Inhaltsverzeichnis
Das Putamen agiert bei komplexen Bewegungsabläufen unauffällig im Hintergrund. Trotz seiner unscheinbaren Größe übernimmt es entscheidende Aufgaben in der Steuerung und Koordination motorischer Prozesse. Seine enge Verbindung mit anderen Basalganglien macht es zu einem wichtigen Knotenpunkt im neuronalen Netzwerk, der die Feinabstimmung von Bewegungen ermöglicht.
Inhaltsverzeichnis
Putamen – Definition
Das Putamen ist ein paarig angelegtes Kerngebiet des Großhirns, das eine zentrale Rolle in der Motoriksteuerung spielt. Es bildet zusammen mit dem Nucleus caudatus das Striatum, das als Haupteingang der Basalganglien fungiert. Diese Strukturen gehören zum extrapyramidalmotorischen System und sind essenziell für die Steuerung der Willkürmotorik.
Nucleus lentiformis (Linsenkern)
Putamen und Globus pallidus werden häufig zusammen als Nucleus lentiformis bezeichnet. Dementsprechend trägt das ersteres auch den Beinamen "Äußerer Linsenkern".
Putamen – Anatomie und Lage
Das Putamen ist nierenförmig und befindet sich basal des Nucleus caudatus und lateral des Globus pallidus. Es liegt parallel zum Claustrum, von dem es durch die Capsula externa getrennt ist. Der obere Pol befindet sich an der Konvergenzstelle zwischen Capsula interna und Capsula externa. Zudem befindet es sich auf gleicher Höhe wie das Marklager der Inselrinde.
Putamen – Funktion
Funktionell ist das Putamen ein wesentlicher Bestandteil des Striatums und projiziert Signale an den Globus pallidus medialis sowie die Substantia nigra. Es enthält GABAerge, inhibitorische Projektionsneurone sowie cholinerge Interneurone, die entscheidend für die Signalverarbeitung sind. Der äußere Linsenkern spielt zwar eine wichtige Rolle bei der Programmierung motorischer Bewegungen, gibt jedoch selbst keine motorischen Impulse ab. Es agiert vielmehr als Vermittler in komplexen neuronalen Netzwerken, die für die Planung und Koordination von Bewegungen verantwortlich sind.
Erkrankungen Putamen
Die Atrophie des Putamens ist mit motorischen Störungen verbunden, wie sie beispielsweise bei Chorea Huntington, degenerativer Demenz wie der Alzheimer-Krankheit oder dem Parkinson-Syndrom auftreten.
Häufige Fragen
- Was ist das Putamen?
- Welche Funktion haben Nucleus caudatus und Putamen?
- Ist Putamen weiße oder graue Substanz?
- Welche Krankheit betrifft das Putamen?
Das Putamen ist ein paarig angelegtes Kerngebiet des Großhirns und ein zentraler Bestandteil der Basalganglien. Zusammen mit dem Nucleus caudatus bildet es das Striatum, das den Haupteingang für Informationen in die Basalganglien darstellt. Es gehört zum extrapyramidalmotorischen System und spielt eine entscheidende Rolle bei der Steuerung und Koordination motorischer Bewegungen.
Der Nucleus caudatus und das Putamen bilden das Striatum und dienen als Haupteingang der Basalganglien. Sie sind essenziell für die Programmierung, Feinabstimmung und Koordination motorischer Bewegungen. Gemeinsam verarbeiten sie neuronale Signale und leiten diese an andere Teile der Basalganglien weiter, ohne selbst motorische Impulse auszusenden.
Das Putamen gehört zur grauen Substanz, da es aus neuronalen Zellkörpern besteht. Es ist Teil der subkortikalen Kerngebiete des Gehirns und spielt eine wichtige Rolle in der Signalverarbeitung innerhalb der Basalganglien.
Das Putamen ist häufig von Parkinson betroffen, einer neurodegenerativen Erkrankung, bei der die Funktion der Basalganglien gestört ist. Auch bei Chorea Huntington oder anderen Bewegungsstörungen können Schädigungen im Bereich des Putamens auftreten. Solche Erkrankungen führen zu typischen motorischen Symptomen wie Zittern, Steifheit oder unkontrollierten Bewegungen.
- Neuroanatomy Putamen, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/... (Abrufdatum: 21.01.2025)
- Großhirn, Amboss, https://next.amboss.com/... (Abrufdatum: 21.01.2025)