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Die Schleimbeutel der Schulter sind wichtige Strukturen, die eine bedeutende Rolle bei der Funktion des Schultergelenks spielen und ebenfalls wichtig für die Bewegung des Gelenks sind. Besonders klar wird ihre Bedeutung, wenn es zu einer Entzündung kommt und sie Schmerzen verursachen. In diesem Artikel geht es um solche Schmerzen, die auftreten können sowie die Anatomie und Funktion der Schleimbeutel der Schulter.
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Schleimbeutel Schulter – Definition
Ein Schleimbeutel (Bursa) der Schulter ist im Allgemeinen ein kleiner mit Synovialflüssigkeit gefüllter Gewebesack, der sich in der Nähe von Gelenken befindet.In der Schulter befinden sich mehrere solcher Schleimbeutel, die als Polster dienen und für eine Verminderung von Reibung und Druck sorgen. Somit wird eine geschmeidige Bewegung der Schultergelenke ermöglicht und ein Schutz vor Verletzungen gewährt.
Schleimbeutel Schulter – Anatomie
In der Schulter gibt es folgende wichtige Schleimbeutel:
- Bursa subacromialis: Sie befindet sich im Spatium subacromiale und trennt die Sehne des Musculus supraspinatus vom Akromion und dem Ligamentum coracoacromiale und dem Musculus deltoideus, die über ihm liegen.
- Bursa subdeltoidea: Sie liegt im Spatium subdeltoideum der Schulterregion zwischen der Gelenkkapsel des Schultergelenks und dem Musculus deltoideus.
- Bursa subcoracoidea: Sie liegt unter dem Processus coracoideus.
- Bursa subtendinea musculi subscapularis: Diese Bursa befindet sich unter dem Musculus subscapularis, einem Muskel der Rotatorenmanschette und wird auch als Recessus subscapularis bezeichnet.
Größter Schleimbeutel des menschlichen Körpers
Die Bursa subacromialis ist der größte Schleimbeutel im menschlichen Körper. Sie ist besonders groß und wichtig, da sie eine wichtige Rolle bei der Reduktion der Reibung und der Funktionalität der Schulter spielt.
Oft wird die Bursa subacromialis und die angrenzende Bursa subdeltoidea als getrennt gesehen. Sie stellen aber eine funktionelle Einheit dar, da sie in den meisten Fällen miteinander verbunden sind und keine Trennung nachzuweisen ist.
Die Bursa subcoracoidea liegt direkt unter dem Processus coracoideus als Reserveraum der Gelenkhöhle des Schultergelenks. Sie grenzt medial an die Bursa subtendinea musculu subscapularis und distal an die Facies articularis des Humeruskopfes (Caput humeri). Sie kommuniziert zudem mit der Gelenkhöhle.
Unter der Sehne des Musculus subscapularis befindet sich die Bursa subtendinea musculi subscapularis. Sie kommuniziert durch eine Öffnung zwischen dem Ligamentum glenohumerale superius, ein schmales dünnes Band des Schultergelenks, und dem Ligamentum glenohumerale medium, auch ein Band des Schultergelenks, mit der Gelenkkapsel. Man nennt diese Gelenkkapsel das sogenannte Weitbrecht-Foramen.
Schleimbeutel Schulter – Funktion
Die Hauptfunktion der Schleimbeutel der Schulter ist es die Reibung zwischen den beweglichen Strukturen der Schulter zu minimieren. Die in ihnen enthaltene Flüssigkeit sorgt für eine gleichmäßigere Druckverteilung und hilft Gewebeschäden zu verhindern. Sie wirken als eine Art Puffer zwischen den Knochen, Sehnen und Muskeln und schützen und erleichtern somit die Beweglichkeit des Schultergelenks. Zudem tragen sie zur Ernährung der umliegenden Gewebe bei, indem sie Synovialflüssigkeit produzieren.
