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Die Siebbeinzellen, auch bekannt als Cellulae ethmoidales, sind ein wesentlicher Bestandteil des menschlichen Nasennebenhöhlensystems. Diese kleinen, luftgefüllten Kammern sind mit Schleimhaut ausgekleidet und tragen zur Befeuchtung, Erwärmung und Filterung der eingeatmeten Luft bei. In diesem Artikel werden die Anatomie, Funktion und klinische Bedeutung der Siebbeinzellen näher beleuchtet, einschließlich ihrer Rolle bei Entzündungen und anderen Erkrankungen der Nasennebenhöhlen.
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Siebbeinzellen – Definition
Die Siebbeinzellen (Cellulae ethmoidales) sind luftgefüllte Hohlräume im Siebbein (Os ethmoidale), einem knöchernen Teil des Schädels, der sich zwischen den Augen und oberhalb der Nasenhöhle befindet. Diese Knochenzellen gehören zu den Nasennebenhöhlen und sind in mehrere kleine Kammern unterteilt. Sie spielen sie eine Rolle bei der Resonanz der Stimme und bei der Drainage von Sekreten aus den Nasennebenhöhlen.
Siebbeinzellen – Anatomie
Die Siebbeinzellen liegen eingebettet im Os ethmoidale der Schädelbasis und unterteilen sich in die vorderen Cellulae ethmoidales anteriores und Cellulae ethmoidales mediales sowie die hinteren Cellulae ethmoidales posteriores. Zusammen werden sie oft auch als Sinus ethmoidalis bezeichnet. Der hintere Bereich der Nasennebenhöhle mündet in den oberen Nasengang, der vordere und mittlere Bereich in den mittleren Nasengang.
Bei dieser Art von Nasennebenhöhle handelt es sich um viele kleine luftgefüllte Höhlen, die nur unvollständig durch dünne Knochenwände voneinander getrennt sind. Die größte Siebbeinzelle wird als Bulla ethmoidalis bezeichnet.
Arteriell werden die Siebbeinzellen von den Arteriae ethmoidales der Arteria ophthalmica mit Blut versorgt. Diese ist ein Ast der Arteria carotis interna, der erst intrazerebral abgeht.
Sensibel werden die vorderen Höhlen von dem Nervus ethmoidalis anterior aus dem Nervus ophthalmicus innerviert, der wiederum dem Nervus trigeminus entspringt. Die hinteren Bereiche der Cellulae ethmoidales werden durch den Nervus ethmoidalis posterior versorgt, der ebenfalls ein Ast des Nervus ophthalmicus ist.
Siebbeinzellen – Funktion
Die Siebbeinzellen spielen eine wichtige Rolle im Atemwegssystem. Sie sind luftgefüllte Hohlräume, die mit Schleimhaut ausgekleidet sind und zur Befeuchtung, Erwärmung und Filterung der eingeatmeten Luft beitragen. Darüber hinaus tragen sie zur Resonanz der Stimme bei. Die Schleimhaut in den Siebbeinzellen produziert Schleim, der Fremdpartikel einfängt und abtransportiert, wodurch das Infektionsrisiko verringert wird. Zudem ermöglichen sie eine effektive Drainage von Sekreten aus den Nasennebenhöhlen.
Funktion beim Sprechen und Singen
Die Hohlräume der Nasennebenhölen dienen unter anderem zur Vergrößerung des Gesamtraums, der der Klangbildung der Stimme zur Verfügung steht. Außerdem sind sie wichtig für die nasalen Laute, wie das "m" oder "n".
Siebbeinzellen – Klinik
Ursprung einer Entzündung der Nasennebenhöhlen, einer Sinusitis, ist oftmals der Sinus ethmoidalis. Diese führen dann häufig zu einem Anschwellen des ostiomeatalen Komplexes. Dieser Bereich zwischen den Öffnungen der Kieferhöhle, Stirnhöhle und der Siebbeinzellen ist wichtig für den Durchfluss von Sekret sowie der Belüftung der Nasennebenhöhlen. Folge dieses Anschwellens ist ein Sekretstau, der bei chronischer Sinusitis chirurgisch ausgeräumt werden kann.
Häufige Fragen
- Was sind Siebbeinzellen und wo befinden sie sich?
- Welche Symptome treten bei einer Entzündung der Siebbeinzellen (Ethmoiditis) auf?
- Kopfschmerzen
- Gesichtsschmerzen oder -druck
- Nasenverstopfung
- Schleimabsonderung
- Fieber
- Augenschmerzen oder -beschwerden
- Schwellung um die Augen
- Riechstörungen
- Welche Komplikationen können bei Erkrankungen der Siebbeinzellen auftreten?
Siebbeinzellen, auch als „Ethmoidzellen“ bekannt, sind kleine Hohlräume im Siebbein (Os ethmoidale) des Schädels. Das Siebbein befindet sich im mittleren Bereich des Gesichtsschädels, zwischen den Augenhöhlen (Orbita) und dem Nasenraum. Diese Zellen sind Teil des Siebbeinlabyrinths, das aus zahlreichen kleinen Luftzellen besteht. Diese Zellen sind wichtig, da sie zur Belüftung der Nasenhöhle beitragen und den Druck im Nasenraum regulieren. Sie sind auch Teil des Sinussystems, das hilft, die Luft zu befeuchten und zu filtern, die wir einatmen.
Eine Entzündung der Siebbeinzellen, bekannt als Ethmoiditis, kann unter anderem folgende Symptome hervorrufen:
Orbitalabszess: Eine schwere Infektion, die zu einer Eiteransammlung in der Augenhöhle führen kann. Dies verursacht oft Schwellungen, Rötungen und Schmerzen in der Augenregion sowie mögliche Sehstörungen.
Meningitis: Eine Entzündung der Hirn- und Rückenmarkshäute, die durch die Ausbreitung der Infektion vom Siebbein auf die benachbarten Strukturen verursacht werden kann. Symptome können starke Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Fieber und Lichtempfindlichkeit sein.
Hirnabszess: Eine Ansammlung von Eiter im Gehirn, die durch die Infektion in benachbarten Bereichen entstehen kann. Dies kann zu schweren neurologischen Symptomen führen und erfordert oft eine sofortige medizinische Intervention.
Sinusvenenthrombose: Eine seltene, aber ernste Komplikation, bei der es zu einer Blutgerinnung in den venösen Blutgefäßen des Gehirns kommt. Dies kann Kopfschmerzen, neurologische Symptome und Bewusstseinsstörungen verursachen.
Knochendestruktion: Langfristige oder chronische Entzündungen können zu einer Zerstörung des Knochengewebes im Bereich der Siebbeinzellen führen.
- Aumüller, Gerhard et al.: Duale Reihe Anatomie, Thieme (Stuttgart: 5. Auflage, 2020)
- Nase und Nasennebenhöhlen, https://next.amboss.com/... (Abrufdatum: 29.08.2024)