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Das Septum, das auch Septum nasi oder Nasenscheidewand genannt wird, befindet sich in der Nase und trennt die beiden Nasenhöhlen voneinander. Vielen dürfte der Begriff Septum auch deshalb bekannt sein, da man so auch einen Piercing, der sich unterhalb des Nasenscheidewandknorpels befindet, bezeichnet. In diesem Artikel geht es um die Anatomie sowie das häufigste Krankheitsbild der Nasenscheidewand, die Septumdeviation.
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Septum (Nasenscheidewand) – Definition
Beim Septum nasi handelt es sich um eine mittelständige Trennwand, die in der Nase lokalisiert ist und die beiden Nasenhöhlen voneinander trennt. Sie befindet sich in einer Öffnung des Gesichtsschädels, der Apertura piriformis.
Septum (Nasenscheidewand) – Anatomie und Funktion
Die Nasenscheidewand teilt sich in einen hinteren knöchernen und einen vorderen knorpeligen Anteil auf. Das Pflugscharbein (Vomer) und der Lamina perpendicularis des Siebbeins (Os ethmoidale) bildet dabei den knöchernen Teil, während der knorpelige Abschnitt vor allem aus dem Cartilago septi nasi (“Septumknorpel”) besteht. Den am weitesten unten liegenden Bereich der Nasenscheidewand nennt man Septum mobile nasi, da er frei beweglich ist. Er ist aus der zwischen den Nasenlöchern gelegenen Haut, dem anhängenden Bindegewebe und dem medialen Anteil der beiden Flügelknorpel (Cartilago alaris major) aufgebaut.
Im Normalfall verläuft die Nasenscheidewand ungefähr in der Mitte, sodass die Luft ungehindert zu beiden Seiten durchströmen kann. Durch ihren anatomischen Aufbau sorgt sie somit gemeinsam mit den seitlichen Nasenwänden und den Nasenhöhlen für eine optimale Zirkulation der Luft. Der knöcherne Teil, den das Vomer und die Lamina perpendicularis bilden, sorgt außerdem für die Stabilität der Nase und verhindert einen Einsturz der knorpeligen Strukturen.
Septum (Nasenscheidewand) – Septumdeviation
Die Septumdeviation ist das häufigste Krankheitsbild der Nasenscheidewand. Es zeichnet sich durch eine Fehlstellung des Septum nasi aus, welches sich nicht in der Mittelstellung befindet. Die Ursache der Septumdeviation ist meist ein Missverhältnis des Wachstums von knöchernen und knorpeligen Nasenscheidewandanteilen. Darüber hinaus können aber auch durch Trauma bedingte Frakturen des Nasenbeins (Os nasale) oder Verletzungen während der Geburt zu dem Krankheitsbild führen.
Je nachdem, wie sehr das Septum von der Mittelstellung abweicht, variiert die Stärke der Symptome. Sie können eine Behinderung der Nasenatmung, Schnarchen, Riechstörungen, Kopfschmerzen und Nasenbluten führen.
Rezidive von Infekten bei einer Septumdeviation
Eine Septumdeviation führt häufig dazu, dass eine Entzündung der Nase (Rhinitis) oder der Nasennebenhöhlen (Rhinosinusitis) schlechter abheilt und zu Rezidiven neigt. Zudem kann das Ausweichen auf die Mundatmung bei einer behinderten Nasenatmung zu einer Austrocknung der Atemwege führen. Daraus resultierend kommt es häufig zu Entzündungen von Rachen, Kehlkopf oder Bronchien.
Die Erkrankung wird mithilfe der Rhinoskopie, bei der man ein spezielles Endoskop für die Nase benutzt, diagnostiziert. Eine Rhinomanometrie, zur Messung der durch die Nasenhöhlen fließende Volumenströme, kann eine behinderte Nasenatmung zusätzlich objektivieren. Das therapeutische Verfahren der Wahl ist bei einer Septumdeviation die Operation. Diese sollte dann durchgeführt werden, wenn aufgrund der Symptomatik ein hoher Leidendruck besteht und dieser die Lebensqualität einschränkt. Bei Kindern soll die Operation wenn möglich bis zum Ende des Wachstums hinausgezögert werden. Bei der Operation, die durch die Nasenlöcher stattfindet, wird der falsch stehende Knorpel oder Knochen begradigt und in Mittelstellung platziert. Sie wird meist in Allgemeinanästhesie durchgeführt und endet mit der Einlage einer Tamponade in beide Nasengänge. Diese stoppen die Blutungen, fixieren die Nasenscheidewand in der Mitte und werden einige Tage nach der Operation entfernt.
- Aumüller G et al., Duale Reihe Anatomie, Thieme, 5. Auflage