Schleimbeutel Schulter – Schmerzen und Klinik
Schleimbeutel können sich entzünden, dieser Zustand wird als Bursitis bezeichnet. Durch mechanische Belastung, übermäßige Bewegungen oder auch Erkrankungen wie die rheumatoide Arthritis kommt es relativ häufig zu Entzündungen der Bursa.
Symptome einer Bursitis umfassen
- Schmerzen beim Heben des Armes
- Schwellungen, Rötungen, Überwärmungen
- eingeschränkte Beweglichkeit der Schulter
- nächtliche Schulterschmerzen beim Liegen auf der betroffenen seite
- verminderte Muskelkraft
- ausstrahlende Schmerzen in den Oberarm oder Ellenbogen.
Je nach Intensität der Schulterschmerzen gibt es verschiedene Therapieansätze einer Bursitis. Bei der Bursitis subacromialis beispielsweise kann die Behandlung zunächst konservativ durch örtlich betäubende Mittel und Kortisoninjektionen stattfinden sowie durch die Gabe von entzündungshemmenden Medikamenten, die den Schmerz lindern. Außerdem ist es hilfreich die Schulter mit Kühlpacks zu behandeln, da dies ebenfalls die Schmerzen lindert und Entzündungen entgegenwirkt. Eine physiotherapeutische Behandlung wirkt einer Schultereinsteifung entgegen.
Halten die Schmerzen trotz konservativer Behandlung noch immer an, so muss operiert werden. Durch eine arthroskopische Entfernung des Schleimbeutels, kann ebenfalls die Sehne des Musculus supraspinatus von Verkalkungen befreit werden und es können Bereiche des Schulterdachs (Akromion) bei Schulterenge abgetragen werden. So wird auch einem erneuten Vorkommen einer Bursitits entgegengewirkt. Ist der Schleimbeutel entfernt, kann er sich innerhalb kurzer Zeit wieder regenerieren.
Häufige Fragen
- Wie viele Schleimbeutel hat die Schulter?
- Was tut man bei einer Schleimbeutelentzündung an der Schulter?
- Wie lange ist man nach einer Schleimbeutelentzündung krank?
Die Schulter besitzt 4 Schleimbeutel. Dazu gehören die Bursa subacromialis, Bursa subdeltoidea, Buraa subcoracoidea und Bursa subtendinea musculi subscapularis.
Bei Einer Schleimbeutelentzündung ist es wichtig die Schulter zu schonen. Bei der konservativen Therapie wird mit örtlich betäubenden Mittel und Kortisoninjektionen sowie durch die Gabe von entzündungshemmenden Medikamenten, die den Schmerz lindern,behandelt. Außerdem ist es hilfreich die Schulter mit Kühlpacks zu kühlen, um einer Entzündung entgegen zu wirken. Des weiteren hilft Physiotherapie.
Halten die Schmerzen trotz konservativer Behandlung noch immer an, so muss operiert werden. Durch eine arthroskopische Entfernung des Schleimbeutels, kann ebenfalls die Sehne des Musculus supraspinatus von Verkalkungen befreit werden und es können Bereiche des Schulterdachs (Akromion) bei Schulterenge abgetragen werden. So wird auch einem ereneuten Vorkommen einer Bursitits entgegengewirkt. Ist der Schleimbeutel entfernt, kann er sich innerhalb kurzer Zeit wieder regenerieren.
Nach der operativen Behandlung, trägt man für drei Tage eine Armschlinge. Nach etwa 14 Tagen ist die Wundheilung abgeschlossen und nach etwa zwei bis drei Monaten ist der Arm wieder maximal belastbar. In dieser Zeit kann die Beweglichkeit der Schulter durch Physiotherapie und eigenen Übungen verbessert werden.
- Schünke et al. (Hrsg.): Allgemeine Anatomie und Bewegungssystem. 4. Auflage Thieme 2014
- Aumüller et al.: Duale Reihe Anatomie. 1. Auflage Thieme 2006
- Sammelsurium der Unfallchirurgie und Orthopädie, https://next.amboss.com/... (Abrufdatum 06.06.2024)