Inhaltsverzeichnis
Als äußerste Schicht des Zahnes muss der Zahnschmelz zahlreichen Umwelteinflüssen trotzen und sollte gut gepflegt werden. Was sich hinter dem Begriff verbirgt und welche Funktion der Zahnschmelz erfüllt, beleuchtet dieser Artikel genauer. Außerdem wird ein Ausblick auf die möglichen Pathologien gegeben.
Inhaltsverzeichnis
Zahnschmelz – Definition und Funktion
Zahnschmelz, auch genannt Adamantin oder Substantia adamantinea, umgibt das Dentin im Bereich der Zahnkrone (Corona dentis). Dentin ist die härteste knochenähnliche Substanz des Körpers. Der Schmelz selbst gilt als härtestes Gewebe des Körpers und schützt so das etwas weichere Dentin vor der Abnutzung.
Zahnschmelz – Zusammensetzung und Aufbau
Abhängig von der mechanischen Belastung variiert die Dicke der Schmelzschicht. An der Schmelz-Zementgrenze, dem Übergang zum Wurzelzement, ist sie am dünnsten, da die Belastung dort am geringsten ist. Auf der Kaufläche ist sie mit 2,5 mm hingegen am dicksten, weil hier durch das Zerkauen der Nahrung höhere Kräfte wirken.
Zusammengesetzt ist der Zahnschmelz zum Großteil (98%) aus anorganischen Substanzen, wie beispielsweise Hydroxylapatit (Phosphat). Den restlichen Teil machen organische Substanzen, etwa die Schmelzmatrixproteine (SMPs) aus. Trotz ihres verschwindend geringen Anteils sind sie enorm wichtig für die Eigenschaften des Adamantins. Zu ihnen gehört zum Beispiel Amelogenin.
Beim Blick durch ein Elektronenmikroskop, lassen sich sogenannte Schmelzprismen als grundlegender Aufbau erkennen. Diese sind bandförmig und in Bündeln organisierte Kristalle. Das erklärt auch die Widerstandsfähigkeit.
Gebildet wird Zahnschmelz von den Adamantoblasten, die dem Ektoderm entstammen. Durch die mechanische Beanspruchung werden diese Zellen allerdings zerstört, wodurch der Zahnschmelz nicht regeneriert werden kann.
Entdeckung des Zahnschmelzes
Bereits seit dem 16. und 17. Jahrhundert wird an den Strukturen des Zahns geforscht. Mit fortschreitender Technologie, wie etwa der Entwicklung des Mikroskops, konnten so über die Jahrhunderte vermehrt Informationen gesammelt werden. Dennoch ist bis heute die ganz genaue Struktur noch nicht endgültig und einheitlich erfasst. Auch die Herkunft der organischen Substanzen und weitere Thematiken sind noch nicht abschließend geklärt.
Zahnschmelz – Pathologien und Erkrankungen
Wie oben erwähnt kann der Zahn zerstörten Schmelz nicht selbst ersetzen. Greift beispielsweise Karies den Zahn an, wird ein Loch zunächst nicht bemerkt, da das darunter liegende Dentin selbst nicht schmerzempfindlich ist. Erst wenn auch dieses geschädigt ist, werden die Schmerzen bemerkt.
Hauptsächlich kommt es zum Verlust des Zahnschmelzes durch den Konsum und die lange Kontaktzeit mit Süßigkeiten und Süßgetränken sowie säurehaltigen Lebensmitteln. Der Zucker wird durch die Kariesbakterien in Säure umgewandelt, welche wiederum den Zahnschmelz angreift.
- Aumüller G et. al., Duale Reihe Anatomie, 5. Auflage, Thieme