrumente sind das. Doch hinter dem Dirigenten dieser Beschwerden versteckt sich nicht mal ein Knochen, sondern vielmehr ein Nerv. Was der Musikantenknochen genau ist und warum er so unglaublich unangenehm schmerzen kann, erklärt dieser Artikel.
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Was ist der Musikantenknochen?
“Musikantenknochen” ist eine redensartliche Bezeichnung für ein Gebiet an der Innenseite des Ellbogens. Stößt man sich hier an, folgen die typischen, einschießenden Schmerzen in Unterarm und Hand. Allerdings handelt es sich bei der auslösenden Struktur gar nicht um einen Knochen, sondern vielmehr um einen Nerven, der Nervus ulnaris.
Der Nervus ulnaris zieht in seinem natürlichen Verlauf von der medialen Seite des Bizeps um den medialen Epikondylus des Humerus herum. Hierbei ist der Nerv in eine Knochenrinne gebettet, der Sulcus nervi ulnaris. Da diese Rinne jedoch nach oben hin offen ist, läuft der Nervus ulnaris an dieser Stelle ungeschützt direkt unter der Haut entlang. Ein Anstoßen führt dementsprechend zu einer direkten Nervenreizung.
Schmerzen am Musikantenknochen
Durch seine ungeschützte Lage am medialen Ellbogen ist der Nervus ulnaris ein leichtes Opfer für harte Kanten, an denen man sich anstößt. Nerven an sich sind jedoch eigentlich überhaupt nicht schmerzempfindlich. Warum tut es dann weh?
Der Nervus ulnaris wird durch den mechanischen Druck gereizt und somit aktiviert. Dadurch kommt eine Art Überreaktion zustande, denn dem Gehirn wird das Signal gesendet, dass Schmerzen im gesamten Bereich auftreten, für die der Nerv sensibel zuständig ist. In der Folge entsteht ein plötzlich einschießendes Gefühl von Schmerz, Kribbeln und Taubheit vom Ellbogen bis in das endständige Innervationsgebiet des Nervus ulnaris (Handkante, kleiner Finger, Ringfinger, Rückseite Mittelfinger). Da es sich jedoch bei diesem Signal um einen Fehlalarm handelt, lassen die Symptome des Musikantenknochens nach kurzer Zeit schon wieder nach.
Kubitaltunnelsyndrom
Bleibt es nicht bei einem einmaligen Anstoßen des Nervus ulnaris, sondern wird dieser chronisch gereizt, kann es zum sogenannten "Kubitaltunnelsyndrom" kommen. Die entsprechenden Symptome bestehen dann über einen längeren Zeitraum. Mögliche Auslöser sind beispielsweise Wurfsportarten, Verrenkungen im Gelenk oder beruflich bedingte Belastungen.
Häufige Fragen
- Warum heißt der Musikantenknochen so?
- Wie heißt der Musikantenknochen wirklich?
- Was kann passieren wenn man sich den Musikantenknochen stößt?
Der Musikantenknochen, bekannt für das kribbelnde oder schmerzende Gefühl, wenn man sich stößt, wird umgangssprachlich so genannt, weil das Gefühl dem eines elektrischen Schlags ähnelt, was als humorvolle Anspielung auf die Reaktion eines ungeschickten Musikanten beim Spielen eines Instruments gesehen werden kann. Medizinisch ist es der Nervus ulnaris, der nahe der Hautoberfläche am Ellenbogen verläuft und bei Druck diese unverwechselbaren Empfindungen auslöst.
Der sogenannte Musikantenknochen ist eigentlich kein Knochen, sondern bezieht sich auf den Nervus ulnaris, der am Ellenbogen entlangläuft. Wenn dieser Nerv durch Stoßen oder Drücken gereizt wird, entstehen die bekannten kribbelnden oder schmerzhaften Empfindungen.
Beim Stoßen des Musikantenknochens, also des Nervus ulnaris am medialen Ellenbogen, kann es zu einem intensiven, kribbelnden Schmerz kommen, der oft als elektrischer Schlag beschrieben wird. Das plötzlich einschießende Gefühl von Schmerz, Kribbeln und Taubheit erstreckt sich vom Ellbogen bis in das endständige Innervationsgebiet des Nervus ulnaris (Handkante, kleiner Finger, Ringfinger, Rückseite Mittelfinger). In den meisten Fällen ist dieser Schmerz nur vorübergehend, aber bei starken oder wiederholten Stößen kann es zu einer längeren Beeinträchtigung der Nervenfunktion kommen.
- Leitungsbahnen der oberen Extremität, https://next.amboss.com/... (Abrufdatum: 19.03.2024)
- Nerven der oberen Extremität (Plexus brachialis), https://viamedici.thieme.de/... (Abrufdatum: 19.03.2024